Heute habe ich mir einen langgehegten Wunsch erfüllt und bin eine Runde in den östlichen Julischen Alpen gefahren, genauer gesagt die Strecke Tarvisio - Sella Nevea - Chiusaforte - Pontebba - Tarvisio. Dabei bin ich zuerst durch das Seebachtal (Val Rio del Lago) hinauf, durch das Raccolanatal hinunter, und durch das Kanaltal (Val Canale) wieder zurück.
Tarvis, die beliebte Freizeit-Stadt der Villacher, lädt immer auf ein gemütliches Verweilen bei Kaffee, Dolci, Gelati ein. Ich widerstand den Versuchungen und fuhr gleich ins Seebachtal. Der erste markante Ort ist Riofreddo. Von Riofreddo aus zweigt das Kaltwassertal (nona) ab - der Zugang zur Kaltwasserscharte, für Schitourenfreunde ein Begriff. Auch unser Feiersinger war heuer da, siehe seinen Tourenbericht: https://www.gipfeltreffen.at/node/26125.
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Nun gehts auf einem flachstück mit seltsamen Bauten weiter - wir nähern uns dem Bergwerk.
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Da ist das alte Bergwerk - angeblich ein wesentlicher Grund warum Italien nach dem Ende des Ersten Weltkrieges darauf bestanden, das Seebachtal von der zerbrochenen Donaumonarchie zu übernehmen.
Ach ja, wir sind inzwischen im Ort Raibl, nunmehr "Cave del Predil". Wie der Name schon verrät, befinden wir uns in der Nähe des Predil-Passes, über den man nach Slowenien (nächster Ort Bovec) fahren könnte (Dort wäre auch die Straße auf den Mangart, wem der Anstieg über die Lahnscharte zu mühsam ist).
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Der markante Berg müßte der Raibler Seekopf sein (bin nicht zu 100% sicher). Jedenfalls ist es der Beginn einer langen Bergkette, die bis zum Monte Canin reicht.
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Ich drehe mich kurz um, um den markanten Fünfspitz zu fotographieren. Nur von hier zeigt er sich in dieser Gestalt, von Tarvis aus fällt er nicht sonderlich auf.
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Nach ein paar Kilometern erreiche ich den Raibler See, Lago del Predil. Im Hintergrund ist - trotz der Überbelichtung - ein Sattel schön erkennbar, das ist der Predilpaß. Bis vor einem halben Jahr mußte man hier noch seinen Paß vorzeigen. Der Raibler See ist immer kalt. Wer wirklich "kühles" Naß mag, wird hier glücklich werden. Aber ich habe jeden Leser gewarnt: Dieser See ist immer kalt.
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Nun fahre ich wieder ein Stück - vorbei am steinernen Denkmal, welches den Aufstieg zur Corsi-Hütte markiert (und in weitererer Folge den Zugang zum Wischberg/Jof Fuart, die "starke Spitze" wie man das Friulanische übersetzen könnte, den "strahlendsten Berg" der Julischen Alpen, wie Julius Kugy ihn nannte).
Wieder vergehen ein paar Kilometer. Zwei, drei Kehren trennen mich noch vom Sella Nevea. Die Malga Cregnedul di sotto, die untere Cregnedul-Alm lädt ein:
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Blick zum (ital.) Schigebiet auf den Monte Kanin. Der markante Gipfel rechts ist der Bila Pec. Auch das ist eine Top-Schitourengegend, und wurde hier im Forum des öfteren schon erwähnt.
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Am Sella Nevea selbst habe ich auf Fotographieren verzichtet. Der Sattel selbst ist nicht so markant, und die Architektur ist etwas gewöhnungsbedürftig.
Viel interessanter ist wohl, daß ich mich nun ins Raccolanatal begebe, ein wunderbares, wild-romantisches, enges Tal. Es nimmt einen gefangen - nicht nur aufgrund seiner Schönheit, es scheint tatsächlich, als gäbe es seitwärts kein Entkommen, zu steil sind die Wände links und rechts. Welch Kontrast zu den Blumenwiesen und Almen "Altipiani del Montasio" welche genau darüber für Viehzucht und Weidewirtschaft genutzt werden.
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Die Straße ist gut, das Abfahren bereitet keine Probleme. Ein Rückblick zum Kanin, man sieht hier in den Kessel hinter dem Bila-Pec-Sattel.
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Neben vielen Lawinengallerien gibt es auch echte Tunnels. In weiser Vorraussicht habe ich Vorder- und Rücklicht auf das Rad montiert. Diese Tunnels sind unbeleuchtet, es ist zwar nicht soviel Verkehr, aber sicher ist sicher. Die Sonnenbrille sollte man auch abnehmen.
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Lang, lang ist das Tal. Zweifel kommen hoch - war das wohl gescheid, hier abzufahren, hatte ich die Lage falsch eingeschätzt. Ich verlor soviel Höhe, das müßte ich ja im Kanaltal wieder hinauftreten. Der Blick zurück scheint das zu bestätigen - da hinten irgendwo ist der Sella Nevea...
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Eine malerische Ortschaft, Saletto, im Raccolanatal (Anm: Es gibt auch im Kanaltal eine gleichnamige Ortschaft).
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Nicht nur dieser Wasserfall säumt den Weg und bietet ein Fotomotiv:
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Die Straße ist nach wie vor gut - würden nicht oftmals die Motorräder vorbeidonnern, wäre das absolut perfekt; denn es sind nur wenige Autos unterwegs.
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Weiter, weiter gehts, leicht abwärts - siehe da! Ich hatte das Kanaltal erreicht!
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Die Ortschaft Raccolana diesseits, Chiusaforte jenseits der Fella. Hier ist wirklich Italien - so nah, und doch schon so "anders". Man beachte nur die Kirchtürme. Hier also Raccolana:
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Blick nach Norden, links der nördliche Teil von Chiusaforte.
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Blick nach Süden, inkl. dem südlichen Teil von Chiusaforte. Die Ortschaft Chiusaforte liegt direkt an der A23, der Kanaltalautobahn, hat aber keine eigene Abfahrt. Es liegt etwa in der Mitte zwischen den Abfahrten Pontebba und Carnia-Tolmezzo.
Die sichtbaren julischen Voralpen sind die letzten Boten der Alpen, bald hinter dem sichtbaren felsigen Berg liegt Gemona und dann fängt die Ebene an (aus der Perspektive des Autobahnfahrers; am Rad wäre man schon noch ein Stück unterwegs).
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Ich unterdrücke meine Urlaubsgefühle, Erinnerungen an die Adria, Fahrten durch Friaul ans Meer, mache noch ein Foto von den Häusern in Chiusaforte und wende mich nordwärts.
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Nun bin ich auf der Kanaltalstraße - mein nächstes Zwischenziel heißt Pontebba.
Tarvis, die beliebte Freizeit-Stadt der Villacher, lädt immer auf ein gemütliches Verweilen bei Kaffee, Dolci, Gelati ein. Ich widerstand den Versuchungen und fuhr gleich ins Seebachtal. Der erste markante Ort ist Riofreddo. Von Riofreddo aus zweigt das Kaltwassertal (nona) ab - der Zugang zur Kaltwasserscharte, für Schitourenfreunde ein Begriff. Auch unser Feiersinger war heuer da, siehe seinen Tourenbericht: https://www.gipfeltreffen.at/node/26125.
2008-06-29-MontaschUmfahrung-01.JPG
Nun gehts auf einem flachstück mit seltsamen Bauten weiter - wir nähern uns dem Bergwerk.
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Da ist das alte Bergwerk - angeblich ein wesentlicher Grund warum Italien nach dem Ende des Ersten Weltkrieges darauf bestanden, das Seebachtal von der zerbrochenen Donaumonarchie zu übernehmen.
Ach ja, wir sind inzwischen im Ort Raibl, nunmehr "Cave del Predil". Wie der Name schon verrät, befinden wir uns in der Nähe des Predil-Passes, über den man nach Slowenien (nächster Ort Bovec) fahren könnte (Dort wäre auch die Straße auf den Mangart, wem der Anstieg über die Lahnscharte zu mühsam ist).
2008-06-29-MontaschUmfahrung-03.JPG
Der markante Berg müßte der Raibler Seekopf sein (bin nicht zu 100% sicher). Jedenfalls ist es der Beginn einer langen Bergkette, die bis zum Monte Canin reicht.
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Ich drehe mich kurz um, um den markanten Fünfspitz zu fotographieren. Nur von hier zeigt er sich in dieser Gestalt, von Tarvis aus fällt er nicht sonderlich auf.
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Nach ein paar Kilometern erreiche ich den Raibler See, Lago del Predil. Im Hintergrund ist - trotz der Überbelichtung - ein Sattel schön erkennbar, das ist der Predilpaß. Bis vor einem halben Jahr mußte man hier noch seinen Paß vorzeigen. Der Raibler See ist immer kalt. Wer wirklich "kühles" Naß mag, wird hier glücklich werden. Aber ich habe jeden Leser gewarnt: Dieser See ist immer kalt.
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Nun fahre ich wieder ein Stück - vorbei am steinernen Denkmal, welches den Aufstieg zur Corsi-Hütte markiert (und in weitererer Folge den Zugang zum Wischberg/Jof Fuart, die "starke Spitze" wie man das Friulanische übersetzen könnte, den "strahlendsten Berg" der Julischen Alpen, wie Julius Kugy ihn nannte).
Wieder vergehen ein paar Kilometer. Zwei, drei Kehren trennen mich noch vom Sella Nevea. Die Malga Cregnedul di sotto, die untere Cregnedul-Alm lädt ein:
2008-06-29-MontaschUmfahrung-07.JPG
Blick zum (ital.) Schigebiet auf den Monte Kanin. Der markante Gipfel rechts ist der Bila Pec. Auch das ist eine Top-Schitourengegend, und wurde hier im Forum des öfteren schon erwähnt.
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Am Sella Nevea selbst habe ich auf Fotographieren verzichtet. Der Sattel selbst ist nicht so markant, und die Architektur ist etwas gewöhnungsbedürftig.
Viel interessanter ist wohl, daß ich mich nun ins Raccolanatal begebe, ein wunderbares, wild-romantisches, enges Tal. Es nimmt einen gefangen - nicht nur aufgrund seiner Schönheit, es scheint tatsächlich, als gäbe es seitwärts kein Entkommen, zu steil sind die Wände links und rechts. Welch Kontrast zu den Blumenwiesen und Almen "Altipiani del Montasio" welche genau darüber für Viehzucht und Weidewirtschaft genutzt werden.
2008-06-29-MontaschUmfahrung-09.JPG
Die Straße ist gut, das Abfahren bereitet keine Probleme. Ein Rückblick zum Kanin, man sieht hier in den Kessel hinter dem Bila-Pec-Sattel.
2008-06-29-MontaschUmfahrung-10.JPG
Neben vielen Lawinengallerien gibt es auch echte Tunnels. In weiser Vorraussicht habe ich Vorder- und Rücklicht auf das Rad montiert. Diese Tunnels sind unbeleuchtet, es ist zwar nicht soviel Verkehr, aber sicher ist sicher. Die Sonnenbrille sollte man auch abnehmen.
2008-06-29-MontaschUmfahrung-11.JPG
Lang, lang ist das Tal. Zweifel kommen hoch - war das wohl gescheid, hier abzufahren, hatte ich die Lage falsch eingeschätzt. Ich verlor soviel Höhe, das müßte ich ja im Kanaltal wieder hinauftreten. Der Blick zurück scheint das zu bestätigen - da hinten irgendwo ist der Sella Nevea...
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Eine malerische Ortschaft, Saletto, im Raccolanatal (Anm: Es gibt auch im Kanaltal eine gleichnamige Ortschaft).
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Nicht nur dieser Wasserfall säumt den Weg und bietet ein Fotomotiv:
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Die Straße ist nach wie vor gut - würden nicht oftmals die Motorräder vorbeidonnern, wäre das absolut perfekt; denn es sind nur wenige Autos unterwegs.
2008-06-29-MontaschUmfahrung-17.JPG
Weiter, weiter gehts, leicht abwärts - siehe da! Ich hatte das Kanaltal erreicht!
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Die Ortschaft Raccolana diesseits, Chiusaforte jenseits der Fella. Hier ist wirklich Italien - so nah, und doch schon so "anders". Man beachte nur die Kirchtürme. Hier also Raccolana:
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Blick nach Norden, links der nördliche Teil von Chiusaforte.
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Blick nach Süden, inkl. dem südlichen Teil von Chiusaforte. Die Ortschaft Chiusaforte liegt direkt an der A23, der Kanaltalautobahn, hat aber keine eigene Abfahrt. Es liegt etwa in der Mitte zwischen den Abfahrten Pontebba und Carnia-Tolmezzo.
Die sichtbaren julischen Voralpen sind die letzten Boten der Alpen, bald hinter dem sichtbaren felsigen Berg liegt Gemona und dann fängt die Ebene an (aus der Perspektive des Autobahnfahrers; am Rad wäre man schon noch ein Stück unterwegs).
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Ich unterdrücke meine Urlaubsgefühle, Erinnerungen an die Adria, Fahrten durch Friaul ans Meer, mache noch ein Foto von den Häusern in Chiusaforte und wende mich nordwärts.
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Nun bin ich auf der Kanaltalstraße - mein nächstes Zwischenziel heißt Pontebba.
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