Das GPS hat folgende Fakten aufgezeichnet: 604 km und 15966 Höhenmeter in 14 Tagen (Mit An- und Abreise mit der Bahn):
Es waren da einige Zacken drin, von links nach rechts:
Chiemhauser Alm (1045m), Chiemgauer Alpen, Bayern
Filzenscharte (1686m), Kitzbühler Alpen, Grenze Tirol/Salzburg
Krimmler Tauern (2633m), Zillertaler Alpen, Grenze Salzburg/Südtirol
Lüsner Alm (1936m), Dolomiten, Übergang zw. Pustertal und Eisacktal
Halslhütte am Würzjoch (1866m), Naturpark Puez-Geisler/Dolomiten, Übergang zw. Lüsener Tal u. Villnösstal
Broglessattel (2119m), Geislergruppe/Dolomiten, Übergang zw. Villnösstal und Grödner Tal
Seiser Alm u. Schlernhochfläche (2565m), Rosengartengruppe/Dolomiten
Karerpass (1745m), Dolomiten, Grenze Südtirol/Trentino
Passo Sadole (2058m), Dolomiti di Fiemme, Übergang Val di Viemme/Val Cia
Passo Cinque Croci (2018m), Dolomiti di Fiemme, Übergang Val Cia/Valsugana
Hochfläche der Sieben Gemeinden (2055m), Grenze Trentino/Venezien
Die Tour folgt überwiegend dem Vorschlag des alten Bikeführers „Alpencross“ von Achim Zahn. Es gibt ja unzählige Routen über die Ost- und Westalpen, wir haben Chiemsee und Gardasee als Start- und Endpunkt wegen der relativ guten Erreichbarkeit mit der Bahn ausgesucht.
Die Orientierung erfolgte mit der digitalen Kompasskarte „Über die Alpen“, die ich auf meinem GPS am Lenker hatte. Für solche Unternehmungen finde ich diese Karte wirklich ideal: Es sind neben den Wanderwegen auch Radrouten eingezeichnet, die vor allem für die Routenführung in den Tälern hilfreich ist, wenn man den Straßen ausweichen will.
Neben den Gaststätten und Hütten auf der Route sind in den Orten auch die Infobüros für die Zimmersuche eingezeichnet, auch das war für uns sehr hilfreich. Und dann natürlich die Bademöglichkeiten an den Seen und die Naturbadeteiche, die wir sehr zahlreich genutzt haben. Unterwegs haben wir uns regelmäßig in den Bächen und Flüssen abgekühlt, aber richtig schwimmen kann man dort natürlich nicht.
Diese Karte deckt die Route vollkommen ab, leider ist die Kartenqualität im Trentino signifikant schlechter als die Bereiche von Bayern, Nordtirol, Salzburg und Südtirol (in der Reihenfolge unserer Route): Dort stimmte die Karte mit der Realität nicht immer ganz überein. Insgesamt hatten wir aber keine groben Orientierungsprobleme und sind auch keine Irrwege gefahren.
Die Unterkünfte haben wir nicht reserviert, weil wir nach Lust, Laune und Wetter die Tagesetappen flexibel gestalten wollten. Die Zimmersuche hat dabei immer bestens geklappt, wir nächtigten in Privatzimmern, Frühstückspensionen und Berghütten. Allerdings waren wir im Juli unterwegs, im August ist die Lage sicherlich schwieriger, das haben wir von den Wirtsleuten oft gehört, dass da die Italiener kommen und die Zimmerauslastung gegen 100% bringen werden.
Ich möchte jetzt keinen chronologischen Fotobericht über die gesamte Tour schreiben, das wär mir zu lang.
Zuerst gibt’s einmal bunt gemischt fotografische Eindrücke, die verschiedene Aspekte unseres Sommerurlaubs zeigen sollen und anschließend will ich noch einen detaillierten Bericht über die Etappe über den Alpenhauptkamm anhängen.
Der Juli 2015 war ja sehr heiß,
da wars angenehm, dass wir viel Zeit für Badeaufenthalte zur Verfügung hatten:
Geschwommen sind wir natürlich im Chiemsee
und im Gardasee:
Aber auch unterwegs haben wir uns regelmäßig Abkühlung gesucht:
In Schwimmbädern, Badeseen und auch in den Gebirgsbächen direkt am Weg:
Den GRÖBAZ (Größter Bergsteiger aller Zeiten) haben wir besucht (nicht ihn persönlich, sondern eines seiner Mountain Museen, das MMM Ripa auf Schloss Bruneck):
Rindviecher haben wir gesehen in der Fußgängerzone (St. Ulrich im Grödnertal),
am Hausdach,
und natürlich in natura (die Klügere gibt nach):
Auch zum Schäfchen zählen hatten wir viele Gelegenheiten (alte Militärstraße auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden in Venetien)
Viel waren wir auf geschichtsträchtigem Boden unterwegs: Unbeschreiblich ists hier zugegangen während des Ersten Weltkriegs, für lächerliche Gebietsgewinne wurde hier im Gebirgskrieg ein kaum vorstellbarer Material- und Menschenlebeneinsatz betrieben.
Ein Beispiel dafür ist der Cauriol im sogenannten Fleimstalfrontabschnitt: Nach 3 blutig zurückgeschlagenen Angriffen der italienischen Alpini gelang es diesen im 4 Angriff den Cauriol-Gipfel zu erobern, nur um ihn ein Jahr später nach der entscheidenden 12. Isonzoschlacht wieder räumen zu müssen.
Gesammelte Kriegsrelikte in der Cauriol Hütte:
Verfallene Militäranlagen beim Cauriol:
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