Vorneweg an die Administratoren: Bevor ihr euch fragt, was dieser Bericht mit Radfahren in der Steiermark zu tun hat, meine Begründungen:
1. Der höchste Punkt unserer Tour ist in der Steiermark
2. Wohin sonst? Salzburg, Kärnten? Start hier, Ziel dort, also: siehe oben
3. Ausserdem war’s eine rein steirische Unternehmung! ; )
Mit dem Bergrad über den Alpenhauptkamm, da gibt es eine riesige Menge an Tourenmöglichkeiten, vor allem die Überquerungen von Bayern nach Südtirol scheinen sehr beliebt zu sein. Da gibt es sehr viele Vorschläge, einerseits wilde Routen mit langen Trage- und Kletterpassagen, Gletscherbegehungen, bis hin zu kommerziell organisierten Touren mit Gepäcktransport, Nächtigungen im Wellnesshotel, wo der Biker seine geplagten Wadln (oder auch andere geschundene Körperteile) massieren lässt, bevor er sich zum 5-Gang Sportlermenü begibt.
Unser Anforderungsprofil war: keine wilden Sachen, technisch und konditionell eher gemütlich, nicht allzu lang, flexible Durchführung. Urlaub will ja genossen werden, nur kein Stress!
Für die von uns gemachte Tour diente folgende Beschreibung als Grundlage: http://www.alpenueberquerungen.de/salzburg-villach.html
An dieser Stelle herzlichen Dank an den Autor Gerhard Hagl aus München.
Diese Tour hat für uns auch den Vorteil, dass die Anreiseentfernung gegenüber den Tiroler Touren für uns schon viel geringer ist.
Der Wetterbericht verhieß für die nächsten Tage Schönwettertage mit Durchzug von Regenfronten. Es gibt ja den Spruch, dass es kein schlechtes Wetter gäbe, sondern nur unpassende Bekleidung. Fürs Bergsteigen ist das ja schlichter Blödsinn, aber Radfahren kann man durchaus auch mal bei Regenwetter, ohne Schaden zu nehmen.
Erster Tag
Die Tour beginnt am Mittwoch, kurz vor Mittag in Salzburg, Hauptbahnhof.
Zunächst bei strahlend schönem Wetter den Radweg am Salzachufer bis zur südlichen Stadtgrenze.
Anschließend auf Nebenstraßen zur Strubklamm, durch die die Straße am oberen Schluchtrand führt. Hier wird laut Hinweisschild „abenteuerliches Canyoning“ angeboten. Heißt das vielleicht, dass der Guide Probleme mit der Knotenkunde hat oder dass die Abseilstände an rostigen Haken eingerichtet werden?
Etwas später sind wir am Hintersee, wo wir uns bei der Jausenstation am Nordufer in das erfrischende Nass werfen.
Frisch gestärkt geht’s dann weiter zur Genneralm (1300m), ein offensichtlich beliebtes Wanderziel mit mehreren Hütten.
Rauf ging es über gepflegten Schotter, runter geht’s zunächst ein bisserl ruppiger: kurze Schiebepassagen, schöne Singletrails,
dann wunderschön talaus ins Lammertal, dort weiter bis Annaberg.
Fremdenzimmer gibt es hier genug, sind wir hier doch in der Schiregion Dachstein-West. Wir haben übrigens unsere Tagesetappen nicht fix geplant sondern fahren stressfrei immer so weit es uns gerade taugt und suchen vor Ort ein Zimmer. Kein einziges Mal hatten wir da auch nur geringste Probleme. Die ganze Tour führt eigentlich durch Wintertourismusgebiete, im Sommer gibt es hier genügend freie Betten, die Privatzimmer sind sogar recht günstig.
Zweiter Tag
Heute erwartet uns ein schönes Stück der Routenführung der „Dachsteinrunde“: Von Annaberg geht’s immer der guten und vollständigen Beschilderung nach über Langeggsattel (1313m), Marcheggsattel (1222) bis nach Filzmoos.
Wir sind’s vor einigen Jahren schon gefahren, damals in der Gegenrichtung. Diesmal aber etwas andere Bedingungen: Kurz nachdem wir unser Quartier verlassen, beginnt es auch schon wie vorhergesagt zu regnen, zwar nicht in Strömen, aber doch stetig mit kurzen Pausen.
Es erwischt uns aber nicht überraschend und so lassen wir uns die gute Laune nicht vermiesen.
Gelegenheit unsere Schlechtwetterausrüstung zu testen:
Vaude Radfahr-Goretex-Gamaschen, Löffler Goretex-Radüberhose (Paclite), Gore-Bikewear Radjacke (Paclite). Den vollständigen Rucksackinhalt habe ich in einem absolut wasserdichten Packsack mit Rollverschluss (Paddelequipment). Über den Rucksack noch eine Regenhülle, die dient aber eher nur dem Schutz vor dem Dreck, der vom Hinterreifen hochgewirbelt wird, nass ist der Rucksack trotzdem geworden. Dem Schweißproblem beuge ich vor, indem ich drunter nichts als die Radhose trage, bei Bergaufpassagen stricke ich die Überhose bis übers Knie auf und öffne die Jacke vorne. Und es funktioniert: Trotzdem wir stundenlang im Regen fahren, kommen wir am Etappenziel zwar wahnsinnig dreckig, aber noch halbwegs trocken (und wichtiger: mit vollständig trockener Wechselwäsche) an.
Wer beim Rennradfahren schon mal vom Regen überrascht wurde, wird mir zustimmen: Es dauert durchs hochspritzende Wasser ohne Schutzausrüstung etwa 1 Minute bis aus den Schuhen das Wasser rinnt, und noch eine Minute bis sich die Sitzeinlage wie ein Badeschwamm anfühlt.
Feuchtfröhliche Auffahrt zum Marcheggsattel, im Hintergrund Gosaukamm und Bischofsmütze ; )
Zum Rucksack: Ich habe den Rucksack immer am Rücken, meine Powerlady bekommt davon aber Rückenschmerzen. So kommt das Reisegepäck auf Asphaltpassagen und auf Anstiegen auf den Einrohrgepäcksträger, der am Sattelrohr festgeklemmt wird. Bei den Abfahrten und Schiebepassagen kommt der Rucksack aber immer auf den Rücken.
Mittagsrast in Filzmoos, nachdem wir uns vor der Tür der Regenhüllen entledigen, dürfen wir uns sogar im Hotelrestaurant Hanneshof niederlassen, das spricht schon für unsere Bekleidungsstrategie!
Kurz vor Mandling dann der erste Verhauer, im Downhillrausch der Dachsteinrunde zu weit gefolgt, eine kleine Draufgabe macht’s wieder gut. Richtig ist: Der MBK-Tourenbeschilderung „Mandling 02“ folgen, aber entgegen der vorgeschlagenen Richtung der Rundtour, geht direkt zum Mandlingpass hinunter.
Sonst hatten wir auf der Tour keine Orientierungsprobleme mehr, ich habe aber auch ein multifunktionelles Cockpit mitgeführt:
Ein Stück Ennsradweg, dann die Landesstraße nach Forstau, für heute haben wir in Anbetracht des Wetters doch genug, morgen soll es ja besser werden.
1. Der höchste Punkt unserer Tour ist in der Steiermark
2. Wohin sonst? Salzburg, Kärnten? Start hier, Ziel dort, also: siehe oben
3. Ausserdem war’s eine rein steirische Unternehmung! ; )
Mit dem Bergrad über den Alpenhauptkamm, da gibt es eine riesige Menge an Tourenmöglichkeiten, vor allem die Überquerungen von Bayern nach Südtirol scheinen sehr beliebt zu sein. Da gibt es sehr viele Vorschläge, einerseits wilde Routen mit langen Trage- und Kletterpassagen, Gletscherbegehungen, bis hin zu kommerziell organisierten Touren mit Gepäcktransport, Nächtigungen im Wellnesshotel, wo der Biker seine geplagten Wadln (oder auch andere geschundene Körperteile) massieren lässt, bevor er sich zum 5-Gang Sportlermenü begibt.
Unser Anforderungsprofil war: keine wilden Sachen, technisch und konditionell eher gemütlich, nicht allzu lang, flexible Durchführung. Urlaub will ja genossen werden, nur kein Stress!
Für die von uns gemachte Tour diente folgende Beschreibung als Grundlage: http://www.alpenueberquerungen.de/salzburg-villach.html
An dieser Stelle herzlichen Dank an den Autor Gerhard Hagl aus München.
Diese Tour hat für uns auch den Vorteil, dass die Anreiseentfernung gegenüber den Tiroler Touren für uns schon viel geringer ist.
Der Wetterbericht verhieß für die nächsten Tage Schönwettertage mit Durchzug von Regenfronten. Es gibt ja den Spruch, dass es kein schlechtes Wetter gäbe, sondern nur unpassende Bekleidung. Fürs Bergsteigen ist das ja schlichter Blödsinn, aber Radfahren kann man durchaus auch mal bei Regenwetter, ohne Schaden zu nehmen.
Erster Tag
Die Tour beginnt am Mittwoch, kurz vor Mittag in Salzburg, Hauptbahnhof.
Zunächst bei strahlend schönem Wetter den Radweg am Salzachufer bis zur südlichen Stadtgrenze.
Anschließend auf Nebenstraßen zur Strubklamm, durch die die Straße am oberen Schluchtrand führt. Hier wird laut Hinweisschild „abenteuerliches Canyoning“ angeboten. Heißt das vielleicht, dass der Guide Probleme mit der Knotenkunde hat oder dass die Abseilstände an rostigen Haken eingerichtet werden?
Etwas später sind wir am Hintersee, wo wir uns bei der Jausenstation am Nordufer in das erfrischende Nass werfen.
Frisch gestärkt geht’s dann weiter zur Genneralm (1300m), ein offensichtlich beliebtes Wanderziel mit mehreren Hütten.
Rauf ging es über gepflegten Schotter, runter geht’s zunächst ein bisserl ruppiger: kurze Schiebepassagen, schöne Singletrails,
dann wunderschön talaus ins Lammertal, dort weiter bis Annaberg.
Fremdenzimmer gibt es hier genug, sind wir hier doch in der Schiregion Dachstein-West. Wir haben übrigens unsere Tagesetappen nicht fix geplant sondern fahren stressfrei immer so weit es uns gerade taugt und suchen vor Ort ein Zimmer. Kein einziges Mal hatten wir da auch nur geringste Probleme. Die ganze Tour führt eigentlich durch Wintertourismusgebiete, im Sommer gibt es hier genügend freie Betten, die Privatzimmer sind sogar recht günstig.
Zweiter Tag
Heute erwartet uns ein schönes Stück der Routenführung der „Dachsteinrunde“: Von Annaberg geht’s immer der guten und vollständigen Beschilderung nach über Langeggsattel (1313m), Marcheggsattel (1222) bis nach Filzmoos.
Wir sind’s vor einigen Jahren schon gefahren, damals in der Gegenrichtung. Diesmal aber etwas andere Bedingungen: Kurz nachdem wir unser Quartier verlassen, beginnt es auch schon wie vorhergesagt zu regnen, zwar nicht in Strömen, aber doch stetig mit kurzen Pausen.
Es erwischt uns aber nicht überraschend und so lassen wir uns die gute Laune nicht vermiesen.
Gelegenheit unsere Schlechtwetterausrüstung zu testen:
Vaude Radfahr-Goretex-Gamaschen, Löffler Goretex-Radüberhose (Paclite), Gore-Bikewear Radjacke (Paclite). Den vollständigen Rucksackinhalt habe ich in einem absolut wasserdichten Packsack mit Rollverschluss (Paddelequipment). Über den Rucksack noch eine Regenhülle, die dient aber eher nur dem Schutz vor dem Dreck, der vom Hinterreifen hochgewirbelt wird, nass ist der Rucksack trotzdem geworden. Dem Schweißproblem beuge ich vor, indem ich drunter nichts als die Radhose trage, bei Bergaufpassagen stricke ich die Überhose bis übers Knie auf und öffne die Jacke vorne. Und es funktioniert: Trotzdem wir stundenlang im Regen fahren, kommen wir am Etappenziel zwar wahnsinnig dreckig, aber noch halbwegs trocken (und wichtiger: mit vollständig trockener Wechselwäsche) an.
Wer beim Rennradfahren schon mal vom Regen überrascht wurde, wird mir zustimmen: Es dauert durchs hochspritzende Wasser ohne Schutzausrüstung etwa 1 Minute bis aus den Schuhen das Wasser rinnt, und noch eine Minute bis sich die Sitzeinlage wie ein Badeschwamm anfühlt.
Feuchtfröhliche Auffahrt zum Marcheggsattel, im Hintergrund Gosaukamm und Bischofsmütze ; )
Zum Rucksack: Ich habe den Rucksack immer am Rücken, meine Powerlady bekommt davon aber Rückenschmerzen. So kommt das Reisegepäck auf Asphaltpassagen und auf Anstiegen auf den Einrohrgepäcksträger, der am Sattelrohr festgeklemmt wird. Bei den Abfahrten und Schiebepassagen kommt der Rucksack aber immer auf den Rücken.
Mittagsrast in Filzmoos, nachdem wir uns vor der Tür der Regenhüllen entledigen, dürfen wir uns sogar im Hotelrestaurant Hanneshof niederlassen, das spricht schon für unsere Bekleidungsstrategie!
Kurz vor Mandling dann der erste Verhauer, im Downhillrausch der Dachsteinrunde zu weit gefolgt, eine kleine Draufgabe macht’s wieder gut. Richtig ist: Der MBK-Tourenbeschilderung „Mandling 02“ folgen, aber entgegen der vorgeschlagenen Richtung der Rundtour, geht direkt zum Mandlingpass hinunter.
Sonst hatten wir auf der Tour keine Orientierungsprobleme mehr, ich habe aber auch ein multifunktionelles Cockpit mitgeführt:
Ein Stück Ennsradweg, dann die Landesstraße nach Forstau, für heute haben wir in Anbetracht des Wetters doch genug, morgen soll es ja besser werden.
Kommentar