Von Hippies, Speicherkraftwerken und Stromautobahnen, Südweststeiermark

[GrazerHans]

Es ist schon nach 15 Uhr, als wir in Wies, dem südlichen Endpunkt der Graz-Köflacher-Bahn, starten.
Zunächst auf dem Schilcherradweg R4, dann auf verkehrsarmen Nebenstraßen, nähern wir und dem Grenzkamm der slowenischen Grenze.


An der Grenze folgen wir dann den markierten Wanderwegen,




einem abwechslungsreichen Mix aus schmalen Nebenstraßen, Güterwegen und Singletrails:








Wir waren am Kamm schon auf über 1000m, jetzt geht es aber wieder runter in den tief eingeschnittenen Feistritzgraben, laut GPS fast 500hm.


Ganz unten an der Feistritz treffen wir auf eine bunte Gesellschaft, die hier ein Zeltlager errichtet hat.


Hier findet ein Rainbow Gathering statt, ein Treffen der Rainbow Family. Meiner Interpretation nach ist das eine lockere Gemeinschaft aus mehrheitlich jüngeren Leuten, die eher alternative Weltanschauungen, etwas abseits unserer Konsumgesellschaft, pflegen. Für mich drängte sich da sofort der Vergleich mit der Hippiekultur aus vergangenen Jahrzehnten auf, wie weit ich da richtig liege, kann ich aber nicht beurteilen.
Die Leute, mit denen wir kurz gesprochen haben, waren jedenfalls total nett und haben uns gleich mehrfach aufgefordert, einfach eine Nacht bei ihnen zu bleiben und ihrer Gemeinschaft beizuwohnen. Irgendwo würde sich sicher ein Schlafplätzchen für uns Zwei finden. Klang ganz verlockend, aber wir sind dann doch weitergeradelt, bevor mich das Aussteigervirus infizieren konnte, wer weiß, wie anfällig ich dafür bin, als Midlife-Crisler.
Diese Treffen finden immer an anderen Orten statt und dauern einen Monat, von Neumond bis Neumond.

[GrazerHans]

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Nach Überquerung der Feistritz auf einem Holzsteg


müssen wir die Fahrräder ein ganzes Stück auf einem steilen Wanderweg hochschieben, bevor wir wieder fahren können. Einfacher wärs natürlich gewesen, am linken Feistritzufer zu bleiben und hier nach Soboth hochzuradeln.
Wir wollten aber zum Wandergasthof Strutz nahe der Grenze, der aber dann leider kein freies Zimmer für uns hatte.
So sind wir dann nach einem Stärkungsbier zum Ort Soboth weitergefahren, wo wir uns beim empfehlenswerten Alpengasthof Messner einquartieren konnten.

Motorradfahren hat auf der Soboth langjährige Tradion, wie dieser von Wind und Wetter gegerbte Biker beweist:


Hier auf der Soboth befindet sich auch der 1991 fertiggestellte Speichersee des KELAG-Kraftwerks Koralpe.


Die KELAG schreibt dazu auf ihrer Homepage, Zitat:
"Der Speicher mit dem Schüttdamm wurde ideal in die Landschaft eingepasst. "
Finde ich auch, verstehe nicht, warum die Osttiroler wegen ein paar geplanter Talsperren so herumjammern.

Wir radeln weiter und dringen nun vor ins Forstgebiet des Carl Prinz von Croy, des Obmanns des steirischen Waldbesitzerverbandes. Erstmals auf unserer Tour sehen wir nun Verbotsschilder, die sich an Radlfahrer und Schwammerlsucher richten. Schwammerl suchen wir eh keine und das Radfahrverbot ist wahrscheinlich nur wegen der Haftungsfrage bei Radunfällen vom Wegeerhalter ausgesprochen. Also werden wir uns vorsichtig bewegen, im Zweifelsfalle erhöhter Gefahr schiebend, so wie hier bei der Dreieckshütte nach Alkoholgenuss.


Da heroben im Almgebiet trauen wir uns aber wieder fahren, hier stören wir sicher kein Rotwild sondern höchstens die Rindviecher, ich nehme an, es sind nicht die Wiederkäuer des Prinzen.


Aufmerksame Bildbetrachter haben es schon gesehen, die Almidylle wird hier durch eine Hochspannungsleitung, wie soll ich sagen, --- ergänzt.






Es knistert und summt ein wenig über unsern Köpfen, aber nur das andauernde Glockengebimmel der Kühe ist eh langweilig.
Nachdem das Windenergiepotential vorrangig in der Nordsee gesehen wird und die dazugehörigen Energiespeicher in unseren Alpentälern werden da zukünftig wohl noch einige Leitungen im Gebirge gebaut werden. Aber die verschiedenen Arten der Rindviecher störts eh nicht, also machen wir es.

Vor uns jetzt schon der Buckel des Kleinen Speiks, ebene Stücke können wir fahren,


sehr viel häufiger müssen wir aber schieben.

[GrazerHans]

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Das Gipfelambiente des Großen Speiks ist auch ganz nett:


Vom Radldepot

bis ins Große Kar hinunter schieben wir auch überwiegend. Ambitionierte Biker mit gutem Gerät können da sicherlich das meiste fahren, aber für uns Forststraßenfahrer ist das zu heavy.

Das Steilstück ist aber eh nicht sehr lang und unten können auch wir flott hinausrollen.






Von der Weinebene runter nehmen wir den Stullnegg-Graben, eine superlange Schotterstraße bis ins Tal, auf der man es ordentlich Rauschen lassen kann. Zuletzt dann noch auf dem Ölspurradweg mit dem Kürbislogo am Asphalt von Schwanberg zurück nach Wies.

Die Fakten: Insgesamt 116km bei 3419hm, etliche Höhenmeter könnte man bei etwas anderer Routenwahl einsparen. Was ich sowieso empfehlen würde, damit sich der Prinz nicht zu sehr ärgern muss.

LG Hans

[placeboi]

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Danke für den informativen Bericht. Ich finde, ein paar Windkraftwerke würden die eher langweilige Landschaft optisch stark aufwerten.

[schetzgo]

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ziemlich heavy,respekt zur leistung und tour!

[pivo]

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da schau her!
kaum sind die hausherrInnen des steirischen randgebirges mal an dessen östlichsten ende, wird da im kerngebiet gewildert...

den stullnegggraben nehmen wir jedoch stets als kommode auffahrt zur weineben, um dann via grillitsch und steinschneider auf den spiek zu kommen. die folgende abfahrt nach schwanberg ist traillastig, aber nirgendwo schwierig.

die kombi mit den vorhügeln ober der drau ist lässig.

aber: wenn ich mir euer tourl so anschau, fahrts ihr leicht mit uns mit im juli?

von unserer biketour am sonntag gibts leider kaum bilder - akku leer ... meine akkus sind auch leer, war eine wahrlich eindrückliche runde am alpenostrand, weil meist inoffiziell, kein bericht, sondern nur kurze erwähnung für aufmerksame mitleser:

start bei der raxseilbahn, rauf auf den kreuzberg, runter über herrliche trails nach breitenstein, nun auf offizieller strecke zum semmering, runter nach spital, über die bikepiste aufs stuhleck. schöner trail runter zum pfaffensattel und weiter auf wanderweg zum feistritzsattel (auf den pfaff schiebestrecke). weiter übern weinweg zum kummerbauerstadl, unterm kleinen otter auf sensationellem trail (latsch lässt grüßen!!!) zur schanzkapelle und auf nochmals sensationellem trail nach schottwien. wieder rauf über klamml auf den kreuzberg und von der speckbacherhütte auf nettem trail runter zur hauptschule reichenau und zur raxbahn. 3300 hm, 78km.

es empfiehlt sich, zb im güntherhaus am stuhleck bei bekannt guter verpflegung zu nächtigen, um eventuelles hudeln zu tagesende hintanzuhalten.

fazit: rauf erlaubte strecken, daher stets asphalt oder bestenfalls forstpiste (ausg 300m wald am stuhleck), runter und rüber stets inoffiziell, daher trail oder alm, selten forstautobahn. kurze verbindungen auf asphalt.
trails meist einfach, der weinweg ist kurz vorm kummerbauerstadl etwas ruppiger und die querung unterm kleinen otter erfordert sicheres lenken.

muss sagen, tlw wirklich hervorragend.

[feiN]

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Für das ambitionierte Unterfangen hättet ihr euch am zweiten Tag etwas besseres Wetter verdient.

Aufmerksame Bildbetrachter haben es schon gesehen, die Almidylle wird hier durch eine Hochspannungsleitung, wie soll ich sagen, --- ergänzt.

einen retro biker kann solch ein anblick durchaus verstören..., der zeitgeist zieht hier mit dem e-bike (mit w-lan schnittstelle) hoch. Wahrscheinlich laden sich an der Hochspannungsleitung die Akkus sogar durch Selbstinduktion auf.

Hier findet ein Rainbow Gathering statt, ein Treffen der Rainbow Family. Meiner Interpretation nach ist das eine lockere Gemeinschaft aus mehrheitlich jüngeren Leuten, die eher alternative Weltanschauungen, etwas abseits unserer Konsumgesellschaft, pflegen. Für mich drängte sich da sofort der Vergleich mit der Hippiekultur aus vergangenen Jahrzehnten auf, wie weit ich da richtig liege, kann ich aber nicht beurteilen.

da leben die Verkünder der reinen Lehre unter uns und wir bemerken sie gar nicht ...

jetzt ein bisserl ernsthafter, in ihren Ansichten sind solchen Gruppen durchaus radikal, Abweichler würden in der Gemeinschaft wohl nicht geduldet werden.

[GrazerHans]

AW: Von Hippies, Speicherkraftwerken und Stromautobahnen, Südweststeiermark

Danke für den informativen Bericht. Ich finde, ein paar Windkraftwerke würden die eher langweilige Landschaft optisch stark aufwerten.

Wir verstehn uns!

ziemlich heavy,respekt zur leistung und tour!

Danke, ja, war für uns Forststraßenroller abschnittsweise ungewohnt rustikal.

von unserer biketour am sonntag .......3300 hm, 78km.

Respekt, nix für uns, jedenfalls nicht an einem Tag.

da leben die Verkünder der reinen Lehre unter uns und wir bemerken sie gar nicht ...
jetzt ein bisserl ernsthafter, in ihren Ansichten sind solchen Gruppen durchaus radikal, Abweichler würden in der Gemeinschaft wohl nicht geduldet werden.

Ich finde, man kann sich von den "radikalen" Ansichten solcher Gruppen auch Anstöße zum Nachdenken über den eigenen Lebensstil holen, ohne gleich alles gutzuheißen und nachzumachen. Ein wenig Selbstreflexion hat noch kaum jemandem geschadet.

LG Hans

[kokos]

AW: Von Hippies, Speicherkraftwerken und Stromautobahnen, Südweststeiermark

Bericht gefällt mir

Gipfelambiente ist wirklich äusserst interessant.
ist die kreuzinschrift als warnschild an der kärntern grenze zu verstehen, oder ist das eine protestschrift wider die golfbälle im hintergrund, sollten die doch ihrem golfplatz treu bleiben.
Ist jessas auch schon herabgestiegen und nach hause gegangen?
Viele fragen tun sich auf.

[bernhardw]

AW: Von Hippies, Speicherkraftwerken und Stromautobahnen, Südweststeiermark

obacht, jagdsaison ist vorbei, die italienischen schwammerldiebe sind auch schon hinter der grenze - der dort ansässige landadel hat jetzt offensichtlich grad a bissl zeit zum internetsurfen:
hatte schon länger auf gps-tour.info eine tour drinnen, die sich teilweise mit der beschriebenen deckt und heute vom portalbetreiber folgendes mail bekommen:

"Hallo,

leider mussten wir ihre Tour Nr. 58310 Speikkogel steirische Seite sperren.

Der Grund dafür ist, wir haben ein Schreiben vom Rechtsanwalt Hrn. Dr. XXX erhalten, wo er uns darauf hinweist, dass diese Touren durch Waldgebiete und Forststraßen führen, welche Eigentum seiner Mandantschaft sind und lt. § 33 Abs. 3 ForstG ein Befahren von Walgebiet und Forststraßen unter anderem mit Fahrrädern bzw. Mountainbikes nur mit Zustimmung des Waldeigentümers bzw. Straßenerhalters zulässig ist.

Um weitere rechtliche Schritte zu vermeiden und guten Willen zu zeigen, haben wir ihre Tour gesperrt und sind somit über gps-tour.info nicht mehr erreichbar.

Mit freundlichen Grüßen

XXX
Gps-tour.info"

als konsequenz hab ich auch gleich sämtliche anderen touren von mir auf dieser seite gesperrt, weil alle die genannten paragrafen betreffen. tut leid, 1:0 für die feudalherren.

[mash]

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Der Grund dafür ist, wir haben ein Schreiben vom Rechtsanwalt Hrn. Dr. XXX erhalten, wo er uns darauf hinweist, dass diese Touren durch Waldgebiete und Forststraßen führen, welche Eigentum seiner Mandantschaft sind und lt. § 33 Abs. 3 ForstG ein Befahren von Walgebiet und Forststraßen unter anderem mit Fahrrädern bzw. Mountainbikes nur mit Zustimmung des Waldeigentümers bzw. Straßenerhalters zulässig ist.

das ist ein wirklich ungutes problem.
es hat sogar schon besitzstörungsklagen gegen das veröffentlichen von klettertopos gegeben, obwohl das klettern selbst dort durch die wegefreiheit absolut gedeckt war.
ist eine ziemlich komplizierte grauzone, aber probieren tun's es natürlich immer wieder!

Um weitere rechtliche Schritte zu vermeiden und guten Willen zu zeigen, haben wir ihre Tour gesperrt und sind somit über gps-tour.info nicht mehr erreichbar.
...
als konsequenz hab ich auch gleich sämtliche anderen touren von mir auf dieser seite gesperrt, weil alle die genannten paragrafen betreffen. tut leid, 1:0 für die feudalherren.

ich versteh deine reaktion nur zu gut!
die meisten entsprechenden plattformen versteh sich leider viel weniger im sinne einer tatsächlichen interessensvertretung ihrer benutzer bzw. als ergänzendes technisches service dazu, sondern verfolgen weit egoistischere ziele. mir wäre es auch nicht unrecht, wenn das öfter einmal ein bisschen anderes wäre.

generell halte ich ein möglichst breit/dezentral gestreutes netz von informationen für die sinnvollste strategie, um derartigen gezielten drohungen und eingriffen aus dem weg zu gehen. aber natürlich muss man trotzdem auch öffentich darüber reden, erfahrungen austauschen und am selben strang ziehen, wenn man an diesen neo-feudalen zuständen wirklich etwas ändern will.

[GrazerHans]

AW: Von Hippies, Speicherkraftwerken und Stromautobahnen, Südweststeiermark

Der Grund dafür ist, wir haben ein Schreiben vom Rechtsanwalt Hrn. Dr. XXX erhalten, wo er uns darauf hinweist, dass diese Touren durch Waldgebiete und Forststraßen führen, welche Eigentum seiner Mandantschaft sind und lt. § 33 Abs. 3 ForstG ein Befahren von Walgebiet und Forststraßen unter anderem mit Fahrrädern bzw. Mountainbikes nur mit Zustimmung des Waldeigentümers bzw. Straßenerhalters zulässig ist.

Um weitere rechtliche Schritte zu vermeiden und guten Willen zu zeigen, haben wir ihre Tour gesperrt und sind somit über gps-tour.info nicht mehr erreichbar.

Ja, so läufts im Staate Österreich und insbesonders in der Steiermark. Ist ja eh nicht überall so, aber einigen Feudalherren ists eben ein besonderes Anliegen, dass die Forststraßen nur durch die herrschaftlichen SUVs benutzt werden und nicht von irgendwelchem niedrigen Radvolk. Von einem Bauern der gerade mit dem Traktor seine Waldarbeit verrichtet, habe ich noch nie ein böses Wort gehört.

Was an einem GPS-Track Illegales sein soll, erschließt sich mir aber nicht. Man kann die Route ja auch als Wanderroute oder als Laufstrecke benutzen.

Ich manchen Bikeführern sind Touren als Bike-and-Hike-Touren beschrieben, mit dem Hinweis, dass man eben gerade dieses oder jenes Stück aufgrund des Fahrverbots leider nur zu Fuß absolvieren darf, dies bitte besonders zu beachten, weils eigentlich ja gut fahrbar wäre. Oder eine andere Formulierung: Dort könnte man jetzt gut rauffahren, wenns nicht verboten wäre.

LG Hans

[mash]

AW: Von Hippies, Speicherkraftwerken und Stromautobahnen, Südweststeiermark

Was an einem GPS-Track Illegales sein soll, erschließt sich mir aber nicht. Man kann die Route ja auch als Wanderroute oder als Laufstrecke benutzen.

hab jetzt nocheinmal herumgesucht, wo ich die oben angesprochene absonderlichkeit eigentlich her habe:

Mit dem angefochtenen Urteil hat das Erstgericht der Eigentumsfreiheits-
klage hinsichtlich der Markierung der Klettersteige und der Veröffentlichung im
Internet stattgegeben (Punkte 1. bis 4. des Urteilsspruches). Das auf Feststel-
lung der Eigentumsbeeinträchtigung durch Errichtung der mit Bohrhaken gesi-
cherten Klettersteige, auf Entfernung der Bohrhaken und auf Unterlassung der
Errichtung weiterer mit Bohrhaken gesicherter Klettersteige gerichtete Begehren
wies es ab.(quelle: http://www.bergsteigen.at/pdf/OLG_04R01855.pdf)

wenn ich die sache recht verstanden habe, dann werden hier eigentumsrechte hervorgehoben, die durch die wegefreiheit nicht ohne weiteres außer kraft gesetzt werden. in der praxis geht es wohl hauptsächlich um die frage, ob neben dem betreten des waldes zu privaten erhohlungszwecken auch eine entsprechende publikation bzw. ein bekanntmachung in der öffentlichkeit / anleitung zur nachahmung ohne weiteres zulässig ist? es macht dabei vermutlich keinen so großen unterschied, ob es das klettern, wandern, radfahren/-schieben oder das schitouren betrifft. insofern ist dieser beitrag auch für dieses forum hier von interesse, da es viele von uns in genau gleicher weise treffen könnte!

[pingus]

AW: Von Hippies, Speicherkraftwerken und Stromautobahnen, Südweststeiermark

Feind liest mit, stimmt. Und zwar überall.

Vorschlag: Geheimbünde haben in Mitteleuropa nicht erst seit Metternich Tradition und Sinn,
d.h. Austausch zu MTB und anderen Tätigkeiten in private und regulierte Bereiche des Internets verlegen.

[mash]

AW: Von Hippies, Speicherkraftwerken und Stromautobahnen, Südweststeiermark

Feind liest mit, stimmt. Und zwar überall.

und speziell, weil du mit zweiterem vermutlich recht hast, macht's auch keinen sinn, gemeinsam mit anderen den kopf in den sand zu stecken, um sich dort im verborgenen irgendwas zuzuflüstern!

was es zu sagen gilt, kann man ruhig auch ganz offen und allgemein verständlich aushandeln!

es wundert mich ohnehin, warum das relativ großzügige wegerecht in österreich nicht bereits wie viele vergleichbare fortschrittliche errungenschaften der 70er-jahre (bspw, im bildungs- und sozialbereich) während der letzten jahre nicht wieder gänzlich rückgängig gemacht wurde? vermutlich steht es uns noch bevor...

so sehr es sinn macht, sich in diesem zusammenhang nicht zu sehr auf einzelne kommunikationsplattformen und informationskanäle zu konzentrieren, weil das wirklich ideale angriffsflächen schafft, so sehr muss man sich davon hüten, sich in die privaten rückzugsräume des biedermeir und die damit verbundene isolation der einzelnen individuen zurückdrängen zu lassen.

man kann und muss in dieser frage durchaus auch gemeinsam an gegenpositionen arbeiten!

und, um gleich einen konkreten vorschlag zu machen:

ich hab relativ gute kontakte zu einem gemeinnützigen nichtkommerziellen internetprovider, dem die "netzkultur" statutengemäß sehr am herzen liegt. dort pflegt man sich regelmäßig gegen eingriffsversuche in die freiheit des Informationsaustausches stark zu machen. normalerweise spricht man von solchen zensur- und einschüchterungsmaßnahmen ja immer nur, wenn es in irgendwelchen bösen anderen staaten weit weit weg geschieht. es scheint aber, mit der zunehmenden privatisierung wichtiger informationskanäle, auch in unserer nächsten nähe immer mehr zu einem spürbaren problem zu werden. kurz: ich kann mir gut vorstellen, dass man dort vielleicht ein neues zuhause für solche erzwungenermaßen entfernten informationen einrichten könnte. in einem umfeld also, das sich zumindest nicht ganz so einfach unter druck setzten lässt. ich weiß nicht, ob das evtl. für betroffene, wie den bernhardw, von interesse sein könnte?

und auch das könnte ich natürlich -- so würden's viele sicher für weit "professioneller" halten -- einfach nur dem bernhardw als pm zukommen lassen. aber es geht nicht darum, dem einen oder anderen irgendeinen guten rat ins ohr zu flüstern, sondern darum, dass wir gemeinsam und ganz offen um unsere rechte kämpfen.

das bewusstsein für entsprechende soziale wertmaßstäbe und ein bisser offensiv gelebter zivilcourage sind in meinen augen oft wichtiger als der kleine nützliche informationsvorsprung des anpassungsfähigen opportunisten.

ps: sorry hans, dass wir hier, deinem thread-titel zwar inhaltlich noch immer folgend, einen wunderbaren bericht um gänzlich neue aspekte erweitern!