Laut Wetterbericht sollte es eher im Süden des Landes Sonne geben, deswegen mal wieder aufs Fahrrad. Die Gegend kennen wir eigentlich eh schon gut und sind das meiste auch schon gefahren, ich habs auch in diversen Berichten schon beschrieben:
http://www.gipfeltreffen.at/showthre...weststeiermark
http://www.gipfeltreffen.at/showthre...l=1#post391137
http://www.gipfeltreffen.at/showthre...-bis-30-4-2012
Diesmal sollte es aber in einem Zug der Landes- und Staatsgrenze entlang gehen, vom höchsten Punkt auf der Soboth bis Bad Radkersburg. Größtenteils sind wir dabei auf dem WW03 gefahren, dem Südalpenweg. Dieser Abschnitt wird üblicherweise in 5 bis 6 Tagen in Gegenrichtung begangen, ein schöner Bericht vom Forumsuser Gtwo befindet sich beispielsweise hier:
http://www.gipfeltreffen.at/showthre...-06-23-06-2013
Wir fahren mit der Graz-Köflacher-Bahn von Graz zum Endbahnhof in Wies, ich möchte an dieser Stelle nochmals die GKB für die Radfahrerfreundlichkeit loben, anders als bei der ÖBB gibt’s hier in allen Zügen ausreichend Platz für Fahrräder und die Fahrradmitnahme ist auch gratis!
Zunächst müssen wir einmal zu unserem Ausgangspunkt, der sich auf der Soboth, bereits auf kärntnerischer Seite befindet. Wir radeln auf der Bundesstraße gemächlich rauf, auf der beliebten Bikerstrecke, die heute aber ruhiger ist als sonst, weils auch nicht ganz trocken ist, weder die Fahrbahn, noch die Wettervorhersage.
Die Leitschienen sind für die Motorradfahrer mit Gleitwänden versehen und überall stehen Schilder, die die Biker auf die Gefahren des sportlichen Motorradfahrens hinweisen. Es stehen auch schon etliche Gedenkkreuze am Straßenrand und diese Taferln sollen auch auf etwas makabre Weise an eine vernünftige Fahrweise apellieren:
Am Sobothstausee wollten wir uns einmal stärken, hier befindet sich ja ein Seerestaurant. Der See ist aber noch nicht ganz gefüllt und die Gaststätte deswegen noch geschlossen. Wir müssen hier also mit Müsliriegel und Automatenkaffee vorlieb nehmen.
Nach der kurzen Rast geht es noch ein Stück weiter rauf, zunächst bis zum höchsten Punkt der Passstraße, der sich schon in Kärnten befindet und dann nochmals etwa 200hm rauf auf etwa 1500m in der Nähe des Hühnerkogels.
Der markierte Wanderweg bewegt sich hier heroben größtenteils auf lustigen Wegerln:
Aber teilweise auch auf Forststraßen, was natürlich eine ehrhöhte Gefahr bedeutet, auf Waidmänner zu stoßen, die gehen halt nicht immer gern zu Fuß:
Tatsächlich kommen wir an einem unter einem Hochsitz parkenden Jägermobil vorbei und plötzlich ertönt durch die stille Beschaulichkeit des Waldes aufgebrachtes Geschrei. Ich versuche, den Waidmann zu beruhigen was aber nicht so recht gelingen mag. So viel verstehen wir aber: Hier sind die Fahrverbotstaferln nicht wegen der Haftungsfrage aufgestellt, die gerne als Argument gegen eine Freigabe der Forststraßen gebracht wird, hier sind Radlfahrer wirklich unerwünscht. Wir machen kehrt und werden vom Jager im Geländewagen aus seinem Revier rauseskortiert. Er will wissen, wohin wir fahren, hat er auf meine Frage geantwortet, warum er uns in Wagenlänge Abstand verfolgt. War ein wenig skurril, die ganze Geschichte, aber ist glücklicherweise ohne Personenschaden ausgegangen: Wir haben keine Kugel abbekommen und des Waidmanns Herz hat die Aufregung auch gut überstanden.
Mittlerweile hats auch zu regnen begonnen und wir panieren uns ordentlich mit Dreck ein. Daher sind wir froh, beim Gasthof Strutz ein Zimmer zu bekommen. Die Vorwäsche erledigen wir noch im Garten, bevor wir uns unter der heißen Dusche wieder aufwärmen. Der Strutz ist schon wieder in der Steiermark, trotzdem gibt’s für uns Kärntner Kasnudln und auch einen leckeren Nachtisch:
Der nächste Tag führt uns zunächst in den tiefen Feistritzgraben, es gibt dabei einige Hindernisse zu überwinden, 5 solcher Holzhaufen müssen überklettert werden:
Das letzte Stück ist ein recht steiler Trail mit wirklich rutschigem Wurzelwerk, das unsere begrenzte Fahrtechnik überfordert:
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Der Pivo lacht sicher darüber, aber vielleicht hätte er da auch seine Knieschützer umgeschnallt.
Unten am Feistritzbach befindet sich die „Märchenwiese“ wo wir schon einmal ein lustiges Völkchen beim Campieren angetroffen haben und auch jetzt sind Leute da. Ist ja wirklich ein sehr romantischer Ort hier:
Dann ist wieder ungefähr 500 Meter Höhengewinn angesagt, bevor es dann wieder überwiegend abwärts geht, der WW03 folgt teils Nebenstraßen, immer wieder haben wir aber auch recht nette Trails:
Die Grenzsteine, die die Staatsgrenze markieren, sind unsere ständigen Begleiter:
Da hat ein Blitz einen Baum wie einen Palmwedel aufgefächert:
Die südsteirische Weinregion kommt langsam näher:
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