GE
GPS-Aufzeichnung: 265km, 1784hm
Es gibt in der Steiermark etliche Landesradwege, nummeriert von R1 bis R?, einheitlich mit grünem Taferl beschildert.
Ich hab da einige zusammengestückelt zu einer Tour, die ich mit dem Radl noch nie gefahren bin. Meist sind wir mit dem Rennrad von Graz südwärts unterwegs, wo die Straßen auch auf den Hügelrücken verlaufen, nicht so wie im Bergland, wo die Straßenverbindungen naturgemäß den Tälern folgen. Aber heute eben mal anders.
Ich bin also ausschließlich markierte (und in der Kompasskarte eingezeichneten) Radrouten gefahren: Es waren schlussendlich Teile von
R2 Murradweg
R5 Mürztalradweg
R13 Seebergradweg
R16 Salzatalradweg
R7 Ennsradweg
R15 Rastlandradweg
Motiviert hat mich ein ganz interessanter Mensch dazu, der kürzlich kreuz und quer in Graz-Umgebung herumgefahren ist (mit Gaberl, Schöckl usw.), bis er ein Netto-Fahrzeit am Radlcomputer von genau 24 Stunden hatte (bei einer Brutto-Zeit von 31 Stunden).
„Mr. Move it!“ hat es sich zu seinem Beruf gemacht, Leute zu motivieren, für den eigenen Körper etwas zu tun. Mich hat er jedenfalls bei unserer kleinen Klettertour, zu der wir ihn mitgenommen haben, motivations-guru-mäßig voll bearbeitet und es hat (bei mir) gewirkt: Ich wollte auch einmal (eine für mich) längere Radtour zu machen. Meine Lieblingstourenpartnerin hat da aber gleich abgewunken, sie mag das frühe Aufstehen nicht so gern und radelt nicht so gerne mit Open End:
Sie: „Wie weit willst denn fahren?“
Ich: „Weiß nicht, bis ich halt genug hab.“
Ich starte also noch nächtens, wenn die Straßen in Graz noch menschenleer sind. Nur zwei Sprayer werken nahe der Schönaubrücke an einer Betonwand, wahrscheinlich ists ihnen untertags zu heiß, diesen Sommer.
Zunächst einmal der Murradweg, in Graz und auch in den Orstdurchfahrten ists eh gut beleuchtet, aber teilweise auch stockfinster, besonders wenns irgendwo durch den Wald geht. Ich hab zwar eine recht gute Stirnlampe, aber fürs Radeln auf den schmalen, kurvigen Wegen der Radroute muss ich immer wieder das Tempo reduzieren:
In Bruck kann ich beim Bahnhofsbäcker schon das zweite Frühstück einnehmen und fahre nun ein Stück des Mürztalradwegs bis Kapfenberg, wo ich erstmals den schmucken Hauptplatz sehe, sonst empfindet man ja leider die Stadt auf der Autofahrt Richtung Hochschwab ja nur als lästiges Tempo-Hindernis.
Oft fährt man mit dem Rennrad ja auf der Fahrbahn, weil die Radfahrstreifen sehr häufig nicht wirklich rennradtauglich ist, verwinkelt und mit vielen Unterbrechungen und Stufen an den Kreuzungen und Betriebsausfahrten.
Hier ist der Radwegestreifen, der auf der alten Bahntrasse der 1997 eingestellten Thörler Bahn errichtet wurde schon angenehm:
Die Burgruine Schachenstein über den alten Industriebauten der Gemeinde Thörl.
Bei Thörl zweigt die Radroute dann von der Bundesstraße ab und führt durch ein stilles Seitental bis kurz vor Turnau:
Am Grünen See bei Au lugt erstmals die Staritzen hervor:
Beim Winterparkplatz der Hochschwabgeher über die Dullwitz beginnt dann der Anstieg auf den Seebergpass:
Von der Sitzhöhe her könnte ich eigentlich auch perfekt mit einer Hochschwabgams durch die Lande reiten:
Die Passhöhe war eigentlich schnell erreicht, nachdem ich unten beim Schuster noch einen Patschen reparieren musste. Ein Steinchen hatte sich durch den Reifen gebohrt. Leider hab ich beim Rennradeln statt einer Pumpe nur eine einzige Druckgaspatrone mit und bin nun für einen eventuellen nächsten Schaden nicht mehr gerüstet. Ich werde die Augen offen halten, wo ich einen Ersatz kriegen könnte.
Die nordseitige Abfahrt vom Seeberg ist wirklich toll zum Laufen-Lassen: Übersichtliche lange Geraden und weite Kurven, das ist schon sehr genüsslich.
Unten in Gusswerk sehe ich dann ein kleines Radgeschäft, in der Auslage liegen sogar schon die CO2-Patronen.
Leider ist der Laden geschlossen, aber es ist eine Telefonnummer an die Tür geklebt, die man anrufen soll, wenn man was braucht. Das mach ich gleich und tatsächlich meldet sich eine nette Dame, die mir ankündigt dass sie in einigen Minuten hier sein wird, trotz der Warnung meinerseits, dass ich keinen Großeinkauf tätigen werde. Nur einen Ersatzschlauch und zwei Patronen und ich darf auch noch den Luftdruck mit dem Kompressor einstellen. Super nett, finde ich!
Ich zweige nun ab ins Salzatal, der Salzatalradweg ist als in die Karte eingezeichnete Route anzusehen die aber fast durchgehend auf der Hochschwabbundesstraße verläuft. Einzig an den zahlreichen Lawinengalerien werden die Radfahrer außen herumgeführt, wegen der fehlenden Beleuchtung.
Man sieht ja so vieles nicht, wenn man mit dem Auto durchrauscht. Wie oft sind wir hier schon nach Wildalpen gefahren, aber den hübschen Friedhof in Weichselboden mit Blick auf die Hochschwabnordwände hab ich bisher noch nie beachtet:
Der alte Tunnel bei der Presceny-Klause, früheres Nadelöhr der Hochschwabbundesstraße:
Die Presceny-Klause, das einzige Wehr, das man als Paddler umtragen muss, wenn man die Salza von Gusswerk bis zur Ennsmündung befahren will:
Das Wehr wurde ursprünglich im 19.Jahrhundert gebaut um den Holztransport auf der Salza zu ermöglichen. Das Wasser des Stausees wurde dazu schlagartig abgelassen um kurzzeitig eine künstliches Hochwasser zu schaffen um das Holz in die Enns zu transportieren. Anfangs in Form des Triftens, wobei die losen Baumstämme einfach runtergespült wurden, später dann in Form von riesigen Flößen.
Jetzt wird das Wehr zur Stromerzeugung genutzt, am linken Flussufer befindet sich ein kleines Kraftwerk.
GPS-Aufzeichnung: 265km, 1784hm
Es gibt in der Steiermark etliche Landesradwege, nummeriert von R1 bis R?, einheitlich mit grünem Taferl beschildert.
Ich hab da einige zusammengestückelt zu einer Tour, die ich mit dem Radl noch nie gefahren bin. Meist sind wir mit dem Rennrad von Graz südwärts unterwegs, wo die Straßen auch auf den Hügelrücken verlaufen, nicht so wie im Bergland, wo die Straßenverbindungen naturgemäß den Tälern folgen. Aber heute eben mal anders.
Ich bin also ausschließlich markierte (und in der Kompasskarte eingezeichneten) Radrouten gefahren: Es waren schlussendlich Teile von
R2 Murradweg
R5 Mürztalradweg
R13 Seebergradweg
R16 Salzatalradweg
R7 Ennsradweg
R15 Rastlandradweg
Motiviert hat mich ein ganz interessanter Mensch dazu, der kürzlich kreuz und quer in Graz-Umgebung herumgefahren ist (mit Gaberl, Schöckl usw.), bis er ein Netto-Fahrzeit am Radlcomputer von genau 24 Stunden hatte (bei einer Brutto-Zeit von 31 Stunden).
„Mr. Move it!“ hat es sich zu seinem Beruf gemacht, Leute zu motivieren, für den eigenen Körper etwas zu tun. Mich hat er jedenfalls bei unserer kleinen Klettertour, zu der wir ihn mitgenommen haben, motivations-guru-mäßig voll bearbeitet und es hat (bei mir) gewirkt: Ich wollte auch einmal (eine für mich) längere Radtour zu machen. Meine Lieblingstourenpartnerin hat da aber gleich abgewunken, sie mag das frühe Aufstehen nicht so gern und radelt nicht so gerne mit Open End:
Sie: „Wie weit willst denn fahren?“
Ich: „Weiß nicht, bis ich halt genug hab.“
Ich starte also noch nächtens, wenn die Straßen in Graz noch menschenleer sind. Nur zwei Sprayer werken nahe der Schönaubrücke an einer Betonwand, wahrscheinlich ists ihnen untertags zu heiß, diesen Sommer.
Zunächst einmal der Murradweg, in Graz und auch in den Orstdurchfahrten ists eh gut beleuchtet, aber teilweise auch stockfinster, besonders wenns irgendwo durch den Wald geht. Ich hab zwar eine recht gute Stirnlampe, aber fürs Radeln auf den schmalen, kurvigen Wegen der Radroute muss ich immer wieder das Tempo reduzieren:
In Bruck kann ich beim Bahnhofsbäcker schon das zweite Frühstück einnehmen und fahre nun ein Stück des Mürztalradwegs bis Kapfenberg, wo ich erstmals den schmucken Hauptplatz sehe, sonst empfindet man ja leider die Stadt auf der Autofahrt Richtung Hochschwab ja nur als lästiges Tempo-Hindernis.
Oft fährt man mit dem Rennrad ja auf der Fahrbahn, weil die Radfahrstreifen sehr häufig nicht wirklich rennradtauglich ist, verwinkelt und mit vielen Unterbrechungen und Stufen an den Kreuzungen und Betriebsausfahrten.
Hier ist der Radwegestreifen, der auf der alten Bahntrasse der 1997 eingestellten Thörler Bahn errichtet wurde schon angenehm:
Die Burgruine Schachenstein über den alten Industriebauten der Gemeinde Thörl.
Bei Thörl zweigt die Radroute dann von der Bundesstraße ab und führt durch ein stilles Seitental bis kurz vor Turnau:
Am Grünen See bei Au lugt erstmals die Staritzen hervor:
Beim Winterparkplatz der Hochschwabgeher über die Dullwitz beginnt dann der Anstieg auf den Seebergpass:
Von der Sitzhöhe her könnte ich eigentlich auch perfekt mit einer Hochschwabgams durch die Lande reiten:
Die Passhöhe war eigentlich schnell erreicht, nachdem ich unten beim Schuster noch einen Patschen reparieren musste. Ein Steinchen hatte sich durch den Reifen gebohrt. Leider hab ich beim Rennradeln statt einer Pumpe nur eine einzige Druckgaspatrone mit und bin nun für einen eventuellen nächsten Schaden nicht mehr gerüstet. Ich werde die Augen offen halten, wo ich einen Ersatz kriegen könnte.
Die nordseitige Abfahrt vom Seeberg ist wirklich toll zum Laufen-Lassen: Übersichtliche lange Geraden und weite Kurven, das ist schon sehr genüsslich.
Unten in Gusswerk sehe ich dann ein kleines Radgeschäft, in der Auslage liegen sogar schon die CO2-Patronen.
Leider ist der Laden geschlossen, aber es ist eine Telefonnummer an die Tür geklebt, die man anrufen soll, wenn man was braucht. Das mach ich gleich und tatsächlich meldet sich eine nette Dame, die mir ankündigt dass sie in einigen Minuten hier sein wird, trotz der Warnung meinerseits, dass ich keinen Großeinkauf tätigen werde. Nur einen Ersatzschlauch und zwei Patronen und ich darf auch noch den Luftdruck mit dem Kompressor einstellen. Super nett, finde ich!
Ich zweige nun ab ins Salzatal, der Salzatalradweg ist als in die Karte eingezeichnete Route anzusehen die aber fast durchgehend auf der Hochschwabbundesstraße verläuft. Einzig an den zahlreichen Lawinengalerien werden die Radfahrer außen herumgeführt, wegen der fehlenden Beleuchtung.
Man sieht ja so vieles nicht, wenn man mit dem Auto durchrauscht. Wie oft sind wir hier schon nach Wildalpen gefahren, aber den hübschen Friedhof in Weichselboden mit Blick auf die Hochschwabnordwände hab ich bisher noch nie beachtet:
Der alte Tunnel bei der Presceny-Klause, früheres Nadelöhr der Hochschwabbundesstraße:
Die Presceny-Klause, das einzige Wehr, das man als Paddler umtragen muss, wenn man die Salza von Gusswerk bis zur Ennsmündung befahren will:
Das Wehr wurde ursprünglich im 19.Jahrhundert gebaut um den Holztransport auf der Salza zu ermöglichen. Das Wasser des Stausees wurde dazu schlagartig abgelassen um kurzzeitig eine künstliches Hochwasser zu schaffen um das Holz in die Enns zu transportieren. Anfangs in Form des Triftens, wobei die losen Baumstämme einfach runtergespült wurden, später dann in Form von riesigen Flößen.
Jetzt wird das Wehr zur Stromerzeugung genutzt, am linken Flussufer befindet sich ein kleines Kraftwerk.
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