Noch immer kein Schnee in den Bergen, prächtiges Wetter im Süden, diesen Sonntag also wieder die Bikes gesattelt. Es ist schon Ruhe eingekehrt, in der Gegend, in der es zur Zeit der Weinlese ordentlich rund geht. Nun weisen die meisten Buschenschenken per Schild auf ihre „Winterruhe“ hin.
Recht oft sind wir mit den Rädern im Weinland an der südlichen Staatsgrenze, ich hab auch schon ein paar Berichte davon geschrieben:
http://www.gipfeltreffen.at/showthre...l=1#post394108
http://www.gipfeltreffen.at/showthre...SLO-19-10-2014
http://www.gipfeltreffen.at/showthre...-SLO-2-11-2014
Die Grenze ist in den vergangenen Jahrzehnten mehr und mehr verschwunden, nicht nur in der Natur, sondern auch in den Köpfen von uns Naturgenießern. Nur die Grenzsteine weisen noch darauf hin und öfters auch rot-weiß-rote Eisenstangen, oft mitten durch Weingärten, Wiesen und Wälder.
Viele grenzüberschreitende Wanderwege sind entstanden, gut beschildert und beworben.
Es durfte wieder zusammenwachsen, was vor einem Jahrhundert zusammen war.
Nun ziehen aber dunkle Wolken für die Gegend auf: „Bauliche Maßnahmen“ sind da im Entstehen, die diese Grenze wieder aufleben lassen. Bis Jahresende soll der Zaun stehen. Das Material wird übrigens gemietet und kostet 330000 Euro für ein halbes Jahr.
Wir können hier vielleicht auf unbestimmte Zeit ein letztes Mal ungehindert auf den Platsch zu fahren, wie wir es schon so oft gemacht haben.
Start ist in Spielfeld, am Grenzübergang kommen wir diesmal nicht mehr drüber, Sperrgebiet mit Zutrittsverbot, wird uns freundlich, aber bestimmt beschieden. Und über den offenen Autobahngrenzübergang dürfen wir mit den Fahrrädern auch nicht fahren. Wir drehen also um und strampeln auf der steirischen Seite den Hochgraßnitzberg hoch.
Wir folgen nun dem mit schönen Schautafeln versehenen „Natur-Kultur-Archäologie-Weg“ über die Staatsgrenze:
Die Aussichtswarte am Platsch (Plački vrh):
Stimmungsvoller Blick nach Süden:
Im Zickzack geht’s hier einmal diesseits, einmal jenseits der Grenze dahin, noch sinds nur die Grenzsteine, die darauf hinweisen:
Hier sehen wir nun das erste Mal einen Zaun, aber auf der falschen Straßenseite!
Die ungefähr ein Dutzend Bären im Berghausener Bärengehege sind auch schon in Winterruhe und wir fahren weiter in der Gegend, die auch im Frühwinter auf uns einen ganz besonderen Reiz ausübt:
Teils folgen wir den Markierungen des Grenz-Panorama-Wegs (von der EU als grenzüberschreitendes Projekt gefördert!)
Auf der slowenischen Seite sind die Wanderweg-Wegweiser auch ganz originell, daneben eine Laune der Natur, ein blühendes Bäumchen:
Nach einem Supperl und ausgezeichneten Nusspalatschinken im slowenischen Gasthof Repolusk in Špičnik (Speisenegg) geht’s wieder retour, vorne sehen wir schon wieder die Aussichtswarte am Platsch:
Da raschelts gewaltig im Laub, auf der „Blue-Bottle-Route“:
Und nirgendwo haben wir ein Fahrverbotsschild gesehen, auf der steirischen Seite geben sich die Grundbesitzer und Jagdpächter sehr zurückhaltend und auf der slowenischen Seite ists sowieso legal.
Ein kleines Paradies für Radlfahrer!
Da sind wir schon wieder nahe am Grenzübergang Spielfeld, da wird der Zaun also bald stehen:
Wir sind dann auf der slowenischen Seite runtergekommen nach Sentilj und dann über den Bundesstraßengrenzübergang zurück. War aber keine gute Idee: Es ist wirklich alles abgesperrt und es ist wirklich kein Durchgang für Fußgänger oder Radfahrer vorgesehen. Dank eines netten Polizisten haben wir aber durchfahren dürfen, sonst hätten wir nochmals zurück rauf in die Hügel fahren müssen.
Ich will hier jetzt nicht über den Sinn oder Unsinn des Grenzzaunes diskutieren.
Aber ich hoffe, dass wir in ein oder zwei Jahren diese Episode als Teil der Vergangenheit dieser Gegend betrachten können, gleich wie die Panzer, die hier 1991 diesseits und jenseits der Grenze aufgefahren waren.
LG Hans
Recht oft sind wir mit den Rädern im Weinland an der südlichen Staatsgrenze, ich hab auch schon ein paar Berichte davon geschrieben:
http://www.gipfeltreffen.at/showthre...l=1#post394108
http://www.gipfeltreffen.at/showthre...SLO-19-10-2014
http://www.gipfeltreffen.at/showthre...-SLO-2-11-2014
Die Grenze ist in den vergangenen Jahrzehnten mehr und mehr verschwunden, nicht nur in der Natur, sondern auch in den Köpfen von uns Naturgenießern. Nur die Grenzsteine weisen noch darauf hin und öfters auch rot-weiß-rote Eisenstangen, oft mitten durch Weingärten, Wiesen und Wälder.
Viele grenzüberschreitende Wanderwege sind entstanden, gut beschildert und beworben.
Es durfte wieder zusammenwachsen, was vor einem Jahrhundert zusammen war.
Nun ziehen aber dunkle Wolken für die Gegend auf: „Bauliche Maßnahmen“ sind da im Entstehen, die diese Grenze wieder aufleben lassen. Bis Jahresende soll der Zaun stehen. Das Material wird übrigens gemietet und kostet 330000 Euro für ein halbes Jahr.
Wir können hier vielleicht auf unbestimmte Zeit ein letztes Mal ungehindert auf den Platsch zu fahren, wie wir es schon so oft gemacht haben.
Start ist in Spielfeld, am Grenzübergang kommen wir diesmal nicht mehr drüber, Sperrgebiet mit Zutrittsverbot, wird uns freundlich, aber bestimmt beschieden. Und über den offenen Autobahngrenzübergang dürfen wir mit den Fahrrädern auch nicht fahren. Wir drehen also um und strampeln auf der steirischen Seite den Hochgraßnitzberg hoch.
Wir folgen nun dem mit schönen Schautafeln versehenen „Natur-Kultur-Archäologie-Weg“ über die Staatsgrenze:
Die Aussichtswarte am Platsch (Plački vrh):
Stimmungsvoller Blick nach Süden:
Im Zickzack geht’s hier einmal diesseits, einmal jenseits der Grenze dahin, noch sinds nur die Grenzsteine, die darauf hinweisen:
Hier sehen wir nun das erste Mal einen Zaun, aber auf der falschen Straßenseite!
Die ungefähr ein Dutzend Bären im Berghausener Bärengehege sind auch schon in Winterruhe und wir fahren weiter in der Gegend, die auch im Frühwinter auf uns einen ganz besonderen Reiz ausübt:
Teils folgen wir den Markierungen des Grenz-Panorama-Wegs (von der EU als grenzüberschreitendes Projekt gefördert!)
Auf der slowenischen Seite sind die Wanderweg-Wegweiser auch ganz originell, daneben eine Laune der Natur, ein blühendes Bäumchen:
Nach einem Supperl und ausgezeichneten Nusspalatschinken im slowenischen Gasthof Repolusk in Špičnik (Speisenegg) geht’s wieder retour, vorne sehen wir schon wieder die Aussichtswarte am Platsch:
Da raschelts gewaltig im Laub, auf der „Blue-Bottle-Route“:
Und nirgendwo haben wir ein Fahrverbotsschild gesehen, auf der steirischen Seite geben sich die Grundbesitzer und Jagdpächter sehr zurückhaltend und auf der slowenischen Seite ists sowieso legal.
Ein kleines Paradies für Radlfahrer!
Da sind wir schon wieder nahe am Grenzübergang Spielfeld, da wird der Zaun also bald stehen:
Wir sind dann auf der slowenischen Seite runtergekommen nach Sentilj und dann über den Bundesstraßengrenzübergang zurück. War aber keine gute Idee: Es ist wirklich alles abgesperrt und es ist wirklich kein Durchgang für Fußgänger oder Radfahrer vorgesehen. Dank eines netten Polizisten haben wir aber durchfahren dürfen, sonst hätten wir nochmals zurück rauf in die Hügel fahren müssen.
Ich will hier jetzt nicht über den Sinn oder Unsinn des Grenzzaunes diskutieren.
Aber ich hoffe, dass wir in ein oder zwei Jahren diese Episode als Teil der Vergangenheit dieser Gegend betrachten können, gleich wie die Panzer, die hier 1991 diesseits und jenseits der Grenze aufgefahren waren.
LG Hans
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