- Wegführung: Böheimkirchen (Wien-West 7.53-8.44) - Lanzendorf - Große Tulln - Plankenberg - Baumgarten - Kleine Tulln - Tulln - Donauradweg - Korneuburg - Donauinsel - Donaukanal
- Länge: 78,6km (zzgl. 5,4km Anfahrt zum Bahnhof)
- Höhenmeter (Aufstieg): ca. 200 hm
- Reine Fahrtzeit: 3 Std. 39 Minuten reine Fahrtzeit
- Viecher: 4 Katzen, Hase, freilaufender Hund, Turmfalke
Idee dieses Mal von mir, vor allem im Hinblick darauf, dass ich die Kirche von Lanzendorf bisher nur von der alten Westbahnstrecke gesehen hatte und noch nie in Tulln war. Günter nahm sich kurzfristig frei, und so freute es mich, dass wir gemeinsam die Strecke in Angriff nehmen konnten.
Bild 1: Rossauer Brücke über den Donaukanal mit dünnem, dieses Mal harmlosen Altocumulus im Hintergrund.
Die erste Etappe war für uns beide die Anfahrt zum Westbahnhof. Ich ignorierte die Routenvorschläge und fuhr den Ring entlang, die Babenberger Straße weiter und dann die Mariahilfer Straße hinauf, die vor 8 Uhr noch relativ leer war.
In Böheimkirchen war der Radweg sofort gut ausgeschildert. Auf angenehm verkehrsarmen Nebenstraßen ging es durch den Ort Lanzendorf hindurch, bis wir parallel zur Bahnlinie fuhren. Ich so zu Günter: Jetzt müssen wir nur aufpassen, dass wir die Kirche nicht verpassen. Ich warf einen Blick nach links:
Bild 2: Da stand sie ja, so gut versteckt und hatte sich gar nicht aufgedrängt.
Wären wir doch beinahe daran vorbeigefahren. Unverkennbar der schiefe Kirchturm aus dem 15. Jahrhundert, der dem romanischen Langhaus aus dem Jahr 1200 vorgestellt wurde. Südseitig ist ein spätgotisches Fenster nachträglich eingemauert worden. Die drei romanischen Schlitzfenster sind gut zu sehen. Die Kirche war nicht zugänglich, aber es befanden sich frische Blumen beim Altar.
Bild 3: Südwand, im Hintergrund der Buchberg.
Bild 4: Rückblick Richtung Lanzendorf und Böheimkirchen.
Bild 5: Kapelle des Altenpflegeheims Clementinum bei Kirchstetten.
Sie wurde 1903 mit großen Rundbogenfenstern erbaut. 2017 erlangte das Pflegeheim unrühmliche Bekanntheit durch eine Falter-Recherche.
Bild 6: Foto von Günter: Ich genieße die idyllische Landschaft.
Bis Tulln war es überhaupt perfekt: Angenehme Temperaturen zwischen 14 und 20 Grad, dazu straffer Südwestwind und damit Rückenwind. So vergingen die ersten 40km wie im Flug und ohne ernsthafte Anstrengung.
Bild 7: Buchberg (469m) mit der gleichnamigen Aussichtswarte.
Im Hintergrund Richtung Kleine Karpaten größere Quellwolken durch die aufquellende Feuchtigkeit der Gewitter vom Vortag. Die abziehende Frontbewölkung war mit dem Cirrusband ebenfalls noch zu erkennen.
Bild 8: Kürzester Radlerwitz: Zwei Radfahrer fahren an einem Erdbeerfeld vorbei.
Bild 9: Foto von Günter: Entlang der Großen Tulln, überwiegend ein eng eingefasster Graben.
Bild 10: Foto von Günter: Bei Steinhäusl über die Große Tulln
Bild 11: Schloss Plankenberg, davor der Meierhof, heute Antik-Hof.
Das Schloss dahinter ist ein Jagdschloss aus dem 17. Jahrhundert. Der Meierhof beherbergt heute eine Antiquitätensammlung und stammt aus der Renaissance-Zeit.
Der Abschnitt über Dietersdorf, Baumgarten am Tullnerfeld bis zum Alten Ziegelweg in Tulln war noch einmal sehr angenehm zu befahren. Mir gefiel die öde, aus der Zeit gefallenen Landschaft mit teilweise sehr alten Ortskernen.
Bild 12: Rückblick nach Südwesten von der Kleinen Tulln südlich von Tulln.
Bild 13: Foto von Günter: Stattliche Malve.
Über den Alten Ziegelweg führt ein durchgängiger Radweg bis ins Zentrum.
Bild 14: Tullner Hauptplatz.
Dort rasteten wir eine Weile, während sich eine Schulkapelle aufstellte und sang und musizierte.
Bild 15: Römerturm, auch Salzturm genannt, aus dem Jahr 300 nach Christus.
Die römischen Mauern reichen bis zum Dachansatz. Damit zählt es zu den wenig erhaltenen antiken Gebäuden nördlich der Alpen und eines der ältesten Gebäude von Österreich. Weitere Sehenswürdigkeiten, die ich mir fürs nächste Mal vorgenommen habe, wenn ich nur nach Tulln fahre: Die Kirche St. Stephan und der spätromanische Karner, die Synagoge, der Widhof und evtl. der römische Meilenstein bei Nitzing südöstlich von Tulln.
Bild 16: Hier könnte man später entlang der alten Stadtmauern fahren.
Bild 17: Burg Kreuzenstein vom Donauradweg aus
Bild 18: Rückblick
Entlang der Donau kam der Wind grundsätzlich noch von hinten, teilweise aber auch unangenehm von der Seite. So ab ca. Kilometer 60 spürte ich, dass ich solche Distanzen selten am Stück fahre und spürte vor allem die Poebene und die Oberschenkel
Für eine potentielle Einkehr eignen würde sich das Restaurant Wasserskischule beim Sportboothafen Greifenstein. Der Radweg quert interessanterweise das Kraftwerksgelände von Greifenstein, die Tore sind aber offen. Den nördlichen Donauradweg kannte ich noch überhaupt nicht.
Bild 19: Rast bei Bier und Brezel beim "Donaublick" in Korneuburg.
Beim Einlaufbauwerk Langenzersdorf wechselten wir auf die Donauinsel und über den Steinitzsteg zum Donaukanal. Von dort war es für mich nicht mehr weit nach Hause. Im Gegensatz zu unserer vorletzten gemeinsamen Tour im Waldviertel dachte ich dieses Mal an den Sonnenschutz und versorgte mich über den Radrucksack und Trinkblase mit Flüssigkeit. Es war dennoch zu wenig, wie ich am starken Durst am Abend merkte. Dennoch konnte ich zufrieden sein, immerhin eine stattliche Strecke.
Danke für die Begleitung Günter!
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