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Radtour: Waldviertel und Donauradweg bis Stockerau, 25.8.2024

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  • Radtour: Waldviertel und Donauradweg bis Stockerau, 25.8.2024

    Mit dem Zug geht es vom Franz-Josef Bahnhof nach Göpfritz an der Wild im Waldviertel, wo ich um kurz nach 09:00 ankomme.
    Von dort möchte ich zurück nach Wien radeln und nachdem das laut den Aufzeichnungen einer vergangenen Tour "nur" etwa 150km waren, muß ich einen kleinen Umweg in die Route einbauen, um mir die Option offen zu lassen, heute noch länger zu fahren.

    ...ok, ich gebe es zu: Heute sollen es die 200km werden!
    Der Kopf ist ja meist die entscheidende Sache und deswegen ist es heute nicht ein "vielleicht" oder "wenn es passt", sondern ein "ganz bestimmt"!

    Vom Bahnhof geht es auf die Bundesstraße und kurz gegen den heutigen leichten bis mäßigen Nordwestwind bis zum ersten Kreisverkehr.

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    Hier biege ich nach Allentsteig ab.
    Typisch Waldviertel, gibt es auch hier kein echtes Flachland, sondern einen steten Wechsel von meist leichten Steigungen und ebensolchen Abfahrten.

    Im Ort gibt es den Stadtsee, der mir vom Südufer aus besonders gefällt:

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    Es folgt die etwa 7,5km lange Durchfahrt auf der Landesstraße durch den Truppenübungsplatz, auch hier geht es nett bergauf und bergab.
    Am südlichen Ende befindet sich der ehemalige Ort Döllersheim, den ich auch dieses Mal wieder aufsuche.
    Es ist für mich ein besonderer Platz, an dem Geschichte sichtbar wird - natürlich denke ich auch daran, daß die Absiedelung nicht freiwillig war.

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    Die Kirche ist noch am besten erhalten - ursprünglich erbaut im 12. Jhdt.

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    Der Eingang ist leider vergittert - ich vermute sowohl zum Schutz der Kirche als auch potentieller Besucher, aufgrund offensichtlicher Schäden an der Bausubstanz.

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    Auch der Friedhof ist nicht zugänglich, dafür gut über die Mauer zu überblicken:

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    Einige Tafeln erzählen die Geschichte des Ortes und anderer Dörfer, die dem Truppenübungsplatz weichen mussten.

    Mir gefällt die Atmosphäre hier, es ist sehr ruhig, grün und friedlich.

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    Nächster Stop: Stausee Ottenstein.

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    Ich schwimme ich auch ein paar Meter, fahre aber bald wieder weiter - ich habe ja noch ein bißchen Strecke vor mir.

    Es geht über die Staumauer - so spart man sich ein paar Hm gegenüber der Hauptstraße.

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    31,1km liegen hinter mir; mit Döllersheim und dem Stausee auch die beiden Orte, die mich heute - geplanter Weise - am längsten aufgehalten haben.

    Es geht durch Rastenfeld und am Begleitweg neben der B27 entlang.

    Rückblick auf den Ort, der Stausee liegt in der Senke dahinter:

    013.jpg

    Via Ottenschöag und Pöggstall möchte ich jetzt zur Donau fahren. Diese Route habe ich gewählt um anschließend durch die komplette Wachau zu fahren; etwas Planung war notwendig damit ich dabei nicht unnötig Höhenmeter sammle.

    Auf den folenden Kilometern ist nicht viel los, aber gerade Ausblicke wie diese...

    014.jpg

    ...sind es, die einem den Kopf frei machen und den Moment genießen lassen.

    Zuletzt geändert von Gratwanderer; 02.09.2024, 21:54.

  • #2
    Ablenkung gibt es dann in Form kurioser Ortsnamen.
    Neben dem hier angezeigten "Moniholz" gibt es auch ein "Engelschalks" sowie eine "Straße des Hundes".

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    Nachdem es hier gegen den Wind geht nutzt ich zwischendurch dieses nette Platzerl für eine kurze Pause - Km 51,1.

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    Ich erreiche die B36, über die es noch ein Stück bergauf nach Ottenschlag geht.

    Auf der Suche nach trinkbarem gratis-Wasser komme ich auch am Schloß vorbei:

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    Und dann gönne ich einer lokalen Tankstelle einen kleinen Umsatz.

    Kaum aus dem Ort draußen, warte ich darauf, daß endlich der Abfahrtsteil beginnt - aber er kummt ned!
    Wahrscheinlich ist hier knapp links der Bildmitte der Gr. Peilstein im Ostrong-Rücken zu sehen sein:

    018.jpg

    Noch ein Stückchen und dann geht es endlich langsam bergab ...und zwischendurch auch etwas flotter.
    Nach ein paar Kilometern ist damit vorerst auch schon wieder Schluß, es geht 90° nach Osten und nach Pöggstall.
    Auch dort gibt es altes Gemäuer, das ich mir allerdings nicht näher anschaue.

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    Es geht wieder abwärts, in das Tal des Weitenbachs.

    ...vorbei am Schloß Leiben:

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    ...nach Weitenegg und damit an die Donau.

    Altes Gemäuer gibt es auch hier - Ruine Weitenegg:

    021.jpg

    Ich bin bei Km 96,9 - nicht einmal die Hälfte von 200.

    ...aber es gibt keine erwähnenswerten Höhenmeter mehr und ich fühle mich noch sehr gut.
    Es gibt keinen Grund, das heutige Ziel aufzugeben.

    Am DRW geht es somit rein in die Wachau.

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    In Aggsbach-Markt gibt es endlich gratis-Wasser für mich.
    Weniger der nun wieder größere Ballast bremst mich in weiterer Folge ein wenig, es ist der NW-Wind, der hier dafür sorgt, daß ich an meinen Schenkeln zweifle.

    Vielleicht brauche ich auch nur wieder eine kleine Pause.
    Gedacht - getan:

    023.jpg

    ...bis zu den Knien habe ich mich auch ins Donauwasser getraut.

    Spitz folgt als Nächstes:

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    ...danach Dürnstein - ab hier dürfte der eh nur leichte Wind wieder eher von seitlich-hinten kommen.

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    ...und dann Krems.
    Den Bahnhof nehme ich heute nicht als Abbruchmöglichkeit wahr, sondern nutzte einen kleinen Shop darin um Orangenlimo und Mineralstoffe zu kaufen.

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    Eiweiß, Fette und Salz erwerbe ich dann bei einem Schnellrestaurant.

    Durch ein Industrie- und Gewerbegebiet geht es entlang der kanalisierten Krems dann aus der Stadt heraus.

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    Hier blitzt dann der Gedanke "...und wenn ich doch in den Zug gestiegen wäre?" auf.
    Er ist aber so schnell wieder weg, daß ich ihn gar nicht beantworten kann.

    So ist es wieder Zeit für ein kurze Pause, auch um die gekaufte Nahrung endlich zu vertilgen.

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    Zuletzt geändert von Gratwanderer; 02.09.2024, 19:48.

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    • #3
      147,2km stehen jetzt am Fahrradcomputer.

      Nach Wien muß ich heute nicht mehr radeln!

      ...aber ich weiß, wie eintönig das fahren am Damm hier sein kann.

      Einer der schöneren Abschnitte:

      030.jpg

      Die Schatten werden langsam länger:

      031.jpg

      Beim KW Altenwörth geht es ans rechte Donauufer.

      Die Traisen, kurz vor der Mündung:

      032.jpg

      Das beinahe AKW Zwentendorf:

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      Schön langsam ist der Saft aus den Beinen draußen, aber sie funktionieren noch und der Kopf ist sowieso erst zufrieden, wenn heute die richtige Zahl am Display steht.

      Bei Tulln:

      034.jpg

      Wieder ans linke Ufer:

      035.jpg

      Ich bin bei Km 181,5 - das könnte sich bis Stockerau schon ausgehen.

      ...mit dem Tageslicht wohl weniger, aber ich habe natürlich Beleuchtung mitgenommen.

      036.jpg

      In der Au ist es dann schon recht finster geworden, am Bahnhof ist's wieder heller:

      037.jpg

      Zumindest innerlich strahle auch ich, denn das Display zeigt die richtige Zahl an:

      038.jpg




      Tourdaten:

      Strecke: 201,03km
      Höhenmeter: 1050
      Fahrzeit netto: 8 Std. 16 min.
      Schnitt: 24,2km/h


      Es hat dieses Mal also gepasst und ich habe eines meiner heurigen Ziele erreicht.
      200km mit dem Rad sind schon eine Marke, finde ich.
      Ein Hauptfaktor fürs erreichen sehe ich darin, daß ich mental komplett darauf eingestellt war, während ich bei vorherigen langen Touren mit einem Ziel unter dieser Länge kalkuliert hatte und dann damit schon zufrieden war und fürs weiter fahren zu bequem war bzw. Ausreden gefunden habe.

      Im Grunde hätte ich auch bei dieser Tour noch etwas weiter fahren können und wenn ich die Höhenmeter in Strecke umrechne, dann hätte es zumindest theoretisch noch deutlich weiter gehen können - aber ich will mir die Messlatte ja nicht gleich zu hoch legen.
      Zuletzt geändert von Gratwanderer; 02.09.2024, 19:20.

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      • #4
        Einen Teil deiner Strecke zu Beginn kenn ich selbst, auch einiges gegen Schluss, aber alles zusammen ring mir sehr großen Respekt ab.

        Aber die "Vorarbeit" deiner letzten Touren hat offensichtlich gut gewirkt, und die Psyche ist auch stark genug.

        Gratulation und danke für den schönen Bericht.

        LG, Günter
        Meine Touren in Europa

        Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
        (Marie von Ebner-Eschenbach)

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        • #5
          200km.
          Lg. helmut55

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          • #6


            Gratuliere, ich finde auch, dass 200km schon eine Marke ist, die für einen gut trainierten Hobbyradler richtig ordentlich sind und auf die man stolz sein kann finde ich. Und eine Kopfsache ist es sowieso - wenn ich auf 100 oder 150 eingestellt bin, bin ich im Anschluss normal ziemlich froh, nicht noch 30, 50 oder gar das Doppelte fahren zu müssen. Aber wenn man das von Anfang an im Kopf fix drin hat so wie du, gehts dann doch. Und ich muss auch in der richtigen Landschaft unterwegs sein, sonst geht das im Kopf bei mir auch nicht.

            Wie ist es dir mit etwaigen Sitzproblemen, Schulter-/Nackenmuskulatur oder den Handgelenken gegangen? Ich weiß noch, dass ich damals in den Handgelenken am Ende jeden kleinen Rumpler gespürt habe und sich die Schultermuskulatur tagelang angefühlt hat, als wäre sie total verklebt und würde nach und nach auseinanderreißen . Aber ich habe mich wie schon mal erwähnt auch nicht so gut vorbereitet wie du und meine Sitzposition passt sicher auch nicht optimal.

            Da ich eigentlich trotzdem kein reinrassiger Radler bin und mir Berge eigentlich viel lieber sind, wäre für mich ein spannender nächster Schritt, solche oder eher etwas kürzere Distanzen an mehreren Tagen hintereinander als Bikepacking Tour in Kombination mit Bergtouren zu unternehmen, aber das wird bei mir wohl frühestens in einigen Jahren was, wenn überhaupt.

            Alles Gute und weiter so
            Zuletzt geändert von Hard85; 02.09.2024, 22:45.

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            • #7
              Zitat von Hard85 Beitrag anzeigen
              Und eine Kopfsache ist es sowieso - wenn ich auf 100 oder 150 eingestellt bin, bin ich im Anschluss normal ziemlich froh, nicht noch 30, 50 oder gar das Doppelte fahren zu müssen. Aber wenn man das von Anfang an im Kopf fix drin hat so wie du, gehts dann doch. Und ich muss auch in der richtigen Landschaft unterwegs sein, sonst geht das im Kopf bei mir auch nicht.
              Das sehe ich genau wie du.
              Bezüglich Landschaft ist es - bei aller Liebe zu NÖ - ja noch ausbaufähig, wobei ich die Befürchtung habe, dann zB in den bekannten Alpentälern im Westen und Süden zu viel Zeit beim fotografieren zu verlieren. Diesbezüglich geht am Donaudamm mehr weiter, auch wenn man das Gefühl hat, daß gerade dort nichts weiter geht...

              Zitat von Hard85 Beitrag anzeigen
              Wie ist es dir mit etwaigen Sitzproblemen, Schulter-/Nackenmuskulatur oder den Handgelenken gegangen? Ich weiß noch, dass ich damals in den Handgelenken am Ende jeden kleinen Rumpler gespürt habe und sich die Schultermuskulatur tagelang angefühlt hat, als wäre sie total verklebt und würde nach und nach auseinanderreißen . Aber ich habe mich wie schon mal erwähnt auch nicht so gut vorbereitet wie du und meine Sitzposition passt sicher auch nicht optimal.
              Diesbezüglich habe ich großes Glück - bis auf eine Sache, dazu gleich mehr.
              Beim MTB-fahren habe ich immer wieder die untere Rückenmuskulatur gespürt und das ist beim Gravelbike überhaupt kein Thema. Ausgesucht habe ich es nach Rahmengröße und probesitzen im Geschäft, also kein besonders bike-fitting in Anspruch genommen - und es passt mir sehr gut. Selbst längeres fahren im Unterlenker verursacht keine Probleme, natürlich wechsle ich auf den langen Ausfahrten immer wieder hin und her. Wenn ich mich auf längeren Abfahrten besonders aerodynamisch an den Rahmen schmiege, spüre ich das schon im Nacken, aber das vergeht, sobald ich wieder in normaler Position fahre. Gegen Ende der ganz langen Touren spüre ich es leicht in den Handballen, aber das ist nicht der Rede wert.

              Und jetzt zum einzigen Problem: wundscheuern im Schritt
              Aktuell verwende ich vorbeugend einen Wachsstift, mit dem ich es schon spürbar reduzieren konnte, ganz happy bin ich aber noch nicht. Ich habe mich zu dem Thema natürlich schon eingelesen und werde noch ein paar Sachen ausprobieren - vielleicht eine sog. Sitzcreme oder auch einen anderen Sattel.
              Für Tipps bin ich offen und dankbar.


              Zitat von Hard85 Beitrag anzeigen
              Da ich eigentlich trotzdem kein reinrassiger Radler bin und mir Berge eigentlich viel lieber sind, wäre für mich ein spannender nächster Schritt, solche oder eher etwas kürzere Distanzen an mehreren Tagen hintereinander als Bikepacking Tour in Kombination mit Bergtouren zu unternehmen, aber das wird bei mir wohl frühestens in einigen Jahren was, wenn überhaupt.
              Bikepacking ist mir ein Begriff und ich könnte es mir gut vorstellen vielleicht noch dieses Jahr mit einer Zweitagestour zu beginnen um zu schauen, was ich dabei brauche und wie es mir dabei ergeht.
              Auch ich möchte gewiss nicht auf Bergtouren verzichten; habe heuer quasi nur mein neues Spielzeug ausprobiert und schon etwas gepusht.

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              • #8
                Gratulation zum 200er! Das wäre auch ein Ziel für mich, über 170 bin ich noch nicht gekommen.

                Thema Wundscheuern: ich kenne einige, die auf diese Creme schwören, kann dazu aber leider keine eigene Erfahrung beisteuern:https://www.testberichte.de/p/helga-...stbericht.html

                Kommentar


                • #9
                  Ich kann dir zum Wundscheuern ("saddle sore") leider nicht wirklich Tipps geben, da ich damit bisher auf meinen Ausfahrten bis 210km keine Probleme hatte, dafür so ziemlich alles andere Aber ja, soweit ich es mitbekomme, ist einschmieren eine gängige Methode dem entgegenzuwirken. Das genaue Mittel dürfte aber wieder variieren und manche mischen sich wohl auch selber was zusammen (oder lassen es machen).

                  ...wobei ich die Befürchtung habe, dann zB in den bekannten Alpentälern im Westen und Süden zu viel Zeit beim fotografieren zu verlieren.
                  Nicht nur beim Fotografieren - auch die Höhenmeter werden eher mehr und die Durchschnittsgeschwindigkeit dafür geringer

                  Kommentar


                  • #10
                    Beachtlich aus dem Gratwanderer wird der Radwanderer. Btw. bist du da mim Rennrad oder Gravelbike unterwegs?

                    Lg Chris

                    Kommentar


                    • #11
                      Zitat von 2RadChaot Beitrag anzeigen
                      Das wäre auch ein Ziel für mich, über 170 bin ich noch nicht gekommen.
                      Wenn du 170km gefahren bist, dann schaffst du auch die 200.
                      Meine zweitweiteste Tour zuvor waren 175km am DRW, also sogar mit weniger HM.
                      Einfach den Kopf darauf einstellen und nicht unbedingt gegen den Wind fahren.

                      Zitat von 2RadChaot Beitrag anzeigen
                      Thema Wundscheuern: ich kenne einige, die auf diese Creme schwören, kann dazu aber leider keine eigene Erfahrung beisteuern:https://www.testberichte.de/p/helga-...stbericht.html
                      Zentimeterdick auftragen ist hier hoffentlich nur ein Scherz, sonst bleibe ich vorerst bei meinem Wachsstift aus der Drogerie.
                      ...jedenfalls danke für den Tipp.


                      Zitat von chfrey Beitrag anzeigen
                      Btw. bist du da mim Rennrad oder Gravelbike unterwegs?
                      Gravelbike.

                      Nachdem ich hier 200km und etwas über 8Std. unterwegs war, frage ich mich schon, was ich mit einem Rennrad schaffen würde.
                      Andererseits wäre es mir wohl zu speziell bzw. unflexibel.
                      Ich denke, daß der Sprung vom Gravel aufs RR nicht mehr so groß ist wie vom MTB aufs Gravel.

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