Am vergangenen Sonntag wurden Petz und ich dem Gebirge untreu, und emigrierten für einen Tag in die kleine westungarische Tiefebene (Kisalföld).
Das kam so: Nach unserer letzten längeren Kletterei eine Woche vorher hatte ich bemerkt, daß sich das Schmiermittel in meinen Knien über den Winter anscheinend verfestigt hatte, und nun offenbar wieder aufgetaut werden mußte.
Dazu bot sich eine längere Radtour im flachen Gelände an, und nach einigem Überlegen wurde eine Umrundung des Neusiedlersees für den 26.4. ins Auge gefaßt.
Der Wetterbericht war optimal:
Strenger Südostwind mit Spitzen bis zu 70 km/h, das bot beim runterradeln nach Ungarn am Ostufer hervorragendes mentales Training ("Bleda Wind, wär ma liaba auf de Mugl gfahren!") über etwa 40 km, und für den entsprechenden Rollwiderstand war durch grobstollige Mountainbikereifen auch gesorgt, weil wir haben so einen Luxus wie ein Straßenrad oder ein Rennrad ja leider nicht.
Zur Runde selbst:
In der nicht nur kulturhistorisch sehr interessanten Gegend gibt es mehrere schöne Varianten, den See zu umrunden.
Unsere Variante, für die Statistiker, war 130,3 km lang, wobei die meisten der schönsten Abschnitte direkt durchfahren werden konnten, und nicht nur am Rand berührt wurden.
Dabei werden allerdings nur 488 Höhenmeter im Auf- und Abstieg zurückgelegt, und wenn man wie wir im Uhrzeigersinn von Mörbisch aus fährt, sind es 27,7 km im Aufstieg und 25,9 km im Abstieg, die restlichen 76,7 km sind völlig eben.
Die minimale Höhe war 115m und die maximale 178m, das bedeutet, für uns an die dünne Luft gewohnten Steirer war die Seeluft so dick, daß wir uns wie in Honig fahrend vorkamen.
Die burgenländischen Plakate zeigen leider nur die rein österreichische Variante der schönen Runde, bei der man die letzten beiden Fünftel ausläßt und mit der Fähre von Illmitz nach Mörbisch zurück kehrt.
Trotzdem hat man hier eine gute Übersicht von der Gegend, den ungarischen Teil von Pamhagen über Fertöd und Fertörakos muß man sich halt dazu denken:
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So wie die italienische Sprache liebe ich auch vom lautmalerischen her die ungarische Sprache sehr, und werde daher zu allen deutschen Ortsnamen die ungarischen dazu schreiben, und in Ungarn vice versa.
Unsere Reise begann am südlichen Rand von Mörbisch (Fertőmeggyes), wo wir einen guten Parkplatz auf 129m Seehöhe fanden, nur etwa einen Kilometer von der ungarischen Grenze entfernt.
Gleich nach der Ortsdurchfahrt hat man einen ersten Blick über den Schilfgürtel bis zum Ostufer des Neusiedlersees:
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Entlang von Weingärten und Äckern führt der Weg zur Statutarstadt Rust (Ruszt), dem mit 1800 Einwohnern kleinsten Verwaltungsbezirk Österreichs, bekannt besonders für den Wein, der dort angebaut wird:
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Nach Rust geht es weiter nordwärts Richtung Oggau (Oka):
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Nach Donnerskirchen (Fertőfehéregyháza) und Purbach (Feketeváros), welche man weit außerhalb der Ortszentren am Schilfgürtel umfährt und dabei den Blick zum Leithagebirge genießt, geht es auf Breitenbrunn (Fertőszéleskút) zu:
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Hier leisteten wir uns den 6 km Umweg durch den Schilfgürtel zum Seebad, und haben es nicht bereut:
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Der Blick nach Nordwesten zum Leithagebirge in der Gegend des Rosenhotterberges (398m):
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Hier schaut man über den breiten Schilfgürtel über den See Richtung Weiden, welches am nördlichen Ende des Ostufers liegt:
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Vorerst geht die Fahrt aber noch am Westufer weiter, und man kommt nach Winden am See (Sásony), wo Petra ein interessanter Maibaum auffällt:
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In Winden gibt es aber auch andere Attraktionen, wie z.B. wunderschöne Weinkeller, an denen man vorbeikommt:
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Nach Winden erreichen wir mit der Marktgemeinde Jois (Nyulas) den nördlichsten Punkt unserer heutigen Radtour, etwa 44 km nach Mörbisch.
Gleich nach Jois kommen wir an diesem idyllischen Schauplatz vorbei:
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Entlang des Schilfgürtels geht es nun durch Neusiedl am See (Nezsider), und ab nun gilt es, gegen den warmen, trockenen Südostwind anzustrampeln, wie korrekt vom Wetterbericht angesagt.
Zwischen Neusiedl und Weiden am See (Védeny) fahren wir durch eine schöne Moorlandschaft (der See mit dem Schilfgürtel ist rechts):
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Mit Podersdorf (Pátfalu) ist nun bald das Eingangstor zum weltberühmten Seewinkel mit seinen Naturschutzgebieten erreicht.
Podersdorf ist wohl der einzige Ort mit schilfgürtelfreiem Zugang zum See und besitzt daher auch ein Bad ohne Aufschüttung direkt am Seeufer:
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Nur zwei Kilometer nach Podersdorf können sogar wir eiligen Radfahrer die ersten Graugänse mit ihrem frischen Nachwuchs bewundern:
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In der Landschaft des Seewinkels wurden über 320 Vogelarten nachgewiesen, und seit 1993 ist sie Nationalparkgebiet:
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Einige mehr oder weniger hohe Türme erlauben eine gute Sicht in das Vogelparadies, aber auch, wie hier, über den See.
Von hier wären es nach Rust nur 10 km, und nach Mörbisch nur 12 km über den See, auf dem Landweg sind es aber noch über 70:
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Blick zurück nach Norden zu einem endlosen Horizont:
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Aber auch beim Blick nach Osten Richtung Andau ins ungarische hinein findet das berggewohnte Auge keinen Ruhepunkt:
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Nun geht es weiter am oberen und am unteren Stinkersee vorbei (ich kann nix dafür, die heißen wirklich so) Richtung Illmitz (Illmic):
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Petz entdeckt im Vorbeifahren Meister Adebar:
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Das kam so: Nach unserer letzten längeren Kletterei eine Woche vorher hatte ich bemerkt, daß sich das Schmiermittel in meinen Knien über den Winter anscheinend verfestigt hatte, und nun offenbar wieder aufgetaut werden mußte.
Dazu bot sich eine längere Radtour im flachen Gelände an, und nach einigem Überlegen wurde eine Umrundung des Neusiedlersees für den 26.4. ins Auge gefaßt.
Der Wetterbericht war optimal:
Strenger Südostwind mit Spitzen bis zu 70 km/h, das bot beim runterradeln nach Ungarn am Ostufer hervorragendes mentales Training ("Bleda Wind, wär ma liaba auf de Mugl gfahren!") über etwa 40 km, und für den entsprechenden Rollwiderstand war durch grobstollige Mountainbikereifen auch gesorgt, weil wir haben so einen Luxus wie ein Straßenrad oder ein Rennrad ja leider nicht.
Zur Runde selbst:
In der nicht nur kulturhistorisch sehr interessanten Gegend gibt es mehrere schöne Varianten, den See zu umrunden.
Unsere Variante, für die Statistiker, war 130,3 km lang, wobei die meisten der schönsten Abschnitte direkt durchfahren werden konnten, und nicht nur am Rand berührt wurden.
Dabei werden allerdings nur 488 Höhenmeter im Auf- und Abstieg zurückgelegt, und wenn man wie wir im Uhrzeigersinn von Mörbisch aus fährt, sind es 27,7 km im Aufstieg und 25,9 km im Abstieg, die restlichen 76,7 km sind völlig eben.
Die minimale Höhe war 115m und die maximale 178m, das bedeutet, für uns an die dünne Luft gewohnten Steirer war die Seeluft so dick, daß wir uns wie in Honig fahrend vorkamen.
Die burgenländischen Plakate zeigen leider nur die rein österreichische Variante der schönen Runde, bei der man die letzten beiden Fünftel ausläßt und mit der Fähre von Illmitz nach Mörbisch zurück kehrt.
Trotzdem hat man hier eine gute Übersicht von der Gegend, den ungarischen Teil von Pamhagen über Fertöd und Fertörakos muß man sich halt dazu denken:
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So wie die italienische Sprache liebe ich auch vom lautmalerischen her die ungarische Sprache sehr, und werde daher zu allen deutschen Ortsnamen die ungarischen dazu schreiben, und in Ungarn vice versa.
Unsere Reise begann am südlichen Rand von Mörbisch (Fertőmeggyes), wo wir einen guten Parkplatz auf 129m Seehöhe fanden, nur etwa einen Kilometer von der ungarischen Grenze entfernt.
Gleich nach der Ortsdurchfahrt hat man einen ersten Blick über den Schilfgürtel bis zum Ostufer des Neusiedlersees:
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Entlang von Weingärten und Äckern führt der Weg zur Statutarstadt Rust (Ruszt), dem mit 1800 Einwohnern kleinsten Verwaltungsbezirk Österreichs, bekannt besonders für den Wein, der dort angebaut wird:
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Nach Rust geht es weiter nordwärts Richtung Oggau (Oka):
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Nach Donnerskirchen (Fertőfehéregyháza) und Purbach (Feketeváros), welche man weit außerhalb der Ortszentren am Schilfgürtel umfährt und dabei den Blick zum Leithagebirge genießt, geht es auf Breitenbrunn (Fertőszéleskút) zu:
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Hier leisteten wir uns den 6 km Umweg durch den Schilfgürtel zum Seebad, und haben es nicht bereut:
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Der Blick nach Nordwesten zum Leithagebirge in der Gegend des Rosenhotterberges (398m):
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Hier schaut man über den breiten Schilfgürtel über den See Richtung Weiden, welches am nördlichen Ende des Ostufers liegt:
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Vorerst geht die Fahrt aber noch am Westufer weiter, und man kommt nach Winden am See (Sásony), wo Petra ein interessanter Maibaum auffällt:
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In Winden gibt es aber auch andere Attraktionen, wie z.B. wunderschöne Weinkeller, an denen man vorbeikommt:
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Nach Winden erreichen wir mit der Marktgemeinde Jois (Nyulas) den nördlichsten Punkt unserer heutigen Radtour, etwa 44 km nach Mörbisch.
Gleich nach Jois kommen wir an diesem idyllischen Schauplatz vorbei:
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Entlang des Schilfgürtels geht es nun durch Neusiedl am See (Nezsider), und ab nun gilt es, gegen den warmen, trockenen Südostwind anzustrampeln, wie korrekt vom Wetterbericht angesagt.
Zwischen Neusiedl und Weiden am See (Védeny) fahren wir durch eine schöne Moorlandschaft (der See mit dem Schilfgürtel ist rechts):
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Mit Podersdorf (Pátfalu) ist nun bald das Eingangstor zum weltberühmten Seewinkel mit seinen Naturschutzgebieten erreicht.
Podersdorf ist wohl der einzige Ort mit schilfgürtelfreiem Zugang zum See und besitzt daher auch ein Bad ohne Aufschüttung direkt am Seeufer:
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Nur zwei Kilometer nach Podersdorf können sogar wir eiligen Radfahrer die ersten Graugänse mit ihrem frischen Nachwuchs bewundern:
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In der Landschaft des Seewinkels wurden über 320 Vogelarten nachgewiesen, und seit 1993 ist sie Nationalparkgebiet:
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Einige mehr oder weniger hohe Türme erlauben eine gute Sicht in das Vogelparadies, aber auch, wie hier, über den See.
Von hier wären es nach Rust nur 10 km, und nach Mörbisch nur 12 km über den See, auf dem Landweg sind es aber noch über 70:
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Blick zurück nach Norden zu einem endlosen Horizont:
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Aber auch beim Blick nach Osten Richtung Andau ins ungarische hinein findet das berggewohnte Auge keinen Ruhepunkt:
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Nun geht es weiter am oberen und am unteren Stinkersee vorbei (ich kann nix dafür, die heißen wirklich so) Richtung Illmitz (Illmic):
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Petz entdeckt im Vorbeifahren Meister Adebar:
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