liebe alle,
mit diesem beitrag möchte ich keine diskussion „auto gegen öffis“ anstoßen, sondern ein paar gedanken zum thema „mit den öffis in die berge“ mit euch teilen. (ich selber bin im schnitt etwa einmal pro woche in den bergen unterwegs, überwiegend tagestouren, benutze meist die öffis für die an- und abreise, manchmal fahre ich aber auch mit freunden mit, und etwa drei oder vier mal im jahr miete ich mir ein auto, um ins gebirge zu fahren, selber hab ich keines.)
am anfang (fast) jeder fahrt mit den öffis heißt es, sich informationen über die verbindungen zu verschaffen, die das öffentliche verkehrsnetz anbietet. die wichtigsten internet-links für fahrplanauskünfte in österreich sind:
landesweit: www.oebb.at, www.postbus.at
regional: www.verbundlinie.at (steiermark), www.vor.at (wien umgebung), www.vvnb.at (nö-bgld), www.ooevv.at (oö), www.svv-info.at (salzburg), www.vvt.at (tirol). www.vmobil.at (vorarlberg), www.kaerntner-linien.at (kärnten)
speziell für wanderer und bergsteiger aus dem raum wien und ostösterreich (inkl. großer teile von oö und stmk) zusammengestellt: www.vavoe.at „ausflug-fahrplantipps“ „ausflugsverkehr wien“
ein punkt, der bei der fahrplanauskunft besonders zu beachten ist: nicht jede verbindung wird täglich angeboten („verkehrstage“ sind zu beachten)
meiner erfahrung nach werden folgende punkte beim thema „öffentliche verkehrsmittel“ am meisten diskutiert:
erreichbarkeit und flexibilität: wie gut kommt man mit öffis zu den gängigen ausgangspunkten für bergtouren? klar, mit den öffis gibt es in diesem punkt einschränkungen, vor allem am wochenende (samstag-nachmittag, sonntag) sind verschiedene gebiete/orte kaum oder gar nicht erreichbar. der öffentliche nahverkehr wurde in vielen ländlichen gebieten nach und nach ausgedünnt. es gibt aber in den letzten jahren auch positive entwicklungen, vor allem im bereich rufbusse, die in immer mehr gebieten eingesetzt werden (um nur ein besonders attraktives beispiel zu nennen: www.xeismobil.at). meiner erfahrung nach ist das öffi-angebot für den bergwanderer insgesamt größer als es auf den ersten blick scheint und durch das internet auch leichter zugänglich als früher (ausnahme: wanderbusse, über die man teilweise keine brauchbaren informationen findet).
muss man also in punto erreichbarkeit einige abstriche hinnehmen, so bieten öffis andererseits insofern zusätzliche flexibilität, als überschreitungen und streckenwanderungen leichter möglich werden.
wo man nicht mit dem zug hinkommt und wo auch kein bus hinfährt, bieten sich zwei möglichkeiten an: vom nächstgelegenen bahnhof / haltestelle mit dem taxi zum startpunkt der wanderung fahren (bei kürzeren strecken und /oder mehreren personen durchaus leistbar) oder das fahrrad im zug mitnehmen und dann mit dem radl weiterfahren (mein rat wäre: zum ausprobieren beim ersten mal eine kurze und nicht zu steile radlstrecke wählen). die fahrradmitnahme ist in regionalzügen (R), regionalexpresszügen (REX) und erlebniszügen (EZ) übrigens günstiger als in schnellzügen (die öbb-fahrplanabfrage erlaubt es bei der fahrplanabfrage schnellzüge auszuschließen).
wetter: bei der auswahl der tourenregion spielt die wetterprognose eine wichtige rolle (eine wichtigere als bei einer anreise mit dem auto), denn wenn man einmal mit den öffis auf der fahrt in die berge ist, kann man in den meisten fällen nur mehr begrenzt umdisponieren. ich persönlich beginne meine tourenplanung daher immer mit einem recht eingehenden „studium“ der wetterprognose (www.zamg.ac.at, wetter.orf.at, www.alpenverein.at/portal/Wetter/index.php, www.wetter.at/wetter) und fahre in der regel in gebiete, für die schönwetter (oder zumindest kein absolut mieses wetter) angesagt ist. in meinem fall funktioniert das recht gut.
zeitaufwand: ein punkt, der manchmal in der diskussion ein bisserl untergeht: die fahrzeit läßt sich vielfältig nützen (vor allem im zug): frühstücken/jausnen, karten und führer noch einmal genauer anschauen, lesen, sich unterhalten, die üblichen tourvorbereitungen, sich entspannen, die seele baumeln lassen und die vorbeiziehende landschaft genießen (besonders angenehm auf der rückfahrt, wenn man müde von der tour ist). für mich persönlich ist das der größte pluspunkt…
rückfahrt: ein weiterer wichtiger punkt ist eine realistische schätzung der gehzeiten, damit man die tour rechtzeitig beendet und die für die rückfahrt anvisierte verbindung auch tatsächlich erreicht. meine persönliche herangehensweise an diese thematik: (1) zeitreserve einplanen, wenn gehzeiten länger sind als erwartet, (2) bei rückreise am nachmittag/abend: planung auf die vorletzte verbindung ausrichten und auf die späteste verbindung umstellen, falls die wanderung doch länger dauert als geplant (auf vielen strecken gibt es einen ein- oder zwei-stunden-takt), (3) infos zu alternativen verbindungen mit dabei haben, falls die tour abgebrochen oder zu einem anderen zielort umdirigiert werden muss, (4) für den notfall taxi-telefonnummern der tourenregion mit dabei haben (www.herold.at), damit man sich zum nächstgelegenen bahnhof führen lassen kann (brauch ich sehr selten, aber es beruhigt). und wenn man zu früh dran ist: wartezeiten vor beginn der rückfahrt lassen sich oft angenehm in gasthäusern etc. überbrücken, oder mit einer rast auf dem letzten teilstück der wanderung.
das handy gehört heutzutage sowieso zur basisausrüstung, egal wie man in die berge unterwegs ist. bei der an- und abreise mit öffis ist es um so wichtiger, um rufbusse bestellen zu können (je nach linie 30 bzw. 60 min vorher, die reservierungsrufnummer ist teil der fahrplanauskunft) oder auch um ergänzende fahrplaninfos einzuholen (öbb: 05-1717).
verspätungen: sind vor allem dann problematisch, wenn dadurch anschlussverbindungen versäumt werden. meiner erfahrung nach sind etwa 80% aller verbindungen pünktlich, bei 15% erreicht man trotz verspätung die anschlussverbindung, bei den verbleibenden 5% versäumt man die anschlussverbindung. wenn das auf der hinfahrt passiert, verschiebt sich, solange man auf einer strecke mit taktverkehr unterwegs ist, der ganze tagesplan um eine oder zwei stunden (je nach frequenz) - ärgerlich aber verkraftbar, solange dadurch kein weiteren probleme entstehen (wie zb steigende lawinen- oder gewittergefahr im tagesverlauf), eigentlich ist es nicht viel anders als wenn es sich im autoverkehr irgendwo gröber staut… wirklich ungut wird es, wenn es keine brauchbare spätere verbindung gibt. (ist mir zum glück noch nie passiert.) bei zugsverspätungen ist es übrigens sinnvoll, den schaffner zu ersuchen, beim umsteigebahnhof anzurufen, damit der anschlusszug wartet, bei geringeren verspätungen ist das oft die lösung des problems (beim umsteigen vom zug zum bus funktioniert das nicht, allerdings warten die buschaffeure oft zugsanschlüsse ab, wenn die verspätung nicht zu groß ist).
finanzielle aspekte: viel diskutiert ist auch die frage der fahrtkosten. nun, wenn man regelmäßig mit den öbb unterwegs ist, zahlt sich eine vorteilscard aus (kostet ca 100 euro/jahr, im gegenzug gibt‘s eine fahrkartenermäßigung von 45-50%; etwas vergleichbares ist für andere öffentliche verkehrsmittel leider nicht erhältlich). bei gruppen spart man mit dem 1-plus-ticket bzw. mit dem einfach-raus-ticket (das aber in schnellzügen nicht gilt). kinder bis 15 jahre fahren mit den eltern gratis mit (bei vorteilscard familie). je nach streckenlänge und anzahl der mitreisenden sind die öffi-kosten sehr unterschiedlich, jedenfalls variieren sie stärker als die pkw-kosten, die pro km (exkl. fixkosten, inkl. anteiligem wertverlust) etwa 25-40 cent pro km und fahrzeug ausmachen. - ich hab eine vorteilscard (die ich auch beruflich und für freizeitfahrten nutze, die nichts mit bergtouren zu tun haben), die öffi-tickets für einen tagesausflug ins gebirge kosten mich je nach entfernung normalerweise zwischen 10 und 40 euro (hin- und rückreise zusammen), im durchschnitt etwa 20 euro.
freue mich schon auf eure gedanken und erfahrungen zu diesem thema.
lg,
p.b.
mit diesem beitrag möchte ich keine diskussion „auto gegen öffis“ anstoßen, sondern ein paar gedanken zum thema „mit den öffis in die berge“ mit euch teilen. (ich selber bin im schnitt etwa einmal pro woche in den bergen unterwegs, überwiegend tagestouren, benutze meist die öffis für die an- und abreise, manchmal fahre ich aber auch mit freunden mit, und etwa drei oder vier mal im jahr miete ich mir ein auto, um ins gebirge zu fahren, selber hab ich keines.)
am anfang (fast) jeder fahrt mit den öffis heißt es, sich informationen über die verbindungen zu verschaffen, die das öffentliche verkehrsnetz anbietet. die wichtigsten internet-links für fahrplanauskünfte in österreich sind:
landesweit: www.oebb.at, www.postbus.at
regional: www.verbundlinie.at (steiermark), www.vor.at (wien umgebung), www.vvnb.at (nö-bgld), www.ooevv.at (oö), www.svv-info.at (salzburg), www.vvt.at (tirol). www.vmobil.at (vorarlberg), www.kaerntner-linien.at (kärnten)
speziell für wanderer und bergsteiger aus dem raum wien und ostösterreich (inkl. großer teile von oö und stmk) zusammengestellt: www.vavoe.at „ausflug-fahrplantipps“ „ausflugsverkehr wien“
ein punkt, der bei der fahrplanauskunft besonders zu beachten ist: nicht jede verbindung wird täglich angeboten („verkehrstage“ sind zu beachten)
meiner erfahrung nach werden folgende punkte beim thema „öffentliche verkehrsmittel“ am meisten diskutiert:
erreichbarkeit und flexibilität: wie gut kommt man mit öffis zu den gängigen ausgangspunkten für bergtouren? klar, mit den öffis gibt es in diesem punkt einschränkungen, vor allem am wochenende (samstag-nachmittag, sonntag) sind verschiedene gebiete/orte kaum oder gar nicht erreichbar. der öffentliche nahverkehr wurde in vielen ländlichen gebieten nach und nach ausgedünnt. es gibt aber in den letzten jahren auch positive entwicklungen, vor allem im bereich rufbusse, die in immer mehr gebieten eingesetzt werden (um nur ein besonders attraktives beispiel zu nennen: www.xeismobil.at). meiner erfahrung nach ist das öffi-angebot für den bergwanderer insgesamt größer als es auf den ersten blick scheint und durch das internet auch leichter zugänglich als früher (ausnahme: wanderbusse, über die man teilweise keine brauchbaren informationen findet).
muss man also in punto erreichbarkeit einige abstriche hinnehmen, so bieten öffis andererseits insofern zusätzliche flexibilität, als überschreitungen und streckenwanderungen leichter möglich werden.
wo man nicht mit dem zug hinkommt und wo auch kein bus hinfährt, bieten sich zwei möglichkeiten an: vom nächstgelegenen bahnhof / haltestelle mit dem taxi zum startpunkt der wanderung fahren (bei kürzeren strecken und /oder mehreren personen durchaus leistbar) oder das fahrrad im zug mitnehmen und dann mit dem radl weiterfahren (mein rat wäre: zum ausprobieren beim ersten mal eine kurze und nicht zu steile radlstrecke wählen). die fahrradmitnahme ist in regionalzügen (R), regionalexpresszügen (REX) und erlebniszügen (EZ) übrigens günstiger als in schnellzügen (die öbb-fahrplanabfrage erlaubt es bei der fahrplanabfrage schnellzüge auszuschließen).
wetter: bei der auswahl der tourenregion spielt die wetterprognose eine wichtige rolle (eine wichtigere als bei einer anreise mit dem auto), denn wenn man einmal mit den öffis auf der fahrt in die berge ist, kann man in den meisten fällen nur mehr begrenzt umdisponieren. ich persönlich beginne meine tourenplanung daher immer mit einem recht eingehenden „studium“ der wetterprognose (www.zamg.ac.at, wetter.orf.at, www.alpenverein.at/portal/Wetter/index.php, www.wetter.at/wetter) und fahre in der regel in gebiete, für die schönwetter (oder zumindest kein absolut mieses wetter) angesagt ist. in meinem fall funktioniert das recht gut.
zeitaufwand: ein punkt, der manchmal in der diskussion ein bisserl untergeht: die fahrzeit läßt sich vielfältig nützen (vor allem im zug): frühstücken/jausnen, karten und führer noch einmal genauer anschauen, lesen, sich unterhalten, die üblichen tourvorbereitungen, sich entspannen, die seele baumeln lassen und die vorbeiziehende landschaft genießen (besonders angenehm auf der rückfahrt, wenn man müde von der tour ist). für mich persönlich ist das der größte pluspunkt…
rückfahrt: ein weiterer wichtiger punkt ist eine realistische schätzung der gehzeiten, damit man die tour rechtzeitig beendet und die für die rückfahrt anvisierte verbindung auch tatsächlich erreicht. meine persönliche herangehensweise an diese thematik: (1) zeitreserve einplanen, wenn gehzeiten länger sind als erwartet, (2) bei rückreise am nachmittag/abend: planung auf die vorletzte verbindung ausrichten und auf die späteste verbindung umstellen, falls die wanderung doch länger dauert als geplant (auf vielen strecken gibt es einen ein- oder zwei-stunden-takt), (3) infos zu alternativen verbindungen mit dabei haben, falls die tour abgebrochen oder zu einem anderen zielort umdirigiert werden muss, (4) für den notfall taxi-telefonnummern der tourenregion mit dabei haben (www.herold.at), damit man sich zum nächstgelegenen bahnhof führen lassen kann (brauch ich sehr selten, aber es beruhigt). und wenn man zu früh dran ist: wartezeiten vor beginn der rückfahrt lassen sich oft angenehm in gasthäusern etc. überbrücken, oder mit einer rast auf dem letzten teilstück der wanderung.
das handy gehört heutzutage sowieso zur basisausrüstung, egal wie man in die berge unterwegs ist. bei der an- und abreise mit öffis ist es um so wichtiger, um rufbusse bestellen zu können (je nach linie 30 bzw. 60 min vorher, die reservierungsrufnummer ist teil der fahrplanauskunft) oder auch um ergänzende fahrplaninfos einzuholen (öbb: 05-1717).
verspätungen: sind vor allem dann problematisch, wenn dadurch anschlussverbindungen versäumt werden. meiner erfahrung nach sind etwa 80% aller verbindungen pünktlich, bei 15% erreicht man trotz verspätung die anschlussverbindung, bei den verbleibenden 5% versäumt man die anschlussverbindung. wenn das auf der hinfahrt passiert, verschiebt sich, solange man auf einer strecke mit taktverkehr unterwegs ist, der ganze tagesplan um eine oder zwei stunden (je nach frequenz) - ärgerlich aber verkraftbar, solange dadurch kein weiteren probleme entstehen (wie zb steigende lawinen- oder gewittergefahr im tagesverlauf), eigentlich ist es nicht viel anders als wenn es sich im autoverkehr irgendwo gröber staut… wirklich ungut wird es, wenn es keine brauchbare spätere verbindung gibt. (ist mir zum glück noch nie passiert.) bei zugsverspätungen ist es übrigens sinnvoll, den schaffner zu ersuchen, beim umsteigebahnhof anzurufen, damit der anschlusszug wartet, bei geringeren verspätungen ist das oft die lösung des problems (beim umsteigen vom zug zum bus funktioniert das nicht, allerdings warten die buschaffeure oft zugsanschlüsse ab, wenn die verspätung nicht zu groß ist).
finanzielle aspekte: viel diskutiert ist auch die frage der fahrtkosten. nun, wenn man regelmäßig mit den öbb unterwegs ist, zahlt sich eine vorteilscard aus (kostet ca 100 euro/jahr, im gegenzug gibt‘s eine fahrkartenermäßigung von 45-50%; etwas vergleichbares ist für andere öffentliche verkehrsmittel leider nicht erhältlich). bei gruppen spart man mit dem 1-plus-ticket bzw. mit dem einfach-raus-ticket (das aber in schnellzügen nicht gilt). kinder bis 15 jahre fahren mit den eltern gratis mit (bei vorteilscard familie). je nach streckenlänge und anzahl der mitreisenden sind die öffi-kosten sehr unterschiedlich, jedenfalls variieren sie stärker als die pkw-kosten, die pro km (exkl. fixkosten, inkl. anteiligem wertverlust) etwa 25-40 cent pro km und fahrzeug ausmachen. - ich hab eine vorteilscard (die ich auch beruflich und für freizeitfahrten nutze, die nichts mit bergtouren zu tun haben), die öffi-tickets für einen tagesausflug ins gebirge kosten mich je nach entfernung normalerweise zwischen 10 und 40 euro (hin- und rückreise zusammen), im durchschnitt etwa 20 euro.
freue mich schon auf eure gedanken und erfahrungen zu diesem thema.
lg,
p.b.
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