Es gab mehrere Gründe warum meine Wahl heute auf diese Rund-Tour fiel:
-Wurzeralmgebiet noch nie im Winter erwandert.
-Schibetrieb seit 30.03. eingestellt, also Piste frei für meine erste (teilweise) Pisten-Schneeschuhtour.
-Wurzerkampl vor Jahren im Herbst besucht aber leider keine Gipfelfotos da die Filmrolle aus dem Fotoapparat gewaltsam entfernt werden mußte.
-Stubwieswipfel kannte ich nur mit "altem" Gipfelkreuz.
Anreise: A9, Ausfahrt Spital/Phyrn
Ausgangspunkt: Talstation Wurzeralm-Standseilbahn (807m)
Anstiegs-Gehzeiten lt. Wegweiser: Talstation -> Bergstation 1h 30min, von dort: Stubwieswipfel -> 2h, Wurzerkampl (meine geschätzte Zeit!) -> ca. 1h. Ab Filzmoosalm -> Stubwieswipfel: 1h 15min.
Einkehrmöglichkeiten auf der Wurzeralm: derzeit alle Hütten und Gastbetriebe geschlossen!
Es ist Samstag und laut Wetterbericht soll es schön werden. Wegen "befürchtetem" großen Ansturm plane ich die Tour von vornherein so dass erst dem Wurzerkampl ein Besuch abgestattet wird, anschließend dem Stubwieswipfel. (Bis ICH dort hinauf kommen würde sollte der größte Andrang schon vorüber sein.) Bereits hinter dem Gebäude der Talstation gehts mit angeschnallten Schneeschuhen los, pistenaufwärts.
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Viele Aufstiegs und Abfahrtsspuren von Schi, Abdrücke von Schnee- und Bergschuhen, eine Schidoo-Spur. Ein Blick bergwärts - wenn das kein schöner Tag wird?
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Die erste Etappe meines heutigen Vorhabens, die Wurzeralm (1430m) ist geschafft. Beim Bergrestaurant ein neuer Anbau? War letzten Herbst noch nicht, soweit ich mich erinnere. Der Wind pfeift hier ganz schön frisch um die Ohren. Einige Worte mit einem schitourenden Paar, kurze Verschnauf- und Trinkpause, fotografieren.
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Dem Wurzerkampl wurde auf der Infotafel sowie den Wanderwegweisern noch immer kein Platzerl eingeräumt - wieso eigentlich?
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Oberhalb der Bergrettungshütte einer beinahe eben verlaufenden Forststrasse folgend bis vor die Liftstützen des Hahnlgrabenliftes.
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Vorhandene Abdrücke von Bergschuhen werden nun zu einer Schneeschuhspur. Aha, da hat wohl jemand die gleiche Idee wie ich. Ein (DER) Schneeschuhwanderer kommt mir entgegen, bleibt stehen und fragt ob ich auch aufs Kampl geh. -Ja-. Am Grat sei es ein bissl blöd zu gehn wegen Verwächtungen, aber, er habe das jetzt ein wenig ausgetreten. Super, danke!, sag ich bevor noch einige Worte gewechselt werden und nach einem "Pfiat Di" jeder seines Weges geht. Am linken Waldrand die Piste aufwärts bis zum kleinen Lifthäuschen. Oberhalb an einem Baum ein hölzerner Wegweiser sowie rotweißrote Markierungen. Zwischen Lifthütterl und Abzweigung Wurzerkampl zwei Warntafeln: ´Lawinengefahr!` ´Betreten bei Strafe verboten!` ´Lawinensprenggebiet!` - Hmmm...Stop or go??? Haben die Tafeln noch Gültigkeit, wurden Sie einfach noch nicht weggeräumt? Nimmt diese Warnungen jetzt überhaupt jemand zur Kenntnis? Einige Schispuren und die Schneeschuhspur sagen: nein. Nach einigem Hin und Her beschließe ich, die Lage vorsichtig zu inspizieren und dann zu entscheiden. Wenige Schritte weiter bereits Sichtkontakt zu den ersten Lawinenverbauungen. Diese mächtigen Holzkonstruktionen sind nur im unteren Bereich mit Schnee beladen, oben liegt so gut wie nichts, also auch keine überhängenden Wächten. Ein prüfender Blick den steilen Hang hinauf und zu weiteren Holzgerüsten. Ich schätze den Anstieg gangbar ein und steige in der vorhandenen Spur (nochmals danke!) höher. Markierungen an Bäumen teilweise im Schnee, kommt man jedoch an einer "Blechhütte" vorbei, ist man richtig. Linkerhand ein hoher Zaun, dessen Stützen sind markiert.
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Bald wirds ein bissl heikel. Der schmale felsige Gipfelgrat zwingt mir in verschneitem Zustand noch mehr Respekt ab als ich ihm ohnehin schon entgegen bringe! Totale Aufmerksamkeit ist hier nötig! Trotz vorhandener Spur teste ich vor jedem Schritt die Tragfähigkeit des Untergrundes und stampfe den Schnee fest bevor ich weitersteige. Das erfordert viel Zeit die ich jedoch gerne investiere. Der Vorgeher hat tückische Hohlräume sichtbar gemacht, diese vergrößere ich zur besseren Erkennung. Manchmal sind einige Stufen nötig, ich lege sie cm für cm vorsichtig an. NUR MIT BERGSCHUHEN würde ich derzeit hier NICHT gehen wollen. Die SEITLICHEN EISKRALLEN der Schneeschuhe sind mir eine große Hilfe, mental ebenso wie technisch. Auch beim Passieren einer kurzen Engstelle auf nacktem Fels behalte ich die Schneeschuhe an.
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Ein erster Blick zum Gipfel (links im Bild). Super, gleich geschafft? Denkste!
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Dieser Grat muß erst noch bewältigt werden, auch das nicht wirklich ein Spaziergang!
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Dann plötzlich ein undefinierbares dumpfes Geräusch, ein Hubschrauber? Die Sicht ist ja heute nicht gerade gut, extrem difuses Licht. Je länger und intensiver ich horche desto eher vermute ich einen Lawinenabgang von einem der umliegenden Berge. - Überwächtung am Grat.
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Vorläufige Erleichterung (und natürlich große Freude): Um die Mittagszeit bin ich am Wurzerkampl (1706m).
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Das Wetter hat heute anscheinend nicht auf seine Berichterstatter gehört -> auf "meinem" Gipfel schneit es kurz ganz leicht während die erkennbar vielen Leute am Stubwieswipfel von der Sonne bestrahlt werden. Egal, Hauptsache die Sicht bleibt so wie jetzt denn im Nebel am schmalen verwächteten Grat zurückgehen hätte vermutlich fatale Folgen! Erst einmal genieße ich die wunderbare Stille und Einsamkeit am Gipfel. Tee, kleiner Imbiss ...und viiiele Bilder! Wie ein Band das sich durch die Landschaft zieht erscheint die Teichl beim Blick in die Tiefe.
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15 min dauert meine Gipfelpause. Bereits beim Abstieg, ein Blick zurück...
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und auf den vor mir liegenden Gratweg.
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An einer zum Glück "harmloseren" Stelle breche ich zwischen Latschen ein. Kaum aus dem Schneeloch befreit, voll konzentriert auf die nächsten Schritte, steht auf einmal ein Wanderer vor mir. Hab eigentlich nicht damit gerechnet heute auf diesem Berg jemanden zu treffen. Der "Wanderer" entpuppt sich als Tourengeher der seine Schi kurz zuvor deponiert hatte und nun mit Schischuhen auf den Gipfel wollte. Wir haben uns ein wenig unterhalten bevor "er" seinen Anstieg, ich meinen Abstieg weiter verfolge. Dauert nicht lange, kommt der Mann schon wieder zurück. (Bin denn ICH wirklich so langsam???) Jö, frag, ich, warst Du jetzt so schnell am Gipfel drüben? Nein, meinte er, es sei ihm mit den Schischuhen an einigen Stellen doch zu riskant. Noch ein paar Worte, und nachdem wir sein Schidepot erreicht hatten trennten sich unsere Wege. (Schöne Grüße, falls Du hier mitliest!)
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Den Grat hinter mir, steige ich den Hang neben der Aufstiegsspur hinunter, drücke bei jedem Schritt die Ferse fest in den flaumigen Schnee. In wohldosierten kleinen Schritten schwebe ich mehr oder weniger abwärts zur Lifthütte, dann die bereits stark zerfahrene Piste hinunter.
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FORTSETZUNG folgt...
-Wurzeralmgebiet noch nie im Winter erwandert.
-Schibetrieb seit 30.03. eingestellt, also Piste frei für meine erste (teilweise) Pisten-Schneeschuhtour.
-Wurzerkampl vor Jahren im Herbst besucht aber leider keine Gipfelfotos da die Filmrolle aus dem Fotoapparat gewaltsam entfernt werden mußte.
-Stubwieswipfel kannte ich nur mit "altem" Gipfelkreuz.
Anreise: A9, Ausfahrt Spital/Phyrn
Ausgangspunkt: Talstation Wurzeralm-Standseilbahn (807m)
Anstiegs-Gehzeiten lt. Wegweiser: Talstation -> Bergstation 1h 30min, von dort: Stubwieswipfel -> 2h, Wurzerkampl (meine geschätzte Zeit!) -> ca. 1h. Ab Filzmoosalm -> Stubwieswipfel: 1h 15min.
Einkehrmöglichkeiten auf der Wurzeralm: derzeit alle Hütten und Gastbetriebe geschlossen!
Es ist Samstag und laut Wetterbericht soll es schön werden. Wegen "befürchtetem" großen Ansturm plane ich die Tour von vornherein so dass erst dem Wurzerkampl ein Besuch abgestattet wird, anschließend dem Stubwieswipfel. (Bis ICH dort hinauf kommen würde sollte der größte Andrang schon vorüber sein.) Bereits hinter dem Gebäude der Talstation gehts mit angeschnallten Schneeschuhen los, pistenaufwärts.
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Viele Aufstiegs und Abfahrtsspuren von Schi, Abdrücke von Schnee- und Bergschuhen, eine Schidoo-Spur. Ein Blick bergwärts - wenn das kein schöner Tag wird?
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Die erste Etappe meines heutigen Vorhabens, die Wurzeralm (1430m) ist geschafft. Beim Bergrestaurant ein neuer Anbau? War letzten Herbst noch nicht, soweit ich mich erinnere. Der Wind pfeift hier ganz schön frisch um die Ohren. Einige Worte mit einem schitourenden Paar, kurze Verschnauf- und Trinkpause, fotografieren.
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Dem Wurzerkampl wurde auf der Infotafel sowie den Wanderwegweisern noch immer kein Platzerl eingeräumt - wieso eigentlich?
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Oberhalb der Bergrettungshütte einer beinahe eben verlaufenden Forststrasse folgend bis vor die Liftstützen des Hahnlgrabenliftes.
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Vorhandene Abdrücke von Bergschuhen werden nun zu einer Schneeschuhspur. Aha, da hat wohl jemand die gleiche Idee wie ich. Ein (DER) Schneeschuhwanderer kommt mir entgegen, bleibt stehen und fragt ob ich auch aufs Kampl geh. -Ja-. Am Grat sei es ein bissl blöd zu gehn wegen Verwächtungen, aber, er habe das jetzt ein wenig ausgetreten. Super, danke!, sag ich bevor noch einige Worte gewechselt werden und nach einem "Pfiat Di" jeder seines Weges geht. Am linken Waldrand die Piste aufwärts bis zum kleinen Lifthäuschen. Oberhalb an einem Baum ein hölzerner Wegweiser sowie rotweißrote Markierungen. Zwischen Lifthütterl und Abzweigung Wurzerkampl zwei Warntafeln: ´Lawinengefahr!` ´Betreten bei Strafe verboten!` ´Lawinensprenggebiet!` - Hmmm...Stop or go??? Haben die Tafeln noch Gültigkeit, wurden Sie einfach noch nicht weggeräumt? Nimmt diese Warnungen jetzt überhaupt jemand zur Kenntnis? Einige Schispuren und die Schneeschuhspur sagen: nein. Nach einigem Hin und Her beschließe ich, die Lage vorsichtig zu inspizieren und dann zu entscheiden. Wenige Schritte weiter bereits Sichtkontakt zu den ersten Lawinenverbauungen. Diese mächtigen Holzkonstruktionen sind nur im unteren Bereich mit Schnee beladen, oben liegt so gut wie nichts, also auch keine überhängenden Wächten. Ein prüfender Blick den steilen Hang hinauf und zu weiteren Holzgerüsten. Ich schätze den Anstieg gangbar ein und steige in der vorhandenen Spur (nochmals danke!) höher. Markierungen an Bäumen teilweise im Schnee, kommt man jedoch an einer "Blechhütte" vorbei, ist man richtig. Linkerhand ein hoher Zaun, dessen Stützen sind markiert.
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Bald wirds ein bissl heikel. Der schmale felsige Gipfelgrat zwingt mir in verschneitem Zustand noch mehr Respekt ab als ich ihm ohnehin schon entgegen bringe! Totale Aufmerksamkeit ist hier nötig! Trotz vorhandener Spur teste ich vor jedem Schritt die Tragfähigkeit des Untergrundes und stampfe den Schnee fest bevor ich weitersteige. Das erfordert viel Zeit die ich jedoch gerne investiere. Der Vorgeher hat tückische Hohlräume sichtbar gemacht, diese vergrößere ich zur besseren Erkennung. Manchmal sind einige Stufen nötig, ich lege sie cm für cm vorsichtig an. NUR MIT BERGSCHUHEN würde ich derzeit hier NICHT gehen wollen. Die SEITLICHEN EISKRALLEN der Schneeschuhe sind mir eine große Hilfe, mental ebenso wie technisch. Auch beim Passieren einer kurzen Engstelle auf nacktem Fels behalte ich die Schneeschuhe an.
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Ein erster Blick zum Gipfel (links im Bild). Super, gleich geschafft? Denkste!
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Dieser Grat muß erst noch bewältigt werden, auch das nicht wirklich ein Spaziergang!
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Dann plötzlich ein undefinierbares dumpfes Geräusch, ein Hubschrauber? Die Sicht ist ja heute nicht gerade gut, extrem difuses Licht. Je länger und intensiver ich horche desto eher vermute ich einen Lawinenabgang von einem der umliegenden Berge. - Überwächtung am Grat.
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Vorläufige Erleichterung (und natürlich große Freude): Um die Mittagszeit bin ich am Wurzerkampl (1706m).
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Das Wetter hat heute anscheinend nicht auf seine Berichterstatter gehört -> auf "meinem" Gipfel schneit es kurz ganz leicht während die erkennbar vielen Leute am Stubwieswipfel von der Sonne bestrahlt werden. Egal, Hauptsache die Sicht bleibt so wie jetzt denn im Nebel am schmalen verwächteten Grat zurückgehen hätte vermutlich fatale Folgen! Erst einmal genieße ich die wunderbare Stille und Einsamkeit am Gipfel. Tee, kleiner Imbiss ...und viiiele Bilder! Wie ein Band das sich durch die Landschaft zieht erscheint die Teichl beim Blick in die Tiefe.
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15 min dauert meine Gipfelpause. Bereits beim Abstieg, ein Blick zurück...
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und auf den vor mir liegenden Gratweg.
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An einer zum Glück "harmloseren" Stelle breche ich zwischen Latschen ein. Kaum aus dem Schneeloch befreit, voll konzentriert auf die nächsten Schritte, steht auf einmal ein Wanderer vor mir. Hab eigentlich nicht damit gerechnet heute auf diesem Berg jemanden zu treffen. Der "Wanderer" entpuppt sich als Tourengeher der seine Schi kurz zuvor deponiert hatte und nun mit Schischuhen auf den Gipfel wollte. Wir haben uns ein wenig unterhalten bevor "er" seinen Anstieg, ich meinen Abstieg weiter verfolge. Dauert nicht lange, kommt der Mann schon wieder zurück. (Bin denn ICH wirklich so langsam???) Jö, frag, ich, warst Du jetzt so schnell am Gipfel drüben? Nein, meinte er, es sei ihm mit den Schischuhen an einigen Stellen doch zu riskant. Noch ein paar Worte, und nachdem wir sein Schidepot erreicht hatten trennten sich unsere Wege. (Schöne Grüße, falls Du hier mitliest!)
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Den Grat hinter mir, steige ich den Hang neben der Aufstiegsspur hinunter, drücke bei jedem Schritt die Ferse fest in den flaumigen Schnee. In wohldosierten kleinen Schritten schwebe ich mehr oder weniger abwärts zur Lifthütte, dann die bereits stark zerfahrene Piste hinunter.
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FORTSETZUNG folgt...
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