- Wegführung: Parsch (10.20) - Zistelalm (11.35) - Lichtmastensteig - Gipfel (12.35) - Nocksteinkehre (13.10) - Zistel - Parsch (14.40)
- Länge: 9,8 km
- Höhenmeter (Aufstieg): 850 hm
- Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen): ca. 4h 20 Std.
Zwischen der letzten Tour zur Zistelalm und heute lagen gerade mal fünf Tage, aber drei Fronten (Okklusion, Kaltfrontokklusion, Warmfront/Kaltfront + Nordstau) ergossen weiteren Neuschnee über die Nordalpen. Dienstagmorgen (gegen 5.20 MEZ) gab es zwei Blitzeinschläge am Gaisberg - ein würdiges Ende einer zweiwöchigen Rekordwetterlage: Zwischen 01.01. und 15.01. gab es in Seefeld 283cm Neuschnee, der höchste Wert seit Aufzeichnungsbeginn 1895 (!). Rekorde auch in Kufstein (168cm, 1923), Hochfilzen (451cm, 1971), Lofer (263cm, 1971), Abtenau (240cm, 1964) und Bad Mitterndorf (270cm, 1971). Am Loser im Salzkammergut liegen aktuell 5,30m, das sind über 400cm Neuschnee seit Weihnachten.
Dieses Mal sollte es wieder die Trasse bis Zistelalm werden und dann über den Lichtmastensteig zum Plateau. Leider hab ich etwas länger geschlafen als geplant und konnte erst nach zehn Uhr starten. Da hatte sich die starke Erwärmung in mittleren Lagen bereits durchgesetzt. Innerhalb weniger Stunden stieg die Temperatur von -4 auf +3°C. Die Lawinenwarnstufe betrug drei wegen der Gefahr von Gleitschneelawinen durch die Erwärmung und Anfeuchtung der Schneedecke. Eingeschaltetes Pieps und Sonde/Schaufel lagen wieder im Rucksack. Dann konnte es losgehen.
Bild 1: Unterjudenberg in der Sonne.
Der zusammengeschobene Schneehaufen ließ wilde Assoziationen an markante Bergsilhouetten aufkommen. Erst glaubte ich den Hochstadl (Kräuterin) zu erkennen, dann den Großen Bettelwurf und die Hohe Fürleg.
Bild 2: Lattengebirge und Chiemgauer Alpen sehr dick verschneit und Ursache für etliche gesperrte Landes- und Bundesstraßen wegen Lawinenabgängen.
Bild 3: Watzmannfamilie mit rund 4m Schnee.
Bild 4: Die verschneite Ostflanke des Untersberg ist derzeit ein Hingucker.
Dieses Jahr wird es wohl länger dauern, bis die Untere Rositten und Dopplersteig begehbar sein werden. In den steilen Kessel sind sicherlich etliche Lawinen abgegangen.
Bild 5: Bestätigte Befürchtungen.
Bei der letzten Tour haben die Bäume am Wegesrand schon bedrohlich Schräglage entwickelt. Jetzt gab es vor allem die letzten Höhenmeter vor der Zistelalm massiven Schneebruch, der Weg ist hier völlig verlegt.
Bild 6: Zoom Richtung Gipfelrücken der Gurlspitze (1156m)
Erst zuhause hab ich die drei Tourengeher im Abstieg entdeckt.
Bild 7: Aufstieg entlang der Skitouren- und Schneeschuhspur.
Bild 8: Auch infolge der Schneeverwehungen steilt der Hang gehörig auf.
Die Tageserwärmung machte sich bereits bemerkbar, die oberste Schicht der Schneedecke wurde immer seifiger. Es bestand zwar keine Gefahr, aber ich begann schon zu zweifeln, ob ich hier wirklich wieder absteigen wollte.
Bild 9: Im oberen Teil beginnen die bizarren Skulpturen.
Wiederholt spektakulär vor allem der Kontrast zwischen Schneemassen am Berg und bereits zunehmende Ausaperungen im Salzburger Becken. Im Hintergrund links Teisenberg, wo leider bei der Stoißer Alm eine Frau in einer Lawine tödlich verunglückt ist (sie hatte zudem ihr Pieps dabei, aber nicht eingeschaltet).
Bild 10: Blick Richtung Kalkstöcke und Hohe Tauern, wo die Bahnstrecke immer gesperrt ist.
Im Salzachtal hielt sich immer noch eine flache Kaltluftinversion.
Bild 11: Zunehmende Reifansätze.
Bild 12: Schon oft hab ich diesen Blick genossen, aber noch nie mit soviel Schnee unter den Füßen.
Bild 13: Immer noch steil der Hang.
Bild 14: Der Schneebruch nimmt zu.
Bild 15: Trotzdem schön anzusehen, wie eine Brunnenskulptur.
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