eiskalte bernina

[master0max]

AW: eiskalte bernina

Mir gings im Spätsommer 2005 im Wallis zumindest so. Zwar war ich auf zwei 4000ern, aber die geplanten zwei weiteren gingen sich wegen Schlechtwetters nicht aus und jetzt muss ich den ganzen Winter darüber nachdenken, wie ich genug Geld zusammenbringen kann, um im Sommer wieder hinfahren zu können.

Zwei von vier Viertausendern zu erreichen, ist sowieso ein guter Schnitt!

Bei meiner letzten Westalpenwoche waren überhaupt nur zwei - dafür relativ erlesene - Touren geplant. Erreicht haben wir dann weder den Dreitausender (wegen zuviel Neuschnee/Lawinengefahr), noch den Viertausender (Höhensturm am Grat).

[Guinness]

AW: eiskalte bernina

Zwei von vier Viertausendern zu erreichen, ist sowieso ein guter Schnitt!

Bei meiner letzten Westalpenwoche waren überhaupt nur zwei - dafür relativ erlesene - Touren geplant. Erreicht haben wir dann weder den Dreitausender (wegen zuviel Neuschnee/Lawinengefahr), noch den Viertausender (Höhensturm am Grat).

Ja, ist mir eigentlich eh auch klar, man kann nicht immer Glück haben. Aber ich war von der Venter Runde im Juli 2005 etwas verwöhnt, denn da haben wir alle 5 Gipfel bei relativ schönem Wetter besteigen können. Aber die waren natürlich 500-700m niedriger.

LG, Guinness!

[Flachlandtiroler]

AW: eiskalte bernina

Berechtigte Fragen.

Beim Anblick der Schneefahne am Bernina (Posting #9) hätte ich dessen Besteigung spätestens verworfen. Vorher hätte ich mir allerdings Gedanken gemacht um a) die bekannt niedrigen Temperaturen -- Oberengadin im Winter ist eigentlich immer extrem kalt, unser Forums-Schlafsacktester fährt auch bevorzugt da hin ; b) die IMHO nich ungefährliche Lawinensituation (LWS 2 in den einschlägigen Skitourengebieten ist nicht automatisch auch nur 2 an einem anspruchsvollen 4000er, zumal bei den sehr tiefen Temperaturen dort); und c) über den Zustieg Boval -> Marco e Rosa, der in den letzten Jahren fürchterlich ausgeapert sein muß und demzufolge wg. Spaltengefahr erst nach viel Schnee (i.e. Tourensaison, Frühjahr) anzuraten sein wird.

Aber die Einstellung, lieber an einem Abenteuer zu "scheitern" als in der Kolonne in der Saison "erfolgreich" zu sein teile ich allerdings auch.

Gruß, Martin

[Stefan B]

AW: eiskalte bernina

Ich finde das gut, dass Niels das so macht.

Erstens bekommt man so viel Erfahrung und das durchgeführte Unternehmen zweigt durchaus, dass er in der Lage ist sein Können und die Anforderung richtig einzuschätzen. Im weiteren ist die Bernina auch ohne Gipfel (und vor allem zu dieser Jahreszeit ohne Menschenmaßen) ein sehr herrliches Gebiet.

Wenn er noch ein wenig an seiner Ausrüstung arbeitet kann er auch bald bei diesen Temperaturen Touren unternehemen.

Ich finds Toll und schöne Eindrücke hast du auch mitgebracht.

Weiter so Niels!!


Steffe.

[Guinness]

AW: eiskalte bernina

Aber die Einstellung, lieber an einem Abenteuer zu "scheitern" als in der Kolonne in der Saison "erfolgreich" zu sein teile ich allerdings auch.

Aha, dem kann ich mich nicht ganz anschließen. Ich habe keine "ethischen Bedenken", wenn ich die Wildspitze Ende Juli mit 20 Leuten gleichzeitig besteige, für mich zählt mehr, dass ich sie besteige und nicht das Wie.

LG, Guinness!

[Stefan B]

AW: eiskalte bernina

....für mich zählt mehr, dass ich sie besteige und nicht das Wie.

Schade, ich finde dem WIE ist immer mehr bedeutung zuzuweisen.

[blackpanther]

AW: eiskalte bernina

Aber die Einstellung, lieber an einem Abenteuer zu "scheitern" als in der Kolonne in der Saison "erfolgreich" zu sein teile ich allerdings auch.

Ich seh das genau so!
Lieber allein um 4h früh am Glocknergipfel und nach beobachtetem Sonnenaufgang absteigen, bevor die Massen antreten, oder um halb fünf am Nachmittag am Mont Blanc, wenn die anderen schon längst abgestiegen sind.
Antizyklisch nennt man das, und ich liebe es!
Genauso wie man im Winter mal die Bernina probieren kann, mit der Sicherheit relativ allein zu sein.
Gratulation, bp

[Flachlandtiroler]

AW: eiskalte bernina

Aha, dem kann ich mich nicht ganz anschließen.

Mußt Du ja auch nicht Irgendwoher müssen die Kolonnen ja herkommen (in denen ich zuweilen auch drinstecke ). An manchem Berg ist die Kolonne kein Problem, an manchem steht man stundenlang im Stau.

Wenn ich mal zurückblicke waren allerdings die antizyklischen oder außerhalb der Saison begangenen Touren am eindrücklichsten (auch wenn z.B. der Gipfel nicht erreicht wurde, wenn's nicht gerade ein totaler Bockschuß war).

"Was zählt ist das Erlebnis" (Heckmair)

Ich will (und kann) mich damit nicht zu den Extremen schlagen aber im Kleinen gilt das ja auch -- ein IIer im Winter ist des Flachlandtiroler's Nordwand

Gruß, Martin

[Guinness]

AW: eiskalte bernina

@Steffe, bp & Flachlandtiroler

Ich hab mir gedacht, dass ich damit ein paar Leute aufstacheln kann. Gefällt mir gut so!

Ich habe eigentlich versucht, mich bei meinen Aussagen in Niels Situation zu versetzen. Er wohnt ewig weit weg von den Bergen und kann daher nicht - wie manche von uns - nach einer halben Stunde Fahrzeit einen 3000er angehen. Wenn ich 800km fahre um auf einen Berg zu steigen und es gelingt mir nicht, weil ich mir die unpassendste Jahreszeit dafür ausgesucht habe, dann würde ich es eher in der Hauptsaison versuchen.

Für mich zählt natürlich auch das Erlebnis am Weg, aber trotzdem möchte ich gerne den Tag mit einer Gipfelbesteigung krönen. Wenn ich in der Steiermark wegen Gewitters umkehren muss, störts mich nicht so, weil ich eh am darauffolgenden Wochenende wieder kommen kann. Passiert mir das in den Westalpen bin ich sauer und versuche daher von vornherein auf Nummer Sicher zu gehen.

Ich hoffe, jetzt hab ich mich etwas besser verständlich machen können. Möchte nicht unbedingt in die "Am-besten-mit-dem-Auto-zum-Gipfel"-Fraktion eingereiht werden, denn so ist es auch wieder nicht .

LG, Guinness!

[Flachlandtiroler]

AW: eiskalte bernina

Hallo Guiness,

es geht sich für mich bei dem "wie" nicht darum, ob der Berg zu einer bestimmten (Un-) Zeit oder auf einer bestimmten, crackigen Route oder in einem bestimmten Stil "schwieriger" ist. Sondern eher "ungewisser". Wenn ich den Gipfelerfolg auf einfache Art und Weise haben kann dann nehme ich diese -- aber nicht so, daß mir das Erlebnis verloren geht in Warterei, Steinschlag, Hüttenschnarchern usw. usf. Und das ist ja bei Routen die nicht nur einfach sondern auch noch "gewiß einfach" sind mit großer Wahrscheinlichkeit der Fall.

Was den Erfolg angeht ist der gefühlsmäßig immer dann am größten, wenn ich nicht sicher darauf hoffen kann daß er sich einstellen wird Umgekehrt: Ein "sicherer" Erfolg ist keiner weil er ja von vorneherein feststand. Umsogrößer die Katastrophe, wenn ich den "sicheren" Gipfel dann doch mal verfehle -- das schreibst Du ja selbst (sogar wenn Du zwei von vieren geschafft hast).

Gruß, Martin

[Mountain Tom]

AW: eiskalte bernina

800 km fahren ohne annähernd sein geplantes Ziel zu erreichen!!!, hm, mir fehlen die Worte. Ich könnt euch von 5 Tagen Bernina von 2004 berichten, wo ich heute noch Freudentränen in den Augen habe. Morteratsch Überschreitung, Piz Bernina Über – inkl Biancograt – nur unsere Seilschaft war unterwegs am Bianco, und das in der Hochsaison!!!!, Piz Zupo, Bellavista Über, und zum Abschluß Palü Überschreitung. Auch wir mußten die Situation immer wieder neu ein- und ab schätzen, auch für uns waren diese Tage Abenteuer aber bei wesentlich besseren Grundvoraussetzungen. Auch wir sind an die 1000 km gefahren. Mir fehlen die Worte ........

[Guinness]

AW: eiskalte bernina

... aber nicht so, daß mir das Erlebnis verloren geht in Warterei, Steinschlag, Hüttenschnarchern usw. usf. Und das ist ja bei Routen die nicht nur einfach sondern auch noch "gewiß einfach" sind mit großer Wahrscheinlichkeit der Fall.

Ich versteh dich schon. Vielleicht mache ich mir es zu leicht, denn ich hab noch nie wirklich warten müssen und bin von Steinschlag und anderen Unbillen bisher verschon geblieben. Zum Hüttenschnarchen sag ich lieber nichts...

LG, Guinness!

PS: Mir fällt ein, auch ich war schon antizyklisch unterwegs.... http://www.bergliste.org/tourendetails-85.html

[blackpanther]

AW: eiskalte bernina

800 km fahren ohne annähernd sein geplantes Ziel zu erreichen!!!, hm, mir fehlen die Worte.

Hmm,
vielleicht sind ja einfach eure Zielsetzungen andere.
Eine Sommerbegehung kann man auch net wirklich mit einem Winterversuch vergleichen.
Daß ihr am Bianco allein wart, da habt ihr einfach Glück gehabt, ist aber sicher nicht der Normalfall.
Ist ja alles schön, aber sich zu ärgern wenn man irgendwo net raufkommt, das tragt nur zu frühem Herztod bei, finde ich.
LG, bp

[Mountain Tom]

AW: eiskalte bernina

@blackpanther
es ärgert mich nicht, noch echauffiert es mich. ich finde es nur einfach schade, oder zum teil unklug! Es lebe die "Taktik" und Planung. Dementsprechende ist zu 50% verantwortlich für eine gelungene Tour.
Wenn man nicht gleich um die Ecke wohnt und es jederzeit wieder versuchen kann, überlege ich es mir 5 mal, bevor ich 800 km fahre! Außerdem ist es immer eine Frage der Häufigkeit, wie oft ich Touren unternehmen "kann"(Wie es die Zeit (Freizeit) halt erlaubt). Alles in allem, nochmals ein großes SCHADE !!

[blackpanther]

AW: eiskalte bernina

Es lebe die "Taktik" und Planung. Dementsprechende ist zu 50% verantwortlich für eine gelungene Tour.
Wenn man nicht gleich um die Ecke wohnt und es jederzeit wieder versuchen kann, überlege ich es mir 5 mal, bevor ich 800 km fahre!

Naja, da hast natürlich auch wieder recht.
Wir leben aber nahe bei brauchbaren Bergen, deswegen tun wir uns vielleicht leichter und sagen z.B. "Bernina ist mir jetzt zu unsicher und zu weit, ich fahr lieber ins Xeis".
Wenn er 800 km fahren muß, um mal überhaupt einen Hügel zu sehen, überlegt er sich vielleicht, daß ihm die Bernina besser gefällt als die bayrischen Voralpen.
Mit "ärgern" hab ich nicht dich gemeint, sondern daß ich es gut find, daß Niels sich nicht ärgerte, weil sie nicht raufgekommen sind, sondern es ihm trotzdem gefallen hat.
Das mit'm echauffieren war polemisch, hab i rausgenommen.
LG, bp