Mein Schneeschuhführer (Kompass) brachte mich auf die Idee dem Stuhleck "nahezutreten", was dank A2 und S6 flott erledigt war. Der hinterste Parkplatz beim Promilift (Kaltenbachlift) war eine einzige Eisplatte, und ich schätze der eine oder andere Busfahrer war nicht ganz so locker drauf wie seine Reifen *g*. So gegen 8:30 war noch genug Platz für mein kleines Döff und bald lenkte ich meine Schritte die eisige Forststraße berglan. Bis zur Gaißschlagermühle war das ohne weitere "Bewaffnung" sosolala möglich, dann legte ich meine Schneeschuchi an und bog, einigen Schispuren folgend, leicht rechts von der Straße ab. Nach der ersten Kehre wollte ich der virtuellen GPS-Spur folgen, die ich im Büchl gefunden hatte, um recht direkt auf das Rehkögerl zu gelangen. Nur war da schnell schluß mit lustig. Der Schnee war sehr feucht und pappig an der Oberfläche und sehr locker darunter. Bei gut 35° Hangneigung verging mir die Lust auf's Spuren recht schnell und ich latschte wieder hinunter zu einer Fütterungsstelle um einem alternativen Pfad zu folgen. Hier war der Weg schon etwas besser vorgezeichnet und die Schneedecke geruhte mich zu ertragen … Nach einer netten Steigung durch den Wald erreichte ich eine Forststraße, der ich links abbiegend folgte. Nach einem guten Stück galt es aber in einer Linkskehre wieder den deutlichen Spuren in den Wald hinauf zu folgen und damit begann dann auch der "würzige" Teil der Wanderung den Lahngang hinauf. Ziel war die Schwaigerhütte. Je näher ich diesem Ziel aber kam, desto weiter rückte ich wieder davon ab, denn der Aufstieg war reichlich mühsam. Obwohl ich einer ganz guten Spur folgen konnte, brach ich relativ tief ein und manchmal, wenn der Schnee unterwaschen war, saß ich erst recht wieder am Hintern - mit ausgestrecktem Talschneeschuh. Einmal, als ich zum wiederholten Male tief in der weißen Kacke steckte, wäre ich schon fast soweit gewesen, freiwillig auf den Frühling zu warten, aber das war irgendwie auch keine praktikable Lösung. Also weiter bergauf und es keimte die Erkenntnis, daß es sowohl motivatorische als auch sicherheitstechnische Gründe gibt, so eine Tour nicht alleine zu begehen. Was mich dennoch weiter hinauf trieb, war der Blick hinunter - den Weg wollte ich wirklich nicht runtergehen. Und wenn man sich so quält und schindet, dann ist es dem Bergsteiger manchmal vergönnt, der schönsten aller Alpenblumen zu begegnen, dem Echten Edelschweiß. Ich zählte zu diesen wahrhaft Glücklichen und bald zierte ein Kranz jener seltenen Gewächse mein ergrautes Haupt. Endlich erreichte ich eine Forststraßeauf etwa 1400m, die den letzten Aufstieg zur Schwaigerhütte markieren sollte und ich gönnte mir ein kleine Pause. Ein paar kräftige Schluck Kräutertee mit Honig ließen die Halluzinationsblase platzen und ich konnte der Realität ins Auge sehen. Das Wetter war lausig und Gleiches galt für meine Stimmung, den weiteren Aufstieg und die verbliebenen Kraftreserven. Also folge ich der Forststraße hin zum Lyragraben und weiter knapp unters Karl-Lechner-Haus (1449m). Dort kam plötzlich deutlich sichtbar die Spur des J.Beusch-Weges aus dem Wald heraus. Die paar Höhenmeter zum Haus hinauf erklomm ich noch tapfer und im Winterraum genoß eine kleine Pause, die gleichzeitig meinen Umkehrpunkt markierte. War ich den ganzen Weg über recht alleine unterwegs, so kamen mit bereits in den ersten Minuten meines Abstieges einige Tourengeher entgegen und am J.Beusch-Weg noch viel mehr. Dieses Wegerl war, im Vergleich zu meiner Aufstiegsroute, eine festgestampfte Autobahn mit reichlich Gegenverkehr. Bei der Kaltenbachhütte war ich dann in gefühlten nullkommanix Minuten unten. Die gut geräumte Straße war im oberen Bereich stark vereist und erst bei der Gaißschlagermühle legte ich die Schneeschuhe wieder ab. Bald erreichte ich den inzwischen reichlich aufgetauten Parkplatz und mein treu ausharrendes Blechroß. Irgendwie tat es mit leid, die letzten 350Hm auf den Gipfel des Stuhlecks nicht auch noch "geschnupft" zu haben, aber ob des Nebels wäre es wahrscheinlich eh kein besonderes Gipfelerlebnis gewesen - und der Berg läuft mir ja nicht davon. Kaum wieder auf der S6, schien die Sonne keck vom Himmel und der Verkehrsfunk berichtete etwas über Stau und Blockabfertigung - hinter mir.
Nun, welches Fazit soll ich ziehen?
Zuerst einmal stellt sich die Frage, warum ich diese Aufstiegsroute mitten durch Botanik gewählt habe.
Antwort: weil es möglich war (schwach), weil ich einem GPS-Track folgen konnte (Blödsinn) und weil es Andere auch gemacht haben ... hmmm.
Unter etwas anderen Umständen (weniger Gewicht, festerer Schnee, Begleitung, besserem Wetter, ...) hätte ich wohl das eine oder andere Gipferl bezwungen, aber so muß ich eben mit den schwach 600Hm zufrieden sein. Ich schätze, allzulange wird es nicht dauern und ich nehme den nächsten Anlauf.
Ein paar Bilder möchte ich Euch noch nachreichen, diesmal sind sie leider etwas lieblos nebelig geworden:
Aufbruch in der Großen Stadt.
CIMG3912_small.jpg
Der Promilift-Parkplatz. *rutschschschig*
CIMG3913_small.jpg
Der erste Weg im Wald berglan. Dort war es ganz gut zu gehen. Noch ...
CIMG3916_small.jpg
DA rauf mußte ich. Der Nebel schlägt auf's Gemüt.
CIMG3917_small.jpg
Forststraße @1400m. Ziemlich fertig begenet mir ...
CIMG3919_small.jpg
Ingenieur Natur.
CIMG3921_small.jpg
Blick in den sonnigen Süden.
CIMG3922_small.jpg
Und in den nebligen Norden. Warum wollte ich dort eigentlich hin? ...
CIMG3923_small.jpg
Aufstieg zum Karl-Lechner-Haus.
Hat da jemand ein Sommerfoto? Würde mich interessieren, wie hoch der Schnee dort liegt.
CIMG3925_small.jpg
Fast...
CIMG3926_small.jpg
... und ganz oben.
CIMG3927_small.jpg
Ein klein wenig gemütlicher war es schon in der Hütte drinnen.
CIMG3930_small.jpg
Der J.Beusch-Weg im Rückblick. Runter sehr leicht zu gehen *g*.
CIMG3935_small.jpg
Die Gaißschlagermühle - festgefrohren.
CIMG3939_small.jpg
Warteschlange beim in der Schlange warten .............
CIMG3941_small.jpg
Nun, welches Fazit soll ich ziehen?
Zuerst einmal stellt sich die Frage, warum ich diese Aufstiegsroute mitten durch Botanik gewählt habe.
Antwort: weil es möglich war (schwach), weil ich einem GPS-Track folgen konnte (Blödsinn) und weil es Andere auch gemacht haben ... hmmm.
Unter etwas anderen Umständen (weniger Gewicht, festerer Schnee, Begleitung, besserem Wetter, ...) hätte ich wohl das eine oder andere Gipferl bezwungen, aber so muß ich eben mit den schwach 600Hm zufrieden sein. Ich schätze, allzulange wird es nicht dauern und ich nehme den nächsten Anlauf.
Ein paar Bilder möchte ich Euch noch nachreichen, diesmal sind sie leider etwas lieblos nebelig geworden:
Aufbruch in der Großen Stadt.
CIMG3912_small.jpg
Der Promilift-Parkplatz. *rutschschschig*
CIMG3913_small.jpg
Der erste Weg im Wald berglan. Dort war es ganz gut zu gehen. Noch ...
CIMG3916_small.jpg
DA rauf mußte ich. Der Nebel schlägt auf's Gemüt.
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Forststraße @1400m. Ziemlich fertig begenet mir ...
CIMG3919_small.jpg
Ingenieur Natur.
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Blick in den sonnigen Süden.
CIMG3922_small.jpg
Und in den nebligen Norden. Warum wollte ich dort eigentlich hin? ...
CIMG3923_small.jpg
Aufstieg zum Karl-Lechner-Haus.
Hat da jemand ein Sommerfoto? Würde mich interessieren, wie hoch der Schnee dort liegt.
CIMG3925_small.jpg
Fast...
CIMG3926_small.jpg
... und ganz oben.
CIMG3927_small.jpg
Ein klein wenig gemütlicher war es schon in der Hütte drinnen.
CIMG3930_small.jpg
Der J.Beusch-Weg im Rückblick. Runter sehr leicht zu gehen *g*.
CIMG3935_small.jpg
Die Gaißschlagermühle - festgefrohren.
CIMG3939_small.jpg
Warteschlange beim in der Schlange warten .............
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