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Überschreitung der Seblasspitze, 2502m, Stubaier Alpen; 14.02.2013

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  • Überschreitung der Seblasspitze, 2502m, Stubaier Alpen; 14.02.2013

    Wenn es draußen grau in grau ist und schneit, kann man gut Tourenberichte nachreichen von vergangenen Touren.

    Die Seblasspitze ist als Skiziel nicht unbekannt. Allerdings begnügen sich Skitourengeher üblicherweise mit dem Vorgipfel, der 150 Meter niedriger ist. Zum eigentlichen Gipfel weiterzugehen ergibt skitechnisch auch wenig Sinn, bergsteigerisch und landschaftlich sieht die Sache natürlich anders aus.
    Der Auftakt zu der Tour bildet eine Fahrstraße zur Brandstattalm, die im Winter als Rodelbahn genutzt wird. Zwischen den Bäumen scheint immer mal wieder die Schlicker Seespitze hindurch.
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    Oberhalb der Alm endet der Wald bald und der Blick wird freier. Die Schlicker Seespitze präsentiert sich nach wie vor,
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    aber der Blickfang ist die kühne Hohe Villerspitze.
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    Während sich auf dem Gipfel ein Skitourengeher zur Abfahrt bereit machte, hatte für mich das Herzstück der Tour – der Übergang vom Vorgipfel zum richtigen Gipfel - noch nicht einmal begonnen. Schwierig sieht es nicht aus.
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    Am Hauptkamm hingen ein paar Wolken, ansonsten war das Wetter bestens.
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    Direkt nach dem Skigipfel wartete die Schlüsselstelle der Tour, eine wenige Meter hohe, aber fast senkrechte und tief verschneite Felsstufe. Ich zog die Schneeschuhe aus und machte mich ans Abklettern. So sehr ich mich streckte, ich kam mit keinem Fuß auf den Absatz. Im Schnee fand ich keine sinnvollen Tritte zwischen denen, auf denen ich stand und dem Absatz. Die Griffe, die ich im Schnee ausgegraben hatte, waren auch nicht so gut, als dass ich mich an ihnen hätte hinablassen können, ohne einen weiteren Tritt. Also stieg ich kurz zurück, legte Steigeisen an und nahm den Pickel vom Rucksack. So sollte die Stelle doch machbar sein. Tatsächlich, gar nicht schwierig. Hätte ich den Tritt gleich entdeckt, hätte ich mir die ganze Steigeisen-Pickel-Aktion sparen können…
    Wieder auf Schneeschuhen spurte ich den Rücken bis zum Gipfel hinauf. Blick zurück über den oberen Teil der Aufstiegsroute.
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    Der Skigipfel befindet sich etwas unterhalb der Bildmitte oberhalb der Felsen.
    Der Habichtkamm
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    "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

    https://www.instagram.com/grandcapucin38/

  • #2
    AW: Überschreitung der Seblasspitze, 2502m, Stubaier Alpen; 14.02.2013

    Ursprünglich hatte ich geplant über die Aufstiegsroute zurückzugehen, aber vom Gipfel entdeckte ich eine gute Möglichkeit die Tour zu einer schönen Runde auszubauen, die auch lawinentechnisch zu verantworten war. Ich ging über den Rücken weiter bis auf den nächsten Kopf, um über den schwach ausgeprägten Ostrücken abzusteigen.
    Auf dem Kopf machte ich eine längere Pause. Hier könnte man zur Gamsspitze weitergehen.
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    Da ich aber noch eine Verabredung hatte, begnügte ich mich mit dem, was schon hinter mir lag.
    Die Berge vom Hinteren Wilden Turm zur Hohen Villerspitze.
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    Mittlerweile sollte die Schlicker Seespitze bekannt sein. Links ist die Seblasspitze.
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    Als der Abstiegsrücken auslief, fotografierte ich zurück.
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    Das Gelände ist steiler, als es auf dem Bild aussieht.
    Problemlos stieg ich mich nordöstlich haltend bis zur Fahrstraße ab, über die ich zurück zum Auto hatschte.

    Fazit: Der lange Fahrstraßenteil ist nicht so prickelnd, aber die Runde danach war sehr lohnend. Tief verschneit kann auch eine kurze, noch nicht einmal besonders ausgesetzte II-er Stelle für eine Überraschung sorgen und sei es nur, weil man den bisherigen Winter mit typischen Hochwintertouren oder im Regen Afrikas verbracht hat. Auf längeren Touren wäre ein solcher Zeitverlust natürlich sehr ärgerlich.
    "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

    https://www.instagram.com/grandcapucin38/

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    • #3
      AW: Überschreitung der Seblasspitze, 2502m, Stubaier Alpen; 14.02.2013

      Bei dem heutigen grauen Wetter belebt der tiefblaue Himmel doch sehr.
      Lg. helmut55

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      • #4
        AW: Überschreitung der Seblasspitze, 2502m, Stubaier Alpen; 14.02.2013

        Ich kann selbst kaum glauben, dass der Bericht aus diesem Jahr ist.
        "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

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        • #5
          AW: Überschreitung der Seblasspitze, 2502m, Stubaier Alpen; 14.02.2013

          Hallo Mark,

          vielen Dank für deinen Bericht, dessen Bilder mir auch dann gefielen, wenn die letzten Tage (in Wien und anderswo) etwas weniger trüb gewesen wären.

          Dank eines lieben Moderatorenkollegen mit viel mehr Erfahrung in den Stubaier Alpen kenne ich immerhin die Brandstattalm sowie den Blick zur einprägsamen Schlicker Seespitze.
          Lg, Wolfgang


          Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
          der sowohl für den Einzelnen
          wie für die Welt zukunftsweisend ist.
          (David Steindl-Rast)

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          • #6
            AW: Überschreitung der Seblasspitze, 2502m, Stubaier Alpen; 14.02.2013

            Hallo Wolfgang,

            vielleicht gibt es irgendwann wieder ein Moderatorentreffen in den Stubaier Alpen oder eine andere Gelegenheit deine Gebietskenntnisse nicht nur durch Rätsel und Berichte aufzubessern.
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            • #7
              AW: Überschreitung der Seblasspitze, 2502m, Stubaier Alpen; 14.02.2013

              Für die schönen Eindrücke aus einer mir fast unbekannten Gegend!
              Wenn ich aus dem Fenster sehe, passt auch (leider) deine präsentierte Tour durchaus noch zur Jahreszeit...
              Sofort habe ich in der Karte nachgesehen, wo dein Berg steht und gleich ist mir die Phantasie durchgegangen, die Tour noch bis Mittergratspitze, Brennerspitze fortzusetzen. Wüßte zwar nicht, ob man den Ostgrat Richtung Hühnerspiel so leicht runter käme, wie gesagt Phantasien...

              LG

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              • #8
                AW: Überschreitung der Seblasspitze, 2502m, Stubaier Alpen; 14.02.2013

                Zitat von tauernfuchs Beitrag anzeigen
                Sofort habe ich in der Karte nachgesehen, wo dein Berg steht und gleich ist mir die Phantasie durchgegangen, die Tour noch bis Mittergratspitze, Brennerspitze fortzusetzen. Wüßte zwar nicht, ob man den Ostgrat Richtung Hühnerspiel so leicht runter käme, wie gesagt Phantasien...
                Dort ist es wohl ziemlich plattig und es gibt ein paar Drahtseile. Im Sommer ist es unschwierig, im Winter könnte es hingegen spannend sein...
                "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

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                • #9
                  AW: Überschreitung der Seblasspitze, 2502m, Stubaier Alpen; 14.02.2013

                  Tut das gut, Sonnenbilder bei trübem Osterwetter anzusehen.

                  Vielen Dank für den Nachtrag aus einer Gegend, in der ich (leider) noch nicht all zu oft unterwegs war.

                  Gruß, Günter
                  Meine Touren in Europa

                  Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
                  (Marie von Ebner-Eschenbach)

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