Großer Sulzberg (1400m) Überschreitung Annarotte-Fadental, Türnitzer Alpen / 23.01.2020

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Zu meiner Schande kannte ich den Höchsten der Türnitzer Alpen immer noch nicht.
Der Donnerstag schien mir durch perfekte Wetterprognose und erwartbar gute, sichere Schneelage prädestiniert, diesen weißen Fleck auf meiner Alpenkarte mit Inhalten zu füllen.
Berichte im Forum gibt's zwar schon einige, aber die Verhältnisse waren zu schön ...

Einen perfekten Parkplatz finde ich direkt am Ort meiner geplanten Rückkehr, in der Annarotte südlich von Annaberg, direkt am Ende des Weges von Fadental über "Am Säbel" (nahe 863m).
Im Winter ist das ja nicht immer ganz so einfach ...
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Zuerst muß ich die Nordseite der Sulzberg-Gruppe queren.
Nicht einfacher oder schneller, aber sicherlich schöner geht das auf Forststraßen relativ knapp oberhalb der Talstraße.
Rückblick auf die ziemlich winterliche Annarotte, das Wetter ist vorerst eher grau als, wie versprochen, blau
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Aber die verschneiten Forststraßen sind nett, ich darf zwar spuren, aber die Bilder sind recht idyllisch ...
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... und manchmal durchaus hochwinterlich.
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Ich erreiche den unteren Erzgraben, muß ein wenig den Weiterweg suchen.
Innerhin - oben zeigt sich schon etwas Blau, auch wenn es fast nach Wettersturz aussieht.
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Der Normalweg ist erreicht, es gibt gute Ski- und auch Schneeschuhspuren.
Ein Ski- und ein Snowbordfahrer kommen mir entgegen, zu flott für eine Unterhaltung, aber sie scheinen mit den Verhältnissen durchaus zufrieden zu sein.
Und die Sicht nach oben wird auch schon besser.
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Und dann ist es soweit: Prachtverhältnisse beim an sich nicht besonders inspirierenden Aufstieg auf der Forststraße.
Die Sicht auf Ahornberg und Tirolerkogel soll mich noch lange begleiten
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Oben immer schöner, in manchen Becken hält sich die Kaltluft hartnäckig.
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Das Gipfelplateau ist erreicht, der Ötscher dominiert die Aussicht.
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Schon etwas näher am attraktiv verwächteten, aber harmlosen Gipfelkamm.
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Großer Sulzberg (1400m).
Das Gipfelfoto mit Kreuz und Ötscher muß sein ...
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Rückblick über den Wächtenkamm nach Osten.
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Ahornberg und Tirolerkogel.
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Im Südwesten dominieren Hochschwab und Gesäuse.
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Immer wieder der Ötscher mit dem Rauen Kamm.
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Nahblick zum Tirolerkogel mit Hütte.
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Göller, dahinter die Schneealpe.
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Ganz nah (naja, 64 und 70km) Hochtor und Reichenstein.
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Das lange Plateau der Veitsch.
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Der lange Kamm vom Bärenleitenkogel zu Scheiblingstein und Scheibe.
Davor die Bichleralpe, die ich eigentlich in meine Runde einbinden wollte ...
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Eisenstein mit Hütte.
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Der gesamte Raue Kamm.
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Ich verabschiede mich vom Gipfel und steige über den Westkamm ab.
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Der wird aber bald schwierig begehbar, verwachsen und durch Totholz blockiert.
Vielleicht einmal im Sommer ...

Am Rande der Wiese mit den Abfahrtsspuren komme ich eher nach Südwesten zu einer Forststraßen-Gabelung.
Noch will ich versuchen, unter Umgehung vom Punkt 1321 zum Sattel vor dem Hocheck zu kommen und dort zum unbenannten Sattel 1066 abzusteigen, der die Verbindung zur Bichleralpe darstellt.
Ziemlich lange komme ich auf einer ungespurten Forststraße gut vorwärts, es ist auch recht schön hier
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Nach geraumer Zeit erreiche ich den weiten Schwaighüttenboden.
Von Hütten keine Spur, und leider auch keine Spur einer Spur in Richtung Hocheck.
Bei Schneelage ist die mit Bäumen sehr gemischter Größe bewachsene Flanke zurück zum Kamm einigermaßen undurchdringlich, ein Direktabstieg weiter südlich erscheint mir recht steil und felsig - zu steil und felsig.
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Also wandere ich die ganze Straße wieder zurück - immerhin habe ich ja jetzt eine Spur und auch einen schönen Blick zum Göller.
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Wieder bei der Abzweigung - mit Ski wäre der Hang noch viel erfreulicher
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Es folgt eine, erfreulicherweise gut gespurte, Forststraßenetappe.
Dominierend der Göller, flankiert von Gippel und Schneealpe.
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So geht's problemlos, aber langwierig ins Tal, schließlich auf der Straße bis Fadental (899m).
Nomen est omen - zumindest im Winter scheint die Streusiedlung weitgehend verlassen zu sein.
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Dann beginnt der letzte Abschnitt meiner ungewollt langen Sulzberg-Runde.
Der Weg hinauf zum unbezeichneten Sattel 1066 ist nicht nur markiert, sondern sogar schneeschuh-gespurt.
Die fast ebene Fortsetzung zum Forsthaus "Am Säbel" darf ich dann wieder spuren, oder zumindest fast verschwundene Spurenreste auffrischen. Erstaunlich, was die Kamera hier noch sieht - ich muß bald darauf doch die Stirnlampe hervorkramen.
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Der abschließende Abstieg über Koteau ins Tal genau zu meinem Parkplatz ist problemlos, mit Lampe im verschneiten Wald sogar recht romantisch. Die hier immer wieder einladenden Rastbänke nehme ich aber nicht in Anspruch

Fazit:
Eigentlich eine eher harmlose, schöne Schneeschuhwanderung, wenn man sie nicht meinem Beispiel folgend etwas zu sehr in die Länge zieht
Beide Anstiege, von Norden wie auch von Süden, sind bei solchen Verhältnissen lohnend, getoppt werden sie noch durch die beeindruckende Fernsicht!

lg
Norbert

[mountainrabbit]

Respekt, Du dürftest wieder "voll einsatzfähig" sein:

Schaut nach ein wenig Neuschnee aus, langsam wird's ja.

LG, Günter

[Wolfgang A.]

Hallo Norbert,

da hast du einen perfekten Tag gewählt, um den weißen Fleck auf deiner Landkarte zu füllen.

Herzlichen Glückwunsch zur langen Schneeschuhtour
und vielen Dank für den prachtvoll bebilderten Bericht!

Das Panorama vom Großen Sulzberg kann einen an Tagen mit guter Fernsicht nur begeistern.

Erstaunt bin ich darüber, wie lange der Hochnebel sich gestern gehalten hat (nämlich deutlich länger als in Wien). Unüblicherweise hat sich die Sonne diesmal von Osten nach Westen fortschreitend durchgesetzt.

Sehr erfreut registriere ich, dass die Winterlandschaft in den mittleren Höhen der NÖ. Alpen mehrere Tage mit Sonnenschein und deutlichen Plusgraden bisher offensichtlich gut überstanden hat.

[tauernfuchs]

Du verwöhnst uns ja geradezu mit schönen Beiträgen. Danke!
LG