Wegführung: Rax-Seilbahn-Bergstation (8.45)- Seehütte (10.25) - Dreimarkstein (1948m, 11.30) - Scheibwaldhöhe (1943m) - Klobentörl (12.45)- Wolfgang-Dirnbacher-Hütte (13.05)- Bergstation (14.45)
Länge: 13,5 km
Höhenmeter (Aufstieg): 850 hm
Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen): 6 Std. (ca. 40 min Pause)
Schwierigkeit: am Klobentörl ausgesetzt, unangenehme Querung
Eine Grenzerfahrung am Berg, wieder mit Günter - nach unserer Schober-Öhler-Runde im März. Dieses Mal war das Raxplateau geplant. Nicht bei so angenehmen Bedingungen wie am Vortag und danach, als es leichte Plusgrade und nur schwachen Wind hatte. Wir dagegen mit Minusgraden und teils stürmischen Nordwestwind zu kämpfen. Der Windchill lag dabei um die -28 Grad, was bereits für Erfrierungen auf der ungeschützten Haut ausreicht. Im Tal lag bis etwa 1000 m hinauf kein Schnee, höchstens spärliche Schneereste im Wald, oft vereist zudem.
Schon bei der Auffahrt erzählt uns der Liftfahrer, dass durch den starken Wind in der Nacht oben alles vereist sei. Zudem hat er sich stark verkühlt, nachdem im Berggasthof die Luftfeuchte zu niedrig war und man wegem dem Wind das Fenster nicht öffnen konnte. Kurz, bevor wir die Bergstation erreichen, ist unterhalb von uns eine Gams zu sehen, die auch bei der Abfahrt sechs Stunden später noch am selben Fleck steht. Eine Schaugams fürs Publikum - in Wahrheit der einzige Platz, wo die Jäger nicht schießen, was die schlauen Tiere wissen.
Bild 1: Teile des Semmerings mit Großem, Mittlerem und Kleinem Otter links sowie Sonnwendstein und Erzkogel rechts.
Auf der Sonnenterrasse war der Boden spiegelglatt durch Blankeis.
Bild 2: Schneeberg mit Hauberl
In der Früh hielten sich noch dichtere Wolken, die aber bald auflockerten. Hier tiefe Föhnwolken mit klassischer Steigungswolke (Restfeuchte + Luv + Nordwestwind) am Klosterwappen.
Bild 3: Jakobskogel (1736m) und Scheibwaldhöhe (1943m)
Auch das westliche Hochplateau wies zum Zeitpunkt der Aufnahme noch ein paar Steigungswolken auf. Der Wind blies dazu kräftig und trieb Wolken und Schnee über die Lechner Mauern abwärts. Bizarr war jedoch, dass innerhalb weniger Minuten alle Wolken vollständig verschwanden - wie weggezaubert.
Bild 4: Grashügel im Korsett
Die große Wächte vor dem Ottohaus war vorhanden, zudem mit deutlichem Lawinenanriss (Bild gegen Ende des Berichts), Richtung Törlweg sah man den abgeblasenen Schnee und die Grashügel, die wie Windpocken aussahen (wortwörtlich irgendwie wahr).
Bild 5: Am Weg zur Seehütte abgefräste Schneeschuhwanderspuren.
Bild 6: Fast fachmännisch und mit Liebe zum Detail freigelegt vom Wind, dessen Zweithobby die Archäologie ist.
Bild 7: Breskogel (1924m) und Scheibwaldhöhe (1943m), rechts Bärengrube
Bild 8: Horseshoe Vortex
Dann sah ich ein Phänomen, was man normal nur im Sommer bei Unwetterlagen kennt: der sogenannte Hufeisenwirbel, der scherungsbedingt ist. Bei starker Zunahme des Windes mit der Höhe, wie durch die Stromliniendrängung über dem Raxplateau gegeben, bilden sich manchmal Wirbel um eine horizontale Achse aus. Hier war er bereits in Auflösung begriffen, aber die kurvige Form ist immer noch unverkennbar. Bei sommerlichen Schwergewitterlagen manchmal ein Vorbote von Tornados, z.B. am 8. Juni 2012 im Mostviertel: http://www.wetteran.de/gewitter/gewi...dien/8juni2012
Bild 9: Links die Preinerwand, rechts Wetterkogel mit Karl-Ludwig-Haus, mittig Hochlantsch, links Osser, rechts Rennfeld
Das war kurz vor dem Erreichen der Seehütte. Bis dahin war der Weg durchwegs gespurt, aber teils sehr mühsam durch betonharten Schnee, was man entsprechend in den Gelenken und an den Fußballen spürt. Teils auch etwas Bruchharsch, meist aber abgeblasen, vereist oder fest gepresst durch den Wind.
Bild 10: Karawanken in über 170 km Entfernung
Zwischen Hochlantsch und Rennfeld schauen einige Gipfel der Karawanken heraus, am prominentesten der Hoch Obir links (163 km)
Kurz darauf erreichen wir die Seehütte und legen die erste Pause bei etwas Windschutz ein. Kurz vor elf kommt der zweite und eindeutig anstrengendste Teil der Tour: Von der Seehütte hinauf zum Trinksteinsattel.
Länge: 13,5 km
Höhenmeter (Aufstieg): 850 hm
Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen): 6 Std. (ca. 40 min Pause)
Schwierigkeit: am Klobentörl ausgesetzt, unangenehme Querung
Eine Grenzerfahrung am Berg, wieder mit Günter - nach unserer Schober-Öhler-Runde im März. Dieses Mal war das Raxplateau geplant. Nicht bei so angenehmen Bedingungen wie am Vortag und danach, als es leichte Plusgrade und nur schwachen Wind hatte. Wir dagegen mit Minusgraden und teils stürmischen Nordwestwind zu kämpfen. Der Windchill lag dabei um die -28 Grad, was bereits für Erfrierungen auf der ungeschützten Haut ausreicht. Im Tal lag bis etwa 1000 m hinauf kein Schnee, höchstens spärliche Schneereste im Wald, oft vereist zudem.
Schon bei der Auffahrt erzählt uns der Liftfahrer, dass durch den starken Wind in der Nacht oben alles vereist sei. Zudem hat er sich stark verkühlt, nachdem im Berggasthof die Luftfeuchte zu niedrig war und man wegem dem Wind das Fenster nicht öffnen konnte. Kurz, bevor wir die Bergstation erreichen, ist unterhalb von uns eine Gams zu sehen, die auch bei der Abfahrt sechs Stunden später noch am selben Fleck steht. Eine Schaugams fürs Publikum - in Wahrheit der einzige Platz, wo die Jäger nicht schießen, was die schlauen Tiere wissen.
Bild 1: Teile des Semmerings mit Großem, Mittlerem und Kleinem Otter links sowie Sonnwendstein und Erzkogel rechts.
Auf der Sonnenterrasse war der Boden spiegelglatt durch Blankeis.
Bild 2: Schneeberg mit Hauberl
In der Früh hielten sich noch dichtere Wolken, die aber bald auflockerten. Hier tiefe Föhnwolken mit klassischer Steigungswolke (Restfeuchte + Luv + Nordwestwind) am Klosterwappen.
Bild 3: Jakobskogel (1736m) und Scheibwaldhöhe (1943m)
Auch das westliche Hochplateau wies zum Zeitpunkt der Aufnahme noch ein paar Steigungswolken auf. Der Wind blies dazu kräftig und trieb Wolken und Schnee über die Lechner Mauern abwärts. Bizarr war jedoch, dass innerhalb weniger Minuten alle Wolken vollständig verschwanden - wie weggezaubert.
Bild 4: Grashügel im Korsett
Die große Wächte vor dem Ottohaus war vorhanden, zudem mit deutlichem Lawinenanriss (Bild gegen Ende des Berichts), Richtung Törlweg sah man den abgeblasenen Schnee und die Grashügel, die wie Windpocken aussahen (wortwörtlich irgendwie wahr).
Bild 5: Am Weg zur Seehütte abgefräste Schneeschuhwanderspuren.
Bild 6: Fast fachmännisch und mit Liebe zum Detail freigelegt vom Wind, dessen Zweithobby die Archäologie ist.
Bild 7: Breskogel (1924m) und Scheibwaldhöhe (1943m), rechts Bärengrube
Bild 8: Horseshoe Vortex
Dann sah ich ein Phänomen, was man normal nur im Sommer bei Unwetterlagen kennt: der sogenannte Hufeisenwirbel, der scherungsbedingt ist. Bei starker Zunahme des Windes mit der Höhe, wie durch die Stromliniendrängung über dem Raxplateau gegeben, bilden sich manchmal Wirbel um eine horizontale Achse aus. Hier war er bereits in Auflösung begriffen, aber die kurvige Form ist immer noch unverkennbar. Bei sommerlichen Schwergewitterlagen manchmal ein Vorbote von Tornados, z.B. am 8. Juni 2012 im Mostviertel: http://www.wetteran.de/gewitter/gewi...dien/8juni2012
Bild 9: Links die Preinerwand, rechts Wetterkogel mit Karl-Ludwig-Haus, mittig Hochlantsch, links Osser, rechts Rennfeld
Das war kurz vor dem Erreichen der Seehütte. Bis dahin war der Weg durchwegs gespurt, aber teils sehr mühsam durch betonharten Schnee, was man entsprechend in den Gelenken und an den Fußballen spürt. Teils auch etwas Bruchharsch, meist aber abgeblasen, vereist oder fest gepresst durch den Wind.
Bild 10: Karawanken in über 170 km Entfernung
Zwischen Hochlantsch und Rennfeld schauen einige Gipfel der Karawanken heraus, am prominentesten der Hoch Obir links (163 km)
Kurz darauf erreichen wir die Seehütte und legen die erste Pause bei etwas Windschutz ein. Kurz vor elf kommt der zweite und eindeutig anstrengendste Teil der Tour: Von der Seehütte hinauf zum Trinksteinsattel.
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