Habe den Kasbek (5033 m) in Georgien im Juli 2015 bestiegen und möchte ein paar Informationen dazu weitergeben:
Der Kasbek ist ein technisch unschwieriger Berg, jeder, der fit genug ist und ein bisschen Bergerfahrung hat, kann ihn besteigen. Man braucht dazu keinen Bergführer. Den vollkommen ungefährlichen Weg zur Betlehemi Hut auf 3600 m findet man von Kasbegi/Stepantsminda aus ohne Probleme alleine. Lediglich auf der Gipfeletappe von der Hütte aus gibt es ein paar Gletscherspalten, die man jedoch bei gutem Wetter problemlos erkennt und passieren kann. Ich rate zu Folgendem: Auf die Hütte gehen und gutes Wetter abwarten, dann die Tour machen, oder bei weniger günstigem Wetter oben eine Gruppe fragen, ob man mitgehen kann. Das habe auch ich gemacht, der ich alleine war (auch alleine kann man hochgehen, dann sollte man allerdings genug Bergerfahrung haben).
Wer dennoch mindestens 430 Euro für einen (sogenannten) Bergführer ausgeben will, der engagiere einen vor Ort. Man wird für den nächsten Tag jemand finden, weil es ein Überangebot an (selbsternannten) Führern gibt. Keinesfalls im Internet buchen! Dort werden überhöhte Preise verlangt (bei mir von 550 bis zu sagenhaften 1350 Euro). Auch scheinbar seriöse Seiten wie www.georgiano.de oder das im Trescher Reisefüher genannte Reisebüro ‚Explore Georgia‘ vermittelt überteuerte Angebote. Man muss sich vorstellen, dass das georgische Monatseinkommen bei durchschnittlich 200 EUR liegt. Die georgischen Bergführer verfügen außerdem in der Regel über keine nachweisbare Qualifikation, auch wenn sie Gegenteiliges behaupten.
Hier eine detaillierte Beschreibung der Tour:
Vom Ort Kasbegi geht man auf den Hügel zu der weithin sichtbaren Kapelle. Dahinter führt der Weg weiter und ist mit „Path tot he Glacier“ beschildert. Bis zur Bethlehemi Hut muss man eigentlich nur 6-7 Stunden lang diesem Pfad folgen: Einzige Schwierigkeiten: das Überqueren eines Bachs, was bei Hochwasser etwas schwierig sein kann (im Notfall Hose ausziehen!). Bei der Gletscherzunge geht man grade hoch und biegt erst am Schluss links zur Hütte ab (weithin sichtbar.) Auf der Hütte wird man sich einen Schlafplatz finden, Schlafsack, Isomatte, Essen und Töpfe müssen mitgebracht werden, einen Kocher kann man leihen. Man sollte sich auf der Hütte einen Akklimatisationstag gönnen. Hier kann man viele Kontakte knüpfen und man wird sicher jemand Erfahreneren finden, der einen mit ins Seil nimmt, wenn man unsicher ist. Alleine oder ohne Erfahrung bzw. GPS-Gerät sollte man die Gipfeletappe nur bei einigermaßen gutem Wetter antreten. Das Hauptproblem oben ist die Sicht, die fast immer schlecht ist, und wenn es stark windet oder schneit, dann ist die Spur dermaßen zugeweht, dass man Schwierigkeiten hat, den Hin- und erst recht den Rückweg zu finden. Ansonsten geht der Weg hinter der Hütte weiter und man muss nur den Trittspuren zum Gipfel folgen. Achtung: nach ca. einer Stunde Steinschlag von rechts, also weit genug von der Wand rechts des Gletschers wegbleiben und natürlich Vorsicht, Spalten (sind aber in der Regel sichtbar). Man sollte ca. um 3 Uhr in der Nacht aufbrechen. Im Hochsommer brechen um diese Zeit jeden Tag 3-5 Seilschaften auf. Je nach Schnelligkeit ist man nach 8-14 Stunden wieder auf der Hütte. Auf dem Rückweg ist erhöhte Vorsicht geboten, weil die Schneebrücken auf den Spalten u.U. angetaut sind. Aber keine Angst! Ich empfehle, die Tour trotzdem ohne Führer zu machen und das Geld notfalls vorher in einen AV-Kurs ‚Gletscher‘ zu investieren. Da hat man mehr davon. Einem Führer hinterherlatschen kann jeder!
Also viel Spaß und wenn ihr Fragen habt: [email protected]
Ausrüstung: Pickel, Steigeisen, Gamaschen, gute, warme Kleidung
Der Kasbek ist ein technisch unschwieriger Berg, jeder, der fit genug ist und ein bisschen Bergerfahrung hat, kann ihn besteigen. Man braucht dazu keinen Bergführer. Den vollkommen ungefährlichen Weg zur Betlehemi Hut auf 3600 m findet man von Kasbegi/Stepantsminda aus ohne Probleme alleine. Lediglich auf der Gipfeletappe von der Hütte aus gibt es ein paar Gletscherspalten, die man jedoch bei gutem Wetter problemlos erkennt und passieren kann. Ich rate zu Folgendem: Auf die Hütte gehen und gutes Wetter abwarten, dann die Tour machen, oder bei weniger günstigem Wetter oben eine Gruppe fragen, ob man mitgehen kann. Das habe auch ich gemacht, der ich alleine war (auch alleine kann man hochgehen, dann sollte man allerdings genug Bergerfahrung haben).
Wer dennoch mindestens 430 Euro für einen (sogenannten) Bergführer ausgeben will, der engagiere einen vor Ort. Man wird für den nächsten Tag jemand finden, weil es ein Überangebot an (selbsternannten) Führern gibt. Keinesfalls im Internet buchen! Dort werden überhöhte Preise verlangt (bei mir von 550 bis zu sagenhaften 1350 Euro). Auch scheinbar seriöse Seiten wie www.georgiano.de oder das im Trescher Reisefüher genannte Reisebüro ‚Explore Georgia‘ vermittelt überteuerte Angebote. Man muss sich vorstellen, dass das georgische Monatseinkommen bei durchschnittlich 200 EUR liegt. Die georgischen Bergführer verfügen außerdem in der Regel über keine nachweisbare Qualifikation, auch wenn sie Gegenteiliges behaupten.
Hier eine detaillierte Beschreibung der Tour:
Vom Ort Kasbegi geht man auf den Hügel zu der weithin sichtbaren Kapelle. Dahinter führt der Weg weiter und ist mit „Path tot he Glacier“ beschildert. Bis zur Bethlehemi Hut muss man eigentlich nur 6-7 Stunden lang diesem Pfad folgen: Einzige Schwierigkeiten: das Überqueren eines Bachs, was bei Hochwasser etwas schwierig sein kann (im Notfall Hose ausziehen!). Bei der Gletscherzunge geht man grade hoch und biegt erst am Schluss links zur Hütte ab (weithin sichtbar.) Auf der Hütte wird man sich einen Schlafplatz finden, Schlafsack, Isomatte, Essen und Töpfe müssen mitgebracht werden, einen Kocher kann man leihen. Man sollte sich auf der Hütte einen Akklimatisationstag gönnen. Hier kann man viele Kontakte knüpfen und man wird sicher jemand Erfahreneren finden, der einen mit ins Seil nimmt, wenn man unsicher ist. Alleine oder ohne Erfahrung bzw. GPS-Gerät sollte man die Gipfeletappe nur bei einigermaßen gutem Wetter antreten. Das Hauptproblem oben ist die Sicht, die fast immer schlecht ist, und wenn es stark windet oder schneit, dann ist die Spur dermaßen zugeweht, dass man Schwierigkeiten hat, den Hin- und erst recht den Rückweg zu finden. Ansonsten geht der Weg hinter der Hütte weiter und man muss nur den Trittspuren zum Gipfel folgen. Achtung: nach ca. einer Stunde Steinschlag von rechts, also weit genug von der Wand rechts des Gletschers wegbleiben und natürlich Vorsicht, Spalten (sind aber in der Regel sichtbar). Man sollte ca. um 3 Uhr in der Nacht aufbrechen. Im Hochsommer brechen um diese Zeit jeden Tag 3-5 Seilschaften auf. Je nach Schnelligkeit ist man nach 8-14 Stunden wieder auf der Hütte. Auf dem Rückweg ist erhöhte Vorsicht geboten, weil die Schneebrücken auf den Spalten u.U. angetaut sind. Aber keine Angst! Ich empfehle, die Tour trotzdem ohne Führer zu machen und das Geld notfalls vorher in einen AV-Kurs ‚Gletscher‘ zu investieren. Da hat man mehr davon. Einem Führer hinterherlatschen kann jeder!
Also viel Spaß und wenn ihr Fragen habt: [email protected]
Ausrüstung: Pickel, Steigeisen, Gamaschen, gute, warme Kleidung
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