Als letzte Skitour fuer die heurige Saison haben wir uns was spezielles ueberlegt.
Nicht nur die letzte in dieser Saison, auch die letzte in den USA. Die 'Finale Grande' war unser Erster 4.000er. Nach kurzer Recherche im Forum freut es mich, abgesehen von einem Rateberg-Posting in der Form eines Luftbildes, hier als Erster aus der Bodenperspektive von diesem Wunderschoenen Berg zu berichten:
Der Mount Shasta ist er zweithoechste der Kaskadenkette und der zweitchoechste Vulkan der USA.
Es lag bereits einige Wochen zurueck wo wir uns mit diesem Gipfel beschaeftigten. Nach ettlichen Einkaeufen (gscheits Zelt, Schlafsack, Isomatte, Steigeisen und Pickel) habe ich viele Berichte ueber die verschiedenen Aufstiegsrouten studiert. Klar war fuer uns eine suedl. Aufstiegsvariante, doch da gibts ja auch jede Menge Moeglichkeiten.
Natuerlich stach als Erstes die direkte und einfachste Variante ueber den "Avalanche Gulch" uns ins Auge. Diese Variante zieht auch die Massen an und Ruhe und Abgeschiedenheit wird man hier vergebens finden.
Die sg "West Face" sprach uns dann doch mehr zu - weniger Leute da Route laenger, steiler und technisch Anspruchsvoller (letzteres war nicht unbedingt ausschlaggebend fuer den Ersten 4000er). Somit war die Route klar, jetzt hiess es abwarten auf den perfekten Tag, wenn moeglich am besten nicht am Wochenende - noch weniger Ansturm auf den Gipfel.
Letztes Wochenede sahen die Wetterberichte gut aus, Sachen gepackt und Dienstag um 3 Uhr frueh Abfahrt Richtung Shasta City.
Um 8Uhr sind wir am Parkplatz Bunny Flat angekommen und die Erste Ernuechterung "Wos, do soll i auffi?" ...Ehrlich gesagt hatte ich dieses Gefuehl bereits frueher, den Mt Shasta sieht man bereits aus sage und schreibe !!!180 Meilen!!!! Entferung. Als Erstes gilt es dort ein Wildernesspermit auszufuellen, und einen Summit-Pass sofern man den Gipfel besteigen will. Kostet 25$. Danach wird man noch aufgefordert ein Kacksackerl mitzunehmen - ich hab mir da eine Rolle von unserem Hund Yukon mitgeneommen, die scheinen etwas stabiler (Sicher ist Sicher ggg).
Mit etwa 15Kg Gepaeck am Buckel gehts gemuetlich Richtung Horse Camp, hier trennt sich die Route ueber die Westseite von der Direktvariante. Nach einer Pause gings ganz gemuetlich weiter, einige Haenge muessten gequert werden und es ging stetig Bergauf. Mit doch leichten Nackenschmerzen haben wir gegen 2Uhr Nachmittags das Hidden Valley erreicht. Quasi unser Basislager.
Nachdem alles aufgestellt war haben wir fleissig Schnee geschmolzen fuer den morgigen Gipfelsturm und nebenbei Tee. An der Speisekarte stand Pepper-Beef aus Tuete - schmeckte ueberraschend gut. Gegen 6Uhr am Abend sind wir dann ins Zelt. Grausam wenns draussen noch so schoen ist, aber immerhin war der Wecker fuer 2Uhr gestellt. Bis wir uns dann samt Trinkflaschen und Schuhe in den Schlafsack gewurschtelt haben war klar was dann kam - "super, i muss schi**en". Die Zeit nutzte ich gleich noch um ein paar schoene Sonnenuntergangsfotos von der Westflanke zu knippsen.
Um 11Uhr wurden wir beide wieder wach -ein stuermischer Wind pfiff uns um die Ohren, weiterschlafen ging kaum.
Um 2Uhr morgens dann der Wecker, ich war froh endlich aufstehen zu koennen, schlafen waer ja kaum gegangen. Gemuetlich gefruehstueckt und gegen halb 4 gings dann mit Steigeisen, Pickel und Skier am Buckel Richtung Gipfel.
Leider verloren wir dermassen an Zeit in dieser Flanke, sie steilt sich nach oben ueber 40 Grad auf und es gab zwischenzeitlich gewaltige Fallwinde das es einen fast die Fuesse wegriss (die Skier am Buckel waren ausgezeichnete Segel). Ab ca. der Haelfte kam die Sonne bereits oben raus und es broeckelte Steine und faustgrosse Eisbrocken - rauschauen konnte man kaum, aber ca 2-3Sek davor konnte man das rauschen von diesen Geschossen bereits wahrnehmen.
Einer traf mich am Helm, ein anderer am Knie - da hab ich mal aufgejodelt. Die Skier deponierten wir dann kurz vorm Ende der Westflanke - oben war fast nur noch Eis und wir waren uns nicht sicher ob der Schnee noch aufgehen wird und dann waere es kaum lohnend von ganz oben abzufahren.
Nach einer gefuehlten Ewigkeit kamen wir oben raus und wir sahen den Gipfel - mit 2-3 Punkten drauf die sich bewegten "Ohgott is das noch weit" war der Erste Satz von Claudia... "des taeuscht" hat sie mir nicht abgekauft ggg. Nach einem kurzen Abstieg stand der Misery Hill, ca 300hm, an der Reihe. Ab diesem Zeitpunkt spuerte ich die Hoehe und auch die Kondi wollte nicht mehr so ganz. 30 Schritte habe ich gezaehlt, dann wieder kurze Pause.
So ging es dann noch ca 1h bis zum Gipfel weiter.
Der Gipfel war fuer uns mit Abstand der emotionalste - nicht nur aus dem Grund dass wir am hoechsten bisher stehen, vorallem aber aus dem Grund dass wir es geschafft haben. Es wehte auch kaum ein Wind - einfach herrlich. Etwa 10min standen wir am Gipfel ehe wir wieder aufbrachen, meine bessere Haelfte bekam ordentlich Kopfweh.
Inklusive Zeltabbau waren wir in genau 4h vom Gipfel wieder zuerueck beim Auto.
Unten merkte ich schon ein gemeines ziehen und zwicken der Augen, die Heimfart wurde zunhemends anstrengender und war extrem Lichtempfindlich.
Am naechsten morgen war das Erste der Gang zum Augenarzt, ich konnte kaum noch sehen. Ich habe mir einen ordentlichen Sonnenbrand am Auge zugezogen, beide lagen wir jetzt 2 Tage im Bett mit Blutunterlaufenen Augen, aber es wird wieder.
Fazit: Gletscherbrille - die Skibrille war dann doch zu wenig, obwohls eine Teure ist. Trotzdem ueberwiegt ein schoenes Gefuehl an der Tour die ich so schnell nicht vergessen werde. Auch unsere Planung war bestens, Westseitig waren wir die einzigen - entlang der direkten Variante stiegen ca 25-30Leute auf :-)
Alle Bilder und besser Quali >>hier<<
Nicht nur die letzte in dieser Saison, auch die letzte in den USA. Die 'Finale Grande' war unser Erster 4.000er. Nach kurzer Recherche im Forum freut es mich, abgesehen von einem Rateberg-Posting in der Form eines Luftbildes, hier als Erster aus der Bodenperspektive von diesem Wunderschoenen Berg zu berichten:
Der Mount Shasta ist er zweithoechste der Kaskadenkette und der zweitchoechste Vulkan der USA.
Es lag bereits einige Wochen zurueck wo wir uns mit diesem Gipfel beschaeftigten. Nach ettlichen Einkaeufen (gscheits Zelt, Schlafsack, Isomatte, Steigeisen und Pickel) habe ich viele Berichte ueber die verschiedenen Aufstiegsrouten studiert. Klar war fuer uns eine suedl. Aufstiegsvariante, doch da gibts ja auch jede Menge Moeglichkeiten.
Natuerlich stach als Erstes die direkte und einfachste Variante ueber den "Avalanche Gulch" uns ins Auge. Diese Variante zieht auch die Massen an und Ruhe und Abgeschiedenheit wird man hier vergebens finden.
Die sg "West Face" sprach uns dann doch mehr zu - weniger Leute da Route laenger, steiler und technisch Anspruchsvoller (letzteres war nicht unbedingt ausschlaggebend fuer den Ersten 4000er). Somit war die Route klar, jetzt hiess es abwarten auf den perfekten Tag, wenn moeglich am besten nicht am Wochenende - noch weniger Ansturm auf den Gipfel.
Letztes Wochenede sahen die Wetterberichte gut aus, Sachen gepackt und Dienstag um 3 Uhr frueh Abfahrt Richtung Shasta City.
Um 8Uhr sind wir am Parkplatz Bunny Flat angekommen und die Erste Ernuechterung "Wos, do soll i auffi?" ...Ehrlich gesagt hatte ich dieses Gefuehl bereits frueher, den Mt Shasta sieht man bereits aus sage und schreibe !!!180 Meilen!!!! Entferung. Als Erstes gilt es dort ein Wildernesspermit auszufuellen, und einen Summit-Pass sofern man den Gipfel besteigen will. Kostet 25$. Danach wird man noch aufgefordert ein Kacksackerl mitzunehmen - ich hab mir da eine Rolle von unserem Hund Yukon mitgeneommen, die scheinen etwas stabiler (Sicher ist Sicher ggg).
Mit etwa 15Kg Gepaeck am Buckel gehts gemuetlich Richtung Horse Camp, hier trennt sich die Route ueber die Westseite von der Direktvariante. Nach einer Pause gings ganz gemuetlich weiter, einige Haenge muessten gequert werden und es ging stetig Bergauf. Mit doch leichten Nackenschmerzen haben wir gegen 2Uhr Nachmittags das Hidden Valley erreicht. Quasi unser Basislager.
Nachdem alles aufgestellt war haben wir fleissig Schnee geschmolzen fuer den morgigen Gipfelsturm und nebenbei Tee. An der Speisekarte stand Pepper-Beef aus Tuete - schmeckte ueberraschend gut. Gegen 6Uhr am Abend sind wir dann ins Zelt. Grausam wenns draussen noch so schoen ist, aber immerhin war der Wecker fuer 2Uhr gestellt. Bis wir uns dann samt Trinkflaschen und Schuhe in den Schlafsack gewurschtelt haben war klar was dann kam - "super, i muss schi**en". Die Zeit nutzte ich gleich noch um ein paar schoene Sonnenuntergangsfotos von der Westflanke zu knippsen.
Um 11Uhr wurden wir beide wieder wach -ein stuermischer Wind pfiff uns um die Ohren, weiterschlafen ging kaum.
Um 2Uhr morgens dann der Wecker, ich war froh endlich aufstehen zu koennen, schlafen waer ja kaum gegangen. Gemuetlich gefruehstueckt und gegen halb 4 gings dann mit Steigeisen, Pickel und Skier am Buckel Richtung Gipfel.
Leider verloren wir dermassen an Zeit in dieser Flanke, sie steilt sich nach oben ueber 40 Grad auf und es gab zwischenzeitlich gewaltige Fallwinde das es einen fast die Fuesse wegriss (die Skier am Buckel waren ausgezeichnete Segel). Ab ca. der Haelfte kam die Sonne bereits oben raus und es broeckelte Steine und faustgrosse Eisbrocken - rauschauen konnte man kaum, aber ca 2-3Sek davor konnte man das rauschen von diesen Geschossen bereits wahrnehmen.
Einer traf mich am Helm, ein anderer am Knie - da hab ich mal aufgejodelt. Die Skier deponierten wir dann kurz vorm Ende der Westflanke - oben war fast nur noch Eis und wir waren uns nicht sicher ob der Schnee noch aufgehen wird und dann waere es kaum lohnend von ganz oben abzufahren.
Nach einer gefuehlten Ewigkeit kamen wir oben raus und wir sahen den Gipfel - mit 2-3 Punkten drauf die sich bewegten "Ohgott is das noch weit" war der Erste Satz von Claudia... "des taeuscht" hat sie mir nicht abgekauft ggg. Nach einem kurzen Abstieg stand der Misery Hill, ca 300hm, an der Reihe. Ab diesem Zeitpunkt spuerte ich die Hoehe und auch die Kondi wollte nicht mehr so ganz. 30 Schritte habe ich gezaehlt, dann wieder kurze Pause.
So ging es dann noch ca 1h bis zum Gipfel weiter.
Der Gipfel war fuer uns mit Abstand der emotionalste - nicht nur aus dem Grund dass wir am hoechsten bisher stehen, vorallem aber aus dem Grund dass wir es geschafft haben. Es wehte auch kaum ein Wind - einfach herrlich. Etwa 10min standen wir am Gipfel ehe wir wieder aufbrachen, meine bessere Haelfte bekam ordentlich Kopfweh.
Inklusive Zeltabbau waren wir in genau 4h vom Gipfel wieder zuerueck beim Auto.
Unten merkte ich schon ein gemeines ziehen und zwicken der Augen, die Heimfart wurde zunhemends anstrengender und war extrem Lichtempfindlich.
Am naechsten morgen war das Erste der Gang zum Augenarzt, ich konnte kaum noch sehen. Ich habe mir einen ordentlichen Sonnenbrand am Auge zugezogen, beide lagen wir jetzt 2 Tage im Bett mit Blutunterlaufenen Augen, aber es wird wieder.
Fazit: Gletscherbrille - die Skibrille war dann doch zu wenig, obwohls eine Teure ist. Trotzdem ueberwiegt ein schoenes Gefuehl an der Tour die ich so schnell nicht vergessen werde. Auch unsere Planung war bestens, Westseitig waren wir die einzigen - entlang der direkten Variante stiegen ca 25-30Leute auf :-)
Alle Bilder und besser Quali >>hier<<
Kommentar