Prolog
Anfang Januar 2018
Simonita (S) zu Freund (F): "Ich möchte einmal im Leben eine Skitour gemacht haben, bist dabei?"
F: "Eh klar!"
S: "Dann leihen wir uns die Sachen aus und gehen nächste Woche am Hirschberg!"
Mitte Januar 2018 (eine Woche später)
Nachmittags, fix und fertig und "verharscht" auf der Couch.
S: "Des war a einmalige Gschicht! Nie wieder!!!"
Mitte Februar 2018
S zu F: "Du, hast gsehn, jetzt gibt's die Tourenskier super runtergesetzt! Ich glaub, ich hol mir welche!"
F: "Hab ich mir auch schon überlegt!!!"
Im Laden.
S zu Verkäufer (V): "Welche Länge soll ich bei den Skiern jetzt nehmen?"
V: "Das müssen Sie doch wissen! Man kommt mit jeder Länge den Berg runter!"
S: "Ääääh !?!?!?"
...
S: "Der Schuh ist mir leider voll eng!"
V: "Das kann nicht sein, das ist der breiteste Schuh, den ich habe!"
S: "Ich kann auch wieder gehen???"
...
22.03.2018
Nachdem es mit der Beschaffung der Tourenausrüstung schließlich doch noch hingehauen hat und einige Einsteigertouren erfolgreich absolviert waren, sollte es diesmal ein etwas fortgeschritteneres Ziel werden. Eine Tour ins Grieskar (bei der Alpspitze) war angedacht, bei ungünstigen Verhältnissen mit Ausweichziel Stuibensee oder Stuibenkopf.
Um 8 Uhr stehen wir frohen Mutes bei blauem Himmel an der Alpspitzbahn, am Vortag hatte es etwas Neuschnee gegeben. Unterwegs hatten wir noch den neuen Lawinenlagebericht gecheckt - ok, Grieskar eher ungünstig. Dann eben Stuibensee und Stuibenkopf. Auch dort gibt es eh ein herrliches Ambiente - wir sind ja flexibel. Am Eingang der Alpspitzbahn kommt uns ein Bahnmitarbeiter entgegen: Die Bahn fährt gerade nicht, da oben die Lawinen weggesprengt werden. Keine Aussage möglich, wie lange das dauern wird. Aber wir könnten ja zum Hausberg, da würde die Bahn fahren...
Doch Pisteln ist leider nicht auf unserem Plan... Einige Minuten und vergebliche Internetrechercheversuche später ("Edge" sei Dank) ist der Wank als Ausweichziel auserkoren - von dem stand doch irgendwas in dem Rother Tourenführer... am Forstweg bis zur Esterbergalm und dann rechts... oder so...
Schon am Parkplatz nehmen wir die eher dürftige Schneeauflage im unteren Bereich zur Kenntnis, aber es wird schon irgendwie gehen. Ein früher Tourengeher kommt gerade herab und meint, oben ging es super, aber die Forststraße wäre eher ein Fall für Steinskier. Gut, was soll's - wir ziehen los. Das Hinweisschild am Anfang des Forstweges, dass diese im Winter geräumt sei, nehmen wir argwöhnisch in Augenschein. Aber wenn der Kamerad alles abgefahren ist, kann das ja nicht so ernst sein.
Hin und wieder ein leicht wehmütiger Blick zurück zum Wetterstein...
01_Zugspitzblick.jpg
... steigen wir den langen Forstweg auf, ständig die Schneeauflage kritisch inspizierend und überlegend, ob da später eine Abfahrt möglich sei. Es waren schon arg viele "Feinde" zu sehen. Zu Beginn des Hochplateaus endlich, endlich eine schöne Neuschneeauflage und herrlich verschneite Bäume ringsum.
02_Winterwald.jpg
Die Stimmung steigt! Zumindest hier oben können wir nachher super abfahren!
Die Esterbergalm im Blick, trauen wir unseren Augen kaum. Uns kommt ein Räumfahrzeug entgegen!!! Von jetzt auf gleich ist es vorbei mit der weißen Pracht und nur noch wenige Millimeter Schnee bedecken den Weg.
03_Frisch_geraeumt.jpg
Gekonnt ignorieren wir diese Tatsache erst einmal und freuen uns jetzt auf den herrlich freien Hang von der Esterbergalm hinauf zum Rosswank. Ein herrlich breiter Rücken, ideale Neigung - perfekt. Als wir näher kommen, wieder ein Moment des ungläubigen Staunens. Da hat tatsächlich jemand mit einer Pistenraupe eine Spur den Hang hinaufgezogen.
04_Ueberraschungspiste.jpg
Auch hier kommt die mittlerweile schon bewährte Taktik des Ignorierens zur Anwendung - immerhin ist die "Piste" anständig verschneit und wir ziehen tapfer unsere Spur nach oben.
05_Verschneite_Piste.jpg
Ab dem Rosswank genießen wir eine grandiose Aussicht. Alte Bekannte kommen in Sicht.
06_Erste_Ausblicke.jpg
Wir steigen weiter zum Wank-Nebengipfel, es ist geradezu idyllisch.
07_Idylle.jpg
Über die Aussicht kann man sich auch nicht beschweren, sei es ins Estergebirge...
08_Estergebirge.jpg
... oder in den Wetterstein.
09_Wetterstein.jpg
Am Wank Nebengipfel machen wir Gipfel und ich setze mich kurz in den Schnee, um die beiden Folterinstrumente an meinen Füßen (auch Skischuhe genannt) auszuziehen (ich sag nur, kompetente Beratung sei Dank). Da passiert es zum dritten Mal - wir können es nicht fassen. Vom Wank kommt eine Pistenraupe herüber und legt eine Pistenspur direkt an uns vorbei bis zur Esterbergalm. Der herrliche Neuschnee. Oh Mann!!!
Vorher:
10_Vorher.jpg
Nachher:
11_Nachher.jpg
Die Abfahrt ist dennoch herrlich, die Piste lassen wir einfach weitgehend links oder rechts liegen. Viel zu schnell sind wir bei der Esterbergalm. Das Hochplateau legen wir teils fahrend, teils tragend und teils skatend zurück. Dann geht es noch durch eine Waldschneise erst links, dann rechts des Weges. Aber dann haben Räumdienst und Sonne gewonnen...
12_Dem_Raeumdienst_sei_Dank.jpg
So stellt sich immerhin die Frage nicht mehr, ob man auf der steinigen Forststraße abfahren kann - auf blankem Asphalt geht es definitiv nicht! Also zack, Skier an den Rucksack und die letzten schlappen 3 km runter getragen. Hätten wir Skitourenneulinge das also auch im Erfahrungsschatz verbucht...
Fazit:
1. Für eine Skitour zweiter Wahl war es echt eine nette Tour, insbesondere natürlich im oberen Bereich ab der Esterbergalm. Dank des geräumten Forstweges muss man sie aber irgendwie kein zweites Mal gemacht haben...
2. Man lernt nie aus!
3. Rechne immer mit Überraschungen!!!
Anfang Januar 2018
Simonita (S) zu Freund (F): "Ich möchte einmal im Leben eine Skitour gemacht haben, bist dabei?"
F: "Eh klar!"
S: "Dann leihen wir uns die Sachen aus und gehen nächste Woche am Hirschberg!"
Mitte Januar 2018 (eine Woche später)
Nachmittags, fix und fertig und "verharscht" auf der Couch.
S: "Des war a einmalige Gschicht! Nie wieder!!!"
Mitte Februar 2018
S zu F: "Du, hast gsehn, jetzt gibt's die Tourenskier super runtergesetzt! Ich glaub, ich hol mir welche!"
F: "Hab ich mir auch schon überlegt!!!"
Im Laden.
S zu Verkäufer (V): "Welche Länge soll ich bei den Skiern jetzt nehmen?"
V: "Das müssen Sie doch wissen! Man kommt mit jeder Länge den Berg runter!"
S: "Ääääh !?!?!?"
...
S: "Der Schuh ist mir leider voll eng!"
V: "Das kann nicht sein, das ist der breiteste Schuh, den ich habe!"
S: "Ich kann auch wieder gehen???"
...
22.03.2018
Nachdem es mit der Beschaffung der Tourenausrüstung schließlich doch noch hingehauen hat und einige Einsteigertouren erfolgreich absolviert waren, sollte es diesmal ein etwas fortgeschritteneres Ziel werden. Eine Tour ins Grieskar (bei der Alpspitze) war angedacht, bei ungünstigen Verhältnissen mit Ausweichziel Stuibensee oder Stuibenkopf.
Um 8 Uhr stehen wir frohen Mutes bei blauem Himmel an der Alpspitzbahn, am Vortag hatte es etwas Neuschnee gegeben. Unterwegs hatten wir noch den neuen Lawinenlagebericht gecheckt - ok, Grieskar eher ungünstig. Dann eben Stuibensee und Stuibenkopf. Auch dort gibt es eh ein herrliches Ambiente - wir sind ja flexibel. Am Eingang der Alpspitzbahn kommt uns ein Bahnmitarbeiter entgegen: Die Bahn fährt gerade nicht, da oben die Lawinen weggesprengt werden. Keine Aussage möglich, wie lange das dauern wird. Aber wir könnten ja zum Hausberg, da würde die Bahn fahren...
Doch Pisteln ist leider nicht auf unserem Plan... Einige Minuten und vergebliche Internetrechercheversuche später ("Edge" sei Dank) ist der Wank als Ausweichziel auserkoren - von dem stand doch irgendwas in dem Rother Tourenführer... am Forstweg bis zur Esterbergalm und dann rechts... oder so...
Schon am Parkplatz nehmen wir die eher dürftige Schneeauflage im unteren Bereich zur Kenntnis, aber es wird schon irgendwie gehen. Ein früher Tourengeher kommt gerade herab und meint, oben ging es super, aber die Forststraße wäre eher ein Fall für Steinskier. Gut, was soll's - wir ziehen los. Das Hinweisschild am Anfang des Forstweges, dass diese im Winter geräumt sei, nehmen wir argwöhnisch in Augenschein. Aber wenn der Kamerad alles abgefahren ist, kann das ja nicht so ernst sein.
Hin und wieder ein leicht wehmütiger Blick zurück zum Wetterstein...
01_Zugspitzblick.jpg
... steigen wir den langen Forstweg auf, ständig die Schneeauflage kritisch inspizierend und überlegend, ob da später eine Abfahrt möglich sei. Es waren schon arg viele "Feinde" zu sehen. Zu Beginn des Hochplateaus endlich, endlich eine schöne Neuschneeauflage und herrlich verschneite Bäume ringsum.
02_Winterwald.jpg
Die Stimmung steigt! Zumindest hier oben können wir nachher super abfahren!
Die Esterbergalm im Blick, trauen wir unseren Augen kaum. Uns kommt ein Räumfahrzeug entgegen!!! Von jetzt auf gleich ist es vorbei mit der weißen Pracht und nur noch wenige Millimeter Schnee bedecken den Weg.
03_Frisch_geraeumt.jpg
Gekonnt ignorieren wir diese Tatsache erst einmal und freuen uns jetzt auf den herrlich freien Hang von der Esterbergalm hinauf zum Rosswank. Ein herrlich breiter Rücken, ideale Neigung - perfekt. Als wir näher kommen, wieder ein Moment des ungläubigen Staunens. Da hat tatsächlich jemand mit einer Pistenraupe eine Spur den Hang hinaufgezogen.
04_Ueberraschungspiste.jpg
Auch hier kommt die mittlerweile schon bewährte Taktik des Ignorierens zur Anwendung - immerhin ist die "Piste" anständig verschneit und wir ziehen tapfer unsere Spur nach oben.
05_Verschneite_Piste.jpg
Ab dem Rosswank genießen wir eine grandiose Aussicht. Alte Bekannte kommen in Sicht.
06_Erste_Ausblicke.jpg
Wir steigen weiter zum Wank-Nebengipfel, es ist geradezu idyllisch.
07_Idylle.jpg
Über die Aussicht kann man sich auch nicht beschweren, sei es ins Estergebirge...
08_Estergebirge.jpg
... oder in den Wetterstein.
09_Wetterstein.jpg
Am Wank Nebengipfel machen wir Gipfel und ich setze mich kurz in den Schnee, um die beiden Folterinstrumente an meinen Füßen (auch Skischuhe genannt) auszuziehen (ich sag nur, kompetente Beratung sei Dank). Da passiert es zum dritten Mal - wir können es nicht fassen. Vom Wank kommt eine Pistenraupe herüber und legt eine Pistenspur direkt an uns vorbei bis zur Esterbergalm. Der herrliche Neuschnee. Oh Mann!!!
Vorher:
10_Vorher.jpg
Nachher:
11_Nachher.jpg
Die Abfahrt ist dennoch herrlich, die Piste lassen wir einfach weitgehend links oder rechts liegen. Viel zu schnell sind wir bei der Esterbergalm. Das Hochplateau legen wir teils fahrend, teils tragend und teils skatend zurück. Dann geht es noch durch eine Waldschneise erst links, dann rechts des Weges. Aber dann haben Räumdienst und Sonne gewonnen...
12_Dem_Raeumdienst_sei_Dank.jpg
So stellt sich immerhin die Frage nicht mehr, ob man auf der steinigen Forststraße abfahren kann - auf blankem Asphalt geht es definitiv nicht! Also zack, Skier an den Rucksack und die letzten schlappen 3 km runter getragen. Hätten wir Skitourenneulinge das also auch im Erfahrungsschatz verbucht...
Fazit:
1. Für eine Skitour zweiter Wahl war es echt eine nette Tour, insbesondere natürlich im oberen Bereich ab der Esterbergalm. Dank des geräumten Forstweges muss man sie aber irgendwie kein zweites Mal gemacht haben...
2. Man lernt nie aus!
3. Rechne immer mit Überraschungen!!!
Kommentar