Hallo ihr Lieben,
Wir haben es geschafft, endlich den höchsten Alpengipfel mit Ski zu besteigen. Eigentlich wollten wir über die Taculflanke und den Mont Maudit, aber die Lawinenlagen ließ dies infolge starker Neuschneemengen und Einwehungen nicht zu. Also ging es über die Grand Mulet Hütte, sicher eins der scheußlichsten Gemäuer der Alpen, selbst für französische Verhältnisse...Auch hier ist der MB ein Berg der Superlative. Aber egal: Um 1 Uhr ist die Nacht eh vorbei und nach einem dürftigen Frühstück liefen wir um Punkt 2 Uhr los. Es war im Vergleich zum erstem Versuch 2009 ziemlich mild und wir kamen sogar ins Schwitzen. Schnee war hervorragend ging sogar ohne Harscheisen, Eisflanke kein Problem. Kurz vor dem Vallot-Biwak zeigte sich die Sonne von ihrer fast schon kitschigen Seite.Sonnenaufgang1.JPGSonnenaufgang2.JPGSonnenaufgang1.JPGSonnenaufgang2.JPG
Es folgten die letzten Meter auf denen "Schwitzen" noch ein Problem war
Rosa Schnee.JPG
Mit der Sonne kam der Wind, das kannten wir schon vom letzten Mal, es wurde extrem windig und kalt. Zwei kleine Erfrierungen im Gesicht entstanden unmittelbar nach dem Biwakplatz, aber egal. Hatte ich noch vor einer Stunde geschwitzt??? Wie ging das?Vallot.JPG
Von hier sind es noch ca 500 HM, die kältesten und windigsten, die ich je gegangen bin. Technisch ist das eher unschwierig, allerdings zieht es sich. Der Gipfel scheint immer nach hinten gezogen zu werden, je näher man kommt.500HM.JPG
Dank Skibrille kann man es nicht sehen, aber auf den letzten paar Meter zum Gipfel schwitzen mir die Augen, weil mir klar wird, dass wir es offenbar echt geschafft haben. Letzte Meter.JPG
Und dann ist um Punkt 10 Uhr einer meiner Bergsteigerträume wahr geworden: Gipfel! Und alle anderen Berge sind unter uns An dieser Stelle möchte ich unserem tollen Bergführer Christian Hessing danken. Er hat genau das richtige Tempo gewählt, hat uns (59 und 52 Jahre alt) zu jeder Zeit souverän geführt, zwischendurch ermutigt und sicher wieder runter gebracht. Dabei merkte man ihm an, dass er selbst mit Herzblut und Freude unterwegs war.Gipfel.JPG
Hier noch ein Blick zurück. Es sind noch viele in der Route unterwegs. Man sieht wie kräftig der Sturm Schnee und Eis verwirbelt. Das ist der schöne Schleier, den man am MB-Gipfel immer von weitem sehen kann. Wenn man drinsteht ist er weniger schön.
Kalter Wind.JPG
Insgesamt war es sicher eine der konditionell anspruchsvollsten Touren meines Lebens, besonders wegen der extremen Kälte in großer Höhe. Da wir vorher die Haute Route gegangen waren und eine zusätzliche Akklimatisierungsnacht auf der Cosmiques Hütte verbracht hatten, konnten wir das körperlich gut bewältigen. Man sollte eher langsam aber gleichmäßig gehen, sich die Kraft wie beim Marathon gut einteilen und wenig Pausen machen. Die meisten, die auf den ersten langen Steilpassagen an uns vorbeistürmten, waren erst nach uns oder gar nicht auf dem Gipfel. Es gibt auch eine "Bescheißer-Variante", bei der man mit dem Heli auf 4000 HM fliegt und so 1000 HM spart. Das haben einige gemacht, die sahen allerdings recht blass aus als sie uns keuchend entgegenkamen...Technisch war die Tour vergleichsweise zahm.
Aus dem Rheinland grüßt
Bergzicke
Wir haben es geschafft, endlich den höchsten Alpengipfel mit Ski zu besteigen. Eigentlich wollten wir über die Taculflanke und den Mont Maudit, aber die Lawinenlagen ließ dies infolge starker Neuschneemengen und Einwehungen nicht zu. Also ging es über die Grand Mulet Hütte, sicher eins der scheußlichsten Gemäuer der Alpen, selbst für französische Verhältnisse...Auch hier ist der MB ein Berg der Superlative. Aber egal: Um 1 Uhr ist die Nacht eh vorbei und nach einem dürftigen Frühstück liefen wir um Punkt 2 Uhr los. Es war im Vergleich zum erstem Versuch 2009 ziemlich mild und wir kamen sogar ins Schwitzen. Schnee war hervorragend ging sogar ohne Harscheisen, Eisflanke kein Problem. Kurz vor dem Vallot-Biwak zeigte sich die Sonne von ihrer fast schon kitschigen Seite.Sonnenaufgang1.JPGSonnenaufgang2.JPGSonnenaufgang1.JPGSonnenaufgang2.JPG
Es folgten die letzten Meter auf denen "Schwitzen" noch ein Problem war
Rosa Schnee.JPG
Mit der Sonne kam der Wind, das kannten wir schon vom letzten Mal, es wurde extrem windig und kalt. Zwei kleine Erfrierungen im Gesicht entstanden unmittelbar nach dem Biwakplatz, aber egal. Hatte ich noch vor einer Stunde geschwitzt??? Wie ging das?Vallot.JPG
Von hier sind es noch ca 500 HM, die kältesten und windigsten, die ich je gegangen bin. Technisch ist das eher unschwierig, allerdings zieht es sich. Der Gipfel scheint immer nach hinten gezogen zu werden, je näher man kommt.500HM.JPG
Dank Skibrille kann man es nicht sehen, aber auf den letzten paar Meter zum Gipfel schwitzen mir die Augen, weil mir klar wird, dass wir es offenbar echt geschafft haben. Letzte Meter.JPG
Und dann ist um Punkt 10 Uhr einer meiner Bergsteigerträume wahr geworden: Gipfel! Und alle anderen Berge sind unter uns An dieser Stelle möchte ich unserem tollen Bergführer Christian Hessing danken. Er hat genau das richtige Tempo gewählt, hat uns (59 und 52 Jahre alt) zu jeder Zeit souverän geführt, zwischendurch ermutigt und sicher wieder runter gebracht. Dabei merkte man ihm an, dass er selbst mit Herzblut und Freude unterwegs war.Gipfel.JPG
Hier noch ein Blick zurück. Es sind noch viele in der Route unterwegs. Man sieht wie kräftig der Sturm Schnee und Eis verwirbelt. Das ist der schöne Schleier, den man am MB-Gipfel immer von weitem sehen kann. Wenn man drinsteht ist er weniger schön.
Kalter Wind.JPG
Insgesamt war es sicher eine der konditionell anspruchsvollsten Touren meines Lebens, besonders wegen der extremen Kälte in großer Höhe. Da wir vorher die Haute Route gegangen waren und eine zusätzliche Akklimatisierungsnacht auf der Cosmiques Hütte verbracht hatten, konnten wir das körperlich gut bewältigen. Man sollte eher langsam aber gleichmäßig gehen, sich die Kraft wie beim Marathon gut einteilen und wenig Pausen machen. Die meisten, die auf den ersten langen Steilpassagen an uns vorbeistürmten, waren erst nach uns oder gar nicht auf dem Gipfel. Es gibt auch eine "Bescheißer-Variante", bei der man mit dem Heli auf 4000 HM fliegt und so 1000 HM spart. Das haben einige gemacht, die sahen allerdings recht blass aus als sie uns keuchend entgegenkamen...Technisch war die Tour vergleichsweise zahm.
Aus dem Rheinland grüßt
Bergzicke
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