Bereits vor einigen Jahren unternahm ich bei eher bescheidenen Schneeverhältnissen eine Skitour von der Windischen Höhe zum Weißofen und zurück. Von dieser wußte ich bereits, daß es aus zweierlei Gründen keinen Sinn macht, mit Skiern stur dem markierten Sommerweg zu folgen: Erstens ist der alte, tiefe Hohlweg von der Windischen Höhe zur Hubertuskapelle ein halber Bach und apert auch bei sehr viel Schnee sehr rasch aus. Und zweitens ist der Pfad von der Kerschdorfer Alm zur Jagdhütte östlich davon zu steil, zu schmal und zu südseitig. Ich habe deshalb in drei weiteren Begehungen im heurigen Dezember eine tiefer gesetzte skifreundlichere Route ausgetüftelt, deren genauen Verlauf (rot!) man der nachfolgend eingefügten Landkarte entnehmen kann:
Kobesnock, Weißofen#.jpg
Vom Parkplatz beim „Gasthof Windische Höhe“ (1100 m) folgt man der Forststraße - die grobe, schmale Traktor-Schneeräumung bis zur Hubertuskapelle läßt genügend Restschnee übrig - bis zu ihrer ersten Kehre, und wechselt dort in wenigen Schritten zur etwas höheren Kehre einer benachbarten Straße. Ab hier bis zur großen Lichtung am Weißofen ist die Orientierung auf der Idealroute etwas kompliziert und erfordert genaues Kartenlesen. Der Weißofen selbst wird eben rechts auf der Straße umgangen. Für den Anstieg zur Wertschacher Alm (1565 m), auf deren überdachter Terrasse mit Tischen und Bänken es sich vorzüglich rasten läßt, empfehle ich den alten Almsteig, für die Abfahrt retour hingegen unbedingt die Straße. (Die kleinen roten Pfeile auf der Karte zeigen dies.) Das erste Bild, noch bei starker Bewölkung aufgenommen (die sich später lichtete), zeigt die Almhütte mit dem kurzen Steilhang darüber. Auch das Kobesnock-Gipfelkreuz ist schon erkennbar:
Wertschacher Alm mit Kobesnock.jpg
Auf dem Absatz oberhalb des Steilhanges passiert man dieses Stallgebäude:
Wertschacher Alm, Stall, Kobesnock (h.r.).JPG
Durch steilen Wald, den gut sichtbaren Farbmarkierungen an Bäumen folgend, wird der Vorgipfel erreicht, von dem man diesen Blick auf den nahen Hauptgipfel hat:
Kobesnock, Gipfel (vom westl. Vorgipfel).JPG
Eine kurze Engstelle am Grat (wenige m Höhenverlust) läßt kurzes Skitragen sinnvoll erscheinen. Danach schwingt sich der Grat etwas breiter nochmals steil auf zum Naturfreundekreuz am Gipfel des Kobesnock (1820 m), den ich nach ca. 3,5 h reiner Gehzeit erreiche:
Kobesnock, Gipfel.JPG
Daß es hier im Winter sehr ruhig zugeht, zeigt ein Blick ins Gipfelbuch, in dem ich am 18.12. bei bester Schneelage bis in alle Täler den ersten(!) Dezember-Eintrag setze. Der Stempel ist - wie so oft - „verschwunden“, aber ich habe ihn zum Glück schon im Sommer eingeholt.
Eine Waldabfahrt auf gleicher Route zurück bis zu den Wiesen der Wertschacher Alm ist möglich, allerdings hält sich der Genuß dabei in bescheidenen Grenzen. Unermüdliche können am Rückweg noch den Weißofen überschreiten: Vom Sattel davor (ca. 1425 m) einfach dem Kamm folgend zum höchsten Punkt des flachen Hügels (1496 m). Das Gipfelphoto zeigt meinen Begleiter Arnulf Grum mit dem Dobratsch und Bleiberger Tal im Hintergrund:
Weißofen, Gipfel (h. Dobratsch, Arnulf Grum).JPG
Wenn man den Blick vom Weißofen-Gipfel nach Süden schwenkt, so überblickt man bereits den baumlosen Südrücken, über den es abzufahren gilt:
Weißofen, Gipfel; Blick auf Südrücken.JPG
Und hier fährt Arnulf bereits vom Südrücken auf die darunter befindliche Schneise (Richtung Südost) zu:
Weißofen, Schneise südl. vom Südrücken (Arnulf Grum).JPG
Die Schneisenbenützung ist natürlich nur dann möglich, wenn man nicht zur Windischen Höhe zurück muß bzw. am Endpunkt in Bleiberg-Kreuth/Erlachgraben ein zweites Automobil wartet! Getreu dem Motto „Wenig Aufstieg, viel Abfahrt“ kommt man dort 260 Höhenmeter tiefer heraus. Diesen Tip habe ich bei der eingangs erwähnten Erkundungstour von zwei einheimischen Skiwanderern erhalten, die mir auch von einem ehemaligen „Skigebiet“ im Erlachgraben berichteten. Doch dazu später...
Zunächst muß man auf einer Forststraße zur Badstuben-Kapelle (ca. 1300 m, Gästebuch und Stempel!) hinausschieben (minimaler Gegenanstieg). Diese ist, frisch zugeschneit, auf folgendem Bild zu sehen:
Badstuben-Kapelle.JPG
Nachdem man bei der Kapelle auf die linke Forstsraße abgebogen ist, hat man zwischen drei Abfahrtsvarianten die Wahl, die ich alle genauestens kartiert habe. Die durchgehende Straßenvariante (rot strichliert) ist aber nur bei sehr wenig Schnee bzw. sehr schlechtem skifahrerischen Können empfehlenswert, da die Kehren sehr weit ausladend und auch einige Flachstücke eingebaut sind. Bereits oberhalb der ehemaligen Skilifte vereinen sich die Varianten wieder.
Ich habe mir die Mühe gemacht, in der Landkarte den exakten Verlauf der zwei historischen Schlepplifte nachzutragen! Das ist vor allem in bezug auf den oberen sinnvoll, da dessen schmale Schneise, auf der man ein kurzes Stück abfährt bevor man zur ehemaligen Skipiste nach links wechselt, noch heute klar erkennbar ist. (Anm.: Der oberste Teil der Skipiste wurde aufgeforstet und kann heute nicht mehr befahren werden.) Die nächste Photographie zeigt Arnulf im Steilhang bei den Häusern der Bauernschaft, die man unmittelbar linkerhand passiert (im Hintergrund Bleiberg-Kreuth):
Bauernschaft, ehem. Skipiste, h. Bleiberg-Kreuth (Arnulf Grum).JPG
Das letzte Bild gibt einen Überblick über die gesamte ehemalige Skipiste, aufgenommen vom Gipfel des Kobesnock:
Bauernschaft-Erlachgraben, ehem. Skipiste (vom Kobesnock-Gipfel)##.jpg
Zur ehemaligen Talstation des unteren Schleppliftes im Erlachgraben, wo heute ein Wohnhaus steht, muß noch eine kurze (schon ansatzweise verwachsene) Steilstufe überwunden werden. Von dort (ca. 840 m Seehöhe) sind es nur wenige Gehminuten zum kleinen Parkplatz ums Eck bzw. zum großen bei der Bushaltestelle in Bleiberg-Kreuth (dort Wegweiser „Erlachgraben“).
Fazit: Wer einsame, aussichtsreiche Wald-Skiwanderungen abseits des Trubels liebt, gut orientieren kann und sich mit kurzen freien Hängen begnügt, die aber dafür absolut lawinensicher sind, der ist in der Kobesnockgruppe richtig.
Kobesnock, Weißofen#.jpg
Vom Parkplatz beim „Gasthof Windische Höhe“ (1100 m) folgt man der Forststraße - die grobe, schmale Traktor-Schneeräumung bis zur Hubertuskapelle läßt genügend Restschnee übrig - bis zu ihrer ersten Kehre, und wechselt dort in wenigen Schritten zur etwas höheren Kehre einer benachbarten Straße. Ab hier bis zur großen Lichtung am Weißofen ist die Orientierung auf der Idealroute etwas kompliziert und erfordert genaues Kartenlesen. Der Weißofen selbst wird eben rechts auf der Straße umgangen. Für den Anstieg zur Wertschacher Alm (1565 m), auf deren überdachter Terrasse mit Tischen und Bänken es sich vorzüglich rasten läßt, empfehle ich den alten Almsteig, für die Abfahrt retour hingegen unbedingt die Straße. (Die kleinen roten Pfeile auf der Karte zeigen dies.) Das erste Bild, noch bei starker Bewölkung aufgenommen (die sich später lichtete), zeigt die Almhütte mit dem kurzen Steilhang darüber. Auch das Kobesnock-Gipfelkreuz ist schon erkennbar:
Wertschacher Alm mit Kobesnock.jpg
Auf dem Absatz oberhalb des Steilhanges passiert man dieses Stallgebäude:
Wertschacher Alm, Stall, Kobesnock (h.r.).JPG
Durch steilen Wald, den gut sichtbaren Farbmarkierungen an Bäumen folgend, wird der Vorgipfel erreicht, von dem man diesen Blick auf den nahen Hauptgipfel hat:
Kobesnock, Gipfel (vom westl. Vorgipfel).JPG
Eine kurze Engstelle am Grat (wenige m Höhenverlust) läßt kurzes Skitragen sinnvoll erscheinen. Danach schwingt sich der Grat etwas breiter nochmals steil auf zum Naturfreundekreuz am Gipfel des Kobesnock (1820 m), den ich nach ca. 3,5 h reiner Gehzeit erreiche:
Kobesnock, Gipfel.JPG
Daß es hier im Winter sehr ruhig zugeht, zeigt ein Blick ins Gipfelbuch, in dem ich am 18.12. bei bester Schneelage bis in alle Täler den ersten(!) Dezember-Eintrag setze. Der Stempel ist - wie so oft - „verschwunden“, aber ich habe ihn zum Glück schon im Sommer eingeholt.
Eine Waldabfahrt auf gleicher Route zurück bis zu den Wiesen der Wertschacher Alm ist möglich, allerdings hält sich der Genuß dabei in bescheidenen Grenzen. Unermüdliche können am Rückweg noch den Weißofen überschreiten: Vom Sattel davor (ca. 1425 m) einfach dem Kamm folgend zum höchsten Punkt des flachen Hügels (1496 m). Das Gipfelphoto zeigt meinen Begleiter Arnulf Grum mit dem Dobratsch und Bleiberger Tal im Hintergrund:
Weißofen, Gipfel (h. Dobratsch, Arnulf Grum).JPG
Wenn man den Blick vom Weißofen-Gipfel nach Süden schwenkt, so überblickt man bereits den baumlosen Südrücken, über den es abzufahren gilt:
Weißofen, Gipfel; Blick auf Südrücken.JPG
Und hier fährt Arnulf bereits vom Südrücken auf die darunter befindliche Schneise (Richtung Südost) zu:
Weißofen, Schneise südl. vom Südrücken (Arnulf Grum).JPG
Die Schneisenbenützung ist natürlich nur dann möglich, wenn man nicht zur Windischen Höhe zurück muß bzw. am Endpunkt in Bleiberg-Kreuth/Erlachgraben ein zweites Automobil wartet! Getreu dem Motto „Wenig Aufstieg, viel Abfahrt“ kommt man dort 260 Höhenmeter tiefer heraus. Diesen Tip habe ich bei der eingangs erwähnten Erkundungstour von zwei einheimischen Skiwanderern erhalten, die mir auch von einem ehemaligen „Skigebiet“ im Erlachgraben berichteten. Doch dazu später...
Zunächst muß man auf einer Forststraße zur Badstuben-Kapelle (ca. 1300 m, Gästebuch und Stempel!) hinausschieben (minimaler Gegenanstieg). Diese ist, frisch zugeschneit, auf folgendem Bild zu sehen:
Badstuben-Kapelle.JPG
Nachdem man bei der Kapelle auf die linke Forstsraße abgebogen ist, hat man zwischen drei Abfahrtsvarianten die Wahl, die ich alle genauestens kartiert habe. Die durchgehende Straßenvariante (rot strichliert) ist aber nur bei sehr wenig Schnee bzw. sehr schlechtem skifahrerischen Können empfehlenswert, da die Kehren sehr weit ausladend und auch einige Flachstücke eingebaut sind. Bereits oberhalb der ehemaligen Skilifte vereinen sich die Varianten wieder.
Ich habe mir die Mühe gemacht, in der Landkarte den exakten Verlauf der zwei historischen Schlepplifte nachzutragen! Das ist vor allem in bezug auf den oberen sinnvoll, da dessen schmale Schneise, auf der man ein kurzes Stück abfährt bevor man zur ehemaligen Skipiste nach links wechselt, noch heute klar erkennbar ist. (Anm.: Der oberste Teil der Skipiste wurde aufgeforstet und kann heute nicht mehr befahren werden.) Die nächste Photographie zeigt Arnulf im Steilhang bei den Häusern der Bauernschaft, die man unmittelbar linkerhand passiert (im Hintergrund Bleiberg-Kreuth):
Bauernschaft, ehem. Skipiste, h. Bleiberg-Kreuth (Arnulf Grum).JPG
Das letzte Bild gibt einen Überblick über die gesamte ehemalige Skipiste, aufgenommen vom Gipfel des Kobesnock:
Bauernschaft-Erlachgraben, ehem. Skipiste (vom Kobesnock-Gipfel)##.jpg
Zur ehemaligen Talstation des unteren Schleppliftes im Erlachgraben, wo heute ein Wohnhaus steht, muß noch eine kurze (schon ansatzweise verwachsene) Steilstufe überwunden werden. Von dort (ca. 840 m Seehöhe) sind es nur wenige Gehminuten zum kleinen Parkplatz ums Eck bzw. zum großen bei der Bushaltestelle in Bleiberg-Kreuth (dort Wegweiser „Erlachgraben“).
Fazit: Wer einsame, aussichtsreiche Wald-Skiwanderungen abseits des Trubels liebt, gut orientieren kann und sich mit kurzen freien Hängen begnügt, die aber dafür absolut lawinensicher sind, der ist in der Kobesnockgruppe richtig.
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