Saisonabschluß auch in Oberösterreich.
Aufgrund des bescheidenen Winters ist dieses Jahr gefühlsmäßig "nicht viel gegangen" - der Hochwinter hinterließ leider nur unzureichende Schneeverhältnisse.
Bei genauerer Betrachtung muß ich im Rückblick jedoch zugeben, daß trotzdem wieder einiges möglich war:
Ab Mitte Jänner war mit viel Gutem Willen, etwas Wagemut und der Bereitschaft zum Schitragen die eine oder andere Tour machbar: Rauchmauerkar / ein bisschen was in Nähe Sengsengebirge / Kasberg / Gsuchmauer / ...
Mitte März - wenn üblicherweise die Tourensaison ins Frühjahr wechselt - ist über 900m urplötzlich der Hochwinter eingebrochen: Riegler Ramitsch / Sandkar / usw. waren machbar.
Ab Mitte April folgten dann ein paar typischen Frühjahrestouren: Prentnerkar, Nördliches Wassertal / Temelbergrinne, Gr.Priel, Kühkar / Sigistal, Planka Mira, Weiße Wand, Südliches Wassertal / ...
Und ab Mitte Mai war es dann an der Zeit, die Kurzschi auszupacken: 3-Türme-Grat, Warscheneck, Windhagerkar / Dietlhölle, Hochkasten, Prentnerkar / Finsterriegelkar, Hebenkas, Turmtal
Und genau diese Tour möchte ich hier kurz vorstellen (den Rest findet man ohnehin andersweitig aktuell beschrieben, oder aber in diesem Forum in Beiträgen aus der Vergangenheit):
Nachdem ich mit Paulchen das Finsterriegelkar (auch Stodererkar genannt) schonmal im Sommer durchgestiegen bin, war es nun an der Zeit, eine Spätfrühjahrstour daraus zu machen.
Start um 6:00 bei der Baumschlagerreith - nach einem kurzen Forststraßenzustieg recht bald nach links ab ins Gemüse zu einer markanten Steilstufe mit Wasserverlauf. Die einfachste Route erfordert Klettern bis II, daneben aber auch schwieriger. Über dieser Steilstufe kann man dann einfach das ausgeschwemmte Bachbett nach links zeihend höhersteigen, bis man das nächste Wäldchen erreicht. Nach diesem könnte man wahrscheinlich in leichterem Gelände die nächste Felsstufe umgehen - die schöne Kletterei (II bis II+) hat es uns aber angetan.
Auch darüber finden sich in der Rückquerung nach rechts immer wieder schöne, kurze Klettereinlagen durch die vom Wasser zerfressenen Platten bevor man ein kleines Kar erreicht. Ein paar uralte, gewaltig große Föhren säumen hier das Kar'l, das bald darauf wieder mit einer Felsstufe aufwartet, die nach links oben leicht erklommen werden kann, bevor man in das eigentliche Kar gelangt.
Der übliche Anstieg verläuft hier weiter bis ans Ende des Kares, dessen Sattel zum Schluß hin über eine weitere Steilstufe am rechten Rand erklommen wird. Gewaltige Wächten über dem Kar haben uns jedoch einen anderen Weg gewiesen: der Grat zum zottigen Hebenkas (d.h. jener zw. Finsterreigelkar und Turmtal) kann in II-er Kletterei in vielfältiger Weise erreicht werden, der restliche Aufstieg zum Gipfel ist von dort aus recht einfach.
Die Rückkehr vom Hebenkas (2285m) ins tal erfolgte über das Turmtal. In schneereicheren Wintern wird gerne die komplette obere Flanke mit den Schiern bis in den Nordteil des Turmtales gequert, bevor man in das Kar abfährt. Leider ist der obere Teil schon ausgeapert, sodaß wir die ersten 250m vom Brandleck (2247m) zu Fuß ins Turmtal absteigen mußten - ab dort war dann die Abfahrt mit einer kurzen Unterbrechung bis 1530m hinunter möglich. Ziemlich unscheinbare rote Markierungsstreifen leiten von dort durch den oberen Latschengürtel, bevor das im Aufstieg ungemütliche Geröllfeld zu Fuß im Schnellabstieg bewältigt werden kann.
Eine letzte kurze Felsstufe kann leicht umgangen werden, bevor der Auslauf des Turmtales über die südliche Seite hinunter zur Forststraße abgestiegen wird. Das Tal ist von dort schnell erreicht - die Baumschlagerreith leider geschlossen - das verdiente Bierchen gab's daher draußen in Hinterstoder.
Lg,
Eingang zum Turmtal frühmorgends
20160526-Stodertal-Turmtal_01_ji.jpg
Und hier schon der Einstieg in das Finsterreigelkar:
20160526-Stodertal-Turmtal_04_ji.jpg
Die Steilstelle weist Kletterstellen II auf
20160526-Stodertal-Turmtal_06_ji.jpg
Die letzten Nebelschleier verziehen sich
20160526-Stodertal-Turmtal_10-p_ji.jpg
Die nächsten Platten warten schon
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Ein paar riesige Lärchen säumen das Kar
20160526-Stodertal-Turmtal_15_ji.jpg
Vor dem eigentlichen Kar muß noch die nun folgende Steilstufe überwunden werden:
20160526-Stodertal-Turmtal_16_ji.jpg
Noch ein paar lässige Platten zum raufkraxeln
20160526-Stodertal-Turmtal_19_ji.jpg
Hier der übliche Ausstieg aus dem Kar:
20160526-Stodertal-Turmtal_24_ji.jpg
Wir sind aber rechterhand auf den "zottigen Hebenkas" rauf und dem Grat entlang zum Gipfel
20160526-Stodertal-Turmtal_29_ji.jpg
So schaut der im Rückblickaus:
20160526-Stodertal-Turmtal_33_ji.jpg
Wächten kurz vorm Ausstieg
20160526-Stodertal-Turmtal_39_ji.jpg
Das Turmtal wird im oberne Teil bis in den Nordsektor gequert, dort sind wir dann zum nordwestlichen Ende des Karbodens abgestiegen
20160526-Stodertal-Turmtal_47-p_ji.jpg
... und endlich kommen auch die mitgebrachten Schi zum Einsatz
20160526-Stodertal-Turmtal_50_ji.jpg
Abfahrt bis 1530m - wo hat man das heutzutage noch...
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Aufgrund des bescheidenen Winters ist dieses Jahr gefühlsmäßig "nicht viel gegangen" - der Hochwinter hinterließ leider nur unzureichende Schneeverhältnisse.
Bei genauerer Betrachtung muß ich im Rückblick jedoch zugeben, daß trotzdem wieder einiges möglich war:
Ab Mitte Jänner war mit viel Gutem Willen, etwas Wagemut und der Bereitschaft zum Schitragen die eine oder andere Tour machbar: Rauchmauerkar / ein bisschen was in Nähe Sengsengebirge / Kasberg / Gsuchmauer / ...
Mitte März - wenn üblicherweise die Tourensaison ins Frühjahr wechselt - ist über 900m urplötzlich der Hochwinter eingebrochen: Riegler Ramitsch / Sandkar / usw. waren machbar.
Ab Mitte April folgten dann ein paar typischen Frühjahrestouren: Prentnerkar, Nördliches Wassertal / Temelbergrinne, Gr.Priel, Kühkar / Sigistal, Planka Mira, Weiße Wand, Südliches Wassertal / ...
Und ab Mitte Mai war es dann an der Zeit, die Kurzschi auszupacken: 3-Türme-Grat, Warscheneck, Windhagerkar / Dietlhölle, Hochkasten, Prentnerkar / Finsterriegelkar, Hebenkas, Turmtal
Und genau diese Tour möchte ich hier kurz vorstellen (den Rest findet man ohnehin andersweitig aktuell beschrieben, oder aber in diesem Forum in Beiträgen aus der Vergangenheit):
Nachdem ich mit Paulchen das Finsterriegelkar (auch Stodererkar genannt) schonmal im Sommer durchgestiegen bin, war es nun an der Zeit, eine Spätfrühjahrstour daraus zu machen.
Start um 6:00 bei der Baumschlagerreith - nach einem kurzen Forststraßenzustieg recht bald nach links ab ins Gemüse zu einer markanten Steilstufe mit Wasserverlauf. Die einfachste Route erfordert Klettern bis II, daneben aber auch schwieriger. Über dieser Steilstufe kann man dann einfach das ausgeschwemmte Bachbett nach links zeihend höhersteigen, bis man das nächste Wäldchen erreicht. Nach diesem könnte man wahrscheinlich in leichterem Gelände die nächste Felsstufe umgehen - die schöne Kletterei (II bis II+) hat es uns aber angetan.
Auch darüber finden sich in der Rückquerung nach rechts immer wieder schöne, kurze Klettereinlagen durch die vom Wasser zerfressenen Platten bevor man ein kleines Kar erreicht. Ein paar uralte, gewaltig große Föhren säumen hier das Kar'l, das bald darauf wieder mit einer Felsstufe aufwartet, die nach links oben leicht erklommen werden kann, bevor man in das eigentliche Kar gelangt.
Der übliche Anstieg verläuft hier weiter bis ans Ende des Kares, dessen Sattel zum Schluß hin über eine weitere Steilstufe am rechten Rand erklommen wird. Gewaltige Wächten über dem Kar haben uns jedoch einen anderen Weg gewiesen: der Grat zum zottigen Hebenkas (d.h. jener zw. Finsterreigelkar und Turmtal) kann in II-er Kletterei in vielfältiger Weise erreicht werden, der restliche Aufstieg zum Gipfel ist von dort aus recht einfach.
Die Rückkehr vom Hebenkas (2285m) ins tal erfolgte über das Turmtal. In schneereicheren Wintern wird gerne die komplette obere Flanke mit den Schiern bis in den Nordteil des Turmtales gequert, bevor man in das Kar abfährt. Leider ist der obere Teil schon ausgeapert, sodaß wir die ersten 250m vom Brandleck (2247m) zu Fuß ins Turmtal absteigen mußten - ab dort war dann die Abfahrt mit einer kurzen Unterbrechung bis 1530m hinunter möglich. Ziemlich unscheinbare rote Markierungsstreifen leiten von dort durch den oberen Latschengürtel, bevor das im Aufstieg ungemütliche Geröllfeld zu Fuß im Schnellabstieg bewältigt werden kann.
Eine letzte kurze Felsstufe kann leicht umgangen werden, bevor der Auslauf des Turmtales über die südliche Seite hinunter zur Forststraße abgestiegen wird. Das Tal ist von dort schnell erreicht - die Baumschlagerreith leider geschlossen - das verdiente Bierchen gab's daher draußen in Hinterstoder.
Lg,
Eingang zum Turmtal frühmorgends
20160526-Stodertal-Turmtal_01_ji.jpg
Und hier schon der Einstieg in das Finsterreigelkar:
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Die Steilstelle weist Kletterstellen II auf
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Die letzten Nebelschleier verziehen sich
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Die nächsten Platten warten schon
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Ein paar riesige Lärchen säumen das Kar
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Vor dem eigentlichen Kar muß noch die nun folgende Steilstufe überwunden werden:
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Noch ein paar lässige Platten zum raufkraxeln
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Hier der übliche Ausstieg aus dem Kar:
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Wir sind aber rechterhand auf den "zottigen Hebenkas" rauf und dem Grat entlang zum Gipfel
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So schaut der im Rückblickaus:
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Wächten kurz vorm Ausstieg
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Das Turmtal wird im oberne Teil bis in den Nordsektor gequert, dort sind wir dann zum nordwestlichen Ende des Karbodens abgestiegen
20160526-Stodertal-Turmtal_47-p_ji.jpg
... und endlich kommen auch die mitgebrachten Schi zum Einsatz
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Abfahrt bis 1530m - wo hat man das heutzutage noch...
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