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Es hat mittlerweile schon fast Tradition, dass nach den Uniprüfungen umgehend die Berge rufen. Der müde Geist sucht nach Zerstreuung und der über Wochen in der Wohnung eingesperrte Körper braucht Auslauf – da macht auch das Jahr 2017 keine Ausnahme. Umso freudiger fällt die immer gleiche Frage aus: Also Richard…was machen wir?
Seine Antwort ist eindeutig: „Wenn dann ne Skitour, mit Schneeschuhen rammel ich nicht mehr los.“ Ja…Recht hat er, was haben wir uns die letzten Jahre mit den Dingern nicht überall hochgeschunden – nun scheint endlich eine neue Zeitrechnung zu beginnen. Unsere erste Skitour steht an. Lange ist jedoch nicht mal klar, ob überhaupt was möglich ist. Im Verlauf der Woche hat sich das Wetter gedreht: Im fast gesamten Ostalpengebiet erreichen die winterlichen Temperaturen wieder Plusgrade, in den Tälern regnet es, auf den Bergen schneit es und ein kräftiger Südföhn führt im steilen Gelände zu gefährlichen Triebschneeansammlungen. Wir sind kurz davor, unseren Plan abzusagen, als sich für das Wochenende im Osten doch noch vernünftige Bedingungen andeuten. Eine kurze Lagebesprechung und unser Ziel steht fest: Am Freitag geht’s runter nach Obertraun, von wo wir Samstag früh entlang der Piste zunächst zur Gjaidalm und anschließend weiter zur Wiesberghütte aufsteigen wollen. Für den Sonntag ist dann der Aufstieg zum Dachsteingletscher geplant. Da wir uns einen Gipfelversuch offen halten wollen, packen wir sicherheitshalber mal noch Seil, Gurt, Steigeisen und Pickel mit ein… aber wenn wir ehrlich sind, rechnen wir uns da nicht wirklich gute Chancen aus. Im tiefsten Winter auf den Dachstein….das wäre ja wohl zu viel des Guten!
Kaum 24h später liegen wir in unsere Schlafsäcke gehüllt bei Richard im Auto auf Parkplatz der Gondelstation von Obertraun. Die traditionelle Flasche Wein hat uns müde gemacht und doch kann ich nicht so recht einschlafen. Aufregung und Vorfreude schwirren mir durch Bauch und Kopf. Vor knapp einem Jahr stand ich das erste Mal auf Ski. Meine Pistentage sind schnell gezählt. Sieben, mehr sind es seit dem nicht geworden. Auch für Richard wird es die erste richtige Skitour sein, wenn gleich er schon seit Jahren Abfahrtsski fährt. Das kann ja was werden…
Der Samstagmorgen beginnt mit leichtem Nieselregen. Wir sind die ersten Pistengeher, die vom Parkplatz aufbrechen, werden aber bald in regelmäßigen Abständen überholt. Der zwischenzeitliche Höhepunkt: Zwei junge, durchtrainierte Mädels schieben sich locker unterhaltend mal so im Vorbeigehen an uns vorbei und sind keine 5 Minuten später wieder hinter dem nächsten Aufschwung verschwunden. Wir können drüber lachen und schieben es auf unsere schweren Rucksäcke. Konditionsmängel? Wir doch nicht
Nach zweieinhalb Stunden haben wir die ersten 1200 hm hinter uns. Wir verlassen die Piste und vor uns eröffnet sich erstmals das für die Dachsteinregion typische Karstgelände. Fast zeitgleich löst sich der Hochnebel auf und der Blick reicht bis zum Dachstein hinüber. Was für eine traumhafte Winterlandschaft!
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Nach mehrmaligem Auf und Ab sowie einigen spannenden kleineren Abfahrten mit Fellen – auch das ist ungewohntes Neuland für uns – erreichen wir zur fortgeschrittenen Mittagszeit das Wiesberghaus.
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Hier lässt es sich aushalten. Was für ein super freundliches Hüttenteam, am Abend werden wir sogar mit Livemusik versorgt. Während Gitarre, Harfe und Akkordeon erklingen, schmeckt das Weizen doppelt gut. Als arme Studenten haben wir uns auf der Hütte gewohnheitsmäßig selbst versorgt. Der lieben Hüttenwirtin war das natürlich nicht entgangen und so schauen wir nicht schlecht, als wir beim Lauschen der Musik plötzlich zwei Teller mit frischem Tiramisu hingestellt bekommen – wir danken es ihr mit einem besonders breiten Grinsen. Ja, das Leben hat manchmal richtig viel zu bieten…
Am nächsten Morgen verlassen wir als erste das Wiesberghaus in Richtung Dachstein. Während die anderen gerade mit dem Frühstück beginnen, ziehen wir schon unsere Spur durch den über Nacht gefallenen Schnee. Für mich sind diese frühen Morgenstunden die schönsten des Tages. Die eisige Luft belebt Körper und Geist und die wieder frischen Beine freuen sich über die Bewegung, während sich der Horizont langsam rosa verfärbt. Bald darauf erreichen die ersten Sonnenstrahlen die hohen Gipfel – der neue Tag bricht an.
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Bald kommt auch unser Tagesziel in Sicht. Hinter der Simonyhütte ragt er auf: Der hohe Dachstein!
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Und dann ist es nicht mehr weit, bis wir die ersten Sonnenstrahlen erreichen
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Es hat mittlerweile schon fast Tradition, dass nach den Uniprüfungen umgehend die Berge rufen. Der müde Geist sucht nach Zerstreuung und der über Wochen in der Wohnung eingesperrte Körper braucht Auslauf – da macht auch das Jahr 2017 keine Ausnahme. Umso freudiger fällt die immer gleiche Frage aus: Also Richard…was machen wir?
Seine Antwort ist eindeutig: „Wenn dann ne Skitour, mit Schneeschuhen rammel ich nicht mehr los.“ Ja…Recht hat er, was haben wir uns die letzten Jahre mit den Dingern nicht überall hochgeschunden – nun scheint endlich eine neue Zeitrechnung zu beginnen. Unsere erste Skitour steht an. Lange ist jedoch nicht mal klar, ob überhaupt was möglich ist. Im Verlauf der Woche hat sich das Wetter gedreht: Im fast gesamten Ostalpengebiet erreichen die winterlichen Temperaturen wieder Plusgrade, in den Tälern regnet es, auf den Bergen schneit es und ein kräftiger Südföhn führt im steilen Gelände zu gefährlichen Triebschneeansammlungen. Wir sind kurz davor, unseren Plan abzusagen, als sich für das Wochenende im Osten doch noch vernünftige Bedingungen andeuten. Eine kurze Lagebesprechung und unser Ziel steht fest: Am Freitag geht’s runter nach Obertraun, von wo wir Samstag früh entlang der Piste zunächst zur Gjaidalm und anschließend weiter zur Wiesberghütte aufsteigen wollen. Für den Sonntag ist dann der Aufstieg zum Dachsteingletscher geplant. Da wir uns einen Gipfelversuch offen halten wollen, packen wir sicherheitshalber mal noch Seil, Gurt, Steigeisen und Pickel mit ein… aber wenn wir ehrlich sind, rechnen wir uns da nicht wirklich gute Chancen aus. Im tiefsten Winter auf den Dachstein….das wäre ja wohl zu viel des Guten!
Kaum 24h später liegen wir in unsere Schlafsäcke gehüllt bei Richard im Auto auf Parkplatz der Gondelstation von Obertraun. Die traditionelle Flasche Wein hat uns müde gemacht und doch kann ich nicht so recht einschlafen. Aufregung und Vorfreude schwirren mir durch Bauch und Kopf. Vor knapp einem Jahr stand ich das erste Mal auf Ski. Meine Pistentage sind schnell gezählt. Sieben, mehr sind es seit dem nicht geworden. Auch für Richard wird es die erste richtige Skitour sein, wenn gleich er schon seit Jahren Abfahrtsski fährt. Das kann ja was werden…
Der Samstagmorgen beginnt mit leichtem Nieselregen. Wir sind die ersten Pistengeher, die vom Parkplatz aufbrechen, werden aber bald in regelmäßigen Abständen überholt. Der zwischenzeitliche Höhepunkt: Zwei junge, durchtrainierte Mädels schieben sich locker unterhaltend mal so im Vorbeigehen an uns vorbei und sind keine 5 Minuten später wieder hinter dem nächsten Aufschwung verschwunden. Wir können drüber lachen und schieben es auf unsere schweren Rucksäcke. Konditionsmängel? Wir doch nicht
Nach zweieinhalb Stunden haben wir die ersten 1200 hm hinter uns. Wir verlassen die Piste und vor uns eröffnet sich erstmals das für die Dachsteinregion typische Karstgelände. Fast zeitgleich löst sich der Hochnebel auf und der Blick reicht bis zum Dachstein hinüber. Was für eine traumhafte Winterlandschaft!
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Nach mehrmaligem Auf und Ab sowie einigen spannenden kleineren Abfahrten mit Fellen – auch das ist ungewohntes Neuland für uns – erreichen wir zur fortgeschrittenen Mittagszeit das Wiesberghaus.
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Hier lässt es sich aushalten. Was für ein super freundliches Hüttenteam, am Abend werden wir sogar mit Livemusik versorgt. Während Gitarre, Harfe und Akkordeon erklingen, schmeckt das Weizen doppelt gut. Als arme Studenten haben wir uns auf der Hütte gewohnheitsmäßig selbst versorgt. Der lieben Hüttenwirtin war das natürlich nicht entgangen und so schauen wir nicht schlecht, als wir beim Lauschen der Musik plötzlich zwei Teller mit frischem Tiramisu hingestellt bekommen – wir danken es ihr mit einem besonders breiten Grinsen. Ja, das Leben hat manchmal richtig viel zu bieten…
Am nächsten Morgen verlassen wir als erste das Wiesberghaus in Richtung Dachstein. Während die anderen gerade mit dem Frühstück beginnen, ziehen wir schon unsere Spur durch den über Nacht gefallenen Schnee. Für mich sind diese frühen Morgenstunden die schönsten des Tages. Die eisige Luft belebt Körper und Geist und die wieder frischen Beine freuen sich über die Bewegung, während sich der Horizont langsam rosa verfärbt. Bald darauf erreichen die ersten Sonnenstrahlen die hohen Gipfel – der neue Tag bricht an.
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Bald kommt auch unser Tagesziel in Sicht. Hinter der Simonyhütte ragt er auf: Der hohe Dachstein!
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Und dann ist es nicht mehr weit, bis wir die ersten Sonnenstrahlen erreichen
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