Der krönende Abschluss einer langen und vielleicht meiner bisher besten Skitourensaison war eine geführte Skireise nach Georgien und Russland. Die Kombination von Kazbek und Elbrus hatte ich schon länger im Kopf. Außerdem wollte ich den Elbrus einmal von seiner Nordseite aus besteigen. By fair means - ob man will oder nicht
Von Wien bzw. München geht es über Istanbul nach Tiflis, wo schon unser Fahrer und Svjeta, (Co—Guide, Köchin und gute Fee in Personalunion) auf uns warten. In einer dreistündigen Fahrt kurven wir dann im wahrsten Sinne des Wortes von Tiflis über den Skiort Gudauri und den Kreuzpass nach Stepandsminda. Von unserem kleinen aber feinen Appartement haben wir bereits beste Sicht auf den Kazbek.
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Nach einer Akklimatisationstour starten wird unser Unternehmen Kazbek. Von der bekannten Dreifaltigkeitskirche bis zur Bethlemihütte auf 3675m sind es rund 1400 Hm. Gut, dass wir die Ski nur 20 Minuten bis zum Beginn des Schnees tragen müssen. Die Rucksäcke mit Hochtourenausrüstung, Schlafsack & Co machen sich dann doch ganz schön bemerkbar. Die neue aber sehr teure (Nächtigung+HP €130,-) Alti Hut, hat leider zu. Ich hätte sie mir gerne von innen angeschaut.
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Eine Überraschung im positiven Sinne ist aber die Bethlemi Hütte. Von Berichten und Erzählungen waren wir auf das Schlimmste gefasst. Aber unser Zimmer sind geräumig und trocken, die Küche mit Essbereich sauber und warm und insgesamt wenig Betrieb. Nur das Plumpsklo ist nicht so lässig...
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Da die Bethlemi Hütte als Selbstversorgerhütte geführt wird, müssen sich alle Bergsteiger selbst um (Schnee-)Wasser und Essen kümmern. Während sich andere Gruppen mit Tütensuppe und Fertignudeln begnügen zaubert Svjeta für uns jeden Tag ein warmes Frühstück, Lunchpaket für die Tour, Jause am Nachmittag und ein Dreigänge-Menü am Abend
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Nach einer weiteren Akklimatisationstour bei stürmischem Wetter, sind wir bereit für die Gipfeletappe. Wir starten zwar auch noch in der Dunkelheit, aber deutlich später als die wenigen anderen Gruppen, die auch auf den Gipfel wollen. Das Wetter ist perfekt; sternenklar, nicht zu kalt und deutlich weniger Wind als am Vortag. Der Weg zieht sich. Auch kein Wunder, läuft man doch um den halben Berg rum um das letzte Stück von der Nordseite anzugehen. Unterhalb des Maili Plateaus bekommen wir für kurze Zeit den Düseneffekt zu spüren. Ohne Kapuze und Gesichtsschutz geht hier nix.
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Oberhalb des Plateaus werden die Zastrugis immer ausgeprägter und das Gehen trotz Harscheisen mühsamer. So beschließen wir die Ski schon unterhalb des Sattels zu deponieren und folgen der gut ausgetretenen Fußspur. Für uns ohnehin verwunderlich, dass um diese Jahreszeit die Skitouregeher in der Unterzahl sind.
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Am windstillen Sattel legen wir eine Pause ein und sammeln noch einmal Kräfte für den kurzen aber steilen Schlussanstieg. Perfekte Verhältnisse mit schönen Stufen, ohne Blankeis machen die Sache deutlich leichter. Richtig schnell sind wir aber aufgrund der Höhe trotzdem nicht mehr . Nach gut sieben Stunden stehen wir auf dem 5033m hohen Kazbek, dem südlichsten 5000er des Kaukasus. Ganz alleine können wir das traumhafte Panorama genießen.
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Der Abstieg fällt um einiges leichter. Schnell sind wir wieder am Skidepot angekommen. Der erste Teil der Abhart bis zum Maili Plateau fällt unter die Kategorie "Besser schlecht gefahren als gut gegangen". Die Zastrugis schütteln uns ordentlich durch.
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Danach wird die Abfahrt aber lässig. Wer noch keine blauen Oberschenkel hat, kann die Abfahrt richtig genießen. Vom Gletscherende bis zur Hütte gibt es sogar feinsten Firn.
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Nach einer weiteren Nacht auf der Hütte geht es morgens zurück nach Stepandsminda. Das Timing passt perfekt. Bis zum Sattel hat es schon aufgefirnt. Danach bremst es zwar schon, aber wir brechen noch nicht durch. Mit etwas Sucherei im unteren Teil können wir ohne Abschnallen bis zum Ende des Schnees abfahren.
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Nach 1,5 entspannten Tagen in Stepandsminda, holt uns ein Fahrer um drei Uhr morgens ab. Wir wollen früh dran sein, da es an der Grenze leicht zu Wartezeiten kommt. Über die Georgische Heerstraße geht es in 40 Minuten zur Grenze. Die Kontrolle auf der georgischen Seite geht schnell, auf der russischen warten wir erstmal 1,5 Stunden. Bei der Passkontrolle nimmt es der Zuständige genau. Einzeln werden wir aufgerufen, müssen die Pässe abgeben, zahlreiche Fragen beantworten die ich dolmetsche, während ein anderer den Kleinbus kontrolliert. Nach einer halben Stunde überreicht mir der Grenzer die Pässe, grinst aus seinem Wachhaus und sagt: "Welcome to hell!" Naja, so schlimm habe ich Russland bisher noch nicht empfunden...
Von Wien bzw. München geht es über Istanbul nach Tiflis, wo schon unser Fahrer und Svjeta, (Co—Guide, Köchin und gute Fee in Personalunion) auf uns warten. In einer dreistündigen Fahrt kurven wir dann im wahrsten Sinne des Wortes von Tiflis über den Skiort Gudauri und den Kreuzpass nach Stepandsminda. Von unserem kleinen aber feinen Appartement haben wir bereits beste Sicht auf den Kazbek.
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Nach einer Akklimatisationstour starten wird unser Unternehmen Kazbek. Von der bekannten Dreifaltigkeitskirche bis zur Bethlemihütte auf 3675m sind es rund 1400 Hm. Gut, dass wir die Ski nur 20 Minuten bis zum Beginn des Schnees tragen müssen. Die Rucksäcke mit Hochtourenausrüstung, Schlafsack & Co machen sich dann doch ganz schön bemerkbar. Die neue aber sehr teure (Nächtigung+HP €130,-) Alti Hut, hat leider zu. Ich hätte sie mir gerne von innen angeschaut.
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Eine Überraschung im positiven Sinne ist aber die Bethlemi Hütte. Von Berichten und Erzählungen waren wir auf das Schlimmste gefasst. Aber unser Zimmer sind geräumig und trocken, die Küche mit Essbereich sauber und warm und insgesamt wenig Betrieb. Nur das Plumpsklo ist nicht so lässig...
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Da die Bethlemi Hütte als Selbstversorgerhütte geführt wird, müssen sich alle Bergsteiger selbst um (Schnee-)Wasser und Essen kümmern. Während sich andere Gruppen mit Tütensuppe und Fertignudeln begnügen zaubert Svjeta für uns jeden Tag ein warmes Frühstück, Lunchpaket für die Tour, Jause am Nachmittag und ein Dreigänge-Menü am Abend
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Nach einer weiteren Akklimatisationstour bei stürmischem Wetter, sind wir bereit für die Gipfeletappe. Wir starten zwar auch noch in der Dunkelheit, aber deutlich später als die wenigen anderen Gruppen, die auch auf den Gipfel wollen. Das Wetter ist perfekt; sternenklar, nicht zu kalt und deutlich weniger Wind als am Vortag. Der Weg zieht sich. Auch kein Wunder, läuft man doch um den halben Berg rum um das letzte Stück von der Nordseite anzugehen. Unterhalb des Maili Plateaus bekommen wir für kurze Zeit den Düseneffekt zu spüren. Ohne Kapuze und Gesichtsschutz geht hier nix.
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Oberhalb des Plateaus werden die Zastrugis immer ausgeprägter und das Gehen trotz Harscheisen mühsamer. So beschließen wir die Ski schon unterhalb des Sattels zu deponieren und folgen der gut ausgetretenen Fußspur. Für uns ohnehin verwunderlich, dass um diese Jahreszeit die Skitouregeher in der Unterzahl sind.
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Am windstillen Sattel legen wir eine Pause ein und sammeln noch einmal Kräfte für den kurzen aber steilen Schlussanstieg. Perfekte Verhältnisse mit schönen Stufen, ohne Blankeis machen die Sache deutlich leichter. Richtig schnell sind wir aber aufgrund der Höhe trotzdem nicht mehr . Nach gut sieben Stunden stehen wir auf dem 5033m hohen Kazbek, dem südlichsten 5000er des Kaukasus. Ganz alleine können wir das traumhafte Panorama genießen.
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Der Abstieg fällt um einiges leichter. Schnell sind wir wieder am Skidepot angekommen. Der erste Teil der Abhart bis zum Maili Plateau fällt unter die Kategorie "Besser schlecht gefahren als gut gegangen". Die Zastrugis schütteln uns ordentlich durch.
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Danach wird die Abfahrt aber lässig. Wer noch keine blauen Oberschenkel hat, kann die Abfahrt richtig genießen. Vom Gletscherende bis zur Hütte gibt es sogar feinsten Firn.
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Nach einer weiteren Nacht auf der Hütte geht es morgens zurück nach Stepandsminda. Das Timing passt perfekt. Bis zum Sattel hat es schon aufgefirnt. Danach bremst es zwar schon, aber wir brechen noch nicht durch. Mit etwas Sucherei im unteren Teil können wir ohne Abschnallen bis zum Ende des Schnees abfahren.
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Nach 1,5 entspannten Tagen in Stepandsminda, holt uns ein Fahrer um drei Uhr morgens ab. Wir wollen früh dran sein, da es an der Grenze leicht zu Wartezeiten kommt. Über die Georgische Heerstraße geht es in 40 Minuten zur Grenze. Die Kontrolle auf der georgischen Seite geht schnell, auf der russischen warten wir erstmal 1,5 Stunden. Bei der Passkontrolle nimmt es der Zuständige genau. Einzeln werden wir aufgerufen, müssen die Pässe abgeben, zahlreiche Fragen beantworten die ich dolmetsche, während ein anderer den Kleinbus kontrolliert. Nach einer halben Stunde überreicht mir der Grenzer die Pässe, grinst aus seinem Wachhaus und sagt: "Welcome to hell!" Naja, so schlimm habe ich Russland bisher noch nicht empfunden...
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