Wenn man in den Saalfeldner Grasbergen beim Schifahren Richtung Bayern schaut, zieht ein Berg magnetisch alle Blicke auf sich - der Hochkönig, Kumulationspunkt des Steinernen Meeres mit seinen über tausend Meter hohen Südabbrüchen.
Es gibt aber auch eine „sanfte“ Seite die sich für den ausdauernden Skibergsteiger anbietet, und so ging es letzten Donnerstag um halb 6 Uhr Morgens Richtung Dientner Sattel. Nachdem mich der Bus von Schild-Racing mit 80 in der Kurve überholt hat, war ich endgültig munter. Von Mühlbach schraubt sich die Straße in steilen Kehren hinauf zum Arthurhaus. Dort wird das Auto abgestellt und die Felle aufgezogen.
Flotten Schrittes geht es bei aufgehender Sonne Richtung Mitterfeldalm, immer die schönen Perspektiven des Tennengebirge, des Gosaukamms und des Hochkeils im Auge. Bei der Alm enden leider die letzten Schispuren und die fallende Querung unter den Mandlwänden muss ich mir selbst spuren. Im Ochsenkar zieht nach kurzer Zeit der Star der Gegend alle Blicke auf sich - die Torsäule. Leicht an den Mount Asgard erinnert schieße ich - auch um mich vom anstrengend Spuren zu erholen - einige Panoramen dieses einmaligen Hochtals.
Kurz vor der Schrammbachscharte verläuft der Sommerweg über eine ausgesetzte Querung. Ich montiere die Harscheisen. Nach wenigen Minuten bricht die Schneedecke und ich beschließe einen felsigen Grat zu klettern anstatt ins Obere Gamskar abzuschmieren. Ein netter 2er, der mich in wenigen Minuten aufs Plateau zur Schweizertafel bringt. Kurz danach erspäht man zum ersten Mal das Ziel des Tages. Das Franz-Eduard Matrashaus. Im Führer steht: es ist noch weit - das kann man durchaus unterschreiben. Eine knappe Stunde geht es über die Hochfläche der Übergossenen Alm. Der fast gänzlich verschwundene Gletscher und das stark verkarstet Gelände sorgen dafür, dass man nicht allzu schnell vorwärts kommt.
Auf den letzten Metern folgt der Sommerweg über eine Art Klettersteig einer steilen Kaminrinne. Doch aus der Distanz erkennt man deutlich, dass die Drahtseile im oberen, steilen Bereich tief eingeschneit sind. Nachdem die Lawinensituation relativ günstig ist, entscheide ich, die Stelle direkt über die östliche Gipfelflanke zu umgehen. Die ist zwar steil, aber die Wechte am Ausstieg lässt sich gut durchbrechen. Dann folgen nur wenige einfache Schritte zum Haus.
Der offene Winterraum wartet mit strengem Geruch und gefrorenen Weinflaschen auf. Ich halte mich nicht länger darin auf als notwendig. Felle und Eisen in den Rucksack, eine schnelle Tube Gel und abwärts gehts. Ein Blick zum Ausstieg des Königsjodler bestätigt mich in meiner Entscheidung, das Birgkar auf ein anderes Mal zu verschieben. Die Einfahrt ist stark eingeweht und durch die geringe Einstrahlung kaum aufgefirnt. Auf der Übergossenen Alm wechseln Bruchharsch und Pulver. Mehr als einmal muss ich aus einer unübersichtlichen Karstgasse einige Meter Aufsteigen um wieder in befahrbares Gelände zu gelangen. Doch das GPS weist sicher den Weg ins Schoberschartl, die entscheidende Stelle um wieder ins Ochsenkar zu finden. Ab dort wir der Schnee besser und in weiten Schwüngen geht es an der Torsäule vorbei in die Tiefe. Im untersten Bereich geht der Pulver in eine Mischung aus Firn und Edelsulz über, der sich bis zur Mitterfeldalm fortsetzt - diese will allerdings erst mit einer weiteren Gegensteigung erreicht werden. Ab dort geht es zum Glück in gemütlicher Schrägfahrt zum Arthurhaus - selten hat ein Bier so gut geschmeckt wie jetzt.
Facts zur Tour: Mit Gegensteigungen ca. 1700HM, lawinengefährdet sind die Querung unter den Mandwänden und der Gipfelanstieg. Schutzhütte mit offenem Winterraum, allerdings ohne Heizmöglichkeit. Bei schlechten Sichtverhältnissen schwierige Orientierung auf der Übergossenen Alm. Landschaftlich und Schifahrerisch großartig!
Am Weg zur Mitterfeldalm
Hochkönig Mitterfeldalm Torsäule Schitour 003 Panorama.jpg
Blick zurück Richtung Tauern
Hochkönig Mitterfeldalm Torsäule Schitour 014.jpg
Die wilden Mandlwände zeigen sich
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Erinnerung an jene, die weniger Glück hatten...
Hochkönig Mitterfeldalm Torsäule Schitour 016.jpg
Im Ochsenkar - die Torsäule kommt ins Blickfeld
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Die Südwand. Erinnerungen an Precht & Co. werden wach.
Hochkönig Mitterfeldalm Torsäule Schitour 047.jpg
Die Übergossene Alm - Sinnbild für die Sünden der geizigen Senner
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Das Franz-Eduard Matrashaus. Ein Adlerhorst.
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Müde aber glücklich, nach vielen Stunden spuren im Neuschnee.
Hochkönig Mitterfeldalm Torsäule Schitour 059.jpg
Die Tauern in voller Pracht, nur der König versteckt sein Haupt in den Wolken.
Hochkönig Mitterfeldalm Torsäule Schitour 066.jpg
Überirdisch schön: Der Blick vom Schoberschartl hinunter ins Ochsenkar
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DIESER Berg...
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einsame Spuren unter der Torsäule
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Die Mitterfeldalm... der Kreis hat sich geschlossen.
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Es gibt aber auch eine „sanfte“ Seite die sich für den ausdauernden Skibergsteiger anbietet, und so ging es letzten Donnerstag um halb 6 Uhr Morgens Richtung Dientner Sattel. Nachdem mich der Bus von Schild-Racing mit 80 in der Kurve überholt hat, war ich endgültig munter. Von Mühlbach schraubt sich die Straße in steilen Kehren hinauf zum Arthurhaus. Dort wird das Auto abgestellt und die Felle aufgezogen.
Flotten Schrittes geht es bei aufgehender Sonne Richtung Mitterfeldalm, immer die schönen Perspektiven des Tennengebirge, des Gosaukamms und des Hochkeils im Auge. Bei der Alm enden leider die letzten Schispuren und die fallende Querung unter den Mandlwänden muss ich mir selbst spuren. Im Ochsenkar zieht nach kurzer Zeit der Star der Gegend alle Blicke auf sich - die Torsäule. Leicht an den Mount Asgard erinnert schieße ich - auch um mich vom anstrengend Spuren zu erholen - einige Panoramen dieses einmaligen Hochtals.
Kurz vor der Schrammbachscharte verläuft der Sommerweg über eine ausgesetzte Querung. Ich montiere die Harscheisen. Nach wenigen Minuten bricht die Schneedecke und ich beschließe einen felsigen Grat zu klettern anstatt ins Obere Gamskar abzuschmieren. Ein netter 2er, der mich in wenigen Minuten aufs Plateau zur Schweizertafel bringt. Kurz danach erspäht man zum ersten Mal das Ziel des Tages. Das Franz-Eduard Matrashaus. Im Führer steht: es ist noch weit - das kann man durchaus unterschreiben. Eine knappe Stunde geht es über die Hochfläche der Übergossenen Alm. Der fast gänzlich verschwundene Gletscher und das stark verkarstet Gelände sorgen dafür, dass man nicht allzu schnell vorwärts kommt.
Auf den letzten Metern folgt der Sommerweg über eine Art Klettersteig einer steilen Kaminrinne. Doch aus der Distanz erkennt man deutlich, dass die Drahtseile im oberen, steilen Bereich tief eingeschneit sind. Nachdem die Lawinensituation relativ günstig ist, entscheide ich, die Stelle direkt über die östliche Gipfelflanke zu umgehen. Die ist zwar steil, aber die Wechte am Ausstieg lässt sich gut durchbrechen. Dann folgen nur wenige einfache Schritte zum Haus.
Der offene Winterraum wartet mit strengem Geruch und gefrorenen Weinflaschen auf. Ich halte mich nicht länger darin auf als notwendig. Felle und Eisen in den Rucksack, eine schnelle Tube Gel und abwärts gehts. Ein Blick zum Ausstieg des Königsjodler bestätigt mich in meiner Entscheidung, das Birgkar auf ein anderes Mal zu verschieben. Die Einfahrt ist stark eingeweht und durch die geringe Einstrahlung kaum aufgefirnt. Auf der Übergossenen Alm wechseln Bruchharsch und Pulver. Mehr als einmal muss ich aus einer unübersichtlichen Karstgasse einige Meter Aufsteigen um wieder in befahrbares Gelände zu gelangen. Doch das GPS weist sicher den Weg ins Schoberschartl, die entscheidende Stelle um wieder ins Ochsenkar zu finden. Ab dort wir der Schnee besser und in weiten Schwüngen geht es an der Torsäule vorbei in die Tiefe. Im untersten Bereich geht der Pulver in eine Mischung aus Firn und Edelsulz über, der sich bis zur Mitterfeldalm fortsetzt - diese will allerdings erst mit einer weiteren Gegensteigung erreicht werden. Ab dort geht es zum Glück in gemütlicher Schrägfahrt zum Arthurhaus - selten hat ein Bier so gut geschmeckt wie jetzt.
Facts zur Tour: Mit Gegensteigungen ca. 1700HM, lawinengefährdet sind die Querung unter den Mandwänden und der Gipfelanstieg. Schutzhütte mit offenem Winterraum, allerdings ohne Heizmöglichkeit. Bei schlechten Sichtverhältnissen schwierige Orientierung auf der Übergossenen Alm. Landschaftlich und Schifahrerisch großartig!
Am Weg zur Mitterfeldalm
Hochkönig Mitterfeldalm Torsäule Schitour 003 Panorama.jpg
Blick zurück Richtung Tauern
Hochkönig Mitterfeldalm Torsäule Schitour 014.jpg
Die wilden Mandlwände zeigen sich
Hochkönig Mitterfeldalm Torsäule Schitour 031.jpg
Erinnerung an jene, die weniger Glück hatten...
Hochkönig Mitterfeldalm Torsäule Schitour 016.jpg
Im Ochsenkar - die Torsäule kommt ins Blickfeld
Hochkönig Mitterfeldalm Torsäule Schitour 035 Panorama.jpg
Die Südwand. Erinnerungen an Precht & Co. werden wach.
Hochkönig Mitterfeldalm Torsäule Schitour 047.jpg
Die Übergossene Alm - Sinnbild für die Sünden der geizigen Senner
Hochkönig Mitterfeldalm Torsäule Schitour 051 Panorama.jpg
Das Franz-Eduard Matrashaus. Ein Adlerhorst.
Hochkönig Mitterfeldalm Torsäule Schitour 061.jpg
Müde aber glücklich, nach vielen Stunden spuren im Neuschnee.
Hochkönig Mitterfeldalm Torsäule Schitour 059.jpg
Die Tauern in voller Pracht, nur der König versteckt sein Haupt in den Wolken.
Hochkönig Mitterfeldalm Torsäule Schitour 066.jpg
Überirdisch schön: Der Blick vom Schoberschartl hinunter ins Ochsenkar
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DIESER Berg...
Hochkönig Mitterfeldalm Torsäule Schitour 111.jpg
einsame Spuren unter der Torsäule
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Die Mitterfeldalm... der Kreis hat sich geschlossen.
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