Hallo miteinander,
nachdem bei mir der Februar krankheitsbedingt von schwerem Bergmangel geprägt war, war ich nun endlich wieder fit genug für eine solide Unternehmung in den Bergen. Außerdem wollte ich mich mit den wenigen bisherigen Skitouren noch nicht ganz zufrieden geben, und aufgrund der eingeschränkten Möglichkeiten im "näheren" Umkreis fiel meine Wahl zum zweiten Mal in diesem Winter auf den Bleikogel im Tennengebirge. Kein außergewöhnlicher, unbekannter, oder schwieriger Gipfel, aber eine sehr schöne Genusstour finde ich und für die heurige leidgeprüfte Skitourengeher-Seele war sie am Ende wie Balsam.
Hier mal zur Orientierung meine Route in der Bergfex ÖK. Eines gleich vorweg - der "Normalweg" wäre Aufstieg und Abfahrt durch den Fritzerkessel. Meine Variante über die Langwand ist glaube ich eher unüblich, das war eine spontane Entscheidung, der Neugier geschuldet, dazu aber später mehr.
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Mein Ausgangspunkt war der Parkplatz bei der Straße unterhalb der Karalm auf ca. 950m um ca. halb 8, ich war der erste am Parkplatz. Wenn ich mich recht erinnere, hatte es 0° und es war angenehm zu gehen von Beginn an. Das Skigebiet am Karkogel hat längst schon aufgrund Schneemangels geschlossen, recht viele Betriebstage werden die heuer wohl nicht gehabt haben, Ende Jänner wars dort jedenfalls auch schon aper. Auch die Auffahrt zum Parkplatz steigert nicht unbedingt die Hoffnung, dass man da bald mal die Ski anziehen kann. Aber wenige Meter vor dem Parkplatz hats dann plötzlich doch etwas Schnee und ich konnte tatsächlich von Parkplatz weg mit Ski gehen.
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Es beginnt mit einem schmalen Schneeband auf einem flachen Wanderweg durch den Wald, der wenig später in eine Forststraße mündet. Über wenige kurze apere Stellen gehe ich mit meinen alten Steinski und den alten Fellen ohne abschnallen. Links und rechts des Weges liegt aber größtenteils erst mal gar nichts. Wenig später hat man einen schönen Blick auf das beeindruckend große Frauenloch, rechts davon in der Sonne müsste der Großen Breitstein sein. Der Sage nach schlug ein Berggeist dieses Loch ins Tennengebirge und verbannte eine geizige Frau darin. Die Langversion für Interessierte: http://hs-abtenau.salzburg.at/images...Frauenloch.doc
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Nun folgt die einzige Stelle, wo es wirklich notwendig war, die Ski abzuschnallen. Ein vielleicht 100m langer leicht fallender Abschnitt noch auf der Forststraße, der gegen Süden geneigt und sicher schon zeitweise der Sonne ausgesetzt war. Unmittelbar nach diesem Abschnitt zweigt dann der Winterweg zur Laufener Hütte ab.
Auf den ersten Metern hat es zwar auch schon relativ wenig Schnee, aber noch genug für Aufstieg und Abfahrt. Anfangs gehts noch durch etwas Wald, später kommt man dann in lichten Latschenbewuchs und in ein freies Kar. Der Schnee wird vor allem nach Verlassen des Waldes deutlich mehr, wie auch auf dem folgenden Rückblick zu sehen ist. Der geübte Blick erkennt vielleicht, dass der Schnee hier auch schon Vorfreude auf eine schöne Abfahrt machte
. Der Tiefblick nach Abtenau gefällt mir hier auch immer sehr gut.
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Nach etwa 500 Höhenmetern hat man mal den ersten längeren Anstieg geschafft und es eröffnet sich der erste schöne Blick auf den Fritzerkogel. Man bekommt aber auch gleichzeitig eine Vorahnung, was einen auf dem Weiterweg erwartet - zerhacktes, kupiertes, strukturiertes Gelände.
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Rückblick - da hinten unter der Tagweide zieht von links das Kar herauf, durch das man ansteigt.
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In leichtem Auf un Ab inkl. kurzer Fellabfahrten gehts weiter, aber die Sonne und der permanente Blick auf den Fritzerkogel machen diesen Abschnitt trotzdem zum Genuss.
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Bei der Laufener Hütte auf 1726 m angekommen gönne ich mir mal eine kurze Pause und bestaune den gewaltigen Fritzerkogel, der als eindrucksvoller zerklüfteter Felsklotz dasteht.
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Rückblick zur Laufener Hütte und Tagweide, rechts müsste auch der Hochkarfelderkopf zu sehen sein - ebenfalls ein beliebter Skiberg.
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Und so gehts weiter - ab der Laufener Hütte wird das Gelände viel weiter, aber kupiert bleibts trotzdem. Ein paar Leute waren an den Tagen davor wohl unterwegs, aber allzuviele dürften es in Summe dann doch nicht gewesen sein.
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Und schon nach kurzer Zeit sehe ich plötzlich, wie vom Normalweg eine mehrfach begangene Spur nach rechts abzweigt. Zur Erklärung, warum diese Spur meine Neugier geweckt hat und ich ihr spontan gefolgt bin, muss ich kurz etwas ausholen.
Ich habe nach dem heurigen Lawinen-Update von Michael Larcher die Routenplanungs-Optimierungs-Funktion vom Skitourenguru ausprobiert, und zwar zufälligerweise genau mit dem Ziel Bleikogel. Und da hat er mir zur Überraschung einen Anstieg abseits des Normalweges vorgeschlagen, den ich mir kurz auch näher angesehen habe, aber dann eigentlich gedanklich mehr oder weniger verworfen habe, da er mir allgemein zu ungewiss war und er auch offensichtlich länger war.
Nun, wo ich aber diese Spur abzweigen sah, war meine Neugier natürlich geweckt, da ich davon ausgegangen bin, dass es in dieser Richtung nicht wirklich andere interessante Gipfel als den Bleikogel gab. Im Detail wusste ich zwar nicht mehr, wie die vorgeschlagene Route vom Skitourenguru verlaufen wäre, aber dafür hatte ich ja die ausgetretene Spur, was kann da schon schiefgehen?
Also dann, weiter im Text. Durch diese Rinne verläuft der Normalweg auf den Fritzerkogel. Normalerweise nicht so felsdurchsetzt, aber was ist in diesem Winter schon normal. Auf mich wirkt das heuer nicht sehr einladend, den Spuren nach zu urteilen haben viele das jedoch anders gesehen.
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Diese Variante gefiel mir erst mal sehr gut mit diesem Blick auf eine idyllisch gelegene Jagdhütte mit der unberührten Schneelandschaft und dem markanten Großen Grießkogel - der kommt auf die Wunschliste für den Sommer.
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Blick nach vorne zum Zug, der vom Bleikogel über Langwand und Großen Breitstein hinab zieht. Von hier konnte ich auch schon eine Spur in die Scharte leicht links der Bildmitte erahnen. Bis man dort ist, geht man aber gefühlt zig fach mit der Kirche ums Kreuz. Aber was solls, es ist sonnig, sehr warm und allgemein recht genussreich zu gehen, ich mag solche schönen Skiwander-Abschnitte in vollkommener Ruhe und Einsamkeit eigentlich auch recht gern.
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Ein Schneehuhn war von meiner Anwesenheit wohl ewas überrascht. Witzige Geräusche machen die, wenn sie aufgeregt sind, ich hoffe, ich habe es ncht zu sehr erschreckt.
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Und irgendwann war ich dann doch bei dem vorhin erwähnten Aufstieg.
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nachdem bei mir der Februar krankheitsbedingt von schwerem Bergmangel geprägt war, war ich nun endlich wieder fit genug für eine solide Unternehmung in den Bergen. Außerdem wollte ich mich mit den wenigen bisherigen Skitouren noch nicht ganz zufrieden geben, und aufgrund der eingeschränkten Möglichkeiten im "näheren" Umkreis fiel meine Wahl zum zweiten Mal in diesem Winter auf den Bleikogel im Tennengebirge. Kein außergewöhnlicher, unbekannter, oder schwieriger Gipfel, aber eine sehr schöne Genusstour finde ich und für die heurige leidgeprüfte Skitourengeher-Seele war sie am Ende wie Balsam.
Hier mal zur Orientierung meine Route in der Bergfex ÖK. Eines gleich vorweg - der "Normalweg" wäre Aufstieg und Abfahrt durch den Fritzerkessel. Meine Variante über die Langwand ist glaube ich eher unüblich, das war eine spontane Entscheidung, der Neugier geschuldet, dazu aber später mehr.
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Mein Ausgangspunkt war der Parkplatz bei der Straße unterhalb der Karalm auf ca. 950m um ca. halb 8, ich war der erste am Parkplatz. Wenn ich mich recht erinnere, hatte es 0° und es war angenehm zu gehen von Beginn an. Das Skigebiet am Karkogel hat längst schon aufgrund Schneemangels geschlossen, recht viele Betriebstage werden die heuer wohl nicht gehabt haben, Ende Jänner wars dort jedenfalls auch schon aper. Auch die Auffahrt zum Parkplatz steigert nicht unbedingt die Hoffnung, dass man da bald mal die Ski anziehen kann. Aber wenige Meter vor dem Parkplatz hats dann plötzlich doch etwas Schnee und ich konnte tatsächlich von Parkplatz weg mit Ski gehen.
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Es beginnt mit einem schmalen Schneeband auf einem flachen Wanderweg durch den Wald, der wenig später in eine Forststraße mündet. Über wenige kurze apere Stellen gehe ich mit meinen alten Steinski und den alten Fellen ohne abschnallen. Links und rechts des Weges liegt aber größtenteils erst mal gar nichts. Wenig später hat man einen schönen Blick auf das beeindruckend große Frauenloch, rechts davon in der Sonne müsste der Großen Breitstein sein. Der Sage nach schlug ein Berggeist dieses Loch ins Tennengebirge und verbannte eine geizige Frau darin. Die Langversion für Interessierte: http://hs-abtenau.salzburg.at/images...Frauenloch.doc
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Nun folgt die einzige Stelle, wo es wirklich notwendig war, die Ski abzuschnallen. Ein vielleicht 100m langer leicht fallender Abschnitt noch auf der Forststraße, der gegen Süden geneigt und sicher schon zeitweise der Sonne ausgesetzt war. Unmittelbar nach diesem Abschnitt zweigt dann der Winterweg zur Laufener Hütte ab.
Auf den ersten Metern hat es zwar auch schon relativ wenig Schnee, aber noch genug für Aufstieg und Abfahrt. Anfangs gehts noch durch etwas Wald, später kommt man dann in lichten Latschenbewuchs und in ein freies Kar. Der Schnee wird vor allem nach Verlassen des Waldes deutlich mehr, wie auch auf dem folgenden Rückblick zu sehen ist. Der geübte Blick erkennt vielleicht, dass der Schnee hier auch schon Vorfreude auf eine schöne Abfahrt machte

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Nach etwa 500 Höhenmetern hat man mal den ersten längeren Anstieg geschafft und es eröffnet sich der erste schöne Blick auf den Fritzerkogel. Man bekommt aber auch gleichzeitig eine Vorahnung, was einen auf dem Weiterweg erwartet - zerhacktes, kupiertes, strukturiertes Gelände.
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Rückblick - da hinten unter der Tagweide zieht von links das Kar herauf, durch das man ansteigt.
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In leichtem Auf un Ab inkl. kurzer Fellabfahrten gehts weiter, aber die Sonne und der permanente Blick auf den Fritzerkogel machen diesen Abschnitt trotzdem zum Genuss.
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Bei der Laufener Hütte auf 1726 m angekommen gönne ich mir mal eine kurze Pause und bestaune den gewaltigen Fritzerkogel, der als eindrucksvoller zerklüfteter Felsklotz dasteht.
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Rückblick zur Laufener Hütte und Tagweide, rechts müsste auch der Hochkarfelderkopf zu sehen sein - ebenfalls ein beliebter Skiberg.
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Und so gehts weiter - ab der Laufener Hütte wird das Gelände viel weiter, aber kupiert bleibts trotzdem. Ein paar Leute waren an den Tagen davor wohl unterwegs, aber allzuviele dürften es in Summe dann doch nicht gewesen sein.
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Und schon nach kurzer Zeit sehe ich plötzlich, wie vom Normalweg eine mehrfach begangene Spur nach rechts abzweigt. Zur Erklärung, warum diese Spur meine Neugier geweckt hat und ich ihr spontan gefolgt bin, muss ich kurz etwas ausholen.
Ich habe nach dem heurigen Lawinen-Update von Michael Larcher die Routenplanungs-Optimierungs-Funktion vom Skitourenguru ausprobiert, und zwar zufälligerweise genau mit dem Ziel Bleikogel. Und da hat er mir zur Überraschung einen Anstieg abseits des Normalweges vorgeschlagen, den ich mir kurz auch näher angesehen habe, aber dann eigentlich gedanklich mehr oder weniger verworfen habe, da er mir allgemein zu ungewiss war und er auch offensichtlich länger war.
Nun, wo ich aber diese Spur abzweigen sah, war meine Neugier natürlich geweckt, da ich davon ausgegangen bin, dass es in dieser Richtung nicht wirklich andere interessante Gipfel als den Bleikogel gab. Im Detail wusste ich zwar nicht mehr, wie die vorgeschlagene Route vom Skitourenguru verlaufen wäre, aber dafür hatte ich ja die ausgetretene Spur, was kann da schon schiefgehen?

Also dann, weiter im Text. Durch diese Rinne verläuft der Normalweg auf den Fritzerkogel. Normalerweise nicht so felsdurchsetzt, aber was ist in diesem Winter schon normal. Auf mich wirkt das heuer nicht sehr einladend, den Spuren nach zu urteilen haben viele das jedoch anders gesehen.
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Diese Variante gefiel mir erst mal sehr gut mit diesem Blick auf eine idyllisch gelegene Jagdhütte mit der unberührten Schneelandschaft und dem markanten Großen Grießkogel - der kommt auf die Wunschliste für den Sommer.
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Blick nach vorne zum Zug, der vom Bleikogel über Langwand und Großen Breitstein hinab zieht. Von hier konnte ich auch schon eine Spur in die Scharte leicht links der Bildmitte erahnen. Bis man dort ist, geht man aber gefühlt zig fach mit der Kirche ums Kreuz. Aber was solls, es ist sonnig, sehr warm und allgemein recht genussreich zu gehen, ich mag solche schönen Skiwander-Abschnitte in vollkommener Ruhe und Einsamkeit eigentlich auch recht gern.
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Ein Schneehuhn war von meiner Anwesenheit wohl ewas überrascht. Witzige Geräusche machen die, wenn sie aufgeregt sind, ich hoffe, ich habe es ncht zu sehr erschreckt.
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Und irgendwann war ich dann doch bei dem vorhin erwähnten Aufstieg.
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