Wie so oft kommen mir viele andere Dinge (z.B. Bergsteigen) in die Quere, dass ich es nicht schaffe, rechtzeitig einen Bericht zu schreiben. Was liegt also näher – vor allem zu gleicher Jahreszeit und bei ähnlichen Verhältnissen – eine Tour vom Vorjahr aufzugreifen.
Keine Angst, ich will euch jetzt nicht mit der hundertsten Schilderung der
Standardschitour zum Osterhorn-Zinken langweilen. Wieder einmal habe ich mir einen etwas exotischeren Weg ausgesucht:
Von P Lämmerbach zur Genneralm, Abfahrt ins Ackerbachtal bis Ende der Talverflachung, Aufstieg zum Südkamm des Schöberl und weiter dem Kamm folgend zum Hohen Zinken.
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29.1.2014, Traumwetter, viel Pulverschnee, aber der Lawinenbericht lässt keine kühnen Experimente zu. Der Zinken wird jedoch so oft besucht, dass ich hoffe, zumindest gegen Abend bereits einen entschärften Hang vorzufinden.
Zunächst aber setze ich auf Langstrecke und Überschreitung und fahre nach kurzem Aufstieg zur Genneralm Richtung Ackersbachalm ab. Von hier betrachte ich das Gennerhorn einmal von ungewohnter Seite:
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In diesem Tal herrscht wilde Einsamkeit, es gibt keinerlei Schispuren…
Noch ist es ordentlich kalt und ich bewundere hübsche Eisgebilde
E01Zinken Radl-oo1-002.jpg
Wie ein Wächter der Einsamkeit steht zuletzt dieser Baum vor mir
E01Zinken Radl-oo1-003.jpg
Nun wird es spannend, denn kurz vor den Felsen muss ich die einzige „Schwachstelle“ finden, die mir den Zugang zum Südkamm des Schöberl ermöglichen soll. Kein leichtes Unterfangen in diesem stark strukturierten und von widerborstigen Büschen durchsetzten Gelände. Doch ich habe Glück und es bleibt bei sanftem Knurren anstatt wilder Flüche und ich setze mich durch.
Bald schon leiten mich mäßig steile Waldhänge auf die Kammhöhe.
Nun sollte mein Weiterweg über den sehr flach verlaufenden Südkamm sicher gestellt sein – sollte…
Denn schon bald stehe ich vor einem nur schütter bewaldeten Steilhang, der aus keinerlei Karten ersichtlich war. Schon befürchte ich das Ärgste, sehe mich zur Umkehr gezwungen – doch wieder habe ich Glück:
Der Hang ist bereits entladen!
Die Schi am Rücken stapfe ich eine hart gepresste Lawinenbahn hoch und – endlich wird´s wirklich flach. Dafür aber wärmer…
Unermüdlich spure ich durch den schweren Schnee, fast schon seltsam, wieder einmal keinerlei Schispur vorzufinden. Ich überschreite das Schöberl und trete ins freie Gelände.
E01Zinken Radl-oo1-004.jpg
Am Kleinen Radl wird’s auch noch einmal kurz steiler, aber hier bieten einige Bäume doch recht guten Schutz.
Bei der Abfahrt in den Sattel nach dem Kl. Radl muss ich schon antauchen, so sehr pickt schon der Schnee. Doch bald schon ziehe ich meine schwerfällige Spur weiter
E01Zinken Radl-oo1-005.jpg
Und nun kommt der Lohn in Gestalt eines traumhaften Schigrates
E01Zinken Radl-oo1-006.jpg
Immer wieder sieht es so aus als wollten mich die „Schaumkronen“ blockieren
E01Zinken Radl-oo1-007.jpg
doch niemals muss ich die Schi abschnallen oder ungute Manöver einlegen.
Diesen flachen Nachbarn muss ich heute noch erreichen. Doch dorthin gibt es ja sogar wieder eine Aufstiegsspur!
E01Zinken Radl-oo1-008.jpg
Beim Hohen Radl erreiche ich dann wieder viel besuchtes Gelände und blicke zu Osterhorn und Pitscherberg
E01Zinken Radl-oo1-009.jpg
Auch zum Egelseehorn führt ein schöner Kamm während in der Ferne Dachstein und Bischofsmütze die Szene beherrschen:
E01Zinken Radl-oo1-010.jpg
Beim Aufstieg zum Hohen Zinken geht gerade die Sonne unter
E01Zinken Radl-oo1-011.jpg
und am Gipfel ist es so weit
E01Zinken Radl-oo1-012.jpg
Ich habe dennoch keine Eile, denn gut verspurtes Gelände wird mir den Weiterweg weisen. So gebe ich mich noch dem finalen Szenario hin
E01Zinken Radl-oo1-013.jpg
und genieße danach dennoch eine feine Pulverschneeabfahrt, ab Genneralm allerdings bereits mit Stirnlampe.
Fazit: Schöne, ausgefallene Schigrattour!
Eventuellen Nachfolgern sei aber eine bessere Variante empfohlen:
Von Genneralm auf den H. Zinken, etwa 150m Abfahrt ins Zinkenbachtal, Querung zum Roßfeld und nochmals Abfahrt zur Hochzinkenalm. Danach aufs Schöberl und über den Radlkamm zum zweiten Mal auf den Hohen Zinken. Das ist nämlich auch nicht länger und wahrscheinlich noch genussvoller als die von mir gewählte Variante.
LG
Keine Angst, ich will euch jetzt nicht mit der hundertsten Schilderung der
Standardschitour zum Osterhorn-Zinken langweilen. Wieder einmal habe ich mir einen etwas exotischeren Weg ausgesucht:
Von P Lämmerbach zur Genneralm, Abfahrt ins Ackerbachtal bis Ende der Talverflachung, Aufstieg zum Südkamm des Schöberl und weiter dem Kamm folgend zum Hohen Zinken.
E01Radl.jpg
29.1.2014, Traumwetter, viel Pulverschnee, aber der Lawinenbericht lässt keine kühnen Experimente zu. Der Zinken wird jedoch so oft besucht, dass ich hoffe, zumindest gegen Abend bereits einen entschärften Hang vorzufinden.
Zunächst aber setze ich auf Langstrecke und Überschreitung und fahre nach kurzem Aufstieg zur Genneralm Richtung Ackersbachalm ab. Von hier betrachte ich das Gennerhorn einmal von ungewohnter Seite:
E01Zinken Radl-oo1-001.jpg
In diesem Tal herrscht wilde Einsamkeit, es gibt keinerlei Schispuren…
Noch ist es ordentlich kalt und ich bewundere hübsche Eisgebilde
E01Zinken Radl-oo1-002.jpg
Wie ein Wächter der Einsamkeit steht zuletzt dieser Baum vor mir
E01Zinken Radl-oo1-003.jpg
Nun wird es spannend, denn kurz vor den Felsen muss ich die einzige „Schwachstelle“ finden, die mir den Zugang zum Südkamm des Schöberl ermöglichen soll. Kein leichtes Unterfangen in diesem stark strukturierten und von widerborstigen Büschen durchsetzten Gelände. Doch ich habe Glück und es bleibt bei sanftem Knurren anstatt wilder Flüche und ich setze mich durch.
Bald schon leiten mich mäßig steile Waldhänge auf die Kammhöhe.
Nun sollte mein Weiterweg über den sehr flach verlaufenden Südkamm sicher gestellt sein – sollte…
Denn schon bald stehe ich vor einem nur schütter bewaldeten Steilhang, der aus keinerlei Karten ersichtlich war. Schon befürchte ich das Ärgste, sehe mich zur Umkehr gezwungen – doch wieder habe ich Glück:
Der Hang ist bereits entladen!
Die Schi am Rücken stapfe ich eine hart gepresste Lawinenbahn hoch und – endlich wird´s wirklich flach. Dafür aber wärmer…
Unermüdlich spure ich durch den schweren Schnee, fast schon seltsam, wieder einmal keinerlei Schispur vorzufinden. Ich überschreite das Schöberl und trete ins freie Gelände.
E01Zinken Radl-oo1-004.jpg
Am Kleinen Radl wird’s auch noch einmal kurz steiler, aber hier bieten einige Bäume doch recht guten Schutz.
Bei der Abfahrt in den Sattel nach dem Kl. Radl muss ich schon antauchen, so sehr pickt schon der Schnee. Doch bald schon ziehe ich meine schwerfällige Spur weiter
E01Zinken Radl-oo1-005.jpg
Und nun kommt der Lohn in Gestalt eines traumhaften Schigrates
E01Zinken Radl-oo1-006.jpg
Immer wieder sieht es so aus als wollten mich die „Schaumkronen“ blockieren
E01Zinken Radl-oo1-007.jpg
doch niemals muss ich die Schi abschnallen oder ungute Manöver einlegen.
Diesen flachen Nachbarn muss ich heute noch erreichen. Doch dorthin gibt es ja sogar wieder eine Aufstiegsspur!
E01Zinken Radl-oo1-008.jpg
Beim Hohen Radl erreiche ich dann wieder viel besuchtes Gelände und blicke zu Osterhorn und Pitscherberg
E01Zinken Radl-oo1-009.jpg
Auch zum Egelseehorn führt ein schöner Kamm während in der Ferne Dachstein und Bischofsmütze die Szene beherrschen:
E01Zinken Radl-oo1-010.jpg
Beim Aufstieg zum Hohen Zinken geht gerade die Sonne unter
E01Zinken Radl-oo1-011.jpg
und am Gipfel ist es so weit
E01Zinken Radl-oo1-012.jpg
Ich habe dennoch keine Eile, denn gut verspurtes Gelände wird mir den Weiterweg weisen. So gebe ich mich noch dem finalen Szenario hin
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und genieße danach dennoch eine feine Pulverschneeabfahrt, ab Genneralm allerdings bereits mit Stirnlampe.
Fazit: Schöne, ausgefallene Schigrattour!
Eventuellen Nachfolgern sei aber eine bessere Variante empfohlen:
Von Genneralm auf den H. Zinken, etwa 150m Abfahrt ins Zinkenbachtal, Querung zum Roßfeld und nochmals Abfahrt zur Hochzinkenalm. Danach aufs Schöberl und über den Radlkamm zum zweiten Mal auf den Hohen Zinken. Das ist nämlich auch nicht länger und wahrscheinlich noch genussvoller als die von mir gewählte Variante.
LG
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