AW: Gr. Pölsenstein / Hauseck / Rottenmanner Tauern / 03.03.2007
ich bin auch für pölsenstein, weil ja nicht nur der bach die pöls ist sondern auch der ort und die papierfabrik, die die mur versaut - alles dort heißt Pöls, obwohl es vor allem angesichts der papierfabrik bösenstein und bösenbach und marktgemeinde oberbös heißen müsste!!
allerdings:
genau so - nämlich durch ungenauigkeit etc. - entwickelt sich sprache weiter, egal ob das jemand passt oder nicht. da könnte man jetzt über verarmung oder bereicherung etc. sprechen / jammern - es ist einfach de facto so.
lautverschiebungen, die aus mhd ein hochdeutsch gemacht haben sind auch durch "falschen wortgebrauch" entstanden oder durch unterschiede in dialekten und synonyme und AUCH ein Abfallprodukt/Nebenprodukt von Verschriftlichung (vor allem von Dialektverschriftlichung!!!) etc . und heute sagt man zu manchen begriffen "veraltet" (da muss man nur ein wörterbuch aufschlagen)
welcher begriff jetzt "richtig" ist, ist eine frage der standortes in der ZEIT. In 50 Jahren heißt es vielleicht: Bösenstein (veralt. Pölsenstein) weil die Mehrheit der Leute dort Bösenstein sagt.
wenn man eine Sprachgruppe von den anderen mit gleicher Sprache abtrennt, hat man schon nach 2,3 Generation dort in der "Enklave" eine veraltete Sprache - siehe etwa die deutschen Sprachinseln in den dolomiti sinistre piave wie Sauris etc... das waren tiroler holzknechte, die man dort angesiedelt hat - und die reden heute einen veralteten tiroler dialekt, weil sie EIGENTLICH ja noch immer den "richtigen" sprachgebrauch von vor 300 jahren erhalten haben und ein bissl anders weiterentwickelt -
oder deutsch in rumänien oder
kroaten im burgenland - dieses kroatisch unterscheidet sich vom kroatisch in zagreb und dem kroatisch auf dugi otok, dem "dalmatinischen kroatisch" etc....
die frage nach "fehler" oder "richtig" stellt sich beim sprachgebrauch nicht - das sind einfach entwicklungen, die man zwar durch karten beeinflussen kann (also: rückführung zu pölsenstein auch in den karten) - bei einem blick in ethymologische wörterbücher kann man aber sehen, dass viele ortsbezeichnungen bei uns zB ursprünglich slawische namen waren und was ganz anderes bedeutet haben und nur klangmalerisch zu einem deutschen wort mit ganz anderer bedeutung umgeformt worden sind (das nur als ein beispiel)
im fall pölsenstein stehen wir halt grad genau an dem punkt, wo der name "kippt" - was ich wertfrei als "seltenes schauspiel" wie zB eine mondfinsternis betrachten würde - weil ja bösenstein auch irgendwie passt dank papierfabrik und die flurnamen etc. sich seit jeher auf aktuelle einschätzungen von orten bezogen haben
aber vielleicht kann der alpenverein sich gegen die Zeit stemmen.
a
ich bin auch für pölsenstein, weil ja nicht nur der bach die pöls ist sondern auch der ort und die papierfabrik, die die mur versaut - alles dort heißt Pöls, obwohl es vor allem angesichts der papierfabrik bösenstein und bösenbach und marktgemeinde oberbös heißen müsste!!
allerdings:
genau so - nämlich durch ungenauigkeit etc. - entwickelt sich sprache weiter, egal ob das jemand passt oder nicht. da könnte man jetzt über verarmung oder bereicherung etc. sprechen / jammern - es ist einfach de facto so.
lautverschiebungen, die aus mhd ein hochdeutsch gemacht haben sind auch durch "falschen wortgebrauch" entstanden oder durch unterschiede in dialekten und synonyme und AUCH ein Abfallprodukt/Nebenprodukt von Verschriftlichung (vor allem von Dialektverschriftlichung!!!) etc . und heute sagt man zu manchen begriffen "veraltet" (da muss man nur ein wörterbuch aufschlagen)
welcher begriff jetzt "richtig" ist, ist eine frage der standortes in der ZEIT. In 50 Jahren heißt es vielleicht: Bösenstein (veralt. Pölsenstein) weil die Mehrheit der Leute dort Bösenstein sagt.
wenn man eine Sprachgruppe von den anderen mit gleicher Sprache abtrennt, hat man schon nach 2,3 Generation dort in der "Enklave" eine veraltete Sprache - siehe etwa die deutschen Sprachinseln in den dolomiti sinistre piave wie Sauris etc... das waren tiroler holzknechte, die man dort angesiedelt hat - und die reden heute einen veralteten tiroler dialekt, weil sie EIGENTLICH ja noch immer den "richtigen" sprachgebrauch von vor 300 jahren erhalten haben und ein bissl anders weiterentwickelt -
oder deutsch in rumänien oder
kroaten im burgenland - dieses kroatisch unterscheidet sich vom kroatisch in zagreb und dem kroatisch auf dugi otok, dem "dalmatinischen kroatisch" etc....
die frage nach "fehler" oder "richtig" stellt sich beim sprachgebrauch nicht - das sind einfach entwicklungen, die man zwar durch karten beeinflussen kann (also: rückführung zu pölsenstein auch in den karten) - bei einem blick in ethymologische wörterbücher kann man aber sehen, dass viele ortsbezeichnungen bei uns zB ursprünglich slawische namen waren und was ganz anderes bedeutet haben und nur klangmalerisch zu einem deutschen wort mit ganz anderer bedeutung umgeformt worden sind (das nur als ein beispiel)
im fall pölsenstein stehen wir halt grad genau an dem punkt, wo der name "kippt" - was ich wertfrei als "seltenes schauspiel" wie zB eine mondfinsternis betrachten würde - weil ja bösenstein auch irgendwie passt dank papierfabrik und die flurnamen etc. sich seit jeher auf aktuelle einschätzungen von orten bezogen haben
aber vielleicht kann der alpenverein sich gegen die Zeit stemmen.
a
Kommentar