In einem Folder über Skitouren auf der Schneealpehab ich zufällig diesen Hinweis entdeckt.
"Einen kurzen Abschnitt folgen wir der Markierung (401) und zweigen vor dem
Anstieg zum Gläserkogel nach links durchs Schneetal ab. Herrlicher
Pulverschnee bis zur Bodenau."
Auf der Karte schaut das Gelände so aus als müsste ich da auch raufkommen. Eigentlich dachte ich, das wäre doch eine nette Frühjahrsabfahrt, da liegt sicher lang Schnee drinnen. Aber wenn im Folder schon was von Pulver steht, dann kann ich es ja auch bei Neuschnee versuchen.
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Mein Aufstieg (rot) und meine Abfahrt (blau) ab dem Ausgang haben so ausgesehen. Das Verhältnis von tollen Abfahrtshängen zum langen Aufstieg ist nicht besonders gut, aber mir ging es ja eher darum zu erkunden ob das tatsächlich eine sinnvolle Abfahrtsvariante ist.
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Die Parkplätze am Ortsende sind voll und so parke ich bei der Bundesstraße draussen. Der kleine Parkplatz weiter oben ist nicht ausgeräumt, einige unerschrockene sind trotzdem mit dem Auto rauf gefahren. Einige Autos müssen ziemlich herumgewürgt haben um raufzukommen. Davon zeugen die Spuren auf und neben der Straße.
Ich geh aber mit Ski an den Füssen rauf.
Herunten ist es weniger kalt als angenommen und es geht kein Wind.
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Durch den unteren Lachalpengraben rauf und dann über die lange Querung rüber zum Jagdhaus beim Eisernen Törl. Der Schneefall wird stärker und hier kommt manchmal etwas Wind rein.
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Beim Notfallhütterl bläst es ordentlich durch. Rechts geht die Spur in Richtung Ramleiten. Ich geh aber gerade aus weiter. Ab hier darf ich dann alles Spuren. Hier ca. 30cm Pulver.
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Wunderbare Winterstimmung, aber viel Pulver. Das Spuren geht hier im lockeren Pulver aber trotzdem recht gut.
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Wo die Forststraße in Richtung der Bodneralm ihren höchsten Punkt erreicht zweige ich nach rechts ab. Über eine kleine Steilstufe rauf, dann erreiche ich flacheres Gelände. Es schaut so unscheinbar aus, ist aber ganz schön mühsam. Das Gelände ist recht kupiert. Zwei Meter rauf und dann wieder einen Meter runter.
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Kaum Höhe gewonnen erreiche ich dann irgendwann den südlichen Rand der Großbodenalm. Ich halte mich am rechten Rand. Meine weiterer Aufstieg führt rechts vom Rücken rein.
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Ab hier gehts dann mehr bergauf. Dafür aber auch richtig tief. Langsam wühle ich mich durch einen halben Meter Pulver.
20210321_schneetal_9.jpeg
Eine eher flache Rinne, welche einige Male durch kurze, harmlose Steilstufen unterbrochen ist führt mich in Richtung Gläserkogel.
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Bei etwas mehr als 1700m wirds dann flach und ich erreiche den Sattel östlich vom Gläserkogel. Hier pfeift der Wind und die Sicht ist bescheiden. Daher spar ich mir den, sowieso uninteressanten Gipfel. Außerdem bin ich eh schon lang genug unterwegs.
Es war richtig mühsam. Ich hab für etwas mehr als 1000HM fast 5H gebraucht. Die letzten zweihundert Höhenmeter hab ich mich fast 1H lang durch den Pulver gebudelt.
Hinter ein paar Bäumen finde ich etwas Winschutz. Schnell umgebaut und rein in den Pulverschnee.
20210321_schneetal_11.jpeg
Die Rinne ist ein Pulverwahnsinn. Gerade steil genug um noch ordentlich fahren zu können.
20210321_schneetal_12.jpeg
Weiter unten bis zur Großbodenalm auch im Wald ein dahinschweben.
Dann ein etwas mühsamer Abschnitt, da es einfach zu wenig Gefälle für so viel Pulver hat. Aber nach der Querung mit der Forsstraße wird es wieder steiler und nochmals geht es durch eine tlw. recht schmale Rinne runter.
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Genau bei der Kehre der Straße zur Bodenalm komm ich aus dem Schneetal raus.
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Unter mir die Bodenalm. Bei anderen Verhältnissen würd es sich sicher lohnen noch weiter abzufahren.
Ich pick mir wieder die Felle rauf. Bald erreiche ich meine Spur vom Aufstieg (mittlerweile ist da wer meiner Spur gefolgt, hoffentlich wollten die auch wirklich in die Richtung und sind nicht einfach meiner Spur gefolgt).
Beim Jagdhaus bin ich dann froh, dass es endlich wieder bergab geht. Ich lass die Ski dann einfach auf der Forststraße bis nach Krampen runter laufen. Im Wald hat es sowieso nicht genug Schnee um nochmals irgendwo raus zu fahren.
Ich schätze das Gelände dort als relativ lawinensicher ein. Es ist selten steiler und wenn, dann sind es immer nur recht kurze Steilstufen. Bei wärmeren Verhältnissen ist sicher darauf zu achten ob von den Flanken was in den Graben reinrutscht.
Spannend wäre auch noch zu erkunden ob nicht auch eine Nordabfahrt vom Schönhaltereck möglich wäre. Ungefähr bei der 1600er Schichtlinie ist eine Stelle an der eine Querung in den Graben östlich vom Seichstein machbar ist. Da ist das Gelände aber viel steiler als die Karte vermuten läßt.
Obwohl sehr mühsam hat es mir getaugt. Für die Abfahrt durch das Schneetal hat es oben super gepasst. In den flacheren Abschnitten war einfach zu viel Neuschnee.
Bei anderen Verhältnissen kann das aber eine Traumabfahrt sein. Ich stell mir auch vor, dass da im Frühjahr relativ lang guter Firn zu finden sein müsste.
Ändert aber nichts am langen Zustieg von Krampen rauf.
Knapp vor Ostern hat es endlich auch im Osten richtigen Winter und endlich brauchbaren Pulver.
Das Schneetal hat Pulver versprochen und geliefert!
LG. Martin
"Einen kurzen Abschnitt folgen wir der Markierung (401) und zweigen vor dem
Anstieg zum Gläserkogel nach links durchs Schneetal ab. Herrlicher
Pulverschnee bis zur Bodenau."
Auf der Karte schaut das Gelände so aus als müsste ich da auch raufkommen. Eigentlich dachte ich, das wäre doch eine nette Frühjahrsabfahrt, da liegt sicher lang Schnee drinnen. Aber wenn im Folder schon was von Pulver steht, dann kann ich es ja auch bei Neuschnee versuchen.
20210321_schneetal_1.jpeg
Mein Aufstieg (rot) und meine Abfahrt (blau) ab dem Ausgang haben so ausgesehen. Das Verhältnis von tollen Abfahrtshängen zum langen Aufstieg ist nicht besonders gut, aber mir ging es ja eher darum zu erkunden ob das tatsächlich eine sinnvolle Abfahrtsvariante ist.
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Die Parkplätze am Ortsende sind voll und so parke ich bei der Bundesstraße draussen. Der kleine Parkplatz weiter oben ist nicht ausgeräumt, einige unerschrockene sind trotzdem mit dem Auto rauf gefahren. Einige Autos müssen ziemlich herumgewürgt haben um raufzukommen. Davon zeugen die Spuren auf und neben der Straße.
Ich geh aber mit Ski an den Füssen rauf.
Herunten ist es weniger kalt als angenommen und es geht kein Wind.
20210321_schneetal_3.jpeg
Durch den unteren Lachalpengraben rauf und dann über die lange Querung rüber zum Jagdhaus beim Eisernen Törl. Der Schneefall wird stärker und hier kommt manchmal etwas Wind rein.
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Beim Notfallhütterl bläst es ordentlich durch. Rechts geht die Spur in Richtung Ramleiten. Ich geh aber gerade aus weiter. Ab hier darf ich dann alles Spuren. Hier ca. 30cm Pulver.
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Wunderbare Winterstimmung, aber viel Pulver. Das Spuren geht hier im lockeren Pulver aber trotzdem recht gut.
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Wo die Forststraße in Richtung der Bodneralm ihren höchsten Punkt erreicht zweige ich nach rechts ab. Über eine kleine Steilstufe rauf, dann erreiche ich flacheres Gelände. Es schaut so unscheinbar aus, ist aber ganz schön mühsam. Das Gelände ist recht kupiert. Zwei Meter rauf und dann wieder einen Meter runter.
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Kaum Höhe gewonnen erreiche ich dann irgendwann den südlichen Rand der Großbodenalm. Ich halte mich am rechten Rand. Meine weiterer Aufstieg führt rechts vom Rücken rein.
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Ab hier gehts dann mehr bergauf. Dafür aber auch richtig tief. Langsam wühle ich mich durch einen halben Meter Pulver.
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Eine eher flache Rinne, welche einige Male durch kurze, harmlose Steilstufen unterbrochen ist führt mich in Richtung Gläserkogel.
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Bei etwas mehr als 1700m wirds dann flach und ich erreiche den Sattel östlich vom Gläserkogel. Hier pfeift der Wind und die Sicht ist bescheiden. Daher spar ich mir den, sowieso uninteressanten Gipfel. Außerdem bin ich eh schon lang genug unterwegs.
Es war richtig mühsam. Ich hab für etwas mehr als 1000HM fast 5H gebraucht. Die letzten zweihundert Höhenmeter hab ich mich fast 1H lang durch den Pulver gebudelt.
Hinter ein paar Bäumen finde ich etwas Winschutz. Schnell umgebaut und rein in den Pulverschnee.
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Die Rinne ist ein Pulverwahnsinn. Gerade steil genug um noch ordentlich fahren zu können.
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Weiter unten bis zur Großbodenalm auch im Wald ein dahinschweben.
Dann ein etwas mühsamer Abschnitt, da es einfach zu wenig Gefälle für so viel Pulver hat. Aber nach der Querung mit der Forsstraße wird es wieder steiler und nochmals geht es durch eine tlw. recht schmale Rinne runter.
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Genau bei der Kehre der Straße zur Bodenalm komm ich aus dem Schneetal raus.
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Unter mir die Bodenalm. Bei anderen Verhältnissen würd es sich sicher lohnen noch weiter abzufahren.
Ich pick mir wieder die Felle rauf. Bald erreiche ich meine Spur vom Aufstieg (mittlerweile ist da wer meiner Spur gefolgt, hoffentlich wollten die auch wirklich in die Richtung und sind nicht einfach meiner Spur gefolgt).
Beim Jagdhaus bin ich dann froh, dass es endlich wieder bergab geht. Ich lass die Ski dann einfach auf der Forststraße bis nach Krampen runter laufen. Im Wald hat es sowieso nicht genug Schnee um nochmals irgendwo raus zu fahren.
Ich schätze das Gelände dort als relativ lawinensicher ein. Es ist selten steiler und wenn, dann sind es immer nur recht kurze Steilstufen. Bei wärmeren Verhältnissen ist sicher darauf zu achten ob von den Flanken was in den Graben reinrutscht.
Spannend wäre auch noch zu erkunden ob nicht auch eine Nordabfahrt vom Schönhaltereck möglich wäre. Ungefähr bei der 1600er Schichtlinie ist eine Stelle an der eine Querung in den Graben östlich vom Seichstein machbar ist. Da ist das Gelände aber viel steiler als die Karte vermuten läßt.
Obwohl sehr mühsam hat es mir getaugt. Für die Abfahrt durch das Schneetal hat es oben super gepasst. In den flacheren Abschnitten war einfach zu viel Neuschnee.
Bei anderen Verhältnissen kann das aber eine Traumabfahrt sein. Ich stell mir auch vor, dass da im Frühjahr relativ lang guter Firn zu finden sein müsste.
Ändert aber nichts am langen Zustieg von Krampen rauf.
Knapp vor Ostern hat es endlich auch im Osten richtigen Winter und endlich brauchbaren Pulver.
Das Schneetal hat Pulver versprochen und geliefert!
LG. Martin
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