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Hochmölbing, 2336m, Totes Gebirge, 03.01.2009

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  • Hochmölbing, 2336m, Totes Gebirge, 03.01.2009

    Hallo Forumianer!
    Das neue Jahr stellte sich mit prachtvollem Tourenwetter ein: wolkenlos, kalt, gute Fernsicht, fast windstill. So starte ich eine Solo- Tour auf meinen Hausberg Hochmölbing:

    Start: Gasthof Panoramblick bei Wörschach, ca. 1.050 m
    Tourenlänge: ca. 20 km
    Höhe gesamt: ca. 1.400 m
    Gesamtdauer inkl. Pausen ca. 8h

    SkiHMölbingMapk.jpg

    Die Länge der Tour erfordert frühes Aufstehen. Noch im Finsteren geht’s auf den Berg und um etwa 07.30 stehe ich auf den Skiern, Stirnlampe gerade nicht mehr nötig. Bereits nach etwa einer halben Stunde in Schönmoos Sonnenaufgang, die ersten Strahlen treffen den Grimming:

    skiHM 011-1.jpg

    Durch Lichtungen und Waldtücke geht es zum Hochtausing, immer noch mit Blick auf den Grimming, der das Panorama beherrscht und aus dem morgendlichen Nebel ragt:

    skiHM 022.jpg

    Nach ca. 1 ½ Stunde bei Langpolten zweige ich nach N in Richtung Hochtor. Steil und teilweise hart führt die Spur bergauf, ich montiere die Harscheisen, da meine Felle nicht optimal halten.
    Flach geht’s weiter in Richtung Lieznerhütte. Etwa 1 ½ Meter Schnee und frischer Raureif auf den Bäumen ergeben einen tiefwinterlichen Kontrast in Blau- Weiß:

    skiHM 026-1.jpg

    Am freien Feld tauchen die Mölbinge hinter den Bäumen auf:

    skiHM 035.jpg

    Ein Blick zurück zur Lieznerhütte:

    skiHM 039.jpg

    Bei Sonne, Reif und Schnee ziehe ich meine Spur durch den lockeren Lärchenwald: schöner kann Winter kaum sein:

    skiHM 043.jpg

    Ich nehme zunächst den Weg Richtung Brunnalm und zweige dann in Richtung Querlstein ab, um ein Route über diesen lang gezogenen Höhenrücken zu versuchen, der im Sommer wegen eines Labyrinths aus Latschenfeldern schwer zu gehen ist.

    skiHM 046.jpg

    Ein jüngerer Bergkamerad folgt mir und übernimmt bald die Spurarbeit – für mich bleibt Zeit zum Schauen und Fotografieren. Kurz über der Waldgrenze taucht überm Kamm des Raidlings wieder der Grimming und rechts der Dachstein auf:

    skiHM 053.jpg

    Diesen Traum- Tag nutzen viele und so wie Grazer Hans am Kleinmölbing (sieh Bericht) folgen auch einige Gruppen auf den Hochmölbing – hier bereits am Anstieg zum Querlstein:

    skiHM 071.jpg

    Vom Speikboden ergeben sich die ersten Rundumsichten: zum Goldbachtal hinunter:

    skiHM 078.jpg

    und zum Kleinmölbing hinüber:

    KleinmölbingPano4.jpg

    Nach der nächsten Kuppe kommt die Pyramide des Mittermölbing in Sicht: mein heutiges Ziel

    skiHM 081.jpg

    Wieder gebe ich zur Sicherheit am teilweise harten Gipfelhang die Harscheisen rauf.
    Nach insgesamt etwa 6 Stunden erreiche ich schließlich den Gipfel:

    skiHM 099.jpg

    Der Blick zum Warscheneck und ins Gesäuse nach Osten

    skiHM 110.jpg

    und das Pano-Bild mit den Tauern über dem Kessel der Mölbinge beeindrucken:

    KleinmölbingPano3.jpg

    Nach kurzer Rast die Abfahrt:
    300 Meter Höhendifferenz bietet die Südrinne vom Mittermölbing bei nahezu idealen Bedingungen – nur im oberen Teil erfordert ein leichter Harsch volle Konzentration beim Schwingen.
    Weiter unten dann herrlicher Pulverschnee:

    skiHM 116.jpg

    skiHM 118.jpg

    An den W-Hängen des Querlsteins geht’ ins Goldbachtal hinaus:

    skiHM 122.jpg

    und vor der Abfahrt am Hochtor noch ein Blick auf Tausing- Nordwand und Grimming.

    skiHM 123.jpg

    Fazit:
    Früher Start wegen der Länge der Tour ein Muss. Lawinengefahr nach meiner persönlichen Einschätzung beim beschriebenen Anstieg sehr gering, bei der Abfahrt gering – bezogen auf die Verhältnisse am Tourentag. Wer mehr das Bergerlebnis im Winter sucht und vielleicht weniger die unverspurten Tiefschneehänge, der wird von dieser Tour begeistert sein.

    HG
    Rudolf
    Zuletzt geändert von Rudolf22; 06.01.2009, 10:21.

  • #2
    AW: Hochmölbing, 2.336m, 3.1.2009

    Super Tour, wenn auch lang, tolle Bilder.

    helmut55
    Lg. helmut55

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    • #3
      AW: Hochmölbing, 2.336m, 3.1.2009

      Hallo Rudolf, danke für deinen Bericht: Die hervorragenden Bedingungen wunderschön dokumentiert, aber vor allem viele nützliche Informationen reingepackt!

      Frage an den Gebietskenner: Standardanstieg auf Mittermölbing und Hochmölbing ist offenbar über den Querlstein, man könnte aber auch den Grat vom Kleinmölbing rübergehen oder gibt es da kritische Stellen?

      LG Hans
      Nach uns die Sintflut.

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      • #4
        AW: Hochmölbing, 2.336m, 3.1.2009

        Zitat von GrazerHans Beitrag anzeigen
        Frage an den Gebietskenner: Standardanstieg auf Mittermölbing und Hochmölbing ist offenbar über den Querlstein, man könnte aber auch den Grat vom Kleinmölbing rübergehen oder gibt es da kritische Stellen?
        An Hans: im Winter kenn ich das Gebiet auch nicht sehr gut. Aber: während ich am Mittermölbing war, sind einige vom Kleinmölbinggrat herübergekommen. Vielleicht kann Deine Frage einer von ihnen beantworten, sollte er das lesen.
        Meine persönliche Einschätzung/Vermutung - auch in Kenntnis des Sommerweges und der Verhältnisse am Aufstieg:
        - tw. abgeblasen und harschig - vielleicht Eisen rauf?
        - 2 oder 3 mal bergab - lästig mit Fellen?
        - trotzdem eher unschwierig.

        HG
        Rudolf

        Kommentar


        • #5
          AW: Hochmölbing, 2.336m, 3.1.2009

          Wunderschöne Bilder. für den Bericht.

          LG

          Egon

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          • #6
            AW: Hochmölbing, 2336m, Totes Gebirge, 03.01.2009

            Solche Wetterbediengungen wünscht mann sich Tolle Bilder die du uns ins Netz gestellt hast. Danke für für den tollen Bericht.
            !!! In den Bergen zu Hause !!!

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            • #7
              AW: Hochmölbing, 2.336m, 3.1.2009

              Zitat von GrazerHans Beitrag anzeigen
              Frage an den Gebietskenner: Standardanstieg auf Mittermölbing und Hochmölbing ist offenbar über den Querlstein, man könnte aber auch den Grat vom Kleinmölbing rübergehen oder gibt es da kritische Stellen?

              LG Hans
              via querlstein geht fast immer ohne harscheisen - steigeisen braucht es eigentlich nicht. nur an einer stelle (eine scharte mit tiefblick nach ost) sollte man wegen wächte aufpassen = abstand zum rand. (der einschnitt am 12.photo von oben)

              via kleinmölbing muss man in den sehr steilen westhang bzw. diesen queren und der neigt zu blankeis = da würd ich zur sicherheit steigeisen mitnehmen. kann natürlich auch abgeblasen sein (eher als der östliche rücken via querlstein) und dazwischen eisplatten. in summe ungemütlich und wegen der umstände braucht man auch so lang wenn nicht länger - hat den charakter von "einmal und nie wieder"
              zum wegcharakter: mir persönlich ist der schrockengrat angenehmer als die querung / überschreitung kleinmölbing - mittermölbing

              der oben beschriebene südhanghang des mittermölbing hat einen flurnamen und ist angeblich noch nie gerutscht.... (ich glaub's nicht): Gamperkesten

              zu den abfahrten: die gamperkesten ist meist wesentlich schöner zu fahren als der kleinmölbinghang - der hat oft windgepressten, bruch etc.
              allerdings zieht sich dann das flache tal = nicht fahrbar. oft (vor allem bei tiefem schnee) ist es besser (und schneller) nach der abfahrt wieder anzufellen (je nach schnee) und an der flanke zum kleinmölbing leicht steigend zu einer zweiten abfahrt richtung liezener hütte zu queren.

              a
              Zuletzt geändert von renoldna; 07.01.2009, 19:39.
              runter gehts oft schnell.

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              • #8
                AW: Hochmölbing, 2.336m, 3.1.2009

                Danke, renoldna, für die ausführlichen Beschreibungen der Varianten! Ich habe fest vor, deine Infos für die eine oder andere Tour da oben zu nutzen, die Liezener Hütte sieht mich ganz sicher wieder!

                Zitat von renoldna Beitrag anzeigen
                zum wegcharakter: mir persönlich ist der schrockengrat angenehmer als die querung / überschreitung kleinmölbing - mittermölbing
                Schrockengrat ist aber eine Kategorie ernsthafter, oder täusche ich mich da?

                LG Hans
                Nach uns die Sintflut.

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                • #9
                  AW: Hochmölbing, 2.336m, 3.1.2009

                  Zitat von GrazerHans Beitrag anzeigen
                  Schrockengrat ist aber eine Kategorie ernsthafter, oder täusche ich mich da?
                  Hans,
                  siehe "Wanderungen/Bergtouren, Oberösterreich", da findest Du Beschreibungen vom Weg Schrockengrat/Hochmölbing.
                  HG
                  Rudolf

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                  • #10
                    AW: Hochmölbing, 2336m, Totes Gebirge, 03.01.2009

                    Sieht nach einer tollen Tour aus. Kenn die Gegend leider nur vom Sommer, aber es schreit ja nach einer Schitour
                    ...a Tog ohne Bier is wia a Tog ohne Wein....
                    google online Album

                    Paul

                    Kommentar


                    • #11
                      AW: Hochmölbing, 2336m, Totes Gebirge, 03.01.2009

                      Super Bericht Rudolf!!

                      Leider hab ich erst eine Schitour hinter mir und somit ist meine Erfahrung begrenzt ... deine hier sieht jedenfalls nach einem erstrebenswerten Ziel aus!

                      Kommentar


                      • #12
                        AW: Hochmölbing, 2336m, Totes Gebirge, 03.01.2009

                        hallo,

                        super bilder vom rudolf!!!

                        zur frage vom grazerhans: der aufstieg über den schrockengrat ist tatsächlich eine ernste sache. dort ist ein sehr erfahrener skibergsteiger vor ein paar jahren abgestürzt. im hochwinter würde ich den schrockengrat meiden (wächten, verschneites drahtseil). im frühjahr schauts anders aus...
                        mehr infos zum skitourengehen im toten gebirge auf www.bergbuch.at.tt

                        lg grilli

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                        • #13
                          AW: Hochmölbing, 2336m, Totes Gebirge, 03.01.2009



                          Gratulation zur wunderschönen Tour!

                          MFG HANNES
                          Was soll ich sagen in diesen Bergen voll Frieden und Schönheit?Ich kann nur andächtig Schweigen und Staunen.
                          Dort wo Tirol an Salzburg grenzt....

                          Kommentar


                          • #14
                            AW: Hochmölbing, 2336m, Totes Gebirge, 03.01.2009

                            ja. schrocken ist eine stufe ausgesetzter etc und eher frühjahrstour (ab april)

                            ABER:
                            am schrocken hast du praktisch nie blankeis, weil man an der ostseite im eingewehten und verbackenen schnee unterwegs ist (schi am rücken) UND meist das seil frei ist an den happigsten stellen. und der weg meist gut ausgetreten

                            während ich ein gutes stück der querung vom kleinen mölbing rüber zum mitterbölbing nur unangenehmst gesehen habe.
                            die blanken westhänge in grat / rückennähe sind zuerst abgeweht und dann kriegen sie so blankeis"flecken" wo nicht einmal harscheisen halten - das klassische westflankenproblem in der gegend 2000m
                            dort ist übrigens auch schon mal wer runtergeflogen in den frühen 90ern
                            also ich würd die gefahr nicht unterschätzen (am grat zu mölbing.)
                            jetzt muss man halt diese wirklich steile flanke queren - und runter zum grimmingboden sinds meist 600 Hm felsdurchsetzte, vereiste steilflanke
                            und nix zum anhalten

                            und so sind dann "einfache" wege oft schwieriger als "schwierige"
                            (ja ich kenn eh auch leut, die nie wieder im leben den schrockengrad gehn)


                            ABER: nochmal der hinweis auf die 10 minuten von der liezener hütte entfernte hochmölbinghütte: vorteil: bewirtschaftet. sehr nette pächter drauf. mind. genau so schön wie die liezener. in der liezener sind oftmal an wochenenden geschlossen gruppen von der sektion liezen oder aus steyr, wels etc. die de facto die hütte mieten. da sitzt man dann etwas am rand. außerdem sollte man sich VORHER beim hüttenwart für die liezener anmelden!

                            und zustiegsvariante: übers plateau von der wurzeralm (oder pyhrnpass) - wintermarkierung neu - wunderbarer lärchenwald etc.

                            a
                            Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 31.07.2009, 22:45.
                            runter gehts oft schnell.

                            Kommentar


                            • #15
                              AW: Hochmölbing, 2336m, Totes Gebirge, 03.01.2009

                              Zitat von renoldna Beitrag anzeigen
                              hochmölbinghütte: vorteil: bewirtschaftet...
                              Will ich eh einmal hin, hat aber jetzt geschlossen und im Vorjahr im Mai auch.

                              Laut Hüttenhomepage: Öffnungszeiten: Mitte Juni bis Mitte Oktober und Mitte Februar bis Mitte April - Genaue Öffnungszeiten bitte über das Hüttentelefon erfragen

                              Zitat von renoldna Beitrag anzeigen
                              zustiegsvariante: übers plateau von der wurzeralm (oder pyhrnpass) - wintermarkierung neu - wunderbarer lärchenwald
                              kann ich nur bestätigen, auch von der Tauplitz oder von der Sigistalhöhe tolle Tour, Anfang Mai 2008 hatte es hier noch meterhoch Schnee.

                              LG Hans
                              Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 31.07.2009, 22:45.
                              Nach uns die Sintflut.

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