Veitsch-Überschreitung (bis 1981m), Mürzsteger Alpen; 5.2.2011

[P.B.]

ende jänner haben geofix & co die XXL-überschreitung der hohen veitsch von neuberg an der mürz zum seebergsattel versucht, mussten aber wegen schlechtwetter abbrechen.

der bericht von dieser tour sowie die beschreibung einer ähnlichen route im neuen szépfalusi-kriz-führer erinnern mich daran, dass auch ich schon seit langer zeit immer wieder mit dem gedanken einer veitsch-überschreitung spiele. allerdings in der gegenrichtung und auf einer kürzeren route, nämlich von der seebergalpe nach dobrein oder nach lanau (bei mürzsteg). nicht XXL also, aber vielleicht XL.

am 5.2.2011 ist es dann so weit. ich habe zusätzlich zur überquerung der hochfläche eine alternativroute parat, die südlich der hohen veitsch über die schalleralm zu den veitschalmhütten führt, denn es ist stürmischer (nord-)westwind angesagt. aber zum glück ist der wind nicht so stark wie befürchtet, und ich kann meine tour "oben herum" gehen:

um 9:20 uhr starte ich von der seebergalpe (anreise mit dem zug nach kapfenberg und weiter mit dem bus).
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zwei stirnlamperl sind natürlich dabei, falls die bedingungen nicht ganz ideal sein sollten und ich deshalb für mein vorhaben länger brauche als bis 18 uhr…

der erste teil meiner tour führt von der seebergalpe über die göriacher alm, den schottenkogel und den turntaler kogel zur rotsohlalm, wo der eigentliche aufstieg auf die hohe veitsch beginnt.

göriacher alm
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schon fast am schottenkogel, blick zurück nach westen richtung hochanger
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...und hochschwab
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am schottenkogel
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nach ein kurzen abfahrt geht es leicht ansteigend weiter richtung turntaler kogel und zum ersten mal zeigt sich auch die veitsch
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aber auch der blick zurück zum hochschwab kann überzeugen
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langsam, aber sicher rückt der turntaler kogel näher
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[P.B.]

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ich kann mich nicht oft genug richtung hochschwab umdrehen
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der turntaler kogel ist erreicht, blick zum kleinen und großen wildkamm und zur hohen veitsch
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nun geht es eine weile relativ eben dahin
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blick zurück zum turntaler kogel
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es folgt die abfahrt zur rotsohlalm, wo ich eine längere pause mache
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die namensgebenden steine
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rauschkogel im gegenlicht
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[P.B.]

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für den anstieg auf die hohe veitsch folge ich dem teufelssteig
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bis auf etwa 1550m, dann halte ich mich rechts des weges und steige am rand einer ausgeprägten mulde weiter auf, da der steig und seine umgebung schon fast ganz aper sind.

aufstieg rechts von der aperen fläche
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blick zurück
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auf ca. 1650m erreiche ich den südgrat bzw. -rücken der hohen veitsch,
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das panorama weitet sich
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über den ich weiter bis auf rund 1750m aufsteige (etwa 50hm tragestrecke).
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erste blicke in die südflanke der hohen veitsch
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über den obersten teil der westlichen schallerrinne gelange ich auf die hochfläche und steige weiter direkt zum gipfel auf. (szépfalusi/kriz empfehlen übrigens, bereits auf ca. 1650m zur westlichen schallerrinne hinüberzuqueren.)

die hochfläche ist erreicht
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[P.B.]

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rax, semmering, stuhleck
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veitsch-hochfläche mit den markanten rinnen, dahinter die rax
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nach 5¾ std. gehzeit in gemütlichem tempo ist der gipfel der hohen veitsch erreicht
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blick in die fischbacher alpen
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hochschwab, buchsteingruppe und prielgruppe herangezoomt
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kleiner und großer ötscher, davor die gemeindealpe
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am weiteren weg über die hochfläche liegt nur sehr wenig schnee. und der schnee, der liegt, ist zumeist windgepresst und trägt nicht. daraus resultieren ein paar umwege, zusätzliche höhenmeter, mehrfaches an- und abschnallen, und auf den leicht fallenden abschnitten komme ich nicht ins rutschen, sondern bleibe im schnee "stecken". so dauert die plateau-überquerung deutlich länger als erhofft. das stört mich aber nicht besonders, denn die spätnachmittagsstimmungen hier heroben sind unvergleichlich schön.

göller
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auf der hochfläche
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[P.B.]

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die bekannte wächte
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am weiteren weg über die hochfläche
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großer wildkamm & ötscher
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letzte sonnenstrahlen
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wegen der dort etwas besseren schneelage fahre ich nördlich am hasenkogel vorbei
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am weiteren weg richtung osten
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fischbacher alpen
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vorerst halte ich mir noch die option offen, weiter auf der hochfläche bis zu den veitschalmhütten zu gehen und von dort richtung lanau abzufahren, daher fahre ich auch nicht direkt vom hasenkogel zur ebenhütte hinunter, sondern gehe auf der hochfläche weiter richtung osten. (eine dritte, von szépfalusi-kriz empfohlene variante wäre die abfahrt über die ebenhütte und weiter nach nordosten zu einem forstweg, der in den unteren scheibengraben hinunterführt.)

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als es zu dämmern beginnt, entscheide ich mich im sattel zwischen sperr- und ramkogel doch für die kürzere variante hinunter nach dobrein.

[P.B.]

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es folgt eine schöne abfahrt zur ebenhütte. auf dem bankerl vor der hütte mache ich eine letzte pause und schalte mein stirnlamperl ein. bis zum senkstein heißt es stellenweise ski tragen.

es schließt sich eine weitere kurze abfahrt zu einer jagdhütte (ca. 1330m) an,
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danach folgt eine mittelsteile waldpassage, 80hm fahre ich ab, dann ist wegen zu der geringen schneedecke wieder tragen angesagt. ich steige weiter ab, erreiche einen graben, hier wäre genug schnee, aber es gibt auch viel windwurf und ich bin zu fuss schneller unterwegs als es mit dauerndem an- und abschnallen der fall wäre. nach einem 15-minütigen abstieg zu fuß stoße ich auf etwa 1130m seehöhe auf den forstweg, der in den oberen brunntalgraben hinunterführt.

jetzt kann ich wieder die ski anschnallen (zuerst ist allerdings eine gegensteigung zu bewältigen, bevor es schließlich gemütlich bergabwärts geht).

unterwegs muss ich noch (zwei mal) über ein wildgatter drüber (keine möglichkeit der umgehung, außer wenn ich viel weiter oben den forstweg verlassen und durch den wald hinuntergegangen wäre, ein abfahren im wald wäre nicht möglich gewesen; und einen hinweis auf das gatter gibt es, wenn man von oben kommt, nicht).

von dobrein erreiche ich binnen ein paar minuten mürzsteg - gegen 20 uhr, ich habe also vom gipfel der hohen veitsch gute 4 std. bis zum endpunkt meiner tour gebraucht. in mürzsteg übernachte ich. denn am nächsten morgen treffe ich mich hier mit einem freund für eine weitere veitsch-tour, aber das ist eine andere geschichte...

übrigens: am samstag fährt um 17:45 uhr ein bus von mürzsteg nach mürzzuschlag (dort anschluss an die schnellzüge um 18:30 richtung bruck/mur bzw. wien). bei guten schneeverhältnissen und direkter abfahrt zur ebenhütte sollte man diesen bus erwischen können. verzichtet man auf schottenkogel und turnalerkogel und geht stattdessen direkt über die turnauer alm, so verkürzt sich die tour um etwa ½ bis ¾ stunde (was den zeitpuffer weiter erhöht). wer aus der steiermark anreist, erreicht vielleicht auch den früheren bus von bruck bzw. kapfenberg richtung mariazell (seebergalpe an 7:12 uhr).

fazit: eine unvergessliche überschreitung!

lg,

p.b.

[Rumann]

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Peter!

Meinen Glückwunsch zu dieser großen Tour – dazu ein
informativer Bericht und beeindruckende Bilder - danke!

Gruß
Rudi

[da Rosi]

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großartige Tour-gratuliere
lg Robert

[GrazerHans]

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fazit: eine unvergessliche überschreitung!

Das kann ich bestens nachvollziehen. Die Fotos am Spätnachmittag gefallen mir am Besten.

Ich finde, bei so einer Überschreitung ist das Besondere, dass man nie weiß, was noch kommen wird, wie es sich zeitlich ausgeht. Gerade auch die unliebsamen Überraschungen, Wildgatter, Windwurf, schlechte Schneebedingungen sind momentan natürlich etwas unlustig, machens aber aus. Wenn alles immer wie am Schnürl klappen würde wärs eh langweilig.

Respekt, dass du solche Sachen ganz alleine machst, ist sicher auch ganz anders als zu zweit, wo man immer die Sicherheit hat, dass bei einem Missgeschick jemand Hilfe holen kann.

LG Hans

[geofix]

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Gratulation zu dieser Tour und zu dem schönen Bericht !!!

trotz des Schneemangels, zeigts du doch klar, daß es hier um das Unternehmen an sich geht, das zum persönlichen Abenteuer wird; Hans beschreibt das sehr gut

es ist natürlich eine Herausforderung und eine echte XXL Leistung das an einem Tag zu machen und danach noch den Wildkamm....

ich kann mich nicht oft genug richtung hochschwab umdrehen

tja, in der anderen Richtung ....


lg Geofix

PS, wir überlegten auch nach unserem Abbruch als Alternative 'unten' weiterzugehen, was einfach zu machen gewesen wäre; wir fanden das aber stillos und werden gerne wieder kommen (wieder von O->W)

[mash]

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Respekt, dass du solche Sachen ganz alleine machst, ist sicher auch ganz anders als zu zweit, wo man immer die Sicherheit hat, dass bei einem Missgeschick jemand Hilfe holen kann.

das kann ich nur zu gut verstehen! alleine kann man die größte langeweile und die lästigsten dauerbelastungen deutlich leichter ertragen als wenn man sich in deren bewusstmachung auch noch gegenseitig ständig zu bestärken versucht und damit weiter auf die nerven geht. natürlich ist es ein risiko, dass man dadurch evtl. keine hilfe holen kann, aber das gehört eben einfach irgendwie dazu. dadurch bleibt man vielleicht auch ein bisserl am boden und begnügt sich mit leistungen, die nach außen hin nicht ganz so spektakulär und ungewöhnlich wirken. wenn's aber als gesamterlebnis für einen selbst stimmt, passt das schon so!

schade halt, dass der augenblickliche schneemangel dort oben kaum zu übersehen ist...

[Berglerin]

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...also nehme ich, um bei dieser Tour "mitgehen" zu können die Karte zur Hand,
da diese Gegend mir nach wie vor persönlich unbekannt ist.

Gefällt mir ausgesprochen gut deine XL-Tour, Peter, Respekt und Gratulation!
Großartige Aufnahmen sind dir gelungen, ich hab sie mehrmals angeschaut,
danke für diesen Bericht.

Liebe Grüße,
Berglerin

[P.B.]

AW: Veitsch-Überschreitung (bis 1981m), Mürzsteger Alpen; 5.2.2011

herzlichen dank für eure netten einträge, rudi, robert, hans, geofix, mash und berglerin!

grazer hans und geo haben es bereits sehr gut auf den punkt gebracht. überschreitungen haben ihren eigenen reiz, der aus den vielfältigen unwägbarkeiten und überraschungen resultiert, die sich unterwegs ergeben können. und es bereitet vergnügen und genugtuung, diese herausforderungen dann auch zu bewältigen.

zu dem anderen thema, das von euch aufgeworfen wurde: ich persönlich bin gerne allein unterwegs, aber auch ebenso gerne mit anderen. wie es sich halt gerade ergibt. beides hat seine schönen seiten, die ich nicht missen möchte. und ich denke auch, dass ich alleine vorsichtiger bin und dass das die risken des alleingehens hoffentlich kompensiert.

skitouren alleine zu gehen möchte ich aber niemandem explizit raten. wie weit das verantwortbar ist, muss jede/r für sich selbst entscheiden.

lg,

p.b.

[Wolfgang A.]

AW: Veitsch-Überschreitung (bis 1981m), Mürzsteger Alpen; 5.2.2011

Servus Peter,

herzliche Gratulation zu deiner XL-Überschreitung der Veitschalpe, von der du - wenn ich mich nicht irre - schon im letzten Jahr recht konkret gesprochen hast.

Einen Gebirgsstock im Lauf vieler Stunden aus verschiedensten Perspektiven, bei unterschiedlichem Lichteinfall und nicht zuletzt auch noch in der Dämmerung und Dunkelheit erleben zu können, prägt sich bestimmt tief ein. Da überrascht das Resumee des "unvergesslichen Tages" dann nicht so sehr.

Danke, dass du uns anhand vieler toller Fotos an deinem Veitsch-Abenteuer teilhaben lässt!

[P.B.]

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Servus Peter,

herzliche Gratulation zu deiner XL-Überschreitung der Veitschalpe, von der du - wenn ich mich nicht irre - schon im letzten Jahr recht konkret gesprochen hast.

Einen Gebirgsstock im Lauf vieler Stunden aus verschiedensten Perspektiven, bei unterschiedlichem Lichteinfall und nicht zuletzt auch noch in der Dämmerung und Dunkelheit erleben zu können, prägt sich bestimmt tief ein. Da überrascht das Resumee des "unvergesslichen Tages" dann nicht so sehr.

Danke, dass du uns anhand vieler toller Fotos an deinem Veitsch-Abenteuer teilhaben lässt!

vielen dank, wolfgang, für deinen sehr netten eintrag!

ja, das war eine langgehegte tourenidee.

und was du über die vielzahl der eindrücke schreibst, die man im verlauf einer solchen tour sammelt, das deckt sich genau mit meiner wahrnehmung.

lg,

peter