Der höchste Berg Österreichs strahlt nicht nur aufgrund seiner Höhe, sondern auch ob seiner Form und Lage eine besondere Faszination aus. Dieser schöne Berg ist somit ein grandioser offizieller Abschluß für eine Schitourensaison, vor allem da seine Besteigung im Winter eigentlich alle alpinen Disziplinen erfordert: Wandern, Schitour, Gletschertour, Steilrinne, ausgesetzte Felskletterei.
Im Rahmen einer Führungstour des ÖAV Klagenfurt machte sich eine etwa zehnköpfige Gruppe am Freitag spätnachmittags vom Lucknerhaus (1.920m, nahe Kals/Osttirol) auf den Weg Richtung Stüdlhütte. Mit schwerem Gepäck (Schi, Seil) war die Wanderung im völlig aperen Tal natürlich kein Vergnügen. Obwohl schönes Wetter herrschte, war der Glockner in Wolken - kurz flammte somit ein Motivationskrise auf: Warum tut man sich eine Schitour ohne Schnee an? Die Motivation kam auch nicht so schnell wieder, erst ein ordentliches Stück nach der Lucknerhütte (2.241m) konnten wir die Schi anschnallen und über letzte Schneefelder einen Weg nach oben suchen. Erst im allerletzten Stück (ca. 300 hm vor der Stüdlhütte) kam ein bisschen Schitourengefühl auf. Dafür wurden wir allerdings mit einem wahrlichen Luxus-Abendessen in der Stüdlhütte entschädigt: Kürbiscremesuppe oder Frittatensuppe, Salatbuffet, drei Menüs (Lachssteak, Bärlauchspaghetti, usw.), als Nachspeise Tiramisu und/oder Käsebuffet...
Am nächsten Morgen starteten wir nach einem Frühstück, welches viele Hotels armselig aussehen ließ, mit Schi am Rücken über eine lange Querung zum Boden des Ködnitzkees, wo wir die Schi an einem zugefrorenen See anschnallen konnten. Von dort ging es zuerst flach Richtung Großglockner, und dann rechts zum sog. “Kampl”, einem Felsgrat. Der weitere Aufstieg über das Ködnitzkees direkt zum Glocknerleitl wäre zwar grundsätzlich möglich gewesen, aber nicht alle in der Gruppe fühlten sich stand- und spitzkehrenfest genug für den steilen, eisigen Aufstieg. Am Kampl führt ein versicherter Steig nach oben, wir gingen recht schnell - und mit den Schi wieder am Rücken -, was sich schon in Sachen Ermüdung bemerkbar machte. Dafür folgte bei der Erzherzog-Johann-Hütte, besser bekannt als Adlersruhe (3.454m) eine Pause. Kollegen, die schon öfters am Glockner waren, bemerkten mit Schrecken die fortschreitende Ausaperung des Glocknerleitls, aber auch den Rückgang der Pasterze. Von hier konnten wir erstmals auch Richtung Heiligenblut sehen.
Der weitere Aufstieg zum Großglockner kann grob in drei Etappen unterteilt werden: Glocknerleitl, Kleinglockner, Großglockner. Zuerst muß man also das Glocknerleitl emporklettern, eine 40 bis 45° steile Firn-/Eisrinne, eine Sache für Pickel, Steigeisen und Seil also. Natürlich ließen wir die Schi am Fuß des Leitls zurück. Vom Leitl-Ausstieg über Felsgelände bzw. einen schönen Grat kletternd zum Kleinglockner. Auch hier sicherten wir uns mit einem Seil, welches vom Tourleiter Helmut netterweise an den Stangen befestigt wurde - sehr komfortabel. Leider waren wir ab hier auch vom berüchtigten Glockner-Gegenverkehr betroffen. Es war nicht einfach, wir mussten oft warten und absteigende Seilschaften vorbeilassen.
Vom Kleinglockner ging es ein paar Meter hinab und dann über die berühmt-berüchtigte Glocknerscharte (Einmündung der Pallavicini-Rinne) zum Gipfel. Die Glocknerscharte war gut zu begehen, allerdings dürfte einem der linke Fuß eingebrochen sein, der hatte sicher eine ordentliche Schrecksekunde - immerhin geht es rechts und links des Halbmetergrates sehr tief hinunter. Aber nun konnte mich nichts mehr halten - das Gipfelkreuz hatte ich kurz vom Kleinglockner gesehen, ich wollte nur mehr rauf, rauf, rauf. Ein kurzer, steiler Felsanstieg, sehr ausgesetzt über der Scharte, ganz kurz am Grat, und - geschafft! Höher geht es nicht mehr, nicht in Kärnten, nicht in den Tauern, nicht in ganz Österreich.
Am Gipfel hatten wir Zeit für eine lange Gipfelrast - die Letzten unserer Gruppe kamen erst eine halbe Stunde später, und die wollten natürlich auch eine ausgedehnte Pause machen. Ich hatte somit Zeit zum Fotographieren, und zum Genießen. Es war absolut windstill am Gipfel, natürlich waren viele Leute da, aber ich hatte noch Platz zum Sitzen. Das Panorama war grandios:
Es folgte der Abstieg in die Glocknerscharte, der Gegenanstieg auf den Kleinglockner, der Abstieg zum Leitl. Jeder ging nach Belieben - manche seilten sich ab, anderer gingen abwärts mit Prusiksicherung, andere hielten sich nur am Seil fest. Ich entschied mich fürs Abseilen, auch Spaß muß sein.
Wir machten uns abfahrtbereit, hatten aber wieder recht lange warten, bis alle da waren - nicht das uns das gestört hätte. Wir fuhren zum Ködnitzkees, trugen die Schi kurz über eine Felsstufe und fuhren dann über das Ködnitzkees ab, also genau den Weg, den wir im Aufstieg nicht nehmen konnten. Der Schnee war weich, darunter kam das blanke Gletschereis zum Vorschein, trotzdem war die Abfahrt angenehm, nach all den Mühen, dem Tragen, der Kletterei, endlich einmal ordentlich Schi fahren. Wir konnten recht problemlos wieder zum Anschnallpunkt von gestern fahren. Obwohl man noch so einer Tour auf diesen Berg eigentlich keine Lust mehr auf mehrere Kilometer im Staub hat, gingen wir recht schnell zum Lucknerhaus zurück, und genossen noch ein Abendessen im Lucknerhaus bevor die endgültige Heimfahrt anstand.
Eine umfassende Bildergalerie gibts auch.
Im Rahmen einer Führungstour des ÖAV Klagenfurt machte sich eine etwa zehnköpfige Gruppe am Freitag spätnachmittags vom Lucknerhaus (1.920m, nahe Kals/Osttirol) auf den Weg Richtung Stüdlhütte. Mit schwerem Gepäck (Schi, Seil) war die Wanderung im völlig aperen Tal natürlich kein Vergnügen. Obwohl schönes Wetter herrschte, war der Glockner in Wolken - kurz flammte somit ein Motivationskrise auf: Warum tut man sich eine Schitour ohne Schnee an? Die Motivation kam auch nicht so schnell wieder, erst ein ordentliches Stück nach der Lucknerhütte (2.241m) konnten wir die Schi anschnallen und über letzte Schneefelder einen Weg nach oben suchen. Erst im allerletzten Stück (ca. 300 hm vor der Stüdlhütte) kam ein bisschen Schitourengefühl auf. Dafür wurden wir allerdings mit einem wahrlichen Luxus-Abendessen in der Stüdlhütte entschädigt: Kürbiscremesuppe oder Frittatensuppe, Salatbuffet, drei Menüs (Lachssteak, Bärlauchspaghetti, usw.), als Nachspeise Tiramisu und/oder Käsebuffet...
Am nächsten Morgen starteten wir nach einem Frühstück, welches viele Hotels armselig aussehen ließ, mit Schi am Rücken über eine lange Querung zum Boden des Ködnitzkees, wo wir die Schi an einem zugefrorenen See anschnallen konnten. Von dort ging es zuerst flach Richtung Großglockner, und dann rechts zum sog. “Kampl”, einem Felsgrat. Der weitere Aufstieg über das Ködnitzkees direkt zum Glocknerleitl wäre zwar grundsätzlich möglich gewesen, aber nicht alle in der Gruppe fühlten sich stand- und spitzkehrenfest genug für den steilen, eisigen Aufstieg. Am Kampl führt ein versicherter Steig nach oben, wir gingen recht schnell - und mit den Schi wieder am Rücken -, was sich schon in Sachen Ermüdung bemerkbar machte. Dafür folgte bei der Erzherzog-Johann-Hütte, besser bekannt als Adlersruhe (3.454m) eine Pause. Kollegen, die schon öfters am Glockner waren, bemerkten mit Schrecken die fortschreitende Ausaperung des Glocknerleitls, aber auch den Rückgang der Pasterze. Von hier konnten wir erstmals auch Richtung Heiligenblut sehen.
Der weitere Aufstieg zum Großglockner kann grob in drei Etappen unterteilt werden: Glocknerleitl, Kleinglockner, Großglockner. Zuerst muß man also das Glocknerleitl emporklettern, eine 40 bis 45° steile Firn-/Eisrinne, eine Sache für Pickel, Steigeisen und Seil also. Natürlich ließen wir die Schi am Fuß des Leitls zurück. Vom Leitl-Ausstieg über Felsgelände bzw. einen schönen Grat kletternd zum Kleinglockner. Auch hier sicherten wir uns mit einem Seil, welches vom Tourleiter Helmut netterweise an den Stangen befestigt wurde - sehr komfortabel. Leider waren wir ab hier auch vom berüchtigten Glockner-Gegenverkehr betroffen. Es war nicht einfach, wir mussten oft warten und absteigende Seilschaften vorbeilassen.
Vom Kleinglockner ging es ein paar Meter hinab und dann über die berühmt-berüchtigte Glocknerscharte (Einmündung der Pallavicini-Rinne) zum Gipfel. Die Glocknerscharte war gut zu begehen, allerdings dürfte einem der linke Fuß eingebrochen sein, der hatte sicher eine ordentliche Schrecksekunde - immerhin geht es rechts und links des Halbmetergrates sehr tief hinunter. Aber nun konnte mich nichts mehr halten - das Gipfelkreuz hatte ich kurz vom Kleinglockner gesehen, ich wollte nur mehr rauf, rauf, rauf. Ein kurzer, steiler Felsanstieg, sehr ausgesetzt über der Scharte, ganz kurz am Grat, und - geschafft! Höher geht es nicht mehr, nicht in Kärnten, nicht in den Tauern, nicht in ganz Österreich.
Am Gipfel hatten wir Zeit für eine lange Gipfelrast - die Letzten unserer Gruppe kamen erst eine halbe Stunde später, und die wollten natürlich auch eine ausgedehnte Pause machen. Ich hatte somit Zeit zum Fotographieren, und zum Genießen. Es war absolut windstill am Gipfel, natürlich waren viele Leute da, aber ich hatte noch Platz zum Sitzen. Das Panorama war grandios:
Es folgte der Abstieg in die Glocknerscharte, der Gegenanstieg auf den Kleinglockner, der Abstieg zum Leitl. Jeder ging nach Belieben - manche seilten sich ab, anderer gingen abwärts mit Prusiksicherung, andere hielten sich nur am Seil fest. Ich entschied mich fürs Abseilen, auch Spaß muß sein.
Wir machten uns abfahrtbereit, hatten aber wieder recht lange warten, bis alle da waren - nicht das uns das gestört hätte. Wir fuhren zum Ködnitzkees, trugen die Schi kurz über eine Felsstufe und fuhren dann über das Ködnitzkees ab, also genau den Weg, den wir im Aufstieg nicht nehmen konnten. Der Schnee war weich, darunter kam das blanke Gletschereis zum Vorschein, trotzdem war die Abfahrt angenehm, nach all den Mühen, dem Tragen, der Kletterei, endlich einmal ordentlich Schi fahren. Wir konnten recht problemlos wieder zum Anschnallpunkt von gestern fahren. Obwohl man noch so einer Tour auf diesen Berg eigentlich keine Lust mehr auf mehrere Kilometer im Staub hat, gingen wir recht schnell zum Lucknerhaus zurück, und genossen noch ein Abendessen im Lucknerhaus bevor die endgültige Heimfahrt anstand.
Eine umfassende Bildergalerie gibts auch.