Am Programm: Mädelswochenende. Wie das für zwei Bergnarrische funktioniert ist klar. mit zwei Skitouren. Viel Tratschen, viel Schnee, viel Freude, Hopfenkaltgertränken und gutem Essen. So der Plan.
Den Bericht müsst's jetzt ertragen, nicht weil mich der Glockner so betört hat, sondern weils einfach super gepasst hat: menschlich. Auch ein wichtiger Faktor am Berg.
Gerade bei Hochtouren, ausgesetzten Touren und anspruchsvollen Touren will ich Partner dabei haben, die bestimmte Vorraussetzungen erfüllen:
a) Geradlinigkeit und Direktheit
b) Ehrlichkeit
c) solides, alpines Know How (wenn ich weiß, dass es daran mangelt, dann kann ich's evtl. kompensieren, nur ehrlich muss es kommuniziert sein).
Ich will Tourenpartner auf die ich mich verlassen kann. Wenns sein muss, auch ohne Worte.
Grad bei Frauen ist ja wortlose Kommunikation schwer, werden jetzt die Männer widersprechen, aber ich bringe ein Veto ein. Mit manchen passts. 100%ig. Sandra kenn ich schon ca. 8 Jahre, aber Skitouren sind wir erste 1x mitnand gegangen. Krass eigentlich, weil so weit wohnen wir nicht auseinand: Bad Tölz und Salzburg, das ist keine Weltreise. Aber die Zeit und der Job... nie hat's gepasst... dass man dennoch, obwohl man sich so selten sieht, so dermassen gut harmoniert, das hat mich tief beeindruckt auf dieser Tour.
Den Zustieg und die Anreise haben wir vertratscht. Wortfetzen in Maschinengewehrfrequenz. Diskussionen über Liebe, Job, Leben. Was es halt so spielt. Aber auf Tour: Ruhe, Gelassenheit und Konzentration, Blickkontakte und wenig Worte, wenns drauf ankommt. Maximal Jubelschreie bei der Abfahrt.
Diese Verbundenheit auf Tour find ich unglaublich schön und berührt mich mehr, als jeder Gipfel. Partner, die mit einem oben stehen, die sich mitfreuen, mitfiebern und somit maßgeblich zum Erfolg einer Tour beitragen.
Weil raufgehen könnt ich auch allein in einem Tag. Macht halt nur halb so viel Spass.
Aber weiter gehts im Programm:
Blick aus dem Bus früh morgens in Kals: Nieselregen. Moralabfall. Erst mal gemütlich frühstücken.
Anstieg zur Stüdlhütte im Nieselregen. Ein magerer Start. Eigentlich wollten wir noch weiter zum Romariswandkopf und Teufelskamp, der Blick zum Teischnitzkees lässt aber den inneren Schweinehund gewinnen: bähhh Nebel, bähhh da rüber... warum nicht noch ein Nickerchen und ein Nachmittagskaffee auf der Hütte? munkelt das schlechte Gewissen.
Wir sind beide nicht überzeugt, schauen uns an und dann ist's scho klar: Wir drehen also oben bei der Schere um und fahren die paar Meter zur Hütte wieder ab. Greislicher Schnee.
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Auf der Stüdlhütte ist Ruhe eingekehrt, letzter Tag für das Hüttenteam, da macht sich schon ein bisschen Nostalgie breit. Die Hütte ist mit 19 Besuchern heute absolut unterbesetzt, fast familiär und heimelig fühlt sich das an. Ich war ja noch nie auf der Stüdlhütte, aber so tät ich das immer nehmen.
Lässige nette Leute, null Stress, freundliche Gespräche, passt! Hüttten meide ich normal ja wie die Pest, aber bei diesem Abendbuffet und der netten Stimmung heute, da könnten sie mich fast ködern. Mit dem Tiramisu hat mich die Hüttenwirtin dann überzeugt.
Am Morgen ab zum Frühstücksbuffet, beeindruckt bin ich von der frisch gemachten Eierspeis, nur wer soll das essen? Kugelrund und angemampft wie die Mumeltiere im Herbst, watscheln wir zu unseren Skiern. Jetzt erst mal hoch da. Uff.
Wir einigen uns schweigend auf forschen Schritt, um Tempo zu machen. Evtl. doch die ersten heute oben sein, das wär nicht deppert. Wir haben die Rechnung ohne meine Bindung gemacht. Die beschließt auf dem Ködnitzkees ein paar Schrauben locker zu haben und die sch**** Verstellplatte (wer braucht sowas eigentlich!) verschiebt sich zum x-ten Mal. Ich schraube und schraube und kriegs irgendwie wieder hin, die Steighilfe ist halt für heute gestorben. Egal, Hauptsache ich kann später ohne Telemark abfahren!
Wir sind aber immer noch die ersten in der "Kalser-Spur" und steigen über die Adlersruhe auf. Von dort sehen wir schon die ersten beim Leitl und einige, die noch in einem mords Zunder über das Hoffmanskees hinaufstrampeln.
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Der restliche Weg ist eh vorgegeben, meine Bedenken von Stau und Seilgewurl beim Aufstieg bewahrheiten sich nicht, nur routinierte Leut unterwegs, die meisten eh ohne Seil, das gefällt uns. Da kommt man schön voran! Perfekte Bedingungen herrschen ohnehin.
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Am Gipfel zwei Jungs aus der Mayerlrampe, Bedinungen so so la la, wie wir erfahren. Ein anderes Pärchen macht sich gerade abstiegsbereit.
Der Stüdlgrat lacht mich an. So ein Lauser. Aber heut, hätt's nicht passt, die Wolken ziehen jetzt schon auf und es ist noch nicht mal 10:00, quellen hoch und Gewitter sind angesagt. Also eher wieder ab nach unten.
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Sandra überlegt, ob wir zum Abstieg an einigen Stellen kurz an den Stangen das Seil rumlegen zum festhalten bzw. abseilen.
Ich widerspreche nicht, wozu hamma denn den mini-Strick mit. Wenn's der Kopf verlangt, dann soll sie machen.
Vor dem Abstieg in die Scharte zw. Klein- und Großglockner startet Sandra einen kurzen Abseiler über das Wandl, meint aber gleich darauf, dass das Seilgewurschtl sie nervt und den gerade aufkommenden, und leicht überforderten Gegenverkehr erst recht. "Geht ja eh besser zum abklettern, ois des Seilgwurl!", meint sie dann und packt den Strick wieder in meinen Rucksack.
Mit soiche Mädels auf Tour zum sein daugt ma. Kein Herumgejammer, sondern klare Worte und Entscheidungen. Warum sein net alle Frauen so? Dann hätt ich auch viel mehr TourenpartnerINNEN.
Und weiter gehts, jetzt überholen wir noch unsererseits ein paar Seilgewurschtel-Seilschaften und stehen eh gleich wieder am Skidepot.
Die direkte Abfahrt über das Ködnitzkees, ein wahres Highlight. Scheiss-dich-an-so-sche-Firn vom feinsten. Damit hätt' ich gar nicht gerechnet.
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Die Frau foat sauguat Ski, do scheisst di au! Muss man offenbar, wenn man seit klein auf auf den Skitourenbrettern steht, daheim in der Familie der Bruder ein Sportschäft hat und jeder in der Familie mehr oder weniger Bergsteiger ist. So mocht des Laune! Saublöd grinsend bis nach unten, so fahren wir ab. Die Leut, die uns begegnen fragen sich schon: steigt denen die Höhe zu Kopf oder gab's da oben LSD?
Einzig schwere Frage: direkt zum Tauernhaus oder noch ein Bier auf der Stüdlhütte? Mamma Mia, man hat's nicht leicht im Leben! Aber warum muss man sich eigentlich entscheiden, wenn man beides haben kann? Schwer unterhopft kehren wir also nochmal ein.
Soll das das Saisonende sein? Es wär zu akzeptieren, aber irgendwie... auch nicht...
Den Bericht müsst's jetzt ertragen, nicht weil mich der Glockner so betört hat, sondern weils einfach super gepasst hat: menschlich. Auch ein wichtiger Faktor am Berg.
Gerade bei Hochtouren, ausgesetzten Touren und anspruchsvollen Touren will ich Partner dabei haben, die bestimmte Vorraussetzungen erfüllen:
a) Geradlinigkeit und Direktheit
b) Ehrlichkeit
c) solides, alpines Know How (wenn ich weiß, dass es daran mangelt, dann kann ich's evtl. kompensieren, nur ehrlich muss es kommuniziert sein).
Ich will Tourenpartner auf die ich mich verlassen kann. Wenns sein muss, auch ohne Worte.
Grad bei Frauen ist ja wortlose Kommunikation schwer, werden jetzt die Männer widersprechen, aber ich bringe ein Veto ein. Mit manchen passts. 100%ig. Sandra kenn ich schon ca. 8 Jahre, aber Skitouren sind wir erste 1x mitnand gegangen. Krass eigentlich, weil so weit wohnen wir nicht auseinand: Bad Tölz und Salzburg, das ist keine Weltreise. Aber die Zeit und der Job... nie hat's gepasst... dass man dennoch, obwohl man sich so selten sieht, so dermassen gut harmoniert, das hat mich tief beeindruckt auf dieser Tour.
Den Zustieg und die Anreise haben wir vertratscht. Wortfetzen in Maschinengewehrfrequenz. Diskussionen über Liebe, Job, Leben. Was es halt so spielt. Aber auf Tour: Ruhe, Gelassenheit und Konzentration, Blickkontakte und wenig Worte, wenns drauf ankommt. Maximal Jubelschreie bei der Abfahrt.
Diese Verbundenheit auf Tour find ich unglaublich schön und berührt mich mehr, als jeder Gipfel. Partner, die mit einem oben stehen, die sich mitfreuen, mitfiebern und somit maßgeblich zum Erfolg einer Tour beitragen.
Weil raufgehen könnt ich auch allein in einem Tag. Macht halt nur halb so viel Spass.
Aber weiter gehts im Programm:
Blick aus dem Bus früh morgens in Kals: Nieselregen. Moralabfall. Erst mal gemütlich frühstücken.
Anstieg zur Stüdlhütte im Nieselregen. Ein magerer Start. Eigentlich wollten wir noch weiter zum Romariswandkopf und Teufelskamp, der Blick zum Teischnitzkees lässt aber den inneren Schweinehund gewinnen: bähhh Nebel, bähhh da rüber... warum nicht noch ein Nickerchen und ein Nachmittagskaffee auf der Hütte? munkelt das schlechte Gewissen.
Wir sind beide nicht überzeugt, schauen uns an und dann ist's scho klar: Wir drehen also oben bei der Schere um und fahren die paar Meter zur Hütte wieder ab. Greislicher Schnee.
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Auf der Stüdlhütte ist Ruhe eingekehrt, letzter Tag für das Hüttenteam, da macht sich schon ein bisschen Nostalgie breit. Die Hütte ist mit 19 Besuchern heute absolut unterbesetzt, fast familiär und heimelig fühlt sich das an. Ich war ja noch nie auf der Stüdlhütte, aber so tät ich das immer nehmen.
Lässige nette Leute, null Stress, freundliche Gespräche, passt! Hüttten meide ich normal ja wie die Pest, aber bei diesem Abendbuffet und der netten Stimmung heute, da könnten sie mich fast ködern. Mit dem Tiramisu hat mich die Hüttenwirtin dann überzeugt.
Am Morgen ab zum Frühstücksbuffet, beeindruckt bin ich von der frisch gemachten Eierspeis, nur wer soll das essen? Kugelrund und angemampft wie die Mumeltiere im Herbst, watscheln wir zu unseren Skiern. Jetzt erst mal hoch da. Uff.
Wir einigen uns schweigend auf forschen Schritt, um Tempo zu machen. Evtl. doch die ersten heute oben sein, das wär nicht deppert. Wir haben die Rechnung ohne meine Bindung gemacht. Die beschließt auf dem Ködnitzkees ein paar Schrauben locker zu haben und die sch**** Verstellplatte (wer braucht sowas eigentlich!) verschiebt sich zum x-ten Mal. Ich schraube und schraube und kriegs irgendwie wieder hin, die Steighilfe ist halt für heute gestorben. Egal, Hauptsache ich kann später ohne Telemark abfahren!
Wir sind aber immer noch die ersten in der "Kalser-Spur" und steigen über die Adlersruhe auf. Von dort sehen wir schon die ersten beim Leitl und einige, die noch in einem mords Zunder über das Hoffmanskees hinaufstrampeln.
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Der restliche Weg ist eh vorgegeben, meine Bedenken von Stau und Seilgewurl beim Aufstieg bewahrheiten sich nicht, nur routinierte Leut unterwegs, die meisten eh ohne Seil, das gefällt uns. Da kommt man schön voran! Perfekte Bedingungen herrschen ohnehin.
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Am Gipfel zwei Jungs aus der Mayerlrampe, Bedinungen so so la la, wie wir erfahren. Ein anderes Pärchen macht sich gerade abstiegsbereit.
Der Stüdlgrat lacht mich an. So ein Lauser. Aber heut, hätt's nicht passt, die Wolken ziehen jetzt schon auf und es ist noch nicht mal 10:00, quellen hoch und Gewitter sind angesagt. Also eher wieder ab nach unten.
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Sandra überlegt, ob wir zum Abstieg an einigen Stellen kurz an den Stangen das Seil rumlegen zum festhalten bzw. abseilen.
Ich widerspreche nicht, wozu hamma denn den mini-Strick mit. Wenn's der Kopf verlangt, dann soll sie machen.
Vor dem Abstieg in die Scharte zw. Klein- und Großglockner startet Sandra einen kurzen Abseiler über das Wandl, meint aber gleich darauf, dass das Seilgewurschtl sie nervt und den gerade aufkommenden, und leicht überforderten Gegenverkehr erst recht. "Geht ja eh besser zum abklettern, ois des Seilgwurl!", meint sie dann und packt den Strick wieder in meinen Rucksack.
Mit soiche Mädels auf Tour zum sein daugt ma. Kein Herumgejammer, sondern klare Worte und Entscheidungen. Warum sein net alle Frauen so? Dann hätt ich auch viel mehr TourenpartnerINNEN.
Und weiter gehts, jetzt überholen wir noch unsererseits ein paar Seilgewurschtel-Seilschaften und stehen eh gleich wieder am Skidepot.
Die direkte Abfahrt über das Ködnitzkees, ein wahres Highlight. Scheiss-dich-an-so-sche-Firn vom feinsten. Damit hätt' ich gar nicht gerechnet.
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Die Frau foat sauguat Ski, do scheisst di au! Muss man offenbar, wenn man seit klein auf auf den Skitourenbrettern steht, daheim in der Familie der Bruder ein Sportschäft hat und jeder in der Familie mehr oder weniger Bergsteiger ist. So mocht des Laune! Saublöd grinsend bis nach unten, so fahren wir ab. Die Leut, die uns begegnen fragen sich schon: steigt denen die Höhe zu Kopf oder gab's da oben LSD?
Einzig schwere Frage: direkt zum Tauernhaus oder noch ein Bier auf der Stüdlhütte? Mamma Mia, man hat's nicht leicht im Leben! Aber warum muss man sich eigentlich entscheiden, wenn man beides haben kann? Schwer unterhopft kehren wir also nochmal ein.
Soll das das Saisonende sein? Es wär zu akzeptieren, aber irgendwie... auch nicht...
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