Nachdem die gestrige Diskussion über die Notwendigkeit von Steigeisen für mich wenig hilfreich war, beschloß ich gestern abend, heute eine Ortsbesichtigung vorzunehmen.
Die Ruderhofspitze stand schon lange auf meiner Wunschliste, die Wettervorhersage war perfekt, Urlaub habe ich im Augenblick auch. Also warum nicht das Ding gleich angehen?
Einziger Nachteil solcher spätabendlicher Spontanentscheidungen: die Nacht war seeeehr kurz, so knappe 3 Stunden. Um 2:30 hat mich mein Wecker aus dem Bett gerworfen. Rasieren, Kontaktlinsen einsetzen, GPS-Track auf das Navi laden, den Rucksack packen (ja, die Steigeisen und der Pickel kamen mit), drei Packungen Müsliriegel ins Auto schmeißen (gegessen wird während der Fahrt), dann ging es so um 3:30 los. Um 5:15 bin ich dann am Parkplatz der Stubaier Gletscherbahn angekommen. Kurz nach mir kamen weitere Autos. Meine Parkplatznachbarn führten eine kurze Diskussion über die Notwendigkeit der Steigeisen (ich hab nichts gesagt) und kamen zu dem Schluß, daß sie im Kofferaum besser aufgehoben sind.
Um 5:30 bin ich dann gemeinsam mit meinen Parkplatznachbarn losmaschiert. Leider konnte ich vom Aufstieg keine Photos machen, da die beiden recht zügig bergan strebten und ich den Anschluß nicht verlieren wollte.
Als erste Hürde erwies sich der Latschenhang nach der Pistenstraße: total zerspurt und fest gefrohren war der Aufstieg über den Acker recht mühsam. Ab dem dann folgenden Flachstück wurde es dann besser. Keine tiefen Skispuren, viele schön glatte Flächen - da konnte man eine tolle Firnabfahrt offen.
Für die erste Engstelle zwischen 2700 und 2800 wählten wir die bequeme Variante mit dem Rechtsschlenker. Dann ging es zügig über den Ruderhofferner auf die viel beschriebene Schlüsselstelle zu.
Und wie es Birgitza beschrieben hat: von der Ferne sieht sie total harmlos aus, richtig flach. Aber das ist eine optische Täuschung, da der Hang unterhalb kontinuierlich steiler wird. Der Weg zur Schlüsselstelle war gut zu gehen, da eine rudimentäre Aufstiegsspur vorhanden war - nicht viel, aber selbst eine kleiner Absatz am Hang hilft ja bei haten Verhältnissen ungemein.
Am Einstieg in die Schlüsselstelle begann eine Trampelspur, die recht solide wirkte. Da es aber recht hart war und ich die Steigeisen mit hatte, entschied ich mich, sie anzuziehen. Während ich in Ruhe meine Steigeisen aufzog, sah ich, wie zwei weitere Tourengehen die Schlüsselstelle mit Skiern hochgingen. Respekt! Mir wäre das zu wacklig gewesen (ich muß zugeben, daß ich bei einer ähnlichen Aktion schon fast mal eine Talfahrt gemacht hätte und seither bin ich vorsichtig). Es war für die beiden wohl auch eine rechte Zitterpartie - die Spitzkehren wären jedenfalls filmreif gewesen.
Mit Steigeisen bin ich dann die Trampelspur hoch, die bis zum Skidepot führte. Das ging recht flott, so daß ich letztendlich vor den beiden Spitzkehrenakrobaten oben ankam.
Auf halben Weg in der Trampelspur kam mir dann jemand mit einem Ski in der Hand entgegen. Ich fragte ihn was los sei. Er meinte, sein anderer Ski hätte eine Talfahrt gemacht. Die Ski seinen nagelneu, die Bindung wohl zu leicht eingestellt und daher sei sie einfach aufgegangen. Das ist bitter!
Ja, und nun die berühmte Frage: waren die Steigeisen nötig? Nein! Bei normalen Verhältnissen geht es problemlos ohne, aber bei ungünstigen Verhältnissen wird das sicher anders aussehen.
Die Anfahrt war traumhaft. Nur bis zur Schlüsselstelle war es nicht perfekt, aber gut fahrbar. Vorallem die Schlüsselstelle war recht hart, aber schön griffig. Nach der Schlüsselstelle gab es dann über längere Strecken perfekten Firn. Und selbst der Latschenhang war im oberen Bereich noch gut fahrbar - Sumpf gabe es nur im unteren Bereich.
Hier gibt es noch ein paar Bilder vom Gipfelbereich.
Schlußanstieg über den Gipfelhang. Links sieht man die Trampelspur, über die drei Tourengeher aufsteigen. Ein weiterer Tourengeher hat sich die Ski nach der Schlüsselstelle wieder angeschnallt.
Vom Skidepot sind nur wenige Höhenmeter bis zum Gipfel zu überwinden. Der Weg dahin führt über unschwieriges Gehgelände.
Gipfelblick: Traumwetter auf der Alpennordseite, aber im Süden sieht man ein Wolkenmeer.
Der Blick auf die berühmte Schrankogel-Nordflanke. Es sind bereits zahlreiche Abfahrtsspuren zu erkennen. Mir wäre es da zu steil!
Die Ruderhofspitze stand schon lange auf meiner Wunschliste, die Wettervorhersage war perfekt, Urlaub habe ich im Augenblick auch. Also warum nicht das Ding gleich angehen?
Einziger Nachteil solcher spätabendlicher Spontanentscheidungen: die Nacht war seeeehr kurz, so knappe 3 Stunden. Um 2:30 hat mich mein Wecker aus dem Bett gerworfen. Rasieren, Kontaktlinsen einsetzen, GPS-Track auf das Navi laden, den Rucksack packen (ja, die Steigeisen und der Pickel kamen mit), drei Packungen Müsliriegel ins Auto schmeißen (gegessen wird während der Fahrt), dann ging es so um 3:30 los. Um 5:15 bin ich dann am Parkplatz der Stubaier Gletscherbahn angekommen. Kurz nach mir kamen weitere Autos. Meine Parkplatznachbarn führten eine kurze Diskussion über die Notwendigkeit der Steigeisen (ich hab nichts gesagt) und kamen zu dem Schluß, daß sie im Kofferaum besser aufgehoben sind.
Um 5:30 bin ich dann gemeinsam mit meinen Parkplatznachbarn losmaschiert. Leider konnte ich vom Aufstieg keine Photos machen, da die beiden recht zügig bergan strebten und ich den Anschluß nicht verlieren wollte.
Als erste Hürde erwies sich der Latschenhang nach der Pistenstraße: total zerspurt und fest gefrohren war der Aufstieg über den Acker recht mühsam. Ab dem dann folgenden Flachstück wurde es dann besser. Keine tiefen Skispuren, viele schön glatte Flächen - da konnte man eine tolle Firnabfahrt offen.
Für die erste Engstelle zwischen 2700 und 2800 wählten wir die bequeme Variante mit dem Rechtsschlenker. Dann ging es zügig über den Ruderhofferner auf die viel beschriebene Schlüsselstelle zu.
Und wie es Birgitza beschrieben hat: von der Ferne sieht sie total harmlos aus, richtig flach. Aber das ist eine optische Täuschung, da der Hang unterhalb kontinuierlich steiler wird. Der Weg zur Schlüsselstelle war gut zu gehen, da eine rudimentäre Aufstiegsspur vorhanden war - nicht viel, aber selbst eine kleiner Absatz am Hang hilft ja bei haten Verhältnissen ungemein.
Am Einstieg in die Schlüsselstelle begann eine Trampelspur, die recht solide wirkte. Da es aber recht hart war und ich die Steigeisen mit hatte, entschied ich mich, sie anzuziehen. Während ich in Ruhe meine Steigeisen aufzog, sah ich, wie zwei weitere Tourengehen die Schlüsselstelle mit Skiern hochgingen. Respekt! Mir wäre das zu wacklig gewesen (ich muß zugeben, daß ich bei einer ähnlichen Aktion schon fast mal eine Talfahrt gemacht hätte und seither bin ich vorsichtig). Es war für die beiden wohl auch eine rechte Zitterpartie - die Spitzkehren wären jedenfalls filmreif gewesen.
Mit Steigeisen bin ich dann die Trampelspur hoch, die bis zum Skidepot führte. Das ging recht flott, so daß ich letztendlich vor den beiden Spitzkehrenakrobaten oben ankam.
Auf halben Weg in der Trampelspur kam mir dann jemand mit einem Ski in der Hand entgegen. Ich fragte ihn was los sei. Er meinte, sein anderer Ski hätte eine Talfahrt gemacht. Die Ski seinen nagelneu, die Bindung wohl zu leicht eingestellt und daher sei sie einfach aufgegangen. Das ist bitter!
Ja, und nun die berühmte Frage: waren die Steigeisen nötig? Nein! Bei normalen Verhältnissen geht es problemlos ohne, aber bei ungünstigen Verhältnissen wird das sicher anders aussehen.
Die Anfahrt war traumhaft. Nur bis zur Schlüsselstelle war es nicht perfekt, aber gut fahrbar. Vorallem die Schlüsselstelle war recht hart, aber schön griffig. Nach der Schlüsselstelle gab es dann über längere Strecken perfekten Firn. Und selbst der Latschenhang war im oberen Bereich noch gut fahrbar - Sumpf gabe es nur im unteren Bereich.
Hier gibt es noch ein paar Bilder vom Gipfelbereich.
Schlußanstieg über den Gipfelhang. Links sieht man die Trampelspur, über die drei Tourengeher aufsteigen. Ein weiterer Tourengeher hat sich die Ski nach der Schlüsselstelle wieder angeschnallt.
Vom Skidepot sind nur wenige Höhenmeter bis zum Gipfel zu überwinden. Der Weg dahin führt über unschwieriges Gehgelände.
Gipfelblick: Traumwetter auf der Alpennordseite, aber im Süden sieht man ein Wolkenmeer.
Der Blick auf die berühmte Schrankogel-Nordflanke. Es sind bereits zahlreiche Abfahrtsspuren zu erkennen. Mir wäre es da zu steil!
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