Infos zu Gleirscher Fernerkogel und Vordere Grubenwand gesucht

[Bernhard G.]

Hallo,

ich habe im Sellrain die meisten großen Standard-Skitouren durch (außer so haarige Sachen wie Villerspitze), nur auf dem Gleirischer Fernerkogl und Vordere Grubenwand war ich noch nicht.

In meinen Tourenführern und verschiedenen Webseiten herrscht Uneinigkeit über die Schwierigkeit. In dem blauen Rother Skitourenführer Sellrain sind beide Touren als "rot" eingestuft, dar Beschreibung nach würde ich sagen als "rot" am oberen Ende, d.h. bei guten Verhältnissen ohne Problem zu machen.

Im Genußskitourenatlas Österreich West vom Schall-Verlag wird die Vordere Grubenwand mit III-IV angegeben, also auf des selben Stufe mit der Ruderhofspitze Südabfahrt. Und letztere ist schon nicht von schlechten Eltern - zumindest wenn wie bei meiner Befahrung die Schlüsselstelle noch nicht aufgefirnt war, so daß ein Sturz ungut gewesen wäre.

Also, wie schwierig sind die beiden Ziele nun wirklich?

Herzliche Grüße,
Bernhard

[leatherfun]

AW: Infos zur Gleirischer Fernerkogl und Vordere Grubenwand gesucht

hallo ,
das ist schlecht zu vergleichen ...
ruderhof S kann man ja fast mit ski bis zum gipfel ..bei dre vord. grubenwand muss man halt noch länger zu fuss über den nicht immer ganz leichten grat gehen - deshlab ist das ganze wohl eher schwieriger , skitechnisch aber bis zum sattel davor eher leichter
die ( mögliche ) direktabfahrt vom gipfel ist allerdings deutlich schwierig und schon als vorsteufe zur wand einzuordnen ( ca 45 ° : evtl auch steiler und nur bei viel schnee möglich )
beim gleirscher ist es ähnlich - wenn man coluloir und den gipfelhang mit ski geht , ist es deutlich steiler als bei der ruderhof
ansonsten halt zu fuss den gipfelhang bis 45 ° ca - besser mit steigeisen oft
der hang ist zu fuss allerdings dann deutlich leichter als der ausgesetzte grat an der grubenwand

[Bernhard G.]

AW: Infos zur Gleirischer Fernerkogl und Vordere Grubenwand gesucht

Vielen Dank für die Infos. Bei mir sind eher die skitechnischen Schwierigkeiten der limitierende Faktor. Abfahrt vom Gipfel weg muß ja nicht unbedingt sein. Ich denke, wenn die Bedingungen passen, pack ich die beiden Gipfel heuer mal an.

Ich finde die Schwierigkeitsbewertungen manchmal sehr irritierend. Hängt wahrscheinlich an den perönlichen Befindlichkeiten, was einem schwer fällt. Luft unterm A... kann ich gut wegstecken.

[spica]

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Bin beide Touren letztes Jahr gegangen.
Der Grat auf die Vd. Grubenwand ist schon nicht sooo ohne. Sehr ausgesetzt hab ich diesen empfunden. Steigeisen und ein kurzes Seil sind nicht unbedingt die blödeste Idee (ganz gute Sicherungsmöglichkeiten). Skitechnisch hab ich es als nicht schlimm empfunden. Sind aber erst wieder vom Skidepot abgefahren.
Der Gleirscher Fernerkogel ist aufgrund der Steilheit skitechnisch sicher anspruchsvoller. Dafür kann man alles mit Ski machen. Bei uns damals war allerdings der Schnee in der Rinne schon so aufgeweicht, dass wir diese zu Fuß bewältigt haben. Steigeisen sind nicht wirklich nötig. Man darf allerdingfs auch die Länge der Tour nicht unterschätzen, da man am Anfang ewig dahingeht ohne wirklich Hm zu machen.

[DHantke]

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Hi, bei der Vorderen Grubenwand ist nur der N-Grat eine 4er-Tour
(laut Klier, sieht auch superknackig aus)
Der Normalanstieg ist bestenfalls 2 - beide Touren (Gleirscher FK
und VGW) sind aber schon sehr anspruchsvolle Skitouren =>
frag doch mal Willy,
bzw. schau mal auf seiner Homepage => www.dreitausender.at
LG

[Willy]

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Also beim Gleirscher Fernerkogel
- diesen Berg machte ich in meiner Sturm-und-Drang-Zeit an einem Tag von Baden aus -
hatte ich ab dem Schidepot

gl 1 f.jpg

einen idealen Bruchharsch, mittels dem ich dank Pickelsicherung problemlos auf den Gipfel steigen konnte.

Bei meiner ebenfalsigen Solo-Schitour auf die Vordere Grubenwand gab`s zwar Schlechtwetter
aber offenbar ideale Firn-Verhältnisse, sodass ich mich
- im Gegensatz zur vorjährigen Sommerbesteigung ! -
an keine ernsthafte Kletterstelle erinnern kann :

vg f.jpg

Allerdings stürzte ich beim Rückweg zum Schidepot einmal
und verlor im tiefen Neuschnee einen Schistock, der trotz größter Such-Mühe unauffindbar blieb :
http://www.dreitausender.at/bilder.php?bergid=450

PS :.Natürlich - aber das weiß eh jeder - können die Verhältnisse auf Dreitausendern
...... sogar vom Vormittag bis zum Nachmittag - vom Vortag zum nächsten Tag sowieso ! - höchst unterschiedlich sein !

...... Aber wenn ich stante pede nochmals alleine auf einen dieser beiden Gipfel gehen müsste,
...... dann wär`s der Gleirscher Fernerkogel !

...... ( Natürlich mit Pickel und nach meinem derzeitigen Wissensstand auch mit Steigeisen. )

[spica]

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Schöne Spur am 2. Bild!

Hier der Gipfelhang des Gleirscher Fernerkogels aus einder anderen Perpektive:

gipfelhang.jpg

[Bernhard G.]

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Vielen Dank für die tollen Infos! Dann warte ich mal auf gute Bedingungen und schau, was ich mit den beiden Bergen anstellen kann! Ich denk mal, ich nehm Steigeisen und Pickel mit, auch wenn es dann doch ohne ginge.

Ein Bergführer des Summit Clubs hat mir auf einer Westalpentour zum Thema Steigeisen mal gesagt, daß es eine Art Steigeisengrenze zwischen Ost- und Westalpen gibt. Während man in den Westalpen sofort Steigeisen anzieht, holt sie der Ostalpenbergsteiger nur raus, wenn es gar nicht anders geht, so wie wenn es sich um einen schweren Bergfrevel handeln würde.

[leatherfun]

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da ist was dran - auch wenn er es sicher nicht ganz wörtlich gemeint hat
Es fällt aber schon sehr auf , dass etlliche skitourengeher nie steigeisen dabeihaben ; auch wenn sie knochenharte und steile firnhänge begehen
Das ist natürlich mindestens genauso kritisch wie etwelche Lawinengefahr
unter entsprechenden bedingungen ..
bei einem ausrutscher kann man sich auch schon in weniger steilem gelände kaum noch halten und stürzt fats unweigerlich ab - wenn der hang nicht so glücklich unten ausläuft ..

[Mr.Alfredo]

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...war heute Richtung Gleirscher Fernerkogel unterwegs...
Bis zur Pforzheimer Hütte Ratracspur, danach Richtung Fernerkogel keine Spuren mehr.
Der Schnee war schon am Morgen sehr weich!
An der Abzweigung zur Rosskarscharte entschied ich mich, da hinauf zu gehen.
Steilrinne und Gipfelhang sahen für mich bei diesen Verhältnissen(einsetzender Nebel)nicht gerade einladend aus!
Durch den weichen Schnee musste ich fast das ganzeTal hinaus bis zur Materialseilbahn "anschieben"...
Aber ich komme wieder...
Lg.
Alfredo

[Bernhard G.]

G

Ich habe gestern den letzten Tag Resturlaub genutzt und mich in Richtung Gleirischer Fernerkogel aufgemacht. Ich bin dann doch nur zur Roßkarscharte rauf, weil keine Spuren zur Rinne rüber führten. Da muß also schon einige Zeit keiner oben gewesen sein. Und da ich allein unterwegs war und auch im ganzen Gleirischer Tal niemand zu sehen war, dachte ich mir, da gibt es niemand, der es registrieren würde, wenn es mich zerlegt.

Als ich dann von der Roßkarscharte gerade abfahren wollte, sehe ich wie jemand die Rinne vom Gleirischer Fernerkogel runterfährt. Der muß aber anders aufgestiegen sein. Kann es sein, daß der von der Südlichen Sonnenwand rüber ist?

[Bernhard G.]

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Ich habe gestern einen Besteigungsversuch der Vorderen Grubenwand unternommen. Skitechnisch ist sie bis zum Skidepot in der Tat keine große Sache, die letzten hundert Höhenmeter sind gut steil, aber nicht sehr schwierig. Leider ist es bei einem Besteigungsversuch geblieben. Am Skidepot in 3050m Höhe war Schluß für mich. Laut Panico oder Rother Skiführer ein blockiger Grat ohne besondere Schwierigkeiten - Pustekuchen! Ich stand vor glatten, teilweise schneebedeckten Platten, die ich ganz bestimmt nicht mit Skischuhen bezwingen wollte. Aufgrund der Sonnenstrahlung gab es zudem immer wieder mal Minilawinen aus den Felsen. Da frägt man sich, ob die Autoren der Führer die Tour jemals selber gegangen sind oder nur voneinander abschreiben. Die Anwort lieferte eine Internetrecherche: ein Felssturz hat vor nicht allzu langer Zeit diese schwierige Stelle am Grat geschaffen.

Dennoch war es eine sehr lohnende Unternehmung. Ich war praktisch im ganzen Gleirschtal alleine unterwegs. Auf den umliegenden Gipfeln wie Schöntalspitze und Zischgeles: Ameisenhaufen. Aber hier: niemand. Und fast unverspurtes Gelände. Das ist doch was!

Das Wetter war perfekt, leider halt ab frühem Vormittag bereits sehr warm. Der Schnee war oben gut, kein Traumpulver mehr, etwas schwerer, gut gesetzter Pulver, dafür bestand keine Lawinengefahr. Unterhalb des Gletscherbeckens hieß es dann vernünftigen Schnee suchen, denn entlang der Aufstiegsroute lauerte fürchterlicher Bruchharsch. Zwei alte Spuren führten in eine steile, schattige Rinne. Da die Befahrer offensichtlich nicht den Rückzug angetreten hatten, beschloß ich, daß man da runter kommt. Und so war es auch. Die Abfahrt war bis zum Talboden der ohne Bruchharschorgie möglich. Die anschließende lange, flache Abfahrt nach St Sigmund war dann eher Pflichtprogramm: grausamer Bruchharsch oder Gerumpel in der Schneekatzenspur - so lauteten die Wahlmöglichkeiten.

[placeboi]

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Die Anwort lieferte eine Internetrecherche: ein Felssturz hat vor nicht allzu langer Zeit diese schwierige Stelle am Grat geschaffen.

Nicht immer kann man den Führerautoren die Schuld geben. Im grundsätzlich aus meiner Sicht sehr guten Skitourenführer von Panico sind aber dennoch ein paar schwerwiegende Ungereimtheiten drin.