Rot: Kreuzspitze (2624m), Pink: Rotes Ginggele (2763m), Grün: Marchginggele (2545m)
(Ich habe die Schreibweise der AustriaMap verwendet, die verschiedenen „Ginggeles“ der Gegend werden in anderen Karten und Führerwerken auch „Kinkeles“ geschrieben und die Aussprache schaffe ich als Nichttiroler ohnehin nicht korrekt. Dafür weiß ich, dass Villgraten mit V wie Villach gesprochen wird und nicht W wie Villa.)
Ja, es gibt sie, die Alpendörfer, die sich vor Jahrzehnten bewusst gegen den Massentourismus entschieden haben, als andere Regionen begonnen haben ihre Berge für die Bedürfnisse der Otto-Normal-Winterurlauber herzurichten.
Der ÖAV listet in Österreich 20 Dörfer und Regionen unter der Trademark „Bergsteigerdorf“ auf, das Villgratental im Süden von Osttirol ist eines davon.
In Innervillgraten sind die Berge somit freigeblieben von Seilbahnen, Schiliften und Erdarbeiten für die Pistenbeschneiungsanlagen.
Einen schönen, gemütlichen Kurzurlaub haben wir hier mit netten Bekannten verbracht und die wirklich noch ausgezeichneten Tourenbedingungen genießen können.
Hier ein paar Eindrücke:
Am Ausgangspunkt Kalkstein gibt es noch beeindruckende Schneemengen:
Und im ersten und schönsten Grab am Kirchenfriedhof liegt ein Sohn der Gemeinde, der posthum weit über die Talgrenzen hinaus bekannt geworden ist: Pius Walder (1952 bis 1982)
Die Inschrift am Grabstein:
„Ich wurde am 8.September 1982 in Kalkstein von zwei Jägern aus der Nachbarschaft kaltblütig und gezielt beschossen und vom 8. Schuss tödlich in den Hinterkopf getroffen.“
Die Wilderergschicht aus dem Jahr 1982 ist ja einigermaßen bekannt, wers nicht kennt, kann sich hier informieren, in Wikipedia oder aus einer 14-minütigen ORF-Sendung aus dem Jahr 2012.
Genussvolle Abfahrt auf den weiten, sanften Hängen von der Kreuzspitze:
Zweite Tour:
Die Abfahrt vom Roten Ginggele ist etwas steiler, auf den westseitigen Hängen waren wir kurz vor Mittag fast noch zu früh dran. Statt Firn hatten wir aber noch eine dünne Pulverauflage:
Auf der romantischen Kamelisenalm, fast kitschig das Gebäudeensemble mit der Kapelle, deren Errichtung 1950 vom Ortspfarrer „zur Hebung des religiössittlichen Lebens auf den Almen“ angeregt wurde. Wir befinden uns eben im Heiligen Land Tirol.
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