Nachdem sich letzte Woche am Gabler bei mir noch immer kein Saisonsendegefühl eingestellt hatte, bin ich dieses Wochenende nochmal losgezogen. Aber wo hin? Es war klar, daß die Hitzewelle dem Schnee ordentlich zugesetzt hatte und die Gefahr einer Schneiderfahrt nicht unerheblich war. Ich entschied mich daher fürs Karwendel - Große Seekarspitze. Sollte der Schnee nicht reichen, wäre ich am Eingang des Neunerkars umgedreht und hätte einfach die Große Karwendelrunde mit dem MTB als Alternativprogramm gemacht.
Die Hinfahrt mit dem Auto war reichlich kurios. Zahlreiche Partygänger waren gerade auf dem Weg zum Bett und an einer Bushaltestelle bei Tölz konnte ich ein paar Jungs dabei beobachten, wie sie ihren teuer bezahlten Speis und Trank wieder ausfüllten. Seltsamen Vergnügen gehen manche Leute nach!
Ich hab dagegen was Normales gemacht und bin zu nächtlicher Stunde den Karwendelbach entlanggeradelt. Das war irgendwie ein Wechselbad der Gefühle: mal bin ich in einen See aus kalter Luft eingetaucht, mal meinte ich, von einem Heizgebläse angepustet zu werden. Der Fußaufstieg zum Neunerkar war toll - die im Morgengrauen erwachende Vogelwelt zu erleben ist einfach schön.
Am Eingang zum Neunerkar waren die Aussichten doch etwas ernüchternd. Viele Schnee lag da nicht mehr, aber immerhin: ein schönes Schneeband vom Ende des Karbodens bis zur Breitgriesner Scharte meinte ich erkennen zu können.
01_neunerkar .jpg
Und in der Tat bin ich mit einer kurzen Unterbrechung bis zur Scharte gekommen. Dort schaut schon die Biwakschachtel teilweise raus. Hmmm, da hätte ich ja am Freitag Abend aufsteigen und am Berg übernachten können!
02_breitgriesner_scherte.jpg
Die Große Seekarspitze sieht auch schon ein wenig steinig aus, aber über den Grat auf der bildabgewandten Seite bin ich dann mit Skiern bis fast zum Gipfel gekommen.
03_grosse_seekarspitze.jpg
Und da stand ich nun am Gipfel. 7 Uhr morgens. Wenn ich jetzt runter fahre, bin ich um 9 Uhr wieder beim Auto. Und was mach ich dann den Rest des Tages? Die Schneelage im Marxenkar sah super aus und die aufziehenden Wolken hielten das helle Ding am Himmel im Zaum. Da könnte ich doch noch ein paar Berge dranhängen. Als ich bei meinen Ski ankam wurde meine Enthusiasmus stark gebremst: die Felle waren total durchnäßt und ein erneutes auffellen damit schwerlich möglich. Also lassen wir es sein ... Doch dann entschied das Schicksal für mir. Eine kleine Unachtsamkeit und meine neue Thermoskanne rauscht das Marxenkar runter kommt erst nach 200 Hm bei einem alten Schneerutsch zum stehen! Ok, alea iacta est! Wir machen also doch die Karwendlreibn!
Die Abfahrt durch das Marxenkar war für die Jahreszeit top - bester Sommerfirn fast bis zum Karboden.
04_marxenkar_abfahrtsende.jpg
Am Karboden selber lagen vor vier Wochen noch riesige Berge Lawinenschnee - jetzt ist es nur noch ein müdes Häufchen:
05_marxenkar_karboden.jpg
Im östlichen Ast des Marxenkars war die Schneelage bitter - erst in der oberen Hälfte begann das begehrte Weiß. Doch das war mir im Aufstieg egal, dann gehe ich halt zufuß! Derweil konnte ich meine Felle im kräftig wehenden Wind trocken und als ich beim Schnee angekommen war, klebten die Dinger wieder wie eine Eins.
Die Überschreitung der Ödkarspitzen war diesmal ein Kinderspiel. Auf dem weitgehend schneefreien Sommerweg brauchte im Vergleich zum Mai nur einen Bruchteil der Zeit. Im Schlauchkar lag noch gut Schnee, aber leider endete dieser schon bei ca. 2000m.
06_schlauchkarsattel.jpg
Die Hinfahrt mit dem Auto war reichlich kurios. Zahlreiche Partygänger waren gerade auf dem Weg zum Bett und an einer Bushaltestelle bei Tölz konnte ich ein paar Jungs dabei beobachten, wie sie ihren teuer bezahlten Speis und Trank wieder ausfüllten. Seltsamen Vergnügen gehen manche Leute nach!
Ich hab dagegen was Normales gemacht und bin zu nächtlicher Stunde den Karwendelbach entlanggeradelt. Das war irgendwie ein Wechselbad der Gefühle: mal bin ich in einen See aus kalter Luft eingetaucht, mal meinte ich, von einem Heizgebläse angepustet zu werden. Der Fußaufstieg zum Neunerkar war toll - die im Morgengrauen erwachende Vogelwelt zu erleben ist einfach schön.
Am Eingang zum Neunerkar waren die Aussichten doch etwas ernüchternd. Viele Schnee lag da nicht mehr, aber immerhin: ein schönes Schneeband vom Ende des Karbodens bis zur Breitgriesner Scharte meinte ich erkennen zu können.
01_neunerkar .jpg
Und in der Tat bin ich mit einer kurzen Unterbrechung bis zur Scharte gekommen. Dort schaut schon die Biwakschachtel teilweise raus. Hmmm, da hätte ich ja am Freitag Abend aufsteigen und am Berg übernachten können!
02_breitgriesner_scherte.jpg
Die Große Seekarspitze sieht auch schon ein wenig steinig aus, aber über den Grat auf der bildabgewandten Seite bin ich dann mit Skiern bis fast zum Gipfel gekommen.
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Und da stand ich nun am Gipfel. 7 Uhr morgens. Wenn ich jetzt runter fahre, bin ich um 9 Uhr wieder beim Auto. Und was mach ich dann den Rest des Tages? Die Schneelage im Marxenkar sah super aus und die aufziehenden Wolken hielten das helle Ding am Himmel im Zaum. Da könnte ich doch noch ein paar Berge dranhängen. Als ich bei meinen Ski ankam wurde meine Enthusiasmus stark gebremst: die Felle waren total durchnäßt und ein erneutes auffellen damit schwerlich möglich. Also lassen wir es sein ... Doch dann entschied das Schicksal für mir. Eine kleine Unachtsamkeit und meine neue Thermoskanne rauscht das Marxenkar runter kommt erst nach 200 Hm bei einem alten Schneerutsch zum stehen! Ok, alea iacta est! Wir machen also doch die Karwendlreibn!
Die Abfahrt durch das Marxenkar war für die Jahreszeit top - bester Sommerfirn fast bis zum Karboden.
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Am Karboden selber lagen vor vier Wochen noch riesige Berge Lawinenschnee - jetzt ist es nur noch ein müdes Häufchen:
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Im östlichen Ast des Marxenkars war die Schneelage bitter - erst in der oberen Hälfte begann das begehrte Weiß. Doch das war mir im Aufstieg egal, dann gehe ich halt zufuß! Derweil konnte ich meine Felle im kräftig wehenden Wind trocken und als ich beim Schnee angekommen war, klebten die Dinger wieder wie eine Eins.
Die Überschreitung der Ödkarspitzen war diesmal ein Kinderspiel. Auf dem weitgehend schneefreien Sommerweg brauchte im Vergleich zum Mai nur einen Bruchteil der Zeit. Im Schlauchkar lag noch gut Schnee, aber leider endete dieser schon bei ca. 2000m.
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