Vor 2 Wochen am 25.3 habe ich am Weg von Payerbach zum Schneeberg, vom Krummbachstein aus in den Saugraben geblickt,
der geistert bei mir schon länger herum, aber der ist heikel, voll nach Süden und steile Flanken. Ob der heute geht ? hab' ich mir vor 2 wochen gedacht.
vom Krummbachstein zum Krummbachsattel runter war stellenweise noch so eine Art Pulver im Wald, vis a vis dann die Kuhplacke rauf, da war
super Firn. Beim Gipfelkreuz am Waxriegel hab ich mich dann hingesetzt, und festgestellt dass mein Kondi nicht besonders ist, also eh normal,
und würde ich den Saugraben runter fahren, was mach' ich dann da unten, ich bin ja jetzt nach ca 1600hm schon schlapp, und vom Saugraben raus und wieder rauf sind das wieder ca 600hm.
Also nix Saugraben, und ganz geheuer ist er mir zu dieser vorgerückten Stunde ohnehin nicht mehr vorgekommen.
(Und gut war's, das war nämlich der Tag wo im Karlgraben / Rax was runtergekommen ist, weil beim Törl oben einer reingequert ist,
so glaub' ich war das, habe ich gelesen)
Aber wie um Himmels Willen bitte, soll sich für mich dieser Saugraben ausgehen? Mehr Kondi werd' ich in diesem Leben sicher nicht mehr bekommen.
Den Saugraben muß ich also von Losenheim in Angriff nehmen, da ist es kürzer und weniger hm.
2 Wochen später, also am So 8.4. steht der nächste Versuch an.
Nachdem es keinen Pulverschnee mehr geben wird, und ich meine Schi ausgiebig herumschleppen werde müssen, entscheide ich mich für's Schummeln
und nehme meine 1m Kurzschi. Die sind auch leichter am Fahrrad zur U-Bahn zu transportieren. Zum Ausgleich fürs Schummeln wiegen meine alten Lowa Structura Schischuhe eh 100 Kilo.
So geht's mit Bahn und Bus nach Losenheim. In Losenheim pfeift der Wind mit voller Kraft.
Fadensteig ist dann vielleicht nicht optimal, und ich biege bei einer Forststrasse von der Piste in den Wald ab.
Ist doch eh egal welche Forststrasse man nimmt, die führen sowieso alle irgendwie zur breiten Ries.
Leider nein, manche enden auch einfach.
Zurück gehen? - auf keinen Fall. Zum Glück hab ich die Kurzen Schi, da bleib ich auf den Wildfährten denen ich folge nicht so leicht im Dschungel hängen.
Querende Forststrasse werden ignoriert, die führen ja doch nirgends hin, die wollen einen nur in die Irre leiten, und da bin ich eh schon.
Trotzdem erreiche ich den Grafensteig, dort wo der alte Nandelgrat abzweigt. Na gut, warum nicht, also Nandelgrat.
Am Nandelboden angekommen ist die Welt in Ordnung, der Ausblick traumhaft, die Rote Schütt schaut super aus, so einladend, dass ich beschließe in der Roten Schütt aufzusteigen und nicht weiter am Nandelgrat herumzuruacheln.
Wenn ich schon die Steigeisen herumschleppe, als Gewichtsausgleich zu den leichten Kurzschier , dann verwende ich Sie auch.
Damit ist es bergauf richtig kommod gegangen.
Wer bei diesen tollen Bedingungen in der Roten Schütt nicht auch da runterfährt, der hat einen Dachschaden, hab' ich mir gedacht, und denke ich mir jetzt auch noch.
Aber der Saugraben muß zumindest besichtigt werden, und so schlapfe ich rüber zum Klosterwappen und fahr in den Ochsenboden runter, sehr super, und schlapf schlapf Richtung Saugraben.
Da hat die Sonne letzte Woche ganz schön abgeräumt aus den steilen Seitenflanken, im Saugraben ist unten nur mehr ein schmales Band zu sehen.
Die Einfahrt ist eigentlich gar nicht so steil wie ich es erwartet hätte. Gut, steilere Einfahrtsvarianten gibt's etliche.
Aber ich wollte lieber nicht ausprobieren, ob die Sonne der letzten Tag wirklich schon alles zu Tal befördert hat was zu Tal will.
So nehme ich den einfachsten Weg, ein Vergnügen, aber doch auch spannend, immer ausschau haltend nach Stellen, wo ich hinfahre, wenn doch was kommt.
Aber es kommt nix, weil es ist schon unten. Das schmale Schneeband weiter unten ist eine endloser Haufen Lawinenknollen, aber weich und mit den kurzen Schiern auch lustig zu fahren.
Doch dann ist Lawinenende und Schneeende erreicht und Tragen und bischen herumkraxeln ist angesagt, zum Krummbachgraben runter.
Im Krummbachgraben Richtung Krummbachsattel war dann bald wieder Schnee, und da waren auch Schispuren.
Was für eine Schitour ist das bitte, die einen in den Krummbachgraben verschlägt? werden von Kaiserbrunn aus Schitouren gemacht?
Na warum nicht, Ich muß jetzt jedenfalls wieder zum Elisabethkirchlein raufschleichen und schwitzen.
Wider Erwarten hab' ich das auch noch geschafft. Und dann schau'n dass ich am schnellsten Weg wieder runterkomm' vom schönen Schneeberg.
Und das geht am besten durch den Schneidergraben.
Vor 2 Wochen bin ich den auch gefahren, echt brutal hart war der im oberen steilen Teil,
und unten ein Harschdeckel dass einem Hören und Sehen vergeht, für mich war der eigentlich unfahrbar. Aber heute alles Butterweich, besser gehts nicht, und mit den kurzen Schiern gehts auch noch relativ gut durch den Wildwuchs unterhalb des Grafensteigs.
Doch dann wieder tragen, und das bis zum Bahnhof Puchberg.
Ächz Stöhn.
am Nandelboden, Ausblick auf Rote Schütt
rechts rote Schütt , links Nadelries
Rote Schütt hinauf, perfekte Bedingungen .. wären das gewesen
direkt einfahrt rote schütt flanke, hat noch recht unbenutzt ausgesehen
Einfahrt in die Breite Ries, da war die Äktschn
Da war grad keine
Und am Weg zum Saugraben , hier ein Rückblick, auch keine.
Saugraben Beginn, im Hintergrund Waxriegel
Saugraben, unten mit Lawinenknollen Schneeband
Rückblick
weich gekochter Lawinenknollenschnee, das Ende naht
So das war's, fürs erste mal
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