Bei der Hinfahrt, so gegen 9 Uhr, war der Himmel noch teilweise blau und die Breite Ries leuchtete uns verlockend weiß entgegen. Zwar hüllte sich der Gipfel in Wolken, dass es dann aber so grauslich werden würde, war nicht absehbar. Der alten Bergsteiger-Regel "besser schlecht gefahren, als gut gegangen" folgend, nahmen wir den Sessellift zur Edelweißhütte, schulterten dort die Skier und begannen Richtung Fadensteig bergan zu stapfen.
Zunächst ging es mühsam durch das steile Waldstück, den halbverschneiten Spuren folgend, und immer wieder durch den Harsch einbrechend, zur Schulter unter dem eigentlichen Steig entlang. Auf dieser waren wir schutzlos den teils orkanartigen Sturmböen ausgesetzt, die heftig an den Schiern am Rucksack rüttelten und uns immer wieder aus dem Gleichgewicht und damit vom rechten Pfad abbrachten. Die vom Wind ins Gesicht gepeitschten Eiskristalle fühlten sich wie tausende Nadelstiche an. Spätestens jetzt begannen wir uns zu fragen, ob der Blahstein nicht doch ein besseres Ziel für den heutigen Tag abgegeben hätte...
Als wir schließlich die Felsen erreichten, waren wir zwar dem Orkan nicht mehr so ausgesetzt, mussten dafür aber die Steigeisen anlegen, denn der Steig war über große Strecken mit einer Eisschicht überzogen. Bei der Querung mit den Drahtseil hatte sich in der kurzen Zeit schon eine ganz beachtliche Menge Triebschnee angesammelt, sodass wir mit mulmigen Gefühl traversierten, immer wieder bange Blicke in die tosende weiße Hölle über uns und den Abgrund unter uns werfend. Den ursprünglichen Plan, über die Breite Ries abzufahren, verwarfen wir an dieser Stelle. Die Vorstellung an Triebschnee auf dem eisigen Gleitlager der steilen Einfahrt war nicht verlockend.
Die Steigeisen gaben sicheren Halt und wir erreichten problemlos den Ausstieg ins weiße Nichts. Auch wurden wir zu unserer großen Freude an der Kante zum Hochplateau frenetisch vom Sturm begrüßt. Mit den Gedanken an Scott und Amundsen, die sich über mehrere Wochen bei -50°C durch eine ähnliche Landschaft gequält hatten, allerdings schwere Schlitten ziehend und ohne Gore-tex und Co., erschien der Marsch über den von Windgangeln zerfurchten und vereisten Grund nicht weiter schlimm. Die Orientierung bereitete keine Probleme - wir hangelten uns von einer Stangenmarkierung zur nächsten, bis vor uns die von einem dicken Schnee- und Eispanzer eingemauerte Fischerhütte auftauchte.
Heilfroh drängten wir uns aus der tosenden weißen Hölle in den Winterraum, wo uns plötzlich Dunkelheit und Stille umgab. Herrlich, inmitten dieser menschenfeindlichen Umgebung eine Zuflucht zu finden! Ein paar Schlucke aus dem heißen Thermos, ein paar Mannerschnitten und schon kehrten die Lebensgeister zurück. Gern gingen wir zwar nicht wieder hinaus, aber der Gedanke, wieder in tiefere Lagen zu kommen, war auch nicht ohne Reiz. Die Einfahrt in den Wurzergraben war dank der Stangenmarkierungen leicht zu finden, der Graben selbst ganz scheusslich zu befahren. Zum einen fuhren wir ohne jede Sicht ins weiße Nichts, zum anderen war der Untergrund vereist und zerklüftet, hie und da von Triebschnee durchsetzt und mit kleinen Felsen garniert. Im unteren Drittel stapfte uns ein einsamer Tscheche entgegen, von dem wir hoffentlich morgen nicht in der Zeitung lesen werden. Hier gestand uns der Berg dann für all die Unannehmlichkeiten auch ein paar schöne Schwünge im frischen Pulver zu. Gewohnt fad die restliche Abfahrt entlang des Fadenwegs und der stumpfen Piste. Entlang des Weges kamen uns noch einige Tourengeher entgegen, allerdings bezweifle ich, dass es viele bei diesen Verhältnissen bis auf den Gipfel geschafft haben.
Beim Auto angekommen, beglückwünschten wir uns für die - angesichts der Wetterprognose - gut gewählte Tour, machten uns gegenseitig auf den Lehr- und Abenteuercharakter des Unternehmens aufmerksam und waren auch sonst recht zufrieden mit uns (nächstes Mal gemma aber wieder auf den Blahstein...)
Zunächst ging es mühsam durch das steile Waldstück, den halbverschneiten Spuren folgend, und immer wieder durch den Harsch einbrechend, zur Schulter unter dem eigentlichen Steig entlang. Auf dieser waren wir schutzlos den teils orkanartigen Sturmböen ausgesetzt, die heftig an den Schiern am Rucksack rüttelten und uns immer wieder aus dem Gleichgewicht und damit vom rechten Pfad abbrachten. Die vom Wind ins Gesicht gepeitschten Eiskristalle fühlten sich wie tausende Nadelstiche an. Spätestens jetzt begannen wir uns zu fragen, ob der Blahstein nicht doch ein besseres Ziel für den heutigen Tag abgegeben hätte...
Als wir schließlich die Felsen erreichten, waren wir zwar dem Orkan nicht mehr so ausgesetzt, mussten dafür aber die Steigeisen anlegen, denn der Steig war über große Strecken mit einer Eisschicht überzogen. Bei der Querung mit den Drahtseil hatte sich in der kurzen Zeit schon eine ganz beachtliche Menge Triebschnee angesammelt, sodass wir mit mulmigen Gefühl traversierten, immer wieder bange Blicke in die tosende weiße Hölle über uns und den Abgrund unter uns werfend. Den ursprünglichen Plan, über die Breite Ries abzufahren, verwarfen wir an dieser Stelle. Die Vorstellung an Triebschnee auf dem eisigen Gleitlager der steilen Einfahrt war nicht verlockend.
Die Steigeisen gaben sicheren Halt und wir erreichten problemlos den Ausstieg ins weiße Nichts. Auch wurden wir zu unserer großen Freude an der Kante zum Hochplateau frenetisch vom Sturm begrüßt. Mit den Gedanken an Scott und Amundsen, die sich über mehrere Wochen bei -50°C durch eine ähnliche Landschaft gequält hatten, allerdings schwere Schlitten ziehend und ohne Gore-tex und Co., erschien der Marsch über den von Windgangeln zerfurchten und vereisten Grund nicht weiter schlimm. Die Orientierung bereitete keine Probleme - wir hangelten uns von einer Stangenmarkierung zur nächsten, bis vor uns die von einem dicken Schnee- und Eispanzer eingemauerte Fischerhütte auftauchte.
Heilfroh drängten wir uns aus der tosenden weißen Hölle in den Winterraum, wo uns plötzlich Dunkelheit und Stille umgab. Herrlich, inmitten dieser menschenfeindlichen Umgebung eine Zuflucht zu finden! Ein paar Schlucke aus dem heißen Thermos, ein paar Mannerschnitten und schon kehrten die Lebensgeister zurück. Gern gingen wir zwar nicht wieder hinaus, aber der Gedanke, wieder in tiefere Lagen zu kommen, war auch nicht ohne Reiz. Die Einfahrt in den Wurzergraben war dank der Stangenmarkierungen leicht zu finden, der Graben selbst ganz scheusslich zu befahren. Zum einen fuhren wir ohne jede Sicht ins weiße Nichts, zum anderen war der Untergrund vereist und zerklüftet, hie und da von Triebschnee durchsetzt und mit kleinen Felsen garniert. Im unteren Drittel stapfte uns ein einsamer Tscheche entgegen, von dem wir hoffentlich morgen nicht in der Zeitung lesen werden. Hier gestand uns der Berg dann für all die Unannehmlichkeiten auch ein paar schöne Schwünge im frischen Pulver zu. Gewohnt fad die restliche Abfahrt entlang des Fadenwegs und der stumpfen Piste. Entlang des Weges kamen uns noch einige Tourengeher entgegen, allerdings bezweifle ich, dass es viele bei diesen Verhältnissen bis auf den Gipfel geschafft haben.
Beim Auto angekommen, beglückwünschten wir uns für die - angesichts der Wetterprognose - gut gewählte Tour, machten uns gegenseitig auf den Lehr- und Abenteuercharakter des Unternehmens aufmerksam und waren auch sonst recht zufrieden mit uns (nächstes Mal gemma aber wieder auf den Blahstein...)
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