Weckerläuten, 7 Uhr: Müdes Aufstehen, gemächliches Strecken und ein Blick aus dem Fenster offenbart Regen - also wieder zurück ins Bett. Nochmal Weckerläuten, 8:30 Uhr: Kein Regen mehr, aber immer noch dichte Bewölkung, die Motivation ist noch mäßig. Wieder im gemütlichen Bett beginne ich aber zu grübeln, denn nur ungern verwerfe ich bereits gefasste Pläne. Sollte die Wetterprognose doch stimmen und sich der Regen einfach vom Vorabend auf die Nacht verschoben haben? Dann wäre ja jetzt mit einem Halbtag Sonne zu rechnen - genug für eine leichte Tour an einer südseitigen Wand, etwa der Sommer, Sonne, Sonnenschein (IV). Ich setze auf mein Gefühl, das sich für die Tour ausspricht und bald starten wir kletterbereit zum Hohen Göll.
Am Parkplatz Hinterbrand gehts trotz der späten Morgenstunde noch sehr ruhig zu - kein Problem also, sich außerhalb des kostenpflichtigen Abschnitts zu platzieren. Mit noch etwas müden Schritten gehts die Forststraße Richtung Mitterkaser und Jenner empor. In der festen Überzeugung, einige lästige Kehren abzukürzen, biege ich auf einen Steig im Wald ab. Zunächst geht der Plan auch ganz gut auf, aber bei der zweiten Abzweigung von der Forststraße bewegen wir uns verdächtig lange durch den Wald.
Nach einiger Zeit ist zwischen den Bäumen ein Teil der Jenner-Skipisten zu erkennen - ein beruhigender Anblick. Doch der Steig nähert sich nicht dem Skigelände, sondern steuert nun auf die Südwestwände des Hohen Bretts zu - prinzipiell ist das in Ordnung, denn dort befindet sich auch unsere Route. Doch bald vollführt der Steig eine weitere Linkskurve und zielt nun in engen Serpentinen auf die Brettgabel zu. An diesem Punkt wird mir mein Fehler bei der Wegwahl bewusst und wir schicken uns an umzukehren, um etwas weiter unten zu den Pisten rüberzuqueren.
Doch durch ein Gespräch mit zwei vorbeikommenden Wanderern wird uns klar, dass ein Umkehren gar nicht nötig ist: Offenbar führt von hier, also der Westflanke der Brettgabel, ein Steig zu den Südwestwänden des Hohen Bretts. Tatsächlich gelingt es uns auf Anhieb, diesen zu finden und so gehts über leichtes Schrofengelände und enge Latschenpfade bis zu dem Kar zwischen linkem und rechtem Pfeiler des Hohen Bretts. Die Sommer, Sonne, Sonnenschein (IV) soll dort am rechten Rand einer Platte starten - die Platte selbst ist schnell gefunden, nur sind wir angesichts der zahlreichen Routen dort zunächst etwas verwirrt. Aber ein intensives Studium des Übersichtsfotos zur Route klärt uns auf und so steigen wir bald in die erste Seillänge ein (III-).
In flotter Wechselführung gehts rasch voran, denn die Schwierigkeit ist moderat und die Absicherung sehr gut. Lediglich die Nähe zu mehreren anderen Routen erfordert etwas Behutsamkeit, will man nicht etwa in der Teamwork (VI+) landen.
Nach einigen reizvollen Wasserrinnen in der vierten Seillänge gelangt man in eine Schuttrinne, in der Gehen angesagt ist. In der sechsten Seillänge (IV-) gehts wieder steiler über eine Stufe hinauf und kurz durch eine Art Kamin. Wirklich schön wirds aber in der achten und neunten Seillänge (je IV), in der sich traumhafte Wasserrillen mit genussvollen Platten abwechseln.
Mittlerweile sind dunkle Wolken aufgezogen und am Ausstieg der Route sind erste Regentropfen zu spüren. Doch noch bevor wir mit dem Aufschießen der Halbseile fertig sind, ist das Nieseln auch schon wieder vorbei und die Sonne zeigt sich. Somit gönnen wir uns also noch eine gemütliche Gipfelpause mit herrlichem Watzmann-Panorama, bevor wir über den Normalweg wieder vom Jägerkreuz absteigen. Abseilstände gäbs hier zwar auch, aber einen Zeitgewinn bringt das in dem Fall nicht wirklich.
Beim Abstieg zur Mitterkaseralm bleiben wir regelmäßig stehen, auf der Suche nach blitzenden Bohrhaken und weiteren Routeneinstiegen. Besonders der Zustieg zu den Routen Jägerlatein (V) und Silberpfeil (V) wird von uns im Detail studiert, denn die stehen hoch oben auf unserer Liste. Angesichts des nun strahlenden Wetters genießen wir bei der Mitterkaseralm unser traditionelles Tourenabschlussbier und reflektieren mit Blick auf die Brettwände über unsere erfolgreiche Tour - diese Wände sehen uns sicher bald wieder
Am Parkplatz Hinterbrand gehts trotz der späten Morgenstunde noch sehr ruhig zu - kein Problem also, sich außerhalb des kostenpflichtigen Abschnitts zu platzieren. Mit noch etwas müden Schritten gehts die Forststraße Richtung Mitterkaser und Jenner empor. In der festen Überzeugung, einige lästige Kehren abzukürzen, biege ich auf einen Steig im Wald ab. Zunächst geht der Plan auch ganz gut auf, aber bei der zweiten Abzweigung von der Forststraße bewegen wir uns verdächtig lange durch den Wald.
Nach einiger Zeit ist zwischen den Bäumen ein Teil der Jenner-Skipisten zu erkennen - ein beruhigender Anblick. Doch der Steig nähert sich nicht dem Skigelände, sondern steuert nun auf die Südwestwände des Hohen Bretts zu - prinzipiell ist das in Ordnung, denn dort befindet sich auch unsere Route. Doch bald vollführt der Steig eine weitere Linkskurve und zielt nun in engen Serpentinen auf die Brettgabel zu. An diesem Punkt wird mir mein Fehler bei der Wegwahl bewusst und wir schicken uns an umzukehren, um etwas weiter unten zu den Pisten rüberzuqueren.
Doch durch ein Gespräch mit zwei vorbeikommenden Wanderern wird uns klar, dass ein Umkehren gar nicht nötig ist: Offenbar führt von hier, also der Westflanke der Brettgabel, ein Steig zu den Südwestwänden des Hohen Bretts. Tatsächlich gelingt es uns auf Anhieb, diesen zu finden und so gehts über leichtes Schrofengelände und enge Latschenpfade bis zu dem Kar zwischen linkem und rechtem Pfeiler des Hohen Bretts. Die Sommer, Sonne, Sonnenschein (IV) soll dort am rechten Rand einer Platte starten - die Platte selbst ist schnell gefunden, nur sind wir angesichts der zahlreichen Routen dort zunächst etwas verwirrt. Aber ein intensives Studium des Übersichtsfotos zur Route klärt uns auf und so steigen wir bald in die erste Seillänge ein (III-).
In flotter Wechselführung gehts rasch voran, denn die Schwierigkeit ist moderat und die Absicherung sehr gut. Lediglich die Nähe zu mehreren anderen Routen erfordert etwas Behutsamkeit, will man nicht etwa in der Teamwork (VI+) landen.
Nach einigen reizvollen Wasserrinnen in der vierten Seillänge gelangt man in eine Schuttrinne, in der Gehen angesagt ist. In der sechsten Seillänge (IV-) gehts wieder steiler über eine Stufe hinauf und kurz durch eine Art Kamin. Wirklich schön wirds aber in der achten und neunten Seillänge (je IV), in der sich traumhafte Wasserrillen mit genussvollen Platten abwechseln.
Mittlerweile sind dunkle Wolken aufgezogen und am Ausstieg der Route sind erste Regentropfen zu spüren. Doch noch bevor wir mit dem Aufschießen der Halbseile fertig sind, ist das Nieseln auch schon wieder vorbei und die Sonne zeigt sich. Somit gönnen wir uns also noch eine gemütliche Gipfelpause mit herrlichem Watzmann-Panorama, bevor wir über den Normalweg wieder vom Jägerkreuz absteigen. Abseilstände gäbs hier zwar auch, aber einen Zeitgewinn bringt das in dem Fall nicht wirklich.
Beim Abstieg zur Mitterkaseralm bleiben wir regelmäßig stehen, auf der Suche nach blitzenden Bohrhaken und weiteren Routeneinstiegen. Besonders der Zustieg zu den Routen Jägerlatein (V) und Silberpfeil (V) wird von uns im Detail studiert, denn die stehen hoch oben auf unserer Liste. Angesichts des nun strahlenden Wetters genießen wir bei der Mitterkaseralm unser traditionelles Tourenabschlussbier und reflektieren mit Blick auf die Brettwände über unsere erfolgreiche Tour - diese Wände sehen uns sicher bald wieder