einmal im jahr (das schreib ich oft!) muss dem hochkönigstock gehuldigt werden, ob seines wirklich oft erstklassigen felsens.
doch oft kommt alles ganz anders.
ein frühherbst - oder sagen wir lieber ein spätsommer! - wie es ihn nur selten gibt. als ob das heurige jahr den verregneten sommer wiedergutmachen will. der letzte urlaubstag eingelöst, die schwiegereltern im salzburgischen kurz heimgesucht, und dann ordentlich was niedergerissen. so sicher ist das wetter nur selten, und so trocken der fels nie und so wenig nebel gibts auch nur an wenigen tagen in der südwand.
doch oh je, am ersten tag gings halt nicht so früh weg vom schreibtisch. nix mit klettern bei der anreise, also doch wieder biken (kletterer nach unten scrollen...).
rossbrand heisst der hügel zwischen dachstein, tennengebirge und tauern. idealer roadstop sozusagen, wenn waldsteirer nach salzburg reisen.
aus zeitgründen gehts gleich flott die rossbrandstraße rauf, eine hitze hats wie im august.
oben angekommen, prahlen die kalkberge um die wette, den anfang macht die mütze:
IMGP6672.JPG
doch bald zieht der dachsteinstock alle blicke auf sich.
IMGP6677.JPG
eine zeitlang saßen wir beim kreuz und blickten in die runde. ein mildes licht, wie es nur ein spätsommerabend uns schenkt, umgibt die berge. "mei, heute wär ein schöner tag, in der südwand zu klettern..." - "geh, schau, hier ist auch wunderschön. und morgen nachmittag klettern wir schon auf der torsäule."
dann gings runter ins schon dämmrige tal.
IMGP6687.JPG
über teils lustige trails und ziehwege gehts im späten licht nach westen, zum dachbrunnsattel und stets auf wanderwegen wieder runter nach radstadt.
IMGP6689.JPG
IMGP6691.JPG
nächster tag, wir hatten die sachen schon zusammengepackt, als zu mittag ein anruf kam. zwei freunde seien in der dachstein südwand verunglückt. in jener wand, die wir am vortag so gebannt angesehen haben, jene wand, die so verheißungsvoll im milden abendlicht eines herrlichen spätsommertages sich ins rote verfärbte. wir sahen hin und wussten nichts davon.
die torsäule sahen wir an jenem tag nicht mehr. keiner von uns wollte klettern.
eine kurze runde auf den högl und ein nachdenklicher abend folgten.
auch am sonntag wurden wieder die räder ausgepackt. wenn der kopf nicht frei ist, es absolut keinen spass macht - zum klettern zwingen? etwas erzwingen?
nein. es ging nach saalbach, in einem bikeführer wird das tal ja wirklich gepriesen als bike-eldorado.
wir starteten im morgenvernebelten maishofen, rein nach saalbach gehts erst ab viehhofen auf dem radweg.
in saalbach selbst traf mich fast der schlag. das einzige, was mir einfiel waren worte wie alpendisney und piefke-saga (nix für ungut liebe nachbarn, aber hier muss der mitterer zur feder gegriffen haben). es gab nur eines: flucht nach oben. wir folgten der im guide beschriebenen route "wetterkreuztrail"). forstweg bis rauf. dann folgte ein kurzer, sagen wir brauchbarer trail zur mittelstation der reiterkogelbahn, wo wir im megadisney einlangten. spaziergänger tummelten sich zwischen bunten plastikfiguren, aufgeblasene kitschalmhütten luden zum konsum ein, gepanzerte downhiller staubten alles ein, was in ihrer nähe war. mir wurde kurz schlecht. hier noch am trail vorm disney.
IMGP6696.JPG
tja, im büchl steht, man sollte die blue line runtercruisen. gesagt getan. zwei halbnackte tourenbiker wuchteten sich zwischen den gepanzerten gesellen ebendort hinunter. technik null, einzig federweg und - je nach speed - auch mut sind die zutaten, die man hier braucht. unten wurden die protektoren runtergefetzt, die baggyshorts auch und die flucht ergriffen. vorher galt es noch sich den weg durch die unten herumlungernde, teils adipöse downhillermeute zu bahnen. hier auf der blauen linie. war eh lustig.
IMGP6699.JPG
wieder gings die gleiche straße rauf zum spielberghaus (der wetterkreuztrail war ja nur ouvertüre, weil uns die andere route zu kurz schien...) und nun immer schön brav nach osten, am höhenweg bis zur lochalm. je weiter weg vom zirkus, desto schöner wurde es. obwohl so auf wurzeltrails fahr ich nicht wirklich ab. irgendwann hat der flow bei der pepplerei im ebenen sein ende. aber geschmäcker sind eben verschieden.
IMGP6705.JPG
auf der einen seite die tauern, auf der anderen die steinberge und den hochkönig im visier. meine laune besserte sich, übel war mir auch nimmer.
IMGP6711.JPG
weiter gings nach der lochalm unter der sausteigen zur gstattner alm und hurtig auf einem echt guten trail runter nach maishofen. ein abendliches bad im zeller see beendete einen zweigeteilten tag.
IMGP6716.JPG
fazit: nach unserem sommerprogramm kommt mir ein vergleich mit könig fussball in den sinn. was in dem bikebüchl (biken im salzburger land, bike-edition) als spitze verkauft wird, ist bestenfalls gebietsliga (wetterkreuz) oder landesliga (lochalmtrail). im sommer hatten wir die ehre, einem champions-league-finale beizuwohnen. jeden tag.
details: 63 km, 2100 HM.
aber da war doch was - mit klettern?
doch oft kommt alles ganz anders.
ein frühherbst - oder sagen wir lieber ein spätsommer! - wie es ihn nur selten gibt. als ob das heurige jahr den verregneten sommer wiedergutmachen will. der letzte urlaubstag eingelöst, die schwiegereltern im salzburgischen kurz heimgesucht, und dann ordentlich was niedergerissen. so sicher ist das wetter nur selten, und so trocken der fels nie und so wenig nebel gibts auch nur an wenigen tagen in der südwand.
doch oh je, am ersten tag gings halt nicht so früh weg vom schreibtisch. nix mit klettern bei der anreise, also doch wieder biken (kletterer nach unten scrollen...).
rossbrand heisst der hügel zwischen dachstein, tennengebirge und tauern. idealer roadstop sozusagen, wenn waldsteirer nach salzburg reisen.
aus zeitgründen gehts gleich flott die rossbrandstraße rauf, eine hitze hats wie im august.
oben angekommen, prahlen die kalkberge um die wette, den anfang macht die mütze:
IMGP6672.JPG
doch bald zieht der dachsteinstock alle blicke auf sich.
IMGP6677.JPG
eine zeitlang saßen wir beim kreuz und blickten in die runde. ein mildes licht, wie es nur ein spätsommerabend uns schenkt, umgibt die berge. "mei, heute wär ein schöner tag, in der südwand zu klettern..." - "geh, schau, hier ist auch wunderschön. und morgen nachmittag klettern wir schon auf der torsäule."
dann gings runter ins schon dämmrige tal.
IMGP6687.JPG
über teils lustige trails und ziehwege gehts im späten licht nach westen, zum dachbrunnsattel und stets auf wanderwegen wieder runter nach radstadt.
IMGP6689.JPG
IMGP6691.JPG
nächster tag, wir hatten die sachen schon zusammengepackt, als zu mittag ein anruf kam. zwei freunde seien in der dachstein südwand verunglückt. in jener wand, die wir am vortag so gebannt angesehen haben, jene wand, die so verheißungsvoll im milden abendlicht eines herrlichen spätsommertages sich ins rote verfärbte. wir sahen hin und wussten nichts davon.
die torsäule sahen wir an jenem tag nicht mehr. keiner von uns wollte klettern.
eine kurze runde auf den högl und ein nachdenklicher abend folgten.
auch am sonntag wurden wieder die räder ausgepackt. wenn der kopf nicht frei ist, es absolut keinen spass macht - zum klettern zwingen? etwas erzwingen?
nein. es ging nach saalbach, in einem bikeführer wird das tal ja wirklich gepriesen als bike-eldorado.
wir starteten im morgenvernebelten maishofen, rein nach saalbach gehts erst ab viehhofen auf dem radweg.
in saalbach selbst traf mich fast der schlag. das einzige, was mir einfiel waren worte wie alpendisney und piefke-saga (nix für ungut liebe nachbarn, aber hier muss der mitterer zur feder gegriffen haben). es gab nur eines: flucht nach oben. wir folgten der im guide beschriebenen route "wetterkreuztrail"). forstweg bis rauf. dann folgte ein kurzer, sagen wir brauchbarer trail zur mittelstation der reiterkogelbahn, wo wir im megadisney einlangten. spaziergänger tummelten sich zwischen bunten plastikfiguren, aufgeblasene kitschalmhütten luden zum konsum ein, gepanzerte downhiller staubten alles ein, was in ihrer nähe war. mir wurde kurz schlecht. hier noch am trail vorm disney.
IMGP6696.JPG
tja, im büchl steht, man sollte die blue line runtercruisen. gesagt getan. zwei halbnackte tourenbiker wuchteten sich zwischen den gepanzerten gesellen ebendort hinunter. technik null, einzig federweg und - je nach speed - auch mut sind die zutaten, die man hier braucht. unten wurden die protektoren runtergefetzt, die baggyshorts auch und die flucht ergriffen. vorher galt es noch sich den weg durch die unten herumlungernde, teils adipöse downhillermeute zu bahnen. hier auf der blauen linie. war eh lustig.
IMGP6699.JPG
wieder gings die gleiche straße rauf zum spielberghaus (der wetterkreuztrail war ja nur ouvertüre, weil uns die andere route zu kurz schien...) und nun immer schön brav nach osten, am höhenweg bis zur lochalm. je weiter weg vom zirkus, desto schöner wurde es. obwohl so auf wurzeltrails fahr ich nicht wirklich ab. irgendwann hat der flow bei der pepplerei im ebenen sein ende. aber geschmäcker sind eben verschieden.
IMGP6705.JPG
auf der einen seite die tauern, auf der anderen die steinberge und den hochkönig im visier. meine laune besserte sich, übel war mir auch nimmer.
IMGP6711.JPG
weiter gings nach der lochalm unter der sausteigen zur gstattner alm und hurtig auf einem echt guten trail runter nach maishofen. ein abendliches bad im zeller see beendete einen zweigeteilten tag.
IMGP6716.JPG
fazit: nach unserem sommerprogramm kommt mir ein vergleich mit könig fussball in den sinn. was in dem bikebüchl (biken im salzburger land, bike-edition) als spitze verkauft wird, ist bestenfalls gebietsliga (wetterkreuz) oder landesliga (lochalmtrail). im sommer hatten wir die ehre, einem champions-league-finale beizuwohnen. jeden tag.
details: 63 km, 2100 HM.
aber da war doch was - mit klettern?
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