Bei allen aus dem Grazer Tiefland hat Name Hochschwab einen mystisch fernen Beiklang. Kaum jemand aus der idyllischen Region Graz, war selbst auf diesem steirischten aller steirischen Berge, aber jeder kennt jemanden der bereits auf diesem Berg gestanden sein soll oder zumindest einmal dort stehen möchte.
Dabei sind wir Grazer den Bergen gar nicht abhold. In der Familie hatten wir zahlreiche Bergerfahrungen. So sind wir schon mit dem Auto auf dem Großglockner gewesen. Zu mindestens heißt das so bei uns Grazern, wenn wir mit dem Auto auf der Franz-Josefs-Höhe waren. - Und bei den damaligen Motoren und Trommelbremsen, war das eine echte Bergtour. Selbst im Winter zog es uns immer wieder auf die Berge.
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Später erwarb unser Vater einen Bergbauernhof im Sausal.
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Als Kinder waren wir quasi in den Bergen daheim. Schwindelerregende Klettertouren auf die Buchkogelwarte standen auf der Tagesordnung. Sogar für das Platzen einer Schullandwoche zeigte ich mich mit zwei Kollegen verantwortlich. Wir hielten uns nicht an die Anweisungen der Lehrer und stiegen den wild gefährlichen 21er (wirklich der 21er und nicht der 22er) auf den Schöckel, während die anderen Mitschüler brav und verantwortungsvoll auf der Forststraße blieben.
Auch ohne Schullandwoche wurde ich größer und sammelte als wilder Bergfex meine Erfahrungen: Über den ausgesetzten Kaschlsteig auf den Mühlbachkogel. Die Winterbesteigung von Sveti Duh über die Heiligengeistklamm. Die Winterbesteigung mit meinem Großvater der Bärenschützklamm und des Hochlantsch. - Sogar die Alleinbegehung der Meßnerin, quasi “Free Solo” und "One-Sight" gelang mir. Bloß der Hochschwab der schien weiterhin in unerreichbar weiter Ferne. Umso mehr hing ich an den Lippen meines Großvaters wenn er erzählte wie sie von der Bürgeralm über Mitteralm zur Voisthalerhütte stiegen, dort übernachteten und dann die wilde Kletterei durch das G’hackte auf den Hochschwab machten. Beim Abstieg über den Graf Meran Steig kam ihnen dann noch ein Treck Bundesheersoldaten entgegen, die mit ihren Haflingern das Schiestlhaus versorgten.
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Mit all den Erzählungen und den Verheißungen vom Hochschwab wurde dieser Berg so unerreichbar groß, dass ich mein Glück in der Gegenrichtung suchte und Vulkane in Italien bestieg. - Ja, die Bilder und die scheinbare prähistorische Steinritzung sind wirklich von mir...
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Um dann wirklich mal auf den Hochschwab zu kommen musste ich erst meine Frau Helma kennenlernen. Nach einer erfolgreichen Begehung des Frohnleitner Höhenweges fühlten ich mich endlich fit genug in die Fußstapfen meines Großvaters zu treten. Jung und übermütig - 32 Lenze jung und noch total verliebt - wollten wir uns beweisen, dass wir es ohne Übernachtung auf halben Wege sogar bis zum Schiestlhaus schaffen können. Von den echten alpinen Gefahren hat mich leider niemand gewarnt. Auch mein Großvater hat dieses Bergsteigerrisiko in seinen Erzählungen vollkommen ausgeblendet. Auf der Voisthaler bestellten wir zur Jause Suppe und Bier und bekamen den kühlen Gerstensaft vor der Suppe... Nun begann der Horror: Am Aufstieg zum Trawiessattel wollten wir nur mehr sterben oder schlafen - vielleicht auch beides. Wie wir es in diesem Zustand übers G’hackte auf den Hochschwab schafften weiß ich bis heute nicht. Auch nicht warum wir Klettersteigset und Helm dabei hatten…
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Am Heimweg verließen wir die zu großen Fußstapfen meines Großvaters und wanderten frei über die Aflenzer Staritzen zum Seebergsattel. Nun konnte auch ich was erzählen - zumindest vom zweiten Tag Vom ersten Tag blieb nur in Erinnerung die unglaublich steile Südwand und der Name Baumgartnerweg. Das Büchlein “Klettersteige & leichter Fels” war damals schon wie eine Bibel für mich. Ein Buch voller großer Geschichten und Abenteuer. Ein Buch voller Verheißungen. Drei Touren haben sich ganz fest in mein Herz gebrannt: SO-Grat auf den Grimming, Roßkuppe/Dachlgrat und Baumgartnerweg.
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Den Grimming haben wir schon viermal besucht (davon 2x über SO-Grat), beim Hochtor haben wir ein bisschen gemogelt und uns über den Rosschweif angeschlichen (und beim Schleichen die Kamera in den Tellersack verloren). Bieb also nur der Baumgartnerweg unerfüllt. Nach einer Tour mit Christian Leitinger über den Knablweg wusste ich nur, “Nie und nimmer möchte ich noch einmal in diese endlos steile Wand, wo der Blick keine Erholung finden kann!”
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Dabei sind wir Grazer den Bergen gar nicht abhold. In der Familie hatten wir zahlreiche Bergerfahrungen. So sind wir schon mit dem Auto auf dem Großglockner gewesen. Zu mindestens heißt das so bei uns Grazern, wenn wir mit dem Auto auf der Franz-Josefs-Höhe waren. - Und bei den damaligen Motoren und Trommelbremsen, war das eine echte Bergtour. Selbst im Winter zog es uns immer wieder auf die Berge.
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Später erwarb unser Vater einen Bergbauernhof im Sausal.
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Als Kinder waren wir quasi in den Bergen daheim. Schwindelerregende Klettertouren auf die Buchkogelwarte standen auf der Tagesordnung. Sogar für das Platzen einer Schullandwoche zeigte ich mich mit zwei Kollegen verantwortlich. Wir hielten uns nicht an die Anweisungen der Lehrer und stiegen den wild gefährlichen 21er (wirklich der 21er und nicht der 22er) auf den Schöckel, während die anderen Mitschüler brav und verantwortungsvoll auf der Forststraße blieben.
Auch ohne Schullandwoche wurde ich größer und sammelte als wilder Bergfex meine Erfahrungen: Über den ausgesetzten Kaschlsteig auf den Mühlbachkogel. Die Winterbesteigung von Sveti Duh über die Heiligengeistklamm. Die Winterbesteigung mit meinem Großvater der Bärenschützklamm und des Hochlantsch. - Sogar die Alleinbegehung der Meßnerin, quasi “Free Solo” und "One-Sight" gelang mir. Bloß der Hochschwab der schien weiterhin in unerreichbar weiter Ferne. Umso mehr hing ich an den Lippen meines Großvaters wenn er erzählte wie sie von der Bürgeralm über Mitteralm zur Voisthalerhütte stiegen, dort übernachteten und dann die wilde Kletterei durch das G’hackte auf den Hochschwab machten. Beim Abstieg über den Graf Meran Steig kam ihnen dann noch ein Treck Bundesheersoldaten entgegen, die mit ihren Haflingern das Schiestlhaus versorgten.
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Mit all den Erzählungen und den Verheißungen vom Hochschwab wurde dieser Berg so unerreichbar groß, dass ich mein Glück in der Gegenrichtung suchte und Vulkane in Italien bestieg. - Ja, die Bilder und die scheinbare prähistorische Steinritzung sind wirklich von mir...
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Um dann wirklich mal auf den Hochschwab zu kommen musste ich erst meine Frau Helma kennenlernen. Nach einer erfolgreichen Begehung des Frohnleitner Höhenweges fühlten ich mich endlich fit genug in die Fußstapfen meines Großvaters zu treten. Jung und übermütig - 32 Lenze jung und noch total verliebt - wollten wir uns beweisen, dass wir es ohne Übernachtung auf halben Wege sogar bis zum Schiestlhaus schaffen können. Von den echten alpinen Gefahren hat mich leider niemand gewarnt. Auch mein Großvater hat dieses Bergsteigerrisiko in seinen Erzählungen vollkommen ausgeblendet. Auf der Voisthaler bestellten wir zur Jause Suppe und Bier und bekamen den kühlen Gerstensaft vor der Suppe... Nun begann der Horror: Am Aufstieg zum Trawiessattel wollten wir nur mehr sterben oder schlafen - vielleicht auch beides. Wie wir es in diesem Zustand übers G’hackte auf den Hochschwab schafften weiß ich bis heute nicht. Auch nicht warum wir Klettersteigset und Helm dabei hatten…
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Am Heimweg verließen wir die zu großen Fußstapfen meines Großvaters und wanderten frei über die Aflenzer Staritzen zum Seebergsattel. Nun konnte auch ich was erzählen - zumindest vom zweiten Tag Vom ersten Tag blieb nur in Erinnerung die unglaublich steile Südwand und der Name Baumgartnerweg. Das Büchlein “Klettersteige & leichter Fels” war damals schon wie eine Bibel für mich. Ein Buch voller großer Geschichten und Abenteuer. Ein Buch voller Verheißungen. Drei Touren haben sich ganz fest in mein Herz gebrannt: SO-Grat auf den Grimming, Roßkuppe/Dachlgrat und Baumgartnerweg.
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Den Grimming haben wir schon viermal besucht (davon 2x über SO-Grat), beim Hochtor haben wir ein bisschen gemogelt und uns über den Rosschweif angeschlichen (und beim Schleichen die Kamera in den Tellersack verloren). Bieb also nur der Baumgartnerweg unerfüllt. Nach einer Tour mit Christian Leitinger über den Knablweg wusste ich nur, “Nie und nimmer möchte ich noch einmal in diese endlos steile Wand, wo der Blick keine Erholung finden kann!”
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