Unser wunderschönes Grazer Bergland wurde schon vor über hundert Jahren von den Kletterern entdeckt und sukzessive erschlossen. Bergsteiger mit großen Namen haben hier ihre Spuren hinterlassen. Dolezalek, Glanvell, Saar, Schinko, Hausegger… um nur einige wenige herauszugreifen. In der Zwischenzeit hat sich das Grazer Bergland zu einem Klettergebiet entwickelt, das neben den Einheimischen auch viele Gäste aus der Ferne anlockt. Mit allen Begleiterscheinungen, die das mit sich bringt. Trubel, Lärm…
Und dennoch, es gibt sie immer noch. Die vergessenen und einsamen Plätze. Oft gar nicht weit entfernt von aktuellen hot-spots. Es macht immer wieder Spaß, das Unbekannte im Nahen und scheinbar Alltäglichen zu suchen.
Weihnachten 2016 naht. Das Wetter präsentiert sich alles andere als tief winterlich. Ehrlich gesagt sind wir das ja inzwischen schon gewohnt…
23. Dezember: Genug gearbeitet! Christkind und Weihnachtsmann brechen zu einer Erkundungstour am Ratengrat auf. Ganz gemütlich. Kein Stress.
Der Wald präsentiert sich leicht mit Schnee überzuckert. Und es knirscht sogar, als wir unsere Schritte der Sonne entgegen lenken…
Weit und breit ist keine Menschenseele zu sehen. Aber alleine sind wir nicht…
Wir steuern auf die SO-Rampe zu. Eine alte, längst vergessene Tour von Franz Horich am Ratengrat. In den neueren Führern wird sie nicht einmal mehr erwähnt. Irgendwer hat sie vor Jahren saniert. Dem Bewuchs nach zu urteilen, war hier wahrscheinlich in den letzten 15 Jahren niemand mehr unterwegs. Vielleicht auch schon länger. Wer weiß. Wahrscheinlich war's nicht besonders attraktiv, weil die Kletterei teilweise technisch (A1) ist.
Wir haben Klemmkeile und einen Satz Friends mit. Das wird wohl fürs Erste genügen. Der Nixtuer startet in den noch schattigen Kamin…
"Brrr kalt…aber net schlecht! Aber bitte wo ist der Klemmblock, von dem der Horich schreibt?" und kurz darauf… "Ups, das ist ja der große Überhang… Da komm' ich ohne Leiter aber nicht zum Riss hinauf. Probier's Du."
Ok, wir tauschen das scharfe Seilende und der Weihnachtsmann müht sich hinauf. Wirklich spannend. Den Überhang überliste ich mit einem kleinen Friend, in den ich eine Schlinge einhänge und hinein steige.
Der Nixtuer kommt nach.
"Du, die eine Schuppe ist aber ganz locker"… "Wahrscheinlich ist der Friend deshalb gerutscht, als ich drinnen gestanden bin…"
Dafür ist der Stand auf dem Klemmblock recht bequem und mit bolts gut eingerichtet.
Weiter geht's über Platten, wobei das Dornengestrüpp schon eine etwas unangenehme Größe angenommen hat.
Macht nichts. Für einen Bergland-Kletterer gehören Gartenschere und Risssäge ja sowieso zur Standardausrüstung.
Wir kreuzen die "Nurses and Screws" und verewigen uns gleich im Wandbuch.
Die Sanierer von damals sind einen Riss gerade nach oben hinauf. Wir bleiben auf der Originallinie. Schaut wirklich nett aus und auch hier steckt noch ein Original-Horich-Haken.
Ja, mit ein bisserl Putzen wird das hier oben auch recht gut werden.
Wir werden bald wieder kommen. Mit erweitertem Putzsortiment und Bohrmaschine.
Nach 6-wöchiger Pause sind wir wieder da. In der Zwischenzeit hat der Winter ein zwar nicht besonders schneereiches, dafür aber umso kälteres Gastspiel gegeben. Jetzt ist ein Temperatursprung prognostiziert. Den wollen wir ausnützen.
Diesmal sind wir wirklich ganz alleine. Ideal fürs Arbeiten.
Beim Aufstieg bewundern wir noch die bizarre Nebelstimmung im Wald.
Beim Einstieg sind wir aber bereits in der Sonne.
Wir verlängern die Route noch ein Stück nach unten. In Zukunft kann man somit über eine felsige Rampe bequemer zum Kamin gelangen.
Den Überhang auf den Klemmblock hinauf darf wieder der Weihnachtsmann vorsteigen. Wegen Körpergröße und so… Aber diesmal geht's sogar A0. Wobei ich wohlweislich die besten Griffe auslassen muss, um den Nixtuer nicht zu erschlagen…
Heute sind wir zum Arbeit da, also beseitigt der Nixtuer gleich alle wackeligen Steinchen.
Der Weiterweg entschädigt uns für alle Mühen.
Zumindest vorübergehend, denn gleich wieder darf sich der Putzpickel über weitere Arbeitseinsätze freuen…
Und dennoch, es gibt sie immer noch. Die vergessenen und einsamen Plätze. Oft gar nicht weit entfernt von aktuellen hot-spots. Es macht immer wieder Spaß, das Unbekannte im Nahen und scheinbar Alltäglichen zu suchen.
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Weihnachten 2016 naht. Das Wetter präsentiert sich alles andere als tief winterlich. Ehrlich gesagt sind wir das ja inzwischen schon gewohnt…
23. Dezember: Genug gearbeitet! Christkind und Weihnachtsmann brechen zu einer Erkundungstour am Ratengrat auf. Ganz gemütlich. Kein Stress.
Der Wald präsentiert sich leicht mit Schnee überzuckert. Und es knirscht sogar, als wir unsere Schritte der Sonne entgegen lenken…
Weit und breit ist keine Menschenseele zu sehen. Aber alleine sind wir nicht…
Wir steuern auf die SO-Rampe zu. Eine alte, längst vergessene Tour von Franz Horich am Ratengrat. In den neueren Führern wird sie nicht einmal mehr erwähnt. Irgendwer hat sie vor Jahren saniert. Dem Bewuchs nach zu urteilen, war hier wahrscheinlich in den letzten 15 Jahren niemand mehr unterwegs. Vielleicht auch schon länger. Wer weiß. Wahrscheinlich war's nicht besonders attraktiv, weil die Kletterei teilweise technisch (A1) ist.
Wir haben Klemmkeile und einen Satz Friends mit. Das wird wohl fürs Erste genügen. Der Nixtuer startet in den noch schattigen Kamin…
"Brrr kalt…aber net schlecht! Aber bitte wo ist der Klemmblock, von dem der Horich schreibt?" und kurz darauf… "Ups, das ist ja der große Überhang… Da komm' ich ohne Leiter aber nicht zum Riss hinauf. Probier's Du."
Ok, wir tauschen das scharfe Seilende und der Weihnachtsmann müht sich hinauf. Wirklich spannend. Den Überhang überliste ich mit einem kleinen Friend, in den ich eine Schlinge einhänge und hinein steige.
Der Nixtuer kommt nach.
"Du, die eine Schuppe ist aber ganz locker"… "Wahrscheinlich ist der Friend deshalb gerutscht, als ich drinnen gestanden bin…"
Dafür ist der Stand auf dem Klemmblock recht bequem und mit bolts gut eingerichtet.
Weiter geht's über Platten, wobei das Dornengestrüpp schon eine etwas unangenehme Größe angenommen hat.
Macht nichts. Für einen Bergland-Kletterer gehören Gartenschere und Risssäge ja sowieso zur Standardausrüstung.
Wir kreuzen die "Nurses and Screws" und verewigen uns gleich im Wandbuch.
Die Sanierer von damals sind einen Riss gerade nach oben hinauf. Wir bleiben auf der Originallinie. Schaut wirklich nett aus und auch hier steckt noch ein Original-Horich-Haken.
Ja, mit ein bisserl Putzen wird das hier oben auch recht gut werden.
Wir werden bald wieder kommen. Mit erweitertem Putzsortiment und Bohrmaschine.
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Nach 6-wöchiger Pause sind wir wieder da. In der Zwischenzeit hat der Winter ein zwar nicht besonders schneereiches, dafür aber umso kälteres Gastspiel gegeben. Jetzt ist ein Temperatursprung prognostiziert. Den wollen wir ausnützen.
Diesmal sind wir wirklich ganz alleine. Ideal fürs Arbeiten.
Beim Aufstieg bewundern wir noch die bizarre Nebelstimmung im Wald.
Beim Einstieg sind wir aber bereits in der Sonne.
Wir verlängern die Route noch ein Stück nach unten. In Zukunft kann man somit über eine felsige Rampe bequemer zum Kamin gelangen.
Den Überhang auf den Klemmblock hinauf darf wieder der Weihnachtsmann vorsteigen. Wegen Körpergröße und so… Aber diesmal geht's sogar A0. Wobei ich wohlweislich die besten Griffe auslassen muss, um den Nixtuer nicht zu erschlagen…
Heute sind wir zum Arbeit da, also beseitigt der Nixtuer gleich alle wackeligen Steinchen.
Der Weiterweg entschädigt uns für alle Mühen.
Zumindest vorübergehend, denn gleich wieder darf sich der Putzpickel über weitere Arbeitseinsätze freuen…
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