Der 1930 eröffnete Bergfreundesteig auf der Hohen Wand ist eine der schönsten Vierertouren weit und breit, vor allem die geniale Tropflochplatte in der ersten Seillänge zieht seit Jahrzehnten Kletterer an. Weil sich die originale Tour nach der zweiten Seillänge ein bisschen rustikaler präsentiert, wurde 2002 von Kurt Bender und Thomas Stemmer ein direkter Ausstieg eröffnet und auch die ersten beiden Seillängen wurden mit Bohrhaken besser versichert (ausrutschen sollte man auf dieser nadelscharfen Einstiegsplatte aber trotz Bohrhaken tunlichst unterlassen...).
Links davon gibt es seit 1915 den „Hamerlingsteig“, der aber nie besonders beliebt war, weil die erste Seillänge über eine „stark bewachsene Einstiegswand“ führte, dann ewig nach links gequert werden musste und auch die Tour über ein Grasband bereits nach ca. 3/4 Wandhöhe in den Wald ausquerte. Die Meter dazwischen klangen aber in der Literatur durchaus wert, einmal besucht zu werden.
Rechts vom Bergfreundesteig findet man den „Toni-Schmid-Steig“, von dem Thomas Behm behauptet, dass er dem Bergfreundesteig in punkto Schönheit früher einmal fast gleichgestellt wurde.
Und noch ein bisschen weiter rechts den „Wanderfreundesteig“, der in punkto Schönheit mit gar keiner Tour gleichgestellt wurde, weil er zu jeder Zeit als verwachsene und brüchige Zick-Zack-Linie beschrieben wurde.
Jetzt werden sich vielleicht manche von Euch fragen:
„Wo gibt es neue Touren? Am Bergfreundeturm?“...
Nachdem ich dort jetzt einmal zwei völlig neue Touren eingerichtet habe und eine alte Tour revitalisiert und neu interpretiert habe, nehme ich mir die Freiheit, diesen eigenständigen und bisher unbenannten Felskörper als „Bergfreundeturm“ zu benennen. Bisher wurde dieser Felsen in der Literatur immer unter „Bereich Teufelsgrat“ irgendwie mit gemeint, ich bin jedoch nach vielen Stunden einsamer Erkundung dieses Wandabschnitts der Ansicht, dass dieser riesige dreieckige Felsturm einen eigenen Namen verdient.
Teufelsgrat_Bergfreundeturm.JPG
Bereich Teufelsgrat auf der Hohen Wand, den rechten Turm habe ich mit neuen Routen erweitert und gleich einmal benannt, damit das Kind einen Namen hat.
Deutlich höher als der Teufelsgrat, auf beiden Seiten mit sehr ausgeprägten Graten vom Berg abgesetzt und mit einem „richtigen“ Gipfel an der Spitze (inkl. Rastbankerl) gekrönt. Und weil es auf der Hohen Wand schon einen „Baumgartnerturm“ gibt (der aber nicht nach mir benannt ist...), in dieser Ecke der Bergfreundesteig ohnehin die allseits bekannte und bestimmende Tour ist und Bergfreundschaft als Wert ja etwas ist, was uns alle begleitet – deshalb mein Vorschlag zur Benennung mit „Bergfreundeturm“.
Aber das war jetzt nur eine lange Einleitung, jetzt folgt ein noch längerer Text...
Wenn ich an einem Standplatz stehe und meine SeilpartnerIn sichere, dann schweift mein Blick – natürlich trotzdem immer auf eine gute Sicherung fokussiert – recht häufig ins umgebende Gelände um dort gute Felsstrukturen und mögliche neue Linien zu finden. Am ersten und zweiten Standplatz des Bergfreundesteiges wanderte mein Erkundungsblick öfter mal nach links und manche Passagen dort schauten zumindest aus der Distanz sehr verheißungsvoll aus. Aber „manche verheißungsvolle Passagen“ sind weder eine vollständige Tour noch ist sichergestellt, dass ich diese auch klettern kann. Im perfekten Fels habe ich schon unzählige Touren im augenscheinlich oberen 9. oder 10. Schwierigkeitsgrad ausgekundschaftet – nachdem ich das aber niemals klettern werde...
Egal, wenden wir uns wieder unserem eigentlichen Thema zu.
Jedenfalls war ich nach einigen Erkundungsklettereien in den letzten Jahren und intensiven Detailstudien an hochauflösenden Wandfotos zuversichtlich, dass es hier bald neue Klettermeter geben wird.
2019 habe ich aus unterschiedlichen Gründen keinen einzigen Haken geschlagen oder Bohrhaken versenkt, keinen Meter geputzt oder gar eine neue Seillänge eröffnet, bin aber auch recht wenig geklettert.
2020 wollte ich vor allem einmal Klettern gehen, Corona machte mir hier zumindest für einige Wochen einen kräftigen Strich durch meine Rechnung. Aber alleine Routenputzen und –einbohren, das sollte doch zur Pandemie kaum was beitragen können. Daher wurde der Sommer 2020 zum Routeneinrichtungs-Sommer am Bergfreundeturm umfunktioniert, zuvor noch ein paar gründliche Putzaktionen am „Innerkoflersteig“ und der „Via Angelika“ sowie in der 2. Seillänge des Bergfreundesteigs, in der man den Fels wegen des dichten Bewuchses und der vielen Erde gar nicht mehr sehen konnte.
Innerkofler 6. SL vorher-nachher_lores.JPG
6. SL Innerkoflersteig vor und nach dem Frühjahrsputz
neue Box Wandbuch Innerkofler-Via Angelika-lores.jpg
Auch eine neue Box für das Wandbuch (gemeinsam für Innerkofler und Via Angelika) habe ich spendiert. Nachdem meine bisherigen Blechdosen nach kurzer Zeit immer kaputt waren und ich die Plastik-Tiefkühlboxen nicht leiden kann, wurde ich nach langen Recherchen mit diesen Outdoor-Prospekt-Boxen fündig. Sind absolut regendicht und hoffentlich stabiler als die ganzen Vorgängermodelle.
Auch der gesamte Wandfußsteig im Bereich Teufelsgrat und Bergfreundeturm wurde neu ausgeschnitten und stellenweise neu trassiert, sodass der Zustieg jetzt eine wahre Freude ist.
So begannen die Vorarbeiten für die neuen Routen, die ich Euch jetzt vorstellen möchte. Damit das Ganze halbwegs übersichtlich bleibt, teile ich den Bericht auf Teilberichte auf, dann kann man später die nötigen Infos auch besser finden und sich nicht jedesmal durch diese Textwüste plagen muss.
Die erste Route (Panorama Put) wurde bereits Ende August erstbegangen, ich habe aber ganz bewusst mit der Veröffentlichung gewartet, weil ich dort weiter in Ruhe putzen wollte. Jetzt wo zumindest 2 Touren fertig sind, ist es zwar schon fast Winter, aber auf der Hohen Wand ist ja an sonnigen Tagen das Klettern oft auch im Dezember oder Jänner möglich.
Weiter geht's hier zur PANORAMA PUT:
https://www.gipfeltreffen.at/forum/g...turm-hohe-wand
und hier zur AUTOPUT:
https://www.gipfeltreffen.at/forum/g...turm-hohe-wand
Links davon gibt es seit 1915 den „Hamerlingsteig“, der aber nie besonders beliebt war, weil die erste Seillänge über eine „stark bewachsene Einstiegswand“ führte, dann ewig nach links gequert werden musste und auch die Tour über ein Grasband bereits nach ca. 3/4 Wandhöhe in den Wald ausquerte. Die Meter dazwischen klangen aber in der Literatur durchaus wert, einmal besucht zu werden.
Rechts vom Bergfreundesteig findet man den „Toni-Schmid-Steig“, von dem Thomas Behm behauptet, dass er dem Bergfreundesteig in punkto Schönheit früher einmal fast gleichgestellt wurde.
Und noch ein bisschen weiter rechts den „Wanderfreundesteig“, der in punkto Schönheit mit gar keiner Tour gleichgestellt wurde, weil er zu jeder Zeit als verwachsene und brüchige Zick-Zack-Linie beschrieben wurde.
Jetzt werden sich vielleicht manche von Euch fragen:
„Wo gibt es neue Touren? Am Bergfreundeturm?“...
Nachdem ich dort jetzt einmal zwei völlig neue Touren eingerichtet habe und eine alte Tour revitalisiert und neu interpretiert habe, nehme ich mir die Freiheit, diesen eigenständigen und bisher unbenannten Felskörper als „Bergfreundeturm“ zu benennen. Bisher wurde dieser Felsen in der Literatur immer unter „Bereich Teufelsgrat“ irgendwie mit gemeint, ich bin jedoch nach vielen Stunden einsamer Erkundung dieses Wandabschnitts der Ansicht, dass dieser riesige dreieckige Felsturm einen eigenen Namen verdient.
Teufelsgrat_Bergfreundeturm.JPG
Bereich Teufelsgrat auf der Hohen Wand, den rechten Turm habe ich mit neuen Routen erweitert und gleich einmal benannt, damit das Kind einen Namen hat.
Deutlich höher als der Teufelsgrat, auf beiden Seiten mit sehr ausgeprägten Graten vom Berg abgesetzt und mit einem „richtigen“ Gipfel an der Spitze (inkl. Rastbankerl) gekrönt. Und weil es auf der Hohen Wand schon einen „Baumgartnerturm“ gibt (der aber nicht nach mir benannt ist...), in dieser Ecke der Bergfreundesteig ohnehin die allseits bekannte und bestimmende Tour ist und Bergfreundschaft als Wert ja etwas ist, was uns alle begleitet – deshalb mein Vorschlag zur Benennung mit „Bergfreundeturm“.
Aber das war jetzt nur eine lange Einleitung, jetzt folgt ein noch längerer Text...
Wenn ich an einem Standplatz stehe und meine SeilpartnerIn sichere, dann schweift mein Blick – natürlich trotzdem immer auf eine gute Sicherung fokussiert – recht häufig ins umgebende Gelände um dort gute Felsstrukturen und mögliche neue Linien zu finden. Am ersten und zweiten Standplatz des Bergfreundesteiges wanderte mein Erkundungsblick öfter mal nach links und manche Passagen dort schauten zumindest aus der Distanz sehr verheißungsvoll aus. Aber „manche verheißungsvolle Passagen“ sind weder eine vollständige Tour noch ist sichergestellt, dass ich diese auch klettern kann. Im perfekten Fels habe ich schon unzählige Touren im augenscheinlich oberen 9. oder 10. Schwierigkeitsgrad ausgekundschaftet – nachdem ich das aber niemals klettern werde...
Egal, wenden wir uns wieder unserem eigentlichen Thema zu.
Jedenfalls war ich nach einigen Erkundungsklettereien in den letzten Jahren und intensiven Detailstudien an hochauflösenden Wandfotos zuversichtlich, dass es hier bald neue Klettermeter geben wird.
2019 habe ich aus unterschiedlichen Gründen keinen einzigen Haken geschlagen oder Bohrhaken versenkt, keinen Meter geputzt oder gar eine neue Seillänge eröffnet, bin aber auch recht wenig geklettert.
2020 wollte ich vor allem einmal Klettern gehen, Corona machte mir hier zumindest für einige Wochen einen kräftigen Strich durch meine Rechnung. Aber alleine Routenputzen und –einbohren, das sollte doch zur Pandemie kaum was beitragen können. Daher wurde der Sommer 2020 zum Routeneinrichtungs-Sommer am Bergfreundeturm umfunktioniert, zuvor noch ein paar gründliche Putzaktionen am „Innerkoflersteig“ und der „Via Angelika“ sowie in der 2. Seillänge des Bergfreundesteigs, in der man den Fels wegen des dichten Bewuchses und der vielen Erde gar nicht mehr sehen konnte.
Innerkofler 6. SL vorher-nachher_lores.JPG
6. SL Innerkoflersteig vor und nach dem Frühjahrsputz
neue Box Wandbuch Innerkofler-Via Angelika-lores.jpg
Auch eine neue Box für das Wandbuch (gemeinsam für Innerkofler und Via Angelika) habe ich spendiert. Nachdem meine bisherigen Blechdosen nach kurzer Zeit immer kaputt waren und ich die Plastik-Tiefkühlboxen nicht leiden kann, wurde ich nach langen Recherchen mit diesen Outdoor-Prospekt-Boxen fündig. Sind absolut regendicht und hoffentlich stabiler als die ganzen Vorgängermodelle.
Auch der gesamte Wandfußsteig im Bereich Teufelsgrat und Bergfreundeturm wurde neu ausgeschnitten und stellenweise neu trassiert, sodass der Zustieg jetzt eine wahre Freude ist.
So begannen die Vorarbeiten für die neuen Routen, die ich Euch jetzt vorstellen möchte. Damit das Ganze halbwegs übersichtlich bleibt, teile ich den Bericht auf Teilberichte auf, dann kann man später die nötigen Infos auch besser finden und sich nicht jedesmal durch diese Textwüste plagen muss.
Die erste Route (Panorama Put) wurde bereits Ende August erstbegangen, ich habe aber ganz bewusst mit der Veröffentlichung gewartet, weil ich dort weiter in Ruhe putzen wollte. Jetzt wo zumindest 2 Touren fertig sind, ist es zwar schon fast Winter, aber auf der Hohen Wand ist ja an sonnigen Tagen das Klettern oft auch im Dezember oder Jänner möglich.
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https://www.gipfeltreffen.at/forum/g...turm-hohe-wand
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