Achtung!
Der folgende Bericht enthält Spuren von Seilbahnen und anderen Aufstiegshilfen. Sollten Sie allergisch auf diese Bestandteile reagieren, so halten Sie entsprechende Gegenmittel bereit oder bewegen Sie den Mauszeiger zügig nach rechts oben und drücken Sie die linke Maustaste, sobald Sie das X an der Bildschirmecke erreicht haben!
DER Freeride-Berg im Osten Österreichs ist der Dachstein, sowohl auf der steirischen Südseite alsauch im Oberösterreischischen Norden lassen sich mit Seilbahnunterstützung wunderschöne lange Geländeabfahrten machen. Zusätzlich postitiv zu bewerten ist die Tatsache, daß gerade das Salzkammergut in den letzten Jahren im Vergleich zu den Westalpen über Schneemangel nicht klagen konnte. Deshalb nun ein Bericht über einen meiner Lieblings-Freeride-Spots in Österreich:
Anreise (21.1.06)
21.1.06, 16 Uhr, Traunkirchen am Traunsee (Oberösterreich)
Die Fortbildungsveranstaltung im Klostersaal, an der wir die letzten beiden Tage teilgenommen haben, ist zu Ende, ab jetzt: URLAUB!
Die meisten Teilnehmer fahren zurück Richtung Regau zur Autobahn, wir nehmen den entgegengesetzen Weg ins innere Salzkammergut.
Viel Schnee schon am Traunsee, weiße Mauern entlang der Straße bei Ebensee, der Feuerkogel hüllt sich in Wolken. Weiter, vorbei an der k. u. k. Sommerfrische Ischl, Villen in Schönbrunnergelb, der Zauner mit den leckeren Mehlspeisen in der Vitrine.
Goisern, das Österreich wenigstens zwei bedeutende Personen geboren hat, Weltmusiker Hubert von ... und den anderen, der entbehrlicherweise in Kärnten sein Unwesen treibt und Ortstafeln versetzt.....
Es wird dunkler, nicht nur der Tageszeit wegen, auch die Wolken werden dichter, und bei der Auffahrt zum Pötschenpaß fallen die ersten Flocken. Rechts unten der Hallstätter See, schwarzes Wasser, tiefgeduckte Bootshäuser mit Kähnen im Winterschlaf, das Ostufer so schmal, dass nur die Bahntrasse Platz findet.
Praktisch nur zwei Kehren zur Passhöhe, dazwischen eine lange, wechselnd steile Passage, bald ist man oben, an der Grenze zur Steiermark, wirkt harmlos, trotzdem immer wieder gesperrt wegen Lawinengefahr, wenn die Straße zum Ennstal auch zu ist (Koppenpaß dann sowieso), dann sind Altaussee und Bad Aussee von der Umwelt abgeschnitten. Deshalb wurde auch das Krankenhaus in Bad Aussee nicht wie geplant geschlossen.
An der Passhöhe die grünen Willkommenstafeln, jetzt sind wir in der Steiermark. Später, knapp vor der Abzweigung nach Altaussee rechts der Nightclub Splendid, rote Laternen versprechen „Lust und Genuß“, wie so oft in den Alpen Etablissements dieser Art in der Einschicht.
Die Schneemauern sind wohl schon 2 Meter hoch an der Abzweigung hinunter nach Altaussee, nur mehr wenige Minuten bis zu diesem wunderbaren Ort im geographischen Zentrum Österreichs.
Verstreute Häuser in einer weitläufigen Tallandschaft, im Nordosten begrenzt durch den See und die Ausläufer des Toten Gebirges, ein wenig dichter im Zentrum. Viel Holz, die für die Region typischen verglasten Holzverandas, alles fügt sich gut in die Landschaft ein, die in den letzten Jahrzehnten immer wieder Künstler zu kürzerem und längerem Verweilen angezogen hat. Nichts deutet auf einen Schiort hin, keine Reklametafeln, keine Schirmbars, nicht einmal ein Sportgeschäft im Ort, Tourismus findet hier überwiegend in anderen Jahreszeiten statt.
Wir zweigen von der Hauptstraße ab, ein schmaler Weg führt vorbei an einer Gärtnerei zu unserem Ziel, gleichzeitig mit uns treffen Freunde ein, die den Tag schon in den Bergen verbracht haben.
L15
Begrüßen, - Wie war es? - Toller Schnee! Und so viel! - , die Zimmer werden bezogen!
Draußen Schneefall, immer dichter, es ist ganz still, der Schnee schluckt fast alle Geräusche, nur mehr gedämpft kann man die Lichter der Nachbarhäuser erkennen.
Um 7 Uhr meldet sich der Hunger, warmer Pullover, Jacke, Handschuhe und Haube, es schneit weiter und wird nun auch kälter, Minus 7 zeigt das Thermometer. Durch eine Märchenlandschaft stapfen wir zum Zentrum, der Schnee fühlt sich an wie Watte unter den Schuhen, kein Knirschen, alles ganz gedämpft, bewundernswert, die tiefen freigeschaufelten Schluchten, die zu den heimelig beleuchteten Häusern führen.
Eine behagliche Gaststube, gut geheizt, die Brillenträger sehen kurzfristig nichts, - Was, so viel Schnee schon auf der Mütze? – und ein gutes Abendessen. Wie überall in der Gegend sind die Einheimischen in der Überzahl in den Gasthäusern.
Dann wieder zurück zur Unterkunft, es schneit weiter. Vorfreude. Schlafen.
[.......]
24.1.2006
Zur Sicherheit war sogar der Wecker aktiviert, aber unnötig. Die Vorfreude treibt uns rechtzeitig zum vorverlegten Frühstück aus dem Bett, draußen wieder Kaiserwetter (gehört sich ja so im k. u. k. Salzkammergut.....).
Pünktlich um 9 bei in Winkl 48, der Talstation der Krippensteinbahn. Wenn eine Seilbahn, dann so: farbige Gondeln (hier gelb), nicht zu groß, steile Trasse, alte Stationsgebäude, mehrere Sektionen. Eröffnet 1958, im gleichen Jahr von Riddell als der neue Geheimtip gehandelt. 1500 Höhenmeter, trotz lediglich 2100 m bei der Bergstation hochalpines Gelände und das vielleicht beste Freeride-Revier Österreichs.
In der Eingangshalle wartet Rob von Outdoor Leadership, Helm, breite Powderschi (Atomic Sugar Daddy). Naja, unsere Salomon werden es auch tun.
Oben ist´s etwas verblasen (wie eigentlich fast immer hier), sagt er, aber unten im Wald wird´s dann perfekt sein. Auffallend ein minimaler Akzent, nicht richtig zuordenbar, zumindestens wenn er mit uns Hochdeutsch spricht, mit Einheimischen klingt es ganz nach Goisern, da wäre er auch zu Hause.
Gleich mit der nächsten Gondel geht´s hinauf, zusammen mit einer Kindergruppe, bei jeder Stütze noch lauteres Kreischen, weil´s doch gar so schön schaukelt, dazwischen ein paar Einheimische, die sich begrüßen und zwei oder drei Skandinavier mit kompletter Freeride-Ausrüstung. Oben, wie nicht anders zu erwarten gleißendes Sonnenlicht.
Wie es sich gehört, Piepskontrolle und kurze Einweisung in die Verständigungszeichen (Stöcke nach rechts: Fahrt rechts von meiner Spur, Stöcke gekreuzt: Stehenbleiben,....)
Dann geht´s gleich nach links weg von der Piste unter die Seilbahntrasse.
K02 Krippensteinbahn, Sektion 2
K03 Schon befinden wir uns im obersten Stück der Variante Angeralm
Beim Red Bull White Rush springen die Fahrer direkt von der Terrasse des Berghotels weg, wir waren da schon vorsichtiger. Da gibt´s doch auch eine Höhle? Natürlich kann er sie uns zeigen, er arbeitet da ja immer mit beim Präparieren für das Rennen, meint Rob.
Die ersten Hänge sind ein mäßiger Genuss, windverblasen, abwechselnd harte Eisrippen, festgepreßter Triebschnee und dazwischen etwas Bruchharsch. Irgendwie kann ich plötzlich nicht mehr Schifahren. Vorsichtig kurven wir hinunter, die Damen sind anfangs etwas verzweifelt.
K04 Schnee mit Charakter
Dafür tolle Landschaft, das entschädigt!
K05
K06
Doch kaum sind ca. 150 Höhenmeter überwunden ändern sich die Verhältnisse. Schatten, Wald, Windstille, hier ist der Schnee liegengeblieben, Powder vom Feinsten!
Kein Krampf mehr, kein vorsichtiges Hinuntertasten, dieser Schnee gibt Vertrauen, schwereloses Schweben in fast verwunschen wirkender Waldlandschaft.
K07
Rob führt uns zu immer neuen unverspurten Passagen, ich genieße das besonders, war dort bis jetzt nie mit Führer und immer auf die Route konzentriert, leicht kann man sich verfahren, macht sich schließlich nicht gut, wenn man irgendwo von einer Felskante den Hubschrauber rufen muß. Mit Rob nun ganz entspannt durch unverspurte Tobel und über steile Abbrüche, er weiß, wo es weitergeht und wann man queren muß, ein tolles Gefühl.
K08
K09
K10 Trotz der Kälte wird es beim Fahren ziemlich warm
Der folgende Bericht enthält Spuren von Seilbahnen und anderen Aufstiegshilfen. Sollten Sie allergisch auf diese Bestandteile reagieren, so halten Sie entsprechende Gegenmittel bereit oder bewegen Sie den Mauszeiger zügig nach rechts oben und drücken Sie die linke Maustaste, sobald Sie das X an der Bildschirmecke erreicht haben!
DER Freeride-Berg im Osten Österreichs ist der Dachstein, sowohl auf der steirischen Südseite alsauch im Oberösterreischischen Norden lassen sich mit Seilbahnunterstützung wunderschöne lange Geländeabfahrten machen. Zusätzlich postitiv zu bewerten ist die Tatsache, daß gerade das Salzkammergut in den letzten Jahren im Vergleich zu den Westalpen über Schneemangel nicht klagen konnte. Deshalb nun ein Bericht über einen meiner Lieblings-Freeride-Spots in Österreich:
Anreise (21.1.06)
21.1.06, 16 Uhr, Traunkirchen am Traunsee (Oberösterreich)
Die Fortbildungsveranstaltung im Klostersaal, an der wir die letzten beiden Tage teilgenommen haben, ist zu Ende, ab jetzt: URLAUB!
Die meisten Teilnehmer fahren zurück Richtung Regau zur Autobahn, wir nehmen den entgegengesetzen Weg ins innere Salzkammergut.
Viel Schnee schon am Traunsee, weiße Mauern entlang der Straße bei Ebensee, der Feuerkogel hüllt sich in Wolken. Weiter, vorbei an der k. u. k. Sommerfrische Ischl, Villen in Schönbrunnergelb, der Zauner mit den leckeren Mehlspeisen in der Vitrine.
Goisern, das Österreich wenigstens zwei bedeutende Personen geboren hat, Weltmusiker Hubert von ... und den anderen, der entbehrlicherweise in Kärnten sein Unwesen treibt und Ortstafeln versetzt.....
Es wird dunkler, nicht nur der Tageszeit wegen, auch die Wolken werden dichter, und bei der Auffahrt zum Pötschenpaß fallen die ersten Flocken. Rechts unten der Hallstätter See, schwarzes Wasser, tiefgeduckte Bootshäuser mit Kähnen im Winterschlaf, das Ostufer so schmal, dass nur die Bahntrasse Platz findet.
Praktisch nur zwei Kehren zur Passhöhe, dazwischen eine lange, wechselnd steile Passage, bald ist man oben, an der Grenze zur Steiermark, wirkt harmlos, trotzdem immer wieder gesperrt wegen Lawinengefahr, wenn die Straße zum Ennstal auch zu ist (Koppenpaß dann sowieso), dann sind Altaussee und Bad Aussee von der Umwelt abgeschnitten. Deshalb wurde auch das Krankenhaus in Bad Aussee nicht wie geplant geschlossen.
An der Passhöhe die grünen Willkommenstafeln, jetzt sind wir in der Steiermark. Später, knapp vor der Abzweigung nach Altaussee rechts der Nightclub Splendid, rote Laternen versprechen „Lust und Genuß“, wie so oft in den Alpen Etablissements dieser Art in der Einschicht.
Die Schneemauern sind wohl schon 2 Meter hoch an der Abzweigung hinunter nach Altaussee, nur mehr wenige Minuten bis zu diesem wunderbaren Ort im geographischen Zentrum Österreichs.
Verstreute Häuser in einer weitläufigen Tallandschaft, im Nordosten begrenzt durch den See und die Ausläufer des Toten Gebirges, ein wenig dichter im Zentrum. Viel Holz, die für die Region typischen verglasten Holzverandas, alles fügt sich gut in die Landschaft ein, die in den letzten Jahrzehnten immer wieder Künstler zu kürzerem und längerem Verweilen angezogen hat. Nichts deutet auf einen Schiort hin, keine Reklametafeln, keine Schirmbars, nicht einmal ein Sportgeschäft im Ort, Tourismus findet hier überwiegend in anderen Jahreszeiten statt.
Wir zweigen von der Hauptstraße ab, ein schmaler Weg führt vorbei an einer Gärtnerei zu unserem Ziel, gleichzeitig mit uns treffen Freunde ein, die den Tag schon in den Bergen verbracht haben.
L15
Begrüßen, - Wie war es? - Toller Schnee! Und so viel! - , die Zimmer werden bezogen!
Draußen Schneefall, immer dichter, es ist ganz still, der Schnee schluckt fast alle Geräusche, nur mehr gedämpft kann man die Lichter der Nachbarhäuser erkennen.
Um 7 Uhr meldet sich der Hunger, warmer Pullover, Jacke, Handschuhe und Haube, es schneit weiter und wird nun auch kälter, Minus 7 zeigt das Thermometer. Durch eine Märchenlandschaft stapfen wir zum Zentrum, der Schnee fühlt sich an wie Watte unter den Schuhen, kein Knirschen, alles ganz gedämpft, bewundernswert, die tiefen freigeschaufelten Schluchten, die zu den heimelig beleuchteten Häusern führen.
Eine behagliche Gaststube, gut geheizt, die Brillenträger sehen kurzfristig nichts, - Was, so viel Schnee schon auf der Mütze? – und ein gutes Abendessen. Wie überall in der Gegend sind die Einheimischen in der Überzahl in den Gasthäusern.
Dann wieder zurück zur Unterkunft, es schneit weiter. Vorfreude. Schlafen.
[.......]
24.1.2006
Zur Sicherheit war sogar der Wecker aktiviert, aber unnötig. Die Vorfreude treibt uns rechtzeitig zum vorverlegten Frühstück aus dem Bett, draußen wieder Kaiserwetter (gehört sich ja so im k. u. k. Salzkammergut.....).
Pünktlich um 9 bei in Winkl 48, der Talstation der Krippensteinbahn. Wenn eine Seilbahn, dann so: farbige Gondeln (hier gelb), nicht zu groß, steile Trasse, alte Stationsgebäude, mehrere Sektionen. Eröffnet 1958, im gleichen Jahr von Riddell als der neue Geheimtip gehandelt. 1500 Höhenmeter, trotz lediglich 2100 m bei der Bergstation hochalpines Gelände und das vielleicht beste Freeride-Revier Österreichs.
In der Eingangshalle wartet Rob von Outdoor Leadership, Helm, breite Powderschi (Atomic Sugar Daddy). Naja, unsere Salomon werden es auch tun.
Oben ist´s etwas verblasen (wie eigentlich fast immer hier), sagt er, aber unten im Wald wird´s dann perfekt sein. Auffallend ein minimaler Akzent, nicht richtig zuordenbar, zumindestens wenn er mit uns Hochdeutsch spricht, mit Einheimischen klingt es ganz nach Goisern, da wäre er auch zu Hause.
Gleich mit der nächsten Gondel geht´s hinauf, zusammen mit einer Kindergruppe, bei jeder Stütze noch lauteres Kreischen, weil´s doch gar so schön schaukelt, dazwischen ein paar Einheimische, die sich begrüßen und zwei oder drei Skandinavier mit kompletter Freeride-Ausrüstung. Oben, wie nicht anders zu erwarten gleißendes Sonnenlicht.
Wie es sich gehört, Piepskontrolle und kurze Einweisung in die Verständigungszeichen (Stöcke nach rechts: Fahrt rechts von meiner Spur, Stöcke gekreuzt: Stehenbleiben,....)
Dann geht´s gleich nach links weg von der Piste unter die Seilbahntrasse.
K02 Krippensteinbahn, Sektion 2
K03 Schon befinden wir uns im obersten Stück der Variante Angeralm
Beim Red Bull White Rush springen die Fahrer direkt von der Terrasse des Berghotels weg, wir waren da schon vorsichtiger. Da gibt´s doch auch eine Höhle? Natürlich kann er sie uns zeigen, er arbeitet da ja immer mit beim Präparieren für das Rennen, meint Rob.
Die ersten Hänge sind ein mäßiger Genuss, windverblasen, abwechselnd harte Eisrippen, festgepreßter Triebschnee und dazwischen etwas Bruchharsch. Irgendwie kann ich plötzlich nicht mehr Schifahren. Vorsichtig kurven wir hinunter, die Damen sind anfangs etwas verzweifelt.
K04 Schnee mit Charakter
Dafür tolle Landschaft, das entschädigt!
K05
K06
Doch kaum sind ca. 150 Höhenmeter überwunden ändern sich die Verhältnisse. Schatten, Wald, Windstille, hier ist der Schnee liegengeblieben, Powder vom Feinsten!
Kein Krampf mehr, kein vorsichtiges Hinuntertasten, dieser Schnee gibt Vertrauen, schwereloses Schweben in fast verwunschen wirkender Waldlandschaft.
K07
Rob führt uns zu immer neuen unverspurten Passagen, ich genieße das besonders, war dort bis jetzt nie mit Führer und immer auf die Route konzentriert, leicht kann man sich verfahren, macht sich schließlich nicht gut, wenn man irgendwo von einer Felskante den Hubschrauber rufen muß. Mit Rob nun ganz entspannt durch unverspurte Tobel und über steile Abbrüche, er weiß, wo es weitergeht und wann man queren muß, ein tolles Gefühl.
K08
K09
K10 Trotz der Kälte wird es beim Fahren ziemlich warm
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