Lange erwartet und jetzt kommt er in Einzel-Teilen – mein Chile-Bericht vom Feber 2007:
Die 1. Tour hat 13 Tage gedauert, vom 6.-18.2.07.
D. Gr._Größenveränderung.jpg
Die 2. Tour hat 9 Tage gedauert vom 21.2.-2.3.07
Die Vorbereitungsarbeiten, Planung und Logistik für diese Unternehmung haben ca. 5 Monate gebraucht.
Da es über beide Gebiete die ich erwandert habe weder Literatur noch Führer und bis auf ganz kitze kleine Ausnahmen auch keinerlei Infos am Internet gibt war es fast unmöglich klare Infos über die Gegend zu bekommen.
Im 1. Gebiet ca. 350km südlich der Hauptstadt Santiago, im Umkreis des Vulkans Descabezado Grande war ich seit 1988 bereits 5x und kannte ca. 80% der gegangenen Strecke.
Das 2. Gebiet ca. 600km südlich der Hauptstadt war ich in Randbereich bereits 2x.
Vorgeschichte:
Geplant hatte ich im 1. Gebiet eine Durchquerung von west nach ost bis zur argentinischen Grenze bis zum Vulkan La Mora, ca. 3500m hoch(dieser liegt schon ein bisserl in Argentinien). Ob es vom letzten mir bekannten Fleck(das war 1988) eine weiter gangbare Route gab wusste ich nicht.
Google Earth-3D-Luftaufnahmen(keine gute Qualität, aber brauchbar) zeigten mir grüne Flecken an = Wiesen und Zeltmöglichkeiten – diese Wiesen zeichnete ich in meine Kartenkopien ein.
Zw. dem Vn. Desc. Grande und dem Vn. Co. Azul explodierte 1932 der Vulkan Quizapu, der bei seiner Explosion 25 km3 Bimstein ausschleuderte und diese auf gut 2 Mill.km2 verstreute und diese Landschaft damit an die 2-3m hoch bedeckte. Bimstein(Tuff) ist sehr leicht und ungeeignet Zeltheringe zu befestigen. Daher braucht man kl. Wiesenstückerln, mit Erde, damit die Heringe halten!
Landkarten: M: 1: 50.000 von IGM = Militärkarten mit nur 50m Höhenschichtlinie, reichen gerade zur groben Orientierung, Straßenkarte für die ganz grobe Übersicht
Verpflegung:
Nach 10 vorangegangen Trekkingtouren seit 1981 hatte ich mir ein sehr ausgeklügeltes Verpflegungssystem zusammengestellt:
Frühstück: ein selbst zusammengestelltes Müsli ca. 8dag/Tag – in Wien aus vielen Zutaten hergestellt in in Nylonsackerln eingeschweißt in Tagesrationen und dazu Tee(Russicher mit Glühfix oder der chilen. BoldoTee)
Mittag: Vollkornbrot mit Salami oder Hartkäse oder Honig, dazwischen Mannerschnitten, Müsliriegel, gesalzene Erdnüsse, div. Rosinen, Kekse.
Abends: Travellunch
Das muß alles rein...
das muß alles in den RS rein..._Größenveränderung.JPG
Ausüstung:
Rucksack Lowe Cerro Torre 65+20 L +Regenhülle + Bigback Tages-RS 25 L
Hillebergzelt Akto, inkl. Zeltunterlage
Dauneschlafsack Carinthia ECC 400,
Therm-a-Restmatte,
Ortovox Biwaksack Gemini light,
MSR-Whisperlight International,
Bergschuhe Meindl Makalu Pro GTX 3000 + Adidas Turnschuhe
2x Lg. Hemden Ortovox Schurwolle(1x dünn + 1x dick)
1x Kula Pull Mammut-Leiberl
1x Salewa Speed-Alpine-Jacke
Mammut Berghose Base Jump + 1x Mammut short
Haglöfs Anorak Heli Jkt.
Ortovox Sturmhaube, Berghaus Fleecehandschuhe
Rohner Wollsocken Modell Original
Sigg-Trinklfasche 1 L + Sigg-Kochgeschirr Edelstahl 1L
Leki, gefederte Teleskopstöcke Makalu
Verbandsmaterialien, Sam-Splint, Alutex,
div. Gefrierbeutel-Nylonsäcke,
Nähzeug + Reparaturkit für Therm-a-Restmatte
Petzl Stinlampe tikka plus
Ortlieb Wassersack 2 L
Kamera: Canon Powershot S3 IS, 4 Akku-Sets + 4x 1GB SD-Speicherkarten
Fernglas: Pentax 12x24
Minikompaß
kein handy, kein GPS – beides nutzlos
Bei so viel Ausrüstung ist auch mal der Rucksack müde und muß rasten...
mein RS ist müde_Größenveränderung.JPG
Startgewicht ca. 25kg inkl Verpflegung für ca. 14 Tage – unterwegs keine Möglichkeit Essen zu kaufen!
Von Santiago fuhr ich mit dem Bus nach Talca = Provinzhauptstadt der Region Maule und bezog für 2 Tage Quartier bei meinem Freund Franzi Schubert und seiner gemütlichen Casa Chueca http://www.trekkingchile.com/Casachueca/indexDE.html
– was gibt schöneres als sich an diesem Swimmingpool vom langen Flug zu erholen?
Casa Chueca_Größenveränderung.JPG
Franzi kennt, wie kein andere die Berge zw. Pto Montt und Santiago, aber ganz besonders die Region um den Vn. Desc. Grande. Einen Tag verging mit div. Besorgungen und Verpflegung einkaufen in Talca und natürlich gipfeltreffen-surfen!
Tags darauf startete ich bereits los. Mit 2 Gästen von der Casa Chueca fuhr per Taxi nach Vilches Alto, einem Sommerfrischerort und wanderte vorbei am Administration Center der Reserva Nacional Vilches Alto, wo man sich registriert und seine geplante Route bekannt gibt und die Aufenthaltsdauer und 5,- Euro Eintritt zahlt.
Vilches Alto - Loma de Silahur_Größenveränderung.jpg
Die Route vom 1. Tag kannte ich bereits von mehreren früheren Besuchen und führt durch eine Vielfalt von alten Laubbäumen zum Rio Lircay, wo noch ein paar extreme alte Baumriesen das Ufer säumen.
Coigue-Bäume Rio Lircay_Größenveränderung.JPG
Der Weg zieht sich weiter über einen flachen Rücken, wo man immer wieder sehr aufpassen muß den Weg nicht zu verlieren, denn Markierung gibt es nur ganz verblasst in orange und die vielen Abzweigungen hatte ich auch nicht mehr so gut im Kopf.
Der Zeltplatz ist schattig mit einem kl. frischen Bächlein nicht weit entfernt.
ZP Vegas de los Treguiles_Größenveränderung.JPG
Hier gibt es noch genug trockenes Feuerholz und so kann ich meiner Leidenschaft, des am offenen Feuer Kochens fröhnen. Der Wind dreht natürlich immer dorthin, wo man gerade sitzt und nach dem Essen riecht man wie eine geräucherte Salami.
Kochstelle Vegas Tr._Größenveränderung.JPG
In den ersten Tagen schmerzen einem die Schulterpartien vom Gewicht und mein altes Rheumaleiden macht sich auch bemerkbar…
25kg Gewicht sind so schwer, dass ich nicht in der Lage bin, den Rucksack auf meinen Rücken zu hieven, deshalb musste ich bei Rasten immer einen höheren Stein oder Baumstumpf aufsuchen – was bedeutet, wenn so eine Abstellmöglichkeit nicht vorhanden ist, konnte ich nicht rasten, auch wenn ich noch so müde war!
Zeltplätze: sind in diesen Gegenden nicht immer so leicht zu finden: denn ich bin da ziemlich heikel und brauche: einen wind geschützten Platz, möglichst von der Wanderroute nicht einsichtbar; Wasserstelle in der Nähe, Feuerholz und Steine zum Bauen des Ofens; keine weidenden Kühe und Pferde, denn das Grasen vorm Zelt oder Schnauben stört meinen Schlaf!
Ja und wenn man den Zeltplatz von Steinen befreit, sollte man immer bedenken, daß unter diesen das Insekt Chinchimollo = Agathemera crassa, hausen kann – es stößt bei Bedrohung einen unsagbar grauslichen Geruch aus, eine Flüssigkeit, die auf Bergschuhen oder Teleskopstöcken noch nach Monaten zu riechen ist – hier sieht man ein Weibchen, die Männchen haben knallrote Beinchen und sind etwas kleiner!
Chichimollo_Größenveränderung.JPG
Fortsetzung folgt...
Die 1. Tour hat 13 Tage gedauert, vom 6.-18.2.07.
D. Gr._Größenveränderung.jpg
Die 2. Tour hat 9 Tage gedauert vom 21.2.-2.3.07
Die Vorbereitungsarbeiten, Planung und Logistik für diese Unternehmung haben ca. 5 Monate gebraucht.
Da es über beide Gebiete die ich erwandert habe weder Literatur noch Führer und bis auf ganz kitze kleine Ausnahmen auch keinerlei Infos am Internet gibt war es fast unmöglich klare Infos über die Gegend zu bekommen.
Im 1. Gebiet ca. 350km südlich der Hauptstadt Santiago, im Umkreis des Vulkans Descabezado Grande war ich seit 1988 bereits 5x und kannte ca. 80% der gegangenen Strecke.
Das 2. Gebiet ca. 600km südlich der Hauptstadt war ich in Randbereich bereits 2x.
Vorgeschichte:
Geplant hatte ich im 1. Gebiet eine Durchquerung von west nach ost bis zur argentinischen Grenze bis zum Vulkan La Mora, ca. 3500m hoch(dieser liegt schon ein bisserl in Argentinien). Ob es vom letzten mir bekannten Fleck(das war 1988) eine weiter gangbare Route gab wusste ich nicht.
Google Earth-3D-Luftaufnahmen(keine gute Qualität, aber brauchbar) zeigten mir grüne Flecken an = Wiesen und Zeltmöglichkeiten – diese Wiesen zeichnete ich in meine Kartenkopien ein.
Zw. dem Vn. Desc. Grande und dem Vn. Co. Azul explodierte 1932 der Vulkan Quizapu, der bei seiner Explosion 25 km3 Bimstein ausschleuderte und diese auf gut 2 Mill.km2 verstreute und diese Landschaft damit an die 2-3m hoch bedeckte. Bimstein(Tuff) ist sehr leicht und ungeeignet Zeltheringe zu befestigen. Daher braucht man kl. Wiesenstückerln, mit Erde, damit die Heringe halten!
Landkarten: M: 1: 50.000 von IGM = Militärkarten mit nur 50m Höhenschichtlinie, reichen gerade zur groben Orientierung, Straßenkarte für die ganz grobe Übersicht
Verpflegung:
Nach 10 vorangegangen Trekkingtouren seit 1981 hatte ich mir ein sehr ausgeklügeltes Verpflegungssystem zusammengestellt:
Frühstück: ein selbst zusammengestelltes Müsli ca. 8dag/Tag – in Wien aus vielen Zutaten hergestellt in in Nylonsackerln eingeschweißt in Tagesrationen und dazu Tee(Russicher mit Glühfix oder der chilen. BoldoTee)
Mittag: Vollkornbrot mit Salami oder Hartkäse oder Honig, dazwischen Mannerschnitten, Müsliriegel, gesalzene Erdnüsse, div. Rosinen, Kekse.
Abends: Travellunch
Das muß alles rein...
das muß alles in den RS rein..._Größenveränderung.JPG
Ausüstung:
Rucksack Lowe Cerro Torre 65+20 L +Regenhülle + Bigback Tages-RS 25 L
Hillebergzelt Akto, inkl. Zeltunterlage
Dauneschlafsack Carinthia ECC 400,
Therm-a-Restmatte,
Ortovox Biwaksack Gemini light,
MSR-Whisperlight International,
Bergschuhe Meindl Makalu Pro GTX 3000 + Adidas Turnschuhe
2x Lg. Hemden Ortovox Schurwolle(1x dünn + 1x dick)
1x Kula Pull Mammut-Leiberl
1x Salewa Speed-Alpine-Jacke
Mammut Berghose Base Jump + 1x Mammut short
Haglöfs Anorak Heli Jkt.
Ortovox Sturmhaube, Berghaus Fleecehandschuhe
Rohner Wollsocken Modell Original
Sigg-Trinklfasche 1 L + Sigg-Kochgeschirr Edelstahl 1L
Leki, gefederte Teleskopstöcke Makalu
Verbandsmaterialien, Sam-Splint, Alutex,
div. Gefrierbeutel-Nylonsäcke,
Nähzeug + Reparaturkit für Therm-a-Restmatte
Petzl Stinlampe tikka plus
Ortlieb Wassersack 2 L
Kamera: Canon Powershot S3 IS, 4 Akku-Sets + 4x 1GB SD-Speicherkarten
Fernglas: Pentax 12x24
Minikompaß
kein handy, kein GPS – beides nutzlos
Bei so viel Ausrüstung ist auch mal der Rucksack müde und muß rasten...
mein RS ist müde_Größenveränderung.JPG
Startgewicht ca. 25kg inkl Verpflegung für ca. 14 Tage – unterwegs keine Möglichkeit Essen zu kaufen!
Von Santiago fuhr ich mit dem Bus nach Talca = Provinzhauptstadt der Region Maule und bezog für 2 Tage Quartier bei meinem Freund Franzi Schubert und seiner gemütlichen Casa Chueca http://www.trekkingchile.com/Casachueca/indexDE.html
– was gibt schöneres als sich an diesem Swimmingpool vom langen Flug zu erholen?
Casa Chueca_Größenveränderung.JPG
Franzi kennt, wie kein andere die Berge zw. Pto Montt und Santiago, aber ganz besonders die Region um den Vn. Desc. Grande. Einen Tag verging mit div. Besorgungen und Verpflegung einkaufen in Talca und natürlich gipfeltreffen-surfen!
Tags darauf startete ich bereits los. Mit 2 Gästen von der Casa Chueca fuhr per Taxi nach Vilches Alto, einem Sommerfrischerort und wanderte vorbei am Administration Center der Reserva Nacional Vilches Alto, wo man sich registriert und seine geplante Route bekannt gibt und die Aufenthaltsdauer und 5,- Euro Eintritt zahlt.
Vilches Alto - Loma de Silahur_Größenveränderung.jpg
Die Route vom 1. Tag kannte ich bereits von mehreren früheren Besuchen und führt durch eine Vielfalt von alten Laubbäumen zum Rio Lircay, wo noch ein paar extreme alte Baumriesen das Ufer säumen.
Coigue-Bäume Rio Lircay_Größenveränderung.JPG
Der Weg zieht sich weiter über einen flachen Rücken, wo man immer wieder sehr aufpassen muß den Weg nicht zu verlieren, denn Markierung gibt es nur ganz verblasst in orange und die vielen Abzweigungen hatte ich auch nicht mehr so gut im Kopf.
Der Zeltplatz ist schattig mit einem kl. frischen Bächlein nicht weit entfernt.
ZP Vegas de los Treguiles_Größenveränderung.JPG
Hier gibt es noch genug trockenes Feuerholz und so kann ich meiner Leidenschaft, des am offenen Feuer Kochens fröhnen. Der Wind dreht natürlich immer dorthin, wo man gerade sitzt und nach dem Essen riecht man wie eine geräucherte Salami.
Kochstelle Vegas Tr._Größenveränderung.JPG
In den ersten Tagen schmerzen einem die Schulterpartien vom Gewicht und mein altes Rheumaleiden macht sich auch bemerkbar…
25kg Gewicht sind so schwer, dass ich nicht in der Lage bin, den Rucksack auf meinen Rücken zu hieven, deshalb musste ich bei Rasten immer einen höheren Stein oder Baumstumpf aufsuchen – was bedeutet, wenn so eine Abstellmöglichkeit nicht vorhanden ist, konnte ich nicht rasten, auch wenn ich noch so müde war!
Zeltplätze: sind in diesen Gegenden nicht immer so leicht zu finden: denn ich bin da ziemlich heikel und brauche: einen wind geschützten Platz, möglichst von der Wanderroute nicht einsichtbar; Wasserstelle in der Nähe, Feuerholz und Steine zum Bauen des Ofens; keine weidenden Kühe und Pferde, denn das Grasen vorm Zelt oder Schnauben stört meinen Schlaf!
Ja und wenn man den Zeltplatz von Steinen befreit, sollte man immer bedenken, daß unter diesen das Insekt Chinchimollo = Agathemera crassa, hausen kann – es stößt bei Bedrohung einen unsagbar grauslichen Geruch aus, eine Flüssigkeit, die auf Bergschuhen oder Teleskopstöcken noch nach Monaten zu riechen ist – hier sieht man ein Weibchen, die Männchen haben knallrote Beinchen und sind etwas kleiner!
Chichimollo_Größenveränderung.JPG
Fortsetzung folgt...
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