Nach zwei Eingewöhnungstouren gelang mir nun der große Wurf. Nachdem ich einige Tage zuvor in Bolivien bereits per Jeep die 5000er-Marke geknackt hatte, schaffte ich dies nun auch zu Fuß.
Die Anfahrt zu meinem ersten 5000er war jedoch etwas schwierig zu organisieren. Meine Informationen bezüglich Schlafmöglichkeit im Campamento Corfo stellten sich als veraltet heraus und so brauchte ich einige Zeit, bis ich in San Pedro de Atacama endlich eine Agentur fand, die mir die Infos gab, die ich hören wollte: Ja, es gibt eine Schlafstelle im Hochland und ja, ein Transport ist ebenfalls möglich. Die Firma TurisTour nahm mich also zum gleichen Preis wie für eine Tagestour mit nach oben zu den Tatio-Geysiren auf 4300 m und brachte mich am nächsten Tag wieder runter.
Dafür hieß es erstmal früh aufstehen. Um 4 Uhr fuhr der Kleinbus von San Pedro los, die Geysire erreichten wir um ca. halb 7 und so schaute ich mir bei -11°C zunächst dieses Spektakel an. Auf dem Rückweg setzte mich der Busfahrer dann beim ca. 4 km entfernten Campamento Corfo ab, von wo ich den Aufstieg begann.
Eine Herde Vikuñas passierend überquerte ich ein kleines Rinnsal und folgte dann kurz einer Piste, die auf einen Checkpoint zuhält. Dort wird man freundlich darauf hingewiesen, dass es hier nicht weiter geht, was mich aber nicht stört. Mein Weg führt sowieso nach rechts in den leicht aufsteilenden Hang hinein, der auf dieser Höhe schon einigermaßen anstrengend ist. Nach ca. 30 Minuten erreiche ich eine kleine Ebene mit Felsblöcken auf rund 4600 m. Ich ziehe langsam auf den rechten Hang des Berges zu und erreiche schließlich eine weitere Ebene auf ca. 4850 m. Hier endet die spärliche Anden-Vegetation endgültig. Kurz gilt es auch eine kleine Steilstufe zu überwinden, die den Gebrauch der Hände nötig macht (I-). Weiter geht es nun über Blöcke, teils mit Hilfe der Hände, hinauf zum Steilhang des Vulkans (ca. 5100 m).
Für den weiteren Aufstieg sollte man das helle Geröllfeld meiden und eher an der rechten Flanke hochsteigen. Ich steige jedoch zu weit rechts auf, was mir weiter oben ein weiteres rutschiges Geröllfeld einbringt. Zu diesem Zeitpunkt ist die Tour nur noch ein Kampf mit dem Berg allein, ab der 5000 Meter-Marke muss ich regelmäßig pausieren. Trotz der geringen Schwierigkeit fühle ich mich aufgrund des Windes und der relativen Kälte fast wie auf einer Expedition. Dennoch erreiche ich bald den Rand des alten Kraters des Vulkans (5300 m). Nun geht es mit leichtem Höhenverlust um den Krater herum, ehe es den letzten Zacken des Gipfels zu erklimmen gilt. Dieser Spitz ist sehr steil, ich steige über Blöcke auf und brauche nun noch mehr Pausen. Nach knapp vier Stunden habe ich es aber geschafft und stehe überglücklich auf meinem ersten 5000er!
Die Aussicht ist sensationell, im Umkreis von Kilometern halten sich keine Menschen auf und man sieht sowohl das Plateau der Atacama im Westen als auch das bolivianische Altiplano im Osten. Nach kurzer Rast mache ich mich jedoch schnell wieder an den Abstieg. Scheinbar gibt es eine Möglichkeit, direkt zu den Geysiren abzusteigen. Dies erscheint mir aber zu riskant und so folge ich meiner Beschreibung Richtung Campamento Corfo.
Vom Kraterrand steige ich kurz vor der Graterhebung rechts ab und rutsche nun über das helle Geröllfeld hinunter. Abzusteigen geht hier wesentlich schneller! Nach dem Geröllfeld folge ich im Wesentlichen dem Anstiegsweg, wobei die Orientierung dadurch erleichtert wird, dass ich das Campamento Corfo stets im Blick habe. Ein paar Vizkachas (Hasenmäuse) springen noch an mir vorbei, ehe ich nach 2 h das Camp erreiche. Die ca. 4 km, die ich jetzt noch zu den Geysiren zurück zu legen habe, erscheinen einfach nur überflüssig. Doch auch sie sind nach einer halben Stunde bewältigt und so komme ich glücklich und zufrieden bei meiner Schlafstelle an.
Im Refugio gibt es einen Schlafsaal mit einigen Stockbetten, wo man für ca. 7 € übernachten kann. 4 Indio-Frauen sorgen sich hier um mich als einzigen Gast, kochen mir eine Cazuela (typisch chilenisches Gericht) und heizen am Abend auch die Küche ein. Bald ziehe ich mich jedoch müde zurück in den Schlafraum, wo mir trotz Schlafsack und 2 Decken (die vorhanden sind) in der Nacht recht kalt wird. Am nächsten Morgen geht es mit TurisTour zurück nach San Pedro, wo ich erstmal den Gedanken an meinen ersten 5000er nachhänge. Denn der Soquete war zwar vielleicht nicht einer der schönsten, aber sicher einer der spektakulärsten Gipfel meines Lebens.
P.S.: Wenn mir jemand helfen könnte mit einer Erklärung wie ich meine Bilder auf eine Größe von 100 KB kriegen kann, könnte ich auch ein paar Fotos nachliefern
Geysire mit dem Gipfelziel im Hintergrund:
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Gipfelzacken:
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Glücklich und zufrieden am Gipfel:
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Im Rückblick:
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Soquete im Abendlicht:
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Die Anfahrt zu meinem ersten 5000er war jedoch etwas schwierig zu organisieren. Meine Informationen bezüglich Schlafmöglichkeit im Campamento Corfo stellten sich als veraltet heraus und so brauchte ich einige Zeit, bis ich in San Pedro de Atacama endlich eine Agentur fand, die mir die Infos gab, die ich hören wollte: Ja, es gibt eine Schlafstelle im Hochland und ja, ein Transport ist ebenfalls möglich. Die Firma TurisTour nahm mich also zum gleichen Preis wie für eine Tagestour mit nach oben zu den Tatio-Geysiren auf 4300 m und brachte mich am nächsten Tag wieder runter.
Dafür hieß es erstmal früh aufstehen. Um 4 Uhr fuhr der Kleinbus von San Pedro los, die Geysire erreichten wir um ca. halb 7 und so schaute ich mir bei -11°C zunächst dieses Spektakel an. Auf dem Rückweg setzte mich der Busfahrer dann beim ca. 4 km entfernten Campamento Corfo ab, von wo ich den Aufstieg begann.
Eine Herde Vikuñas passierend überquerte ich ein kleines Rinnsal und folgte dann kurz einer Piste, die auf einen Checkpoint zuhält. Dort wird man freundlich darauf hingewiesen, dass es hier nicht weiter geht, was mich aber nicht stört. Mein Weg führt sowieso nach rechts in den leicht aufsteilenden Hang hinein, der auf dieser Höhe schon einigermaßen anstrengend ist. Nach ca. 30 Minuten erreiche ich eine kleine Ebene mit Felsblöcken auf rund 4600 m. Ich ziehe langsam auf den rechten Hang des Berges zu und erreiche schließlich eine weitere Ebene auf ca. 4850 m. Hier endet die spärliche Anden-Vegetation endgültig. Kurz gilt es auch eine kleine Steilstufe zu überwinden, die den Gebrauch der Hände nötig macht (I-). Weiter geht es nun über Blöcke, teils mit Hilfe der Hände, hinauf zum Steilhang des Vulkans (ca. 5100 m).
Für den weiteren Aufstieg sollte man das helle Geröllfeld meiden und eher an der rechten Flanke hochsteigen. Ich steige jedoch zu weit rechts auf, was mir weiter oben ein weiteres rutschiges Geröllfeld einbringt. Zu diesem Zeitpunkt ist die Tour nur noch ein Kampf mit dem Berg allein, ab der 5000 Meter-Marke muss ich regelmäßig pausieren. Trotz der geringen Schwierigkeit fühle ich mich aufgrund des Windes und der relativen Kälte fast wie auf einer Expedition. Dennoch erreiche ich bald den Rand des alten Kraters des Vulkans (5300 m). Nun geht es mit leichtem Höhenverlust um den Krater herum, ehe es den letzten Zacken des Gipfels zu erklimmen gilt. Dieser Spitz ist sehr steil, ich steige über Blöcke auf und brauche nun noch mehr Pausen. Nach knapp vier Stunden habe ich es aber geschafft und stehe überglücklich auf meinem ersten 5000er!
Die Aussicht ist sensationell, im Umkreis von Kilometern halten sich keine Menschen auf und man sieht sowohl das Plateau der Atacama im Westen als auch das bolivianische Altiplano im Osten. Nach kurzer Rast mache ich mich jedoch schnell wieder an den Abstieg. Scheinbar gibt es eine Möglichkeit, direkt zu den Geysiren abzusteigen. Dies erscheint mir aber zu riskant und so folge ich meiner Beschreibung Richtung Campamento Corfo.
Vom Kraterrand steige ich kurz vor der Graterhebung rechts ab und rutsche nun über das helle Geröllfeld hinunter. Abzusteigen geht hier wesentlich schneller! Nach dem Geröllfeld folge ich im Wesentlichen dem Anstiegsweg, wobei die Orientierung dadurch erleichtert wird, dass ich das Campamento Corfo stets im Blick habe. Ein paar Vizkachas (Hasenmäuse) springen noch an mir vorbei, ehe ich nach 2 h das Camp erreiche. Die ca. 4 km, die ich jetzt noch zu den Geysiren zurück zu legen habe, erscheinen einfach nur überflüssig. Doch auch sie sind nach einer halben Stunde bewältigt und so komme ich glücklich und zufrieden bei meiner Schlafstelle an.
Im Refugio gibt es einen Schlafsaal mit einigen Stockbetten, wo man für ca. 7 € übernachten kann. 4 Indio-Frauen sorgen sich hier um mich als einzigen Gast, kochen mir eine Cazuela (typisch chilenisches Gericht) und heizen am Abend auch die Küche ein. Bald ziehe ich mich jedoch müde zurück in den Schlafraum, wo mir trotz Schlafsack und 2 Decken (die vorhanden sind) in der Nacht recht kalt wird. Am nächsten Morgen geht es mit TurisTour zurück nach San Pedro, wo ich erstmal den Gedanken an meinen ersten 5000er nachhänge. Denn der Soquete war zwar vielleicht nicht einer der schönsten, aber sicher einer der spektakulärsten Gipfel meines Lebens.
P.S.: Wenn mir jemand helfen könnte mit einer Erklärung wie ich meine Bilder auf eine Größe von 100 KB kriegen kann, könnte ich auch ein paar Fotos nachliefern
Geysire mit dem Gipfelziel im Hintergrund:
IMG_2904.bmp
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Gipfelzacken:
IMG_2928.bmp
Glücklich und zufrieden am Gipfel:
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Im Rückblick:
IMG_2941.bmp
Soquete im Abendlicht:
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