Zugspitze Ende August?

[Felixl]

AW: Zugspitze Ende August?

Danke für die Tipps! Die Tour wollte ich erstmal mit meinen BW-Stiefeln gehen, bevor ich viel Geld für Schuhe ausgebe.

Laut dieser Schuh-FAQ gelten die Stiefel als feste Trekkingschuhe (Meindl Typ B/C).

"Von vielen empfohlener Bergschuh für das Hochgebirgstrekking."

Sollte für dir erste Tour reichen. Wenns es mir dann (hoffentlich) Spaß machen sollte, und ich richtig einsteigen will, hol ich mir natürlich schnell bessere.

T-Shirt, Pulli, Fleece und Windjacke sollten bei rund 5°C aber reichen, oder? Man ist ja schliesslich in Bewegung.

Zur Übernachtung: Dann ist die Knorrhütte wohl doch der bessere Übernachtungspunkt.


Super, vielen Dank!!

[reinhard3]

AW: Zugspitze Ende August?

Hallo miteinander,

also ich muss da jetzt auch mal was sagen, weil ich finde dass der arme Felix von einigen ganz schön verunsichert worden ist. Ich kenne diese Tour bei unterschiedlichem Wetter sehr gut und stelle fest:
1. Wenn das Wetter gut ist - wenn! -, dann könnte man das Ganze sehr gut mit kurzer Hose und Turnschuhen machen, obwohl ich einem Anfänger Turnschuhe dafür nicht empfehlen würde. Aber zur Einschätzung der Tour ist das wichtig.
2. Natürlich können, wenn man Pech hat, auch im August winterliche Verhältnisse eintreten. Also Mütze und Handschuhe und Überhose müssen auf jeden Fall dabei sein. Lange Unterhosen halte ich dagegen für völlig überflüssig, es sei denn, man ist jemand, der nie schwitzt und dauernd friert. Ich schwitze schnell und mir reichen bis -5° dünne Abziphosen immer aus (zB beim Skifahren - man ist ja schließlich in Bewegung). Den Aufstieg von der Knorrhütte habe ich im Sept 2004 nach einem Schlechtwettereinbruch bei 4° und peitschendem Regen mit kurzen Hosen gemacht, war völlig ok (die Beine sind schnell wieder trocken, nasse Hosen nicht).
3. Übernachtungswahl Knorr- oder Reintalangerhütte: Der Weg ist schon bis zur Reintalangerhütte sehr lang, allerdings nur etwa 600 Höhenmeter von Garmisch. Nach der Reintalangerhütte beginnt erst der eigentliche Aufstieg (1600 Hm zum Gipfel, teils recht steil - a propos Gehstecken: also ich gehe nicht mehr ohne, ich finde sie sowohl im Auf- wie im Abstieg eine große Hilfe. Aber das ist Geschmackssache - ausprobieren!). Von der Knorrhütte hat man nur noch 900Hm. Hier kann ich keinen Rat geben, allerdings ist die Reintalangerhütte sicher uriger. Die Knorrhütte ist zwar ok zum Übernachten, aber richtig wohlgefühlt habe ich mich dort nie.
4. Der Anstieg vom Sonnalpin zum Gipfel (also die letzten 300 Hm) sind zwar nicht wirklich schwer, setzen aber doch etwas Gewöhnung an solches Gelände voraus, insbesondere Schwindelfreiheit und Trittsicherheit. Mitte Juni gab es im oberen Teil einige heikle Stellen (fehlende Drahtseile da, wo man sie im teils sehr brüchigen Gelände gerne hätte, dafür ausreichend dort, wo man sie bei Schneefreiheit eigentlich nicht braucht). Wenn das noch so ist, möchte ich dort keinen Anfänger sehen. Zumindest müsste man bereit sein, selbst kurz unterm Gipfel sicherheitshalber wieder umzudrehen und doch die Seilbahn vom Sonnblick zu nehmen.
5. Die Empfehlung, zum Abstieg den Weg über das Gatterl nach Ehrwald zu nehmen (oder umgekehrt), kann ich nur unterstreichen. Das ist auch nicht schwieriger, bereichert die Tour aber ungemein (prachtvoller vis-a-vis-Blick auf die Miemingerkette). Soweit ich weiß, sind die Zugverbindungen zwischen Ehrwald und Garmisch recht gut.
6. Zum Trinken: da man nie längere Abschnitte als 2-3 Std. zwischen den diversen Hütten hat, sehe ich eigentlich nicht, warum man sich unbedingt wie für eine Ganztagestour ausstatten muss. Ich finde, es reicht da durchaus, 1 oder 1.5 l mitzuschleppen, wenn man zwischendurch eine Hütte noch mit Getränkekonsum bereichert.
7. Eine Eingehtour würde ich trotz dem unter 1. Gesagten schon empfehlen, zB: Aufstieg zum Kreuzeckhaus und evtl. weiter auf die Alpspitze (prachtvoller Ausblick) über die "Schöngänge". Diese sind auch so eine Art kleiner Klettersteig und könnten als Test für den Gipfelgang Sonnalpin-Zugspitze dienen; wenn man sich in diesen ohne Sicherung nicht wohl fühlt, kann man a) jederzeit problemlos umkehren, b) wissen, dass man den Gipfelgang besser lassen sollte. Ein Klettersteigset würde einem dann zwar bei den Schöngängen, aber nur bedingt beim Gipfelgang helfen (siehe 4.). Übrigens ist bereits der kurze Aufstieg vom Skigelände zum Beginn der Schöngänge eine gute Eingewöhnung in das Gelände, das einen oberhalb der Reintalangerhütte erwartet. Eine andere tolle Eingehtour als Bewegungs- und Akklimatisationstraining wäre über die Höllentalklamm zur Höllentalangerhütte und rüber zur Osterfelderkopfbahn. Nebenbei: die AV-Karte brauchst Du zwar für die Reintaltour eigentlich nicht, aber für die Gesamtplanung würde ich sie schon sehr empfehlen.
8. Fazit: wenn man allgemein gut bei Kondition ist, sehe ich nicht, warum diese Tour nicht als Einsteigertour geeignet sein sollte (von der Einschränkung bei 4. abgesehen) - ein großes Erlebnis ist es allemal.

Berg Heil!

[Felixl]

AW: Zugspitze Ende August?

Hallo,

noch einmal herzlichen Dank für eure Antworten. Hab die Zugspitze bestiegen und wollte nur mal schnell nochmal zu Wort melden.

Kann nur bestätigen, dass es klettertechnisch sehr einfach ist. Hab beim ersten Anblick des "Klettersteiges" (oder wie man die Versicherungen auch nennen mag) gedacht, dass es vielleicht doch gefährlich werden könnte. Jedoch sah es von unten viel wilder aus, als es dann letztendlich war. Alles super gesichert und überall Seile.

Von der Höhe habe ich zum Glück nicht wirklich etwas gespürt, bin also von Kopfschmerzen verschont geblieben. Lediglich fiel mir auf, als wir Dienstag morgen von der Knorrhütte weiter aufgestiegen sind, dass ich schon nach ein paar Metern die Anstrengung wieder gemerkt habe, trotz der knapp 14-stündigen Pause auf der Knorrhütte. (Ist die Luft auf 2.000m Höhe wirklich schon so merkbar dünner?)

Da liegt für einen ungeübten Wanderer das einzige Problem der Tour. Obwohl die richtigen Kletterer unter euch jetzt wohl lachen werden, aber so mancher Anstieg (besonders der Anstieg neben dem Schneefernerhaus hoch zum Grat) war für mich recht steil und anstrengend. Da hab ich doch den ein oder anderen Muskel gespürt, den ich vorher überhaupt nicht zu kennen glaubte

Aber trotz der Anstrengung hat die Tour super Spaß gemacht, leider war das Wetter am Dienstag nicht mehr so gut wie am Tag zuvor, und man konnte am Grat leider keinen schönen Ausblick geniessen. Ebenso natürlich auch am Gipfel nix zu sehen.


Vielen Dank nochmal für die Ratschläge und Tipps,

mfg, Felixl

[wilder hund]

AW: Zugspitze Ende August?

Na dann Glückwunsch zum Gipfel!
Nur schade das ihr die super Aussicht nicht hattet.
Wir sind leider doch nicht hoch, meine Kolegen haben allesamt abgesagt! Sowas nennt sich Wilder Hunde Haufen!
Bin zur Zeit etwas frustriert mit meinen Bergkammeraden, die werden langsam zu bequem Vielleicht sollten wir weniger und mehr ...